
Für die Kulturhauptstadt Graz 2003 bauten die beiden Londoner Architekten Peter Cook und Colin Fournier eine „Luftblase“ deren bläulich schimmernde Hülle über dem gläsernen Erdgeschoss zu schweben scheint.
Das Kunsthaus Graz wurde im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2003 errichtet und gilt seither als neues architektonisches Wahrzeichen der Stadt Graz und wird heuer 20 Jahre alt. Das Bauwerk, dessen Ausstellungsprogramm die zeitgenössische Kunst der letzten fünf Jahrzehnte umfasste, ist Teil des Universalmuseums Joanneum.
Graz die Kulturhauptstadt war auch das Geburtsjahr des architektonischen Wahrzeichens der Stadt. In seinen Ausstellungen und Projekten wurden immer wieder gesellschaftliche Fragen diskutiert, die Entstehung neues Kunstwerk initiiert und eine Vielfalt an Vermittlungsprogrammen und Veranstaltungen verwirklicht. Darüber hinaus fördert es die Auseinandersetzung mit Kunst, Design, Architektur und dem Ausstellen an sich und verbindet Disziplinen und Kulturen.

Andreja Hribernik, ist seit 2023 Alleingeschäftsführerin des Kunsthaus Graz und folgt somit Frau Dr. Barbara Steiner, die das Kunsthaus seit 2016 geleitet hat und nun die Leitung der Stiftung Bauhaus Dessau in Sachsen-Anhalt ab Jänner 2023 übernimmt.
Wer ist Andreja Hribernik?Sie war seit 2013 wissenschaftliche, künstlerische und kaufmännische Direktorin des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst Koroška, Slowenien. Ihr Doktorratsstudium absolvierte sie am Institut für humanistische Studien in Ljubljana. Ihr Fokus liegt auf der Rolle der Kunst in der Gesellschaft. Ihre Dissertation handelt über das Thema „Das Museum als Ort der Utopie“. Sie ist überzeugt, dass das Kunsthaus Graz globale und regionale Entwicklungen bestens verbinden kann.
Statements von Andreja Hribernik
„Im Jahr 2023 geht es im Ausstellungsprogramm des Kunsthauses Graz um Annäherungen an das Thema der Trennung, der Abgrenzung, des Überschreitens, des Zusammenkommens und um Übergreifendes. Einerseits thematisiert dies die Kunst auf der geopolitischen Ebene und andererseits auf der Ebene der Beziehungen zwischen Natur und Kultur sowie des Körpers und der Gesellschaft. In den Ausstellungen werden gesellschaftlich wichtige Themen durch die Kunst seismografisch definiert und aufgearbeitet. Der rote Faden, der sich durch das Programm 2023 zieht, mündet im Herbst in die Ausstellung mit dem Haupttitel Re-Imagine the Future, mit der wir sowohl die letzten 20 Jahre reflektieren als auch unseren Blick in Zukunft richten.“
Den Start machen die Ausstellungen Isa Rosenberger – Schatten, Lücken, Leerstellen und die Ausstellung Ingrid Wiener, Martin Roth – Von weit weg sieht man mehr im Februar.

Setfoto: Reinhard Mayr, Tänzerin: Celia Millan, Koproduktion von Kunsthaus Graz und Stiftung Bauhaus Dessau
Ab März die Ausstellung von Anna Spanlang „Baby better have my menstruation. I ain’t no museum“,

© Bildrecht, Wien 2023
Ab Mai: Körper und Territorium Grenzübergreifende Dialoge. Eine Kooperation mit MSU-Zagreb
Ab Juni: Plamen Dejanoff „Heritage Project“
Ab September 2023: Mit einer differenzierten Re-Aktivierung von Geschichte, mit spezifischen künstlerischen Neuproduktionen und performativen Interventionen begeht das Kunsthaus Graz seinen 20. Geburtstag. Die Aufforderung „Auf ins Ungewisse – Up into the Unknown“ der Kunsthaus-Architekten Colin Fournier und Peter Cook ist und war eine abenteuerliche Einladung, die Grenzen der Imagination zu erproben und die Forderung nach alternativen Ideen und Utopien zu ermöglichen. Aus der Geschichte nun eine Vielzahl möglicher Stränge in die Gegenwart und die Zukunft zu spinnen, wird für Re-Imagine the Future zum Leitfaden einer mehrstimmigen Spekulation.
Gezeigt wird Sol LeWitt’s Wall – Performed im Space01,

sowie die erste von Andreja Hribernik kuratierte Ausstellung
Die/Der/Das Andere im Space02.

Courtesy die Künstlerin und Phi Foundation, Montreal
Zum Abschluss noch das Statement von Landeshauptmann Christopher Drexler:
„2023 ist ein ganz besonderes Jahr für Kunst und Kultur in Graz und der Steiermark. Das Kunsthaus ist nicht nur eine architektonische Landmark, die in der Landeshauptstadt ein Wahrzeichen geworden ist, sondern es ist ein wichtiger Kulminationspunkt insbesondere für zeitgenössische Kunst. Andreja Hribernik ist seit Jahresbeginn in der Hauptverantwortung und hat heute das Programm für 2023 präsentiert, das ein besonderes Jubiläumsjahr reflektiert und gleichzeitig einen Ausblick bietet. Ich freue mich auf 20 Jahre Kulturhauptstadt und Kunsthaus, neue Akzente mit neuen Persönlichkeiten an der Spitze und insbesondere auf ein wunderbares Programm mit vielen bemerkenswerten Ausstellungen.“
Mit Spannung werde ich immer wieder einen Blick auf die eine oder andere Ausstellung werfen und darüber berichten. Ein Spezialbericht wird es dann im Herbst zur Geburtstagsfeier geben.
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