KUNSTHAUS GRAZ wird „ZWANZIG“

Kunsthaus Graz „the friendly Alien“ Foto: © Christa Linossi

Für die Kulturhauptstadt Graz 2003 bauten die beiden Londoner Architekten Peter Cook und Colin Fournier eine „Luftblase“ deren bläulich schimmernde Hülle über dem gläsernen Erdgeschoss zu schweben scheint.

Das Kunsthaus Graz wurde im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2003 errichtet und gilt seither als neues architektonisches Wahrzeichen der Stadt Graz und wird heuer 20 Jahre alt. Das Bauwerk, dessen Ausstellungsprogramm die zeitgenössische Kunst der letzten fünf Jahrzehnte umfasste, ist Teil des Universalmuseums Joanneum.

Graz die Kulturhauptstadt war auch das Geburtsjahr des architektonischen Wahrzeichens der Stadt. In seinen Ausstellungen und Projekten wurden immer wieder gesellschaftliche Fragen diskutiert, die Entstehung neues Kunstwerk initiiert und eine Vielfalt an Vermittlungsprogrammen und Veranstaltungen verwirklicht. Darüber hinaus fördert es die Auseinandersetzung mit Kunst, Design, Architektur und dem Ausstellen an sich und verbindet Disziplinen und Kulturen.

Marko Mele (wissenschaftlicher Direktor UMJ), Günter Riegler (Kulturstadtrat), Andreja Hribernik (Geschäftsführerin Kunsthaus Graz), Katrin Bucher Trantow (Chefkuratorin), Christopher Drexler (Landeshauptmann), v.l., Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek

Andreja Hribernik, ist seit 2023 Alleingeschäftsführerin des Kunsthaus Graz und folgt somit Frau Dr. Barbara Steiner, die das Kunsthaus seit 2016 geleitet hat und nun die Leitung der Stiftung Bauhaus Dessau in Sachsen-Anhalt ab Jänner 2023 übernimmt.

Wer ist Andreja Hribernik?Sie war seit 2013 wissenschaftliche, künstlerische und kaufmännische Direktorin des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst Koroška, Slowenien. Ihr Doktorratsstudium absolvierte sie am Institut für humanistische Studien in Ljubljana. Ihr Fokus liegt auf der Rolle der Kunst in der Gesellschaft. Ihre Dissertation handelt über das Thema „Das Museum als Ort der Utopie“. Sie ist überzeugt, dass das Kunsthaus Graz globale und regionale Entwicklungen bestens verbinden kann.

Statements von Andreja Hribernik

„Im Jahr 2023 geht es im Ausstellungsprogramm des Kunsthauses Graz um Annäherungen an das Thema der Trennung, der Abgrenzung, des Überschreitens, des Zusammenkommens und um Übergreifendes. Einerseits thematisiert dies die Kunst auf der geopolitischen Ebene und andererseits auf der Ebene der Beziehungen zwischen Natur und Kultur sowie des Körpers und der Gesellschaft. In den Ausstellungen werden gesellschaftlich wichtige Themen durch die Kunst seismografisch definiert und aufgearbeitet. Der rote Faden, der sich durch das Programm 2023 zieht, mündet im Herbst in die Ausstellung mit dem Haupttitel Re-Imagine the Future, mit der wir sowohl die letzten 20 Jahre reflektieren als auch unseren Blick in Zukunft richten.“

Den Start machen die Ausstellungen Isa Rosenberger – Schatten, Lücken, Leerstellen und die Ausstellung Ingrid Wiener, Martin Roth – Von weit weg sieht man mehr im Februar.  

Isa Rosenberger, MANDA, 2023
Setfoto: Reinhard Mayr, Tänzerin: Celia Millan, Koproduktion von Kunsthaus Graz und Stiftung Bauhaus Dessau

Ab März die Ausstellung von Anna Spanlang „Baby better have my menstruation. I ain’t no museum“,

Anna Spanlang, „Green Scream Clap“, 2020
© Bildrecht, Wien 2023

Ab Mai: Körper und Territorium Grenzübergreifende Dialoge. Eine Kooperation mit MSU-Zagreb

Ab Juni: Plamen Dejanoff „Heritage Project“

Ab September 2023: Mit einer differenzierten Re-Aktivierung von Geschichte, mit spezifischen künstlerischen Neuproduktionen und performativen Interventionen begeht das Kunsthaus Graz seinen 20. Geburtstag. Die Aufforderung „Auf ins Ungewisse – Up into the Unknown“ der Kunsthaus-Architekten Colin Fournier und Peter Cook ist und war eine abenteuerliche Einladung, die Grenzen der Imagination zu erproben und die Forderung nach alternativen Ideen und Utopien zu ermöglichen. Aus der Geschichte nun eine Vielzahl möglicher Stränge in die Gegenwart und die Zukunft zu spinnen, wird für Re-Imagine the Future zum Leitfaden einer mehrstimmigen Spekulation.

Gezeigt wird Sol LeWitt’s Wall – Performed im Space01,

Sol LeWitt’s Wall – Performed im Space01, Bild: Margherita Spiluttini

sowie die erste von Andreja Hribernik kuratierte Ausstellung

Die/Der/Das Andere im Space02.

Jasmina Cibic, Nada Act II, Installationsansicht, Phi Foundation, Montreal, 2018, Foto: Max Tremblay,
Courtesy die Künstlerin und Phi Foundation, Montreal
 

Zum Abschluss noch das Statement von Landeshauptmann Christopher Drexler:

 „2023 ist ein ganz besonderes Jahr für Kunst und Kultur in Graz und der Steiermark. Das Kunsthaus ist nicht nur eine architektonische Landmark, die in der Landeshauptstadt ein Wahrzeichen geworden ist, sondern es ist ein wichtiger Kulminationspunkt insbesondere für zeitgenössische Kunst. Andreja Hribernik ist seit Jahresbeginn in der Hauptverantwortung und hat heute das Programm für 2023 präsentiert, das ein besonderes Jubiläumsjahr reflektiert und gleichzeitig einen Ausblick bietet. Ich freue mich auf 20 Jahre Kulturhauptstadt und Kunsthaus, neue Akzente mit neuen Persönlichkeiten an der Spitze und insbesondere auf ein wunderbares Programm mit vielen bemerkenswerten Ausstellungen.“

Mit Spannung werde ich immer wieder einen Blick auf die eine oder andere Ausstellung werfen und darüber berichten. Ein Spezialbericht wird es dann im Herbst zur Geburtstagsfeier geben.

https://www.museum-joanneum.at/kunsthaus-graz

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Deutscher Cartoonpreis 2022 geht an Oli Hilbring.

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Wir lesen alle gerne Cartoons und über das eine oder andere müssen wir immer wieder schmunzeln.

Was sind Cartoons? Ein Cartoon ist eine Grafik, die eine komische oder satirische Geschichte in einem Bild erzählt. Tag für Tag beschäftigen sich die Cartoonisten um das politische Tagesgeschehen, welches mit kritischer Absicht als Karikatur gezeichnet wird.

Cartoon_Oli Hilbring_(c)Beste Bilder 13_Lappan Verlag, 2022_preview

Jedes Jahr rufen der Lappan Verlag und die Frankfurter Buchmesse zum DEUTSCHEN CARTOONPREIS auf. Über 3.000 Cartoons wurden von über 350 Zeichner: innen eingereicht. Aus diesen Einsendungen wählten die Herausgeber: innen der Reihe „Beste Bilder – Cartoons des Jahres“ 291 Cartoons, gezeichnet von 81 Cartoonist:innen und Cartoonistenteams, für das Buch „Beste Bilder 13“ aus. Auf der Grundlage dieses Buches ermittelte die Jury die drei Gewinner-Cartoons. Die Preise wurden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 20. Januar 2023 in Kooperation mit der Caricatura – Galerie für Komische Kunst im Gleis 1 im Kulturbahnhof Kassel überreicht.

Der Deutsche Cartoonpreis für 2022 geht an Oli Hilbring. Den zweiten Platz belegt Dorthe Landschulz, den dritten Platz erhält Silvan Wegmann.

Wer ist Oli Hilbring? Oli Hilbring, der aus dem Ruhrgebiet stammt, ist Cartoonist, Grafiker und Dekorateur. Seine erste Veröffentlichung gab es 1992 im Marabo – ein Magazin fürs Ruhrgebiet. Werfen Sie einen Blick auf seine Homepage https://www.oli-hilbring.de/ https://www.oli-hilbring.de/blog/2023/01/01/bettina/  und Sie werden verstehen, warum er den Deutschen Cartoon Preis 2022 verdient, gewonnen hat.

Natürlich gab der Verlag auch ein Buch zu den besten Cartoons des Jahres 2022 heraus. Es handelt sich hier um einen satirischen Jahresrückblick mit den besten Cartoons des Jahres 2022.

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„Stell dir vor, es ist Krieg!
Pandemie, das erste Jahr der Ampel, ein schwacher amerikanischer Präsident, Winterspiele in China, Greenwashing von Atomkraft und Gas in der EU, ein Partygate nach dem andere in England – und ein entfesselter, krimineller, russischer Autokrat, der sein eigenes Volk belügt, einsperrt und in fremde Länder einmarschiert. Es ist ein Wahnsinn!

In über 250 Cartoons und Karikaturen erklären uns die besten deutschsprachigen Cartoonisten satirisch und mit viel schwarzem Humor das Geschehen in Deutschland und der Welt.“

Nach dem Motto „LACHEN IST GESUND“ sollten Sie es nicht verabsäumen, dieses Buch zu lesen.

Lappan Verlag: ISBN 978-3-8303-3642-6

ARGEKultur Salzburg 2023

„ALLES BLEIBT ANDERS“

Sebastian Linz Künstlerische Geschäftsführung, Martina Fladerer, Dramaturgie
Foto: © Christa Linossi

Was will man mit dieser ÜBERSCHRIFT aussagen?

„Alles bleibt anders“? Man könnte sagen, alles bleibt, wie es ist oder doch nicht? Alles bleibt, aber ist doch anders? Ich würde mich dem letzteren anschließen.

Die ARGEKultur setzt weder auf Bewährtes und Bekanntes, sondern geht den Weg der Öffnung konsequent weiter. Sie lassen die Grenzen zwischen Kunst, Kultur und Gesellschaft, zwischen Künstler*innen und Publikum, zwischen analoger und digitaler Welt verschwimmen.

ARGEkultur_Digitales Foyer_10 © ARGEkultur

2022 war es das OPEN MIND Festival, es war das größte Projekt im Jahresprogramm und dieses wird nun aufgelöst. Dafür wird ein OPEN MIND FREQUENTLY installiert, welches ein flexibles Format sein soll, dass auf Themen schneller reagiert, die in Stadt und Land von Relevanz sind und verdichten damit das Jahresprogramm und knüpfen Fäden in verschiedene Bereiche der (Stadt-) Gesellschaft.

Mit diesem flexiblen Programm will die ARGEKultur bezwecken, dass Salzburger*innen selbst zu Produzenten*innen, Protagaonist*innen werden und bespielt es mit digitalen und hybriden Projekten wie ONE UPON R GROUNDS von „gold extra“, die PHILOSOPHIERMASCHINE von „Interrobang“ und der Tanzperformance REALITY WARPING von „Jasmin Ellis“. Auf das eine oder andere digitale Thema gehe ich noch näher ein.  

ONCE UPON UNSTEADY GROUNDS_Key Visual Foto: © gold extra

Man darf gespannt sein, ob es wieder ein radikales performatives Experiment wird, wie DREI TAGE WACHE des Salzburger ‚Theater der Mitte‘ oder die internationale Koproduktion wie PLEASURE mit der finnischen Performancegruppe Oblivia – wo mittlerweile bereits eine dritte Zusammenarbeit zustande kommt – ob Musik, Kabarett, Text oder Diskurs. So auch das Motto: ALLES BLEIBT ANDERS.

Ich habe mir aus dem neuen Programm die PHILOSOPHIERMASCHINE herausgepickt.

Projekt: DIE PHILOSOPHIERMASCHINE_Interrobang_Performance Foto: © Paula Reissig

Worum geht es hier? Die PHILOSOPHIERMASCHINE ist ein Projekt des in Berlin und Salzburg ansässigen Medienkunst- und Performancekollektivs INTERROBANG (Nina Tecklenburg, Till Müller-Klug, Lajos Talamonti) ist eine Künstliche Intelligenz, die tote Denker*innen zu neuem Leben erweckt. Per Kopfhörer und Knopfdruck kann das Publikum mit Hannah Arendt*, Karl Jaspers*, Ernst Bloch* und anderer Philosoph*innen der ‚Frankfurter Schule‘ in einen lebendigen Dialog treten und ihre zentralen Themen für die Gegenwart neu verhandeln: Freiheit, Dissidenz, Anderssein, Zensur, gesellschaftliche Utopie, Hoffnung – im europäischen 20. Jahrhundert waren diese Begriffe Nachkriegsphilosophie.

INTERROBANGS algorithmische O-Ton-Montage ermöglicht es dem Publikum, mit den verstorbenen Persönlichkeiten* jeweils individuelle ‚Gespräche‘ zu führen. Die Algorithmen sind dabei bewusst so gestaltet, dass ein Dialog zu aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklungen möglich wird. Aus der philosophischen Arbeit am Begriff entwickelt sich ein spielerisches Panorama von kollektiven und öffentlichen Denk- und Handlungsräumen.

Für die Salzburger Vorstellungen der PHILOSOPHIERMASCHINE wird das bestehende analoge Projekt für den digitalen Raum adaptiert und in das Digitale Foyer der ARGEkultur integriert.

Stattfinden wird dieses Projekt im April 2023 und man darf gespannt sein, wie sich Mensch und Maschine miteinander über philosophische Fragen auseinandersetzen.

Projekt DREI TAGE WACH Foto: © Remo Rauscher

Ein weiteres Projekt auch spannend klingt, ist das, im Februar bereits stattfindende Projekt OPEN MIND FREQUENTLY: DREI TAGE WACH Während sich das Theater der Mitte in DREI TAGE WACH dem Theaterkomplex aus Leistung, Überwachung und Erschöpfung geradezu körperlich aussetzt und dabei an Grenzen geht, legen wir uns erstmal hin. Im Saal wartet eine Landschaft aus Matratzen – ein Ort der Ruhe, der seine Besucher*innen aber nicht in Ruhe lässt.

Wovon sprechen wir, wenn wir von Leistung sprechen? Warum ist Leistung so wichtig in der Gesellschaft? Hängen Kapitalismus und Prekariat mit Leistung zusammen?

In entspannter Atmosphäre befragen, vertrieben und kommentieren wir die Performance mit Studio mit Lektüre, Diskurs, Film und Musik. Ein Kommen und Gehen sind jederzeit möglich, ein Besuch im Studio bei dem Performer*innen natürlich erwünscht.

ALLES BLEIBT ANDERS. Verspricht genauso spannend zu werden, wie im Vorjahr das OPEN MIND Festival.

Hier geht es zum Programm 2023 der ARGEkultur: https://www.argekultur.at/

EIN ARCHÄOLOGISCHER JAHRHUNDERTFUND eines spätkeltischen Hortfund!

Ein archäologischer Jahrhundertfund im Salzburg Museum Foto: © Christa Linossi

Wenn das Salzburg Museum zu einer Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Haslauer und Vertretern der Landespolitik ruft, dann muss hier ein besonderer Hintergrund vorliegen. Das Geheimnis wurde nun bei der Pressekonferenz gelüftet!

von li nach re: Dr.Peter Höglinger, MA Bundesdenkmalamt, Dr.Wilfried Haslauer, Dr.Brigitta Pallauf, Vizebürgermeister Bernhard Auinger, Dr.habil. Holger Wendling, Hon.-Prof.Mag.Dr.Martin Hochleitner Pressekonferenz im Salzburg Museum / Foto: © Christa Linossi

Im Mai 2021 an einem Freitagnachmittag, erreichte die Salzburger Abteilung Archäologie des Bundesdenkmalamtes eine telefonische Fundmeldung aus Neumarkt am Wallersee.

Der geborgene Goldschmuck / Foto: © Salzburg Museum

Es handelte sich um einen archäologischen Jahrhundertfundes. Gefunden wurde ein einzigartiger spätkeltischer Hortfund aus Goldschmuck und Silbermünzen in Neumarkt am Wallersee. Es handelte sich um drei keltische Großsilbermünzen, zwei glatte Fingerringe und einen massiven Armreif aus Gold. Es erfolgten weitere archäologische Untersuchungen mittels des Bundesdenkmalamtes und so konnten noch weitere 25 Tetradrachmen (ist eine Münze, die vom Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. bis zur römischen Kaiserzeit geprägt wurden), zwei verzierte goldene Fingerringe und als buchstäbliches Glanzstück ein Torques (Hals Reif) ebenfalls aus Gold freigelegt und dokumentiert wurden.

Der Hortfund von Neumarkt am Wallersee Foto: © Salzburg Museum

Der Hortfund von Neumarkt am Wallersee ist eine Bereicherung des spätkeltischen Kulturerbes in Österreich mit europäischer Ausstrahlung.

Neben seiner herausragenden Qualität eröffnet der Fund insbesondere durch die genaue Dokumentation seiner Entdeckung und Bergung wertvollste Forschungsgrundlagen für die Kultur der späten Eisenzeit.

Die 28 boiischen Tetradrachmen, Silber Foto: © Salzburg Museum

Die Herstellung der Objekte ist um die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Anzusiedeln. Ihre Deponierung dürfte nur wenige Jahrzehnte später stattgefunden haben. Warum es deponiert wurde, lässt noch Rätseln! Es könnte aber auch sein, da im 1. Jahrhundert v. Chr. eine Zeit wirtschaftlicher, sozialer und politischer Krisen galt, könnte es sich auch um einen unter drohender Gefahr in Zeitnot wenig sorgfältig verborgenen Schatz handeln. Aber auch kultische Motive wie eine Opfergabe könnten zur Vergrabung im Boden sein. Zweifellos gehörten die 28 Großsilbermünzen sowie der prunkvolle Goldschmuck einer hochrangigen Person. Die boiischen Münzprägungen weisen in das Gebiet des heutigen Tschechiens und der Slowakei.

Tetradrachme, Silber Foto: © Salzburg Museum

Archäologische und archäometrische Analysen sollen nun helfen, die offenen Fragen zur Herkunft der Objekte, den Motiven und Umständen ihrer Verbergung sowie der spätkeltischen Geschichte in der Region Salzburg zu klären.

Statement von Priv.-Doz.Dr. habil. Holger Wendling, Leiter Fachbereich Archäologie Salzburg Museum:

„Das Salzburg Museum kann stolz auf einige weltberühmte archäologische Objekte in seiner Sammlung sein. Dazu gehören auch herausragende ‚Jahrhundertfunde‘: Für das 19. Jahrhundert steht der bronzezeitliche Kriegerhelm vom Pass Lueg und das 20. Jahrhundert glänzt mit der keltischen Schnabelkanne des Dürrnberg. Der Gold- und Silberschatz aus Neumarkt setzt diese Tradition der ‚Jahrhundertfunde‘ im dritten Jahrtausend fort. Als Experte der spätkeltischen Eisenzeit freue ich mich besonders auf die wissenschaftliche Analyse dieses einzigartigen Hortfundes, die wir mit internationalen Kooperationen planen“.

Wie gelangt dieser Archäologische Fund nun in das Salzburg Museum? Zum 100. Jubiläum des Salzburger Museumsverein gelang der Erwerb eines archäologischen Jahrhundertfundes und dieser einzigartige spätkeltischer Hortfund aus Goldschmuck und Silbermünzen (geborgen von Archäologen des Bundeskanzleramts) gelangt nun durch den Salzburger Museumsverein in die Sammlung des Salzburg Museum.

https://de.wikipedia.org/wiki/Depotfund

Embrace Memorial oder

ENTHÜLLUNG DER UMARMUNG BOSTON

Entworfen von Hank Willis Thomas

Künstlerprojekt – Enthüllung von Hank Willis Thomas „The Embrace Boston“ 13. Jänner 2023 Foto: Pace Gallery

Am 13. Jänner 2023 wurde das Embrace Memorial in Boston auf dem historischen Boston Common enthüllt und erinnert an das Vermächtnis von Dr. Martin Luther King jr. und Coretta Scott King, die sich in Boston trafen und zur Schule gingen.

Die 20 Fuß hohe, 40 Fuß breite Skulptur symbolisiert die Umarmung die Dr. King. Jr. mit seiner Frau Coretta teilte, nachdem er 1964 den Friedensnobelpreis gewonnen hatte.

„Die Umarmung“ ist ein langlebiges Symbol für das Vermächtnis des King jr., seine Liebe und die Auswirkungen dieser Liebe auf uns alle.

Der weltbekannte Konzeptkünstler Hank Willis Thomas – wird neu von der Pace Gallery New York vertreten – und die weltweit preisgekrönte Designfirma MASS Design Group wurden von einem Komitee aus lokalen Organisatoren, Künstlern und Gemeindemitgliedern als Designer für das Denkmal beauftragt.

„Es gibt so viele Denkmäler, die Denkmäler sind, aber dies soll nicht nur die Könige feiern, sondern auch ihr Vermächtnis und wie sich ihr Vermächtnis in unserem Leben auswirkt. Ich wollte die Arbeit zu einem Aufruf zum Handeln machen. Eine Erinnerung daran, dass jeder von uns in uns die Fähigkeit hat, entweder einer dieser beiden Menschen zu sein oder tatsächlich etwas Inspiriertes und Einflussreicheres zu sein „, sagte Hank Willis Thomas. „Indem wir eine andere Person umarmen, wachsen unsere Möglichkeiten. Ich wollte die Kraft und Schönheit hervorheben, mit einer anderen Person zusammenzukommen, um unsere gemeinsamen Ziele zu manifestieren. Ich fühle mich geehrt, Teil des Teams zu sein, das dieses Herzstück und diesen Treffpunkt in der historischen Stadt Boston und den Ort, an dem sich die Könige trafen, gebaut hat.“

„Von der Ideenfindung bis zur Kreation war der Aufbau von The Embrace eine Übung in Absicht“, sagte Jonathon Evans, Mass Design Principal. „Wir fühlen uns geehrt, Teil der Geschichte zu sein, die es feiert, und die Zukunft, die es repräsentiert, anzunehmen.“

Das Embrace Memorial, das sich auf dem Freedom Plaza von 1965 befindet, ehrt auch 69 lokale Bürgerrechtsführer, die zwischen 1950 und 1970 aktiv waren, um die wenig erzählten Geschichten der schwarzen und braunen Gemeindemitglieder von Boston zu verbessern.

The Embrace ist im Februar für die Öffentlichkeit zugänglich und mittlerweile ein fester Bestandteil der Landschaft von Boston und ein Eckpfeiler der Gleichheit und Gerechtigkeit für Einwohner und Besucher von Boston. Das Denkmal und das umliegende Freedom Plaza von 1965 dienen als Ausgangspunkt in ein antirassistisches, einladendes und radikales Boston, während sich die Stadt ihrem 400-jährigen Jubiläum im Jahr 2030 nähert.

https://www.pacegallery.com/journal/unveiling-hank-willis-thomas-embrace-memorial-in-boston/

KULTURHAUPTSTÄDTE EUROPA IM JAHR 2023

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Eine Initiative, die Kultur in den Mittelpunkt europäischer Städte stellt und von der EU unterstützt wird, um ein Jahr lang Kunst und Kultur zu feiern.

Die Städte Elefsina, Veszprém und Timisoara werden 2023 1 Jahr lang die Kulturhauptstädte Europas sein.

ELEFSINA, GREECE

Die Eröffnungsfeier von Elefsina beginnt mit „Mystery 0 Mysterien des Übergangs“ vom 04.02.2023 bis 05.02.2023

Die Hafen- und Industriestadt Elefsina (Eleusis) ist eine der ältesten Städte Attikas. Sie ist eine der fünf wichtigsten heiligen Städte der Antike, die Stadt der elefsinischen Mysterien und Geburtsort des Aischylos, Elefsina – dank seines natürlichen Hafens und seiner strategischen Lage, 21 km westlich von Athen, in der Thriassinischen Tiefebene, der nordwestlichsten Spitze des Saronischen Golfs – verwandelte sich ab dem 19. Jahrhundert in den produktiven Motor Griechenlands und eines seiner größten Industriezentren.

Inspiriert von der reichen Geschichte der Stadt bildet Eleusis 2023 ein integriertes Kunst-, Forschungs- und Bildungsprogramm mit dem allgemeinen Titel Mysteries of Transition, das sich auf die drei Achsen konzentriert: Menschen – Gesellschaft / Arbeit / Umwelt.

Kulturhauptstadt Europa Elefsina

Veszprém-Balaton

Veszprém und die Region Bakony-Balaton eröffnen am 21. und 22. Januar 2023 das Programmjahr der Kulturhauptstadt Europas mit einer spektakulären Feier und begleitenden kulturellen Veranstaltungen anlässlich des 200. Jahrestages der Geburt der ungarischen Nationalhymne und des Tages der ungarischen Kultur.

Veszprém ist eine der ältesten Städte Ungarns und befindet sich nördlich des Balatons Plattensee auf Hügeln und in Tälern, die den Bach Séd umgeben. Die Stadt wurde nach der Überlieferung auf fünf Bergen erbaut. 

https://veszprembalaton2023.hu/en

Timişoara

Die Eröffnungsfeier von Timisoara findet an einem Wochenende (vom 17.02. bis 19.022023) statt.

Timișoara ist eine Stadt im Westen Rumäniens, die besonders für ihre Sezessionsarchitektur bekannt ist. Am zentralen Platz, der Piața Victoriei, befinden sich zahlreiche barocke Gebäude sowie die Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen (Catedrala Mitropolitană) mit ihren Mosaikziegeln und der Ikonengalerie. 

Wenn es um Timisoara geht, sind sich die Menschen einig, dass es eine andere Stadt ist. Ansonsten das ist offen, mutig und vielfältig. Eine Stadt, die nicht davor zurückschreckte, Gegenstrom zu sein und in Momenten der Gnade in sich selbst aktuell zu werden. Eine Stadt, die sich der Gegenkultur nicht schämte und sogar verstand, dass Multikulturalismus kein Begriff ist, der nur für Ethnien und Konfessionen gilt.

Als Timisoara bequem, selbstzufrieden und konformistisch in der Sprache wurde, geriet es ins Stocken. Mit dem Titel, aber auch mit der Eröffnung wollen wir, dass Timisoara diesen Geist feiert und wiedererlangt. In der Tat lassen Sie uns beweisen, dass er sich in den letzten Jahren gefunden hat. Dass es Mut und Offenheit hat, dass es, wie vor mehr als 100 Jahren, ein guter Gastgeber für Experimente und Zusammenarbeit ist, egal ob es sich um Kunst, Technologie, Architektur, Bildung oder allgemein um Kultur handelt.

SALZBURGER OSTERFESTSPIELE Salzburg Easter Festival 2023

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Die Berliner Philharmoniker kehren 2026 wieder nach Salzburg zurück!

1967 hat Herbert von Karajan die Osterfestspiele mit dem Residenzorchester Die Berliner Philharmoniker gegründet und dieses Orchester kehrt wieder an die Salzach zurück.

„Spannende Jahre liegen vor uns — bis 2025 wollen wir jedes Jahr ein anderes Spitzenorchester bei den Osterfestspielen begrüßen“, so Nikolaus Bachler, der 2022 die Künstlerische Leitung der Osterfestspiele Salzburg übernommen hat. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, das Gründungsorchester wieder an dieses ganz besondere Festival binden zu können — denn die Berliner Philharmoniker und Salzburg haben eine mehr als 40jährige gemeinsame Geschichte, die mit dem Chefdirigent Kirill Petrenko neu erblühen wird.“

Landeshauptmann Wilfried Haslauer gratulierte den Verantwortlichen der Osterfestspiele Salzburg, insbesondere Intendant Nikolaus Bachler, herzlich zur Verpflichtung der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko ab der Saison 2026. Die Rückkehr der Berliner Philharmoniker nach Salzburg ist ein Anknüpfen an eine bemerkenswerte künstlerische und kulturelle Erfolgsgeschichte.

LM0A2867 Tannhäuser@Bayerische Staatsoper_ Wilfried Hösl

Die OSTERFESTSPIELE 2023 werden am 1. April mit dem Festival-Dirigent Andris Nelsons und dem Gewandhausorchester Leipzig eröffnet. Erstmals in der Geschichte des Festivals erklingt Richard Wagners „Tannhäuser“. In einer Inszenierung von Romeo Castellucci geben gleich drei Solisten ihre Rollendebüts: Elīna Garanča (Venus), Marlis Petersen (Elisabeth) und Jonas Kaufmann (Tannhäuser). Auch die Orchester- und Chorkonzerte stehen unter der Leitung von Andris Nelsons und präsentieren Musik aus vier Jahrhunderten, von Johann Sebastian Bach und Robert Schumann über Anton Bruckner und Johannes Brahms bis hin zu Thierry Escaich und Sofia Gubaidulina. Die Solisten sind hier Julia Kleiter, Gautier Capuçon und Christian Gerhaher.

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Andris_Nelsons_Nikolaus_Bachler_© Fritz_Beck

Nikolaus Bachler öffnet das Festival auch erstmals für andere Genres: So kommt mit »Träume« eine von Richard Wagners »Wesendonck-Liedern« inspirierte Kreation von Choreograph Emanuel Gat zur Uraufführung und treffen bei »Westbam meets Wagner« elektronische Beats auf die Meisterwerke des Komponisten aus Leipzig. 

https://osterfestspiele.at/programm/programm-2023

Der Film „STURM AM MANASLU“ Tiroler Himalaya-Expedition 1972

Regie: REINHOLD MESSNER

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Am 10.11.2022 fand die Welt-Premiere in Anwesenheit aller noch lebenden Expeditionsteilnehmer im Metropol Kino Innsbruck des Films „Sturm am Manaslu“ statt.

Ich besuchte den Film am 08. Jänner 2023 im DAS KINO in Salzburg, Reinhold Messner war anwesend und erzählte, wie der Film zustande kam. Bei diesem Film handelt es sich um ein offenes und selbstkritisches Filmdokument über die Macht der Natur und die Verantwortung beim Extrem-Bergsteigen.

Die Bergsteigerlegende Reinhold Messner wagte sich an neues Film-Format des Geschichten erzählen, er lud die Überlebenden – Wolfgang Nairz, Oswald Ölz, Hansjörg Hochfilzer, Horst Frankhauser – die das Schicksal am Manaslu (1972) überlebten 50 Jahre später (2022) auf sein Schloss Juval ein und sie erinnerten sich an die tragischen Ereignisse und die schicksalhaften Tage, bei denen zwei Bergkameraden starben. (Andi Schlick und Franz Jäger kamen bei dieser Expedition ums Leben).

Reinhold Messner, Sturm am Manaslu, Premiere, Salzburg, Das Kino, © Manfred Siebinger

Reinhold Messner war schon immer ein Grenzgänger und er musste viele Schicksalsschläge hinnehmen, so den Tod seines Bruder Günther am Nanga Parbat 1970, wo sein inneres Gleichgewicht am Nanga Parbat abhandengekommen war. Trotz dieses Schicksalsschlages wagte er 1972 eine kleine Expedition unter der Führung von Wolfgang Nairz zu einer Reise zur schwierigen Südwand des Achttausenders Manaslu im Himalaya Gebiet. Bis auf Reinhold Messner ist die junge Mannschaft zum ersten Mal im Himalaya. Allein den Berg zu finden, stellte schon eine große Herausforderung dar. Karten gab es so gut wie keine. Die Wetterverhältnisse waren alles andere als SCHÖN und so kam es in der Nähe des Gipfels zu der Tragödie wo die beiden Bergsteiger Andi Schlick und Franz Jäger ihr Leben ließen. Dieser Film ist keine Heldengeschichte, sondern ein historisches Dokument, wo 50 Jahre später die fünf noch lebenden Alpinisten versuchten, die Geschehnisse zu reflektieren. Zusammengestellt aus Tonbandaufnahmen, die Wolfgang Nairz von den Funkgesprächen anfertigte, den rund 50 Fotos, die noch von der Expedition noch existieren, den Erinnerungen über die Ereignisse und den daraus resultierenden, von Schauspielern am Ortler nachgespielten Szenen ist diese Dokumentation oder Film – wie immer man es nennen will – als „Sturm am Manaslu“ entstanden.

Information zum Berg MANASLU, er bedeutet in Sanskrit „Berg der Geister“ oder „Berg der Seele“. Er ist ein Heiliger Berg der Einheimischen und liegt so versteckt im Nordosten des Marsyangdi-Tals in West-Nepal, dass es bis 1950 kein Foto von ihm gab.

Reinhold Messner, der die Erfahrungen machte, sich mit den Bergen auseinanderzusetzen, sieht das Bergsteigen als kurzfristiges Abstandnehmen vom Rest der Welt. Achtsamkeit für sich selbst und die Natur aber ist viel mehr, eine Haltung, die den Bergen ihre Erhabenheit belässt.

http://www.himalaya-info.org/PDF-Dateien/Manaslu%201972.pdf

Prädikat: Sehenswert der Film läuft in Salzburg im DAS KINO bis 18.01.2022 und österreichweit in den Kinos.

„WAS FÜR EIN JAHRHUNDERT“

von Kurt Steinitz

Worum geht es in diesem Buch?

Der Autor Kurt Seinitz legte mit diesem Buch einen Leitfaden durch „die Welt im Chaos“ im 21. Jahrhundert an und man kann getrost erwähnen „Was für ein Jahrhundert“.

Zum Beispiel 9/11 zu Beginn des Jahrhunderts, der Terrorangriff auf die New Yorker Zwillingstürme und die Welt kommt seit damals nicht mehr zur Ruhe. 2015 Flüchtlingsströme quer durch Europa, 2020 Beginn einer zweijährigen Pandemie Covid, 2022 der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine.
Wer bisher geglaubt hatte, in unserem Jahrhundert wäre es nicht mehr möglich, dass ein durchgeknallter Machthaber, Europa in ein Schlachtfeld verwandelt, der wurde eines Schlechteren belehrt.

Kurt Seinitz stellte sich die Frage „Warum passiert, was passiert“? So auch sein Leitmotiv für das Buch. Seine fünfzigjährige Laufbahn, die er mit Weltenlenkern erlebte und dazu zählen auch seine persönlichen Anekdoten und Themen. Wie zum Beispiel „Jahrhundertwende und Zeitenwende“ geben ebenfalls Einblick in den „Globalaisierungsdreck“, wo nach der Pandemie Putin zuschlug. „Putin, Zerstörer einer Epoche“, „Ende der Globalisierung“, „Wie die Weltordnung verloren ging“, „Das amerikanische Zeitalter“, „Demokratie in Bedrängnis“, „Suche nach der neuen Ordnung“, diese und viele andere Themen beschreibt Seinitz in seinem Buch spannend und aufschlussreich.

Dieses Buch ist es wert zu lesen?

Wer sich für politisches interessiert sollte dieses Buch bewusst lesen, warum? Es ist eine Welt, die in vollen Krisen schwimmt, Pandemie, Krieg, Klima. Die Frage ist, worin liegt der Schlüssel, um ihr wieder Stabilität zu geben?! Wo ist die Zauberformel? Unauffindbar? Vor der Zeitenwende galten Freiheit und Wohlstand als selbstverständlich. Daraus wurde jedoch ein böses Erwachen!

Prädikat: lesenswert oder wie Paul Lendvai sich über dieses Buch äußert: „Unabhängig, fesselnd, lesenswert!“

Paul Lendvai: = ein aus Ungarn stammende österreichischer Publizist und Moderator.

Der Autor:

Kurt Seinitz wurde 1947 in Wien geboren. Nach seinen Studien der Publizistik sowie der Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien fing er als Journalist bei der Zeitung „Express“ an. 1971 wechselte er ins Außenpolitik-Ressort der Kronen Zeitung, dass er 1974 übernahm. Als Ressortleiter schrieb er unzählige internationale Reportagen und trat dafür zahlreiche Reisen in jeden Winkel der Welt an.

Erschienen ist das Buch:

Im Verlag  www.edition-a.at ISBN 978-3-99001-601-5

WINTERFEST 2022/23

Le P’tit Cirk „Les Dodos“ aus Frankreich

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Seit 1. Dezember 2022 läuft das Festival für zeitgenössische Zirkuskunst in Salzburg und kann noch bis zum 8. Jänner 2023 besucht werden.

Fünf internationale Compagnien aus der Schweiz, Belgien, Frankreich, den USA, Österreich und Deutschland boten im Salzburger Volksgarten und in der SZENE ein gutes Programm.

Ich suchte mir eine Premiere aus und wählte das Programm von Le P’tit Cirk „Les Dodos“ aus Frankreich.

Les Dodos – LE P’TIT CIRK @L’Azimut

Die Hauptrollen spielten Gitarren mit den Akrobaten Alice Barraud, Pablo Escobar, Basile Forest, Louison Lelarge und Charly Sanchez.

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Die Bühne eher klein und umzüngelt vom Publikum – die Veranstaltung war ausverkauft – und Angstzustände waren unangebracht, den die Körper und Gitarren flogen über die Bühne und wenn man in der Schusslinie saß, spannend.

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Ich habe gar nicht gewusst, was man mit Gitarren alles anfangen kann. Circa 30 Gitarren waren mit im Spiel. Die Akrobaten standen auf ihren Gitarren, spielten vereinzelte Töne zusätzlich noch mit einem Fuß. Sie wurden übereinandergestapelt und die Akrobaten warfen sich drunter und drüber, ohne die Gitarren zu berühren. Die Aufführung hatte allerdings auch einen Hintergrund:

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„Les Dodos“, verdanken ihren Namen, dem ausgestorbenen Vogel, sie sind gleichzeitig bedroht von einer Welt, die ihnen ihre Individualität und Freiheit absprechen will. Gemeinsam entwickeln sie immer wieder absurde, akrobatische Überlebensmechanismen. Begleitet von Gitarre und Cello schwingen sich die vermeintlich fluglosen Vögel durch die Lüfte und beleben mit atemberaubender Akrobatik das Zelt in allen Dimensionen.

Als Besucher war man nah dabei, wenn die Dodos ihre Träume mit Händen und Füßen in einer packenden Performance verteidigten.

Das Publikum sparte zum Schluss nicht mit tosendem Applaus.

3 Aufführungen finden noch bis zum 8. Jänner 2023 statt.

Prädikat: Sehenswert