100 Jahre Volkskundemuseum im Monatsschlössl Hellbrunn!
Geschichte zum Monatsschlössl
Das Monatsschlössl Hellbrunn wurde 1615 als Jagdschloss für Erzbischof Markus Sittikus von Hohenems (1612-1619) erbaut. Der Legende nach wurde das Schlösschen während des Besuchs des deutschen Kaisers Erzherzog Maximilian von Österreich in nur einem Monat errichtet. Das Monatsschlössl verdankt seinen Namen der Tatsache, dass es innerhalb eines Monats erbaut werden konnte, was jedoch von verschiedenen Historikern widerlegt wurde, da der Bau länger als einen Monat dauerte.
Das Schlösschen war einst Mittelpunkt des fürstlichen manieristischen Schlossgartens und diente nicht nur als Jagdschloss, sondern auch als Mittelpunkt eines ausgeklügelten Gartenkonzepts, das die Freude und das Vergnügen des Erzbischofs und seiner Gäste widerspiegelte.
Das Schlösschen liegt auf einem Hügel in Hellbrunn und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Salzburg. Von hier aus bietet sich ein unvergesslicher Blick auf die Architektur von Hellbrunn.
Eine enge Verbindung besteht auch zwischen dem Monatsschlössl und dem Schloss Hellbrunn mit seinen Wasserspielen. Es diente nicht nur als Jagdschloss, sondern war auch Mittelpunkt eines ausgeklügelten Gartenkonzepts. Dazu gehörten auch die berühmten Wasserspiele. Diese Wasserspiele ließ Erzbischof Markus Sittikus errichten, um seine Gäste zu verblüffen, zu unterhalten und an der Nase herumzuführen. Sie sind ein einzigartiges Kulturjuwel, dass es in dieser Form nirgendwo sonst gibt.
Wie kam das Volkskunde Museum ins Monatsschlösschen?
Von 1920 bis 1924 war in dem Gebäude das Vogelmuseum von Eduard Paul Tratz untergebracht. Daraus entstand 1924 mit der Übersiedlung in die Hofstallkaserne – die Kavalleriekaserne, die 1957 zum Großen Festspielhaus umgebaut wurde – das Museum für darstellende und angewandte Naturkunde, der Vorläufer des späteren Hauses der Natur.
Das Monatsschlössl beherbergt seit 1924 das reichhaltige Salzburger Volkskundemuseum des Salzburg Museum. Die bereits 1904 gegründete Sammlung gibt einen Einblick in die Salzburger Volkskultur mit Exponaten des Brauchtums, der Volksfrömmigkeit, der Wohnkultur und der Volksmedizin. Gezeigt werden auch die typischen Trachten der Salzburger Gaue.
Aktuelle Ausstellung im Monatsschlössl!
MASKEN, TRACHTEN, KULTOBJEKTE. 100 JAHRE VOLKSKUNDLICH SAMMELN
Das Jubiläum „100 Jahre Volkskunde Museum im Monatsschlössl“ ist Anlass, einen zeitgenössischen Blick auf Objekte zu werfen, die 1924 Teil der ersten Ausstellung im Monatsschlössl waren. Was waren damals die Beweggründe, diese Objekte zu sammeln? Wie blicken wir heute auf diese volkskundliche Sammlung? Womit identifizieren wir uns? Was stößt uns ab? Was ist uns fremd geworden?
Masken, Trachten, Kultobjekte 100 Jahre volkskundliches Sammeln Die Ausstellung zeigt auf historischer Ebene die ersten und frühesten Objekte der volkskundlichen Sammlung des Salzburg Museum, um einen Einblick in die Vorstellungswelt der Gründungszeit zu geben.
Sind die frühen Objekte in ihrer ursprünglichen Präsentationsform heute noch verständlich und angemessen? Werden solche Objekte heute noch verwendet und wenn ja, wie und warum? Fotografien und Videos verweisen vor allem auf Bräuche und Traditionen, die auch heute noch gepflegt werden.
von Tobias Zeliss Foto: © Christa Linossi 2024
Ergänzt wird diese aktuelle Perspektive durch Arbeiten von Studierenden der Universität Mozarteum. Ausgehend von einer zeitgenössischen, künstlerischen Auseinandersetzung mit diesen >ersten Objekten< entstanden skulpturale Interventionen für den Freiraum des Hellbrunner Parks, die volkskundliche Themen mit der Gegenwart verknüpfen. So entstand auch eine Kooperation mit dem Mozarteum, wo sich Studierende mit den Objekten auseinandersetzen und diese Interpretationen in den Außenraum tragen. Diese Arbeiten werden im Mai und Juni im Hellbrunner Park präsentiert.
Zum einen feiert das Salzburg Museum „100 Jahre Volkskunde Museum im Monatsschlössl“ und zum anderen wird in Großgmain „40 Jahre Freilichtmuseum“ gefeiert. Beide Jubiläen sind Anlass für eine Auseinandersetzung mit den Themen „Sammeln“, „Bewahren“ und „Forschen“ in der Volkskunde.
Masken, Trachten, Kultobjekte. 100 Jahre volkskundlich sammeln (salzburgmuseum.at)
Die Ausstellung ist von 4. Mai bis 1. November 2024 im Volkskunde Museum im Monatsschlössl Hellbrunn zu sehen.