Ars Electronica 2021
vom 8. bis 12. September 2021
A NEW DIGITAL DEAL ein hybrider Event bei Ars Electronica Festival for Art, Technology & Society Thematischer Ausgangspunkt dieser Reise um die Welt ist diesmal die Forderung eines „New Digital Deals“.

Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen und die Digitalisierung mit uns. Es ist eine Zeit, wo selbstfahrende Autos und Flugtaxis, bald Realität sind. Wir haben diese Technologie herbeigewünscht oder hatten auch Angst davor. Jedoch sind wir zu einem Zeitpunkt angelangt, wo es heißt, die Digitale Transformation und die Fundamente der digitalen Welt in Diskussionen neu zu denken.
Was als „Werkzeugtechnologie“ begann, ist zur zentralen und transformativen „Kulturtechnik“ geworden und was als Arbeitsumgebung entwickelt wurde, ist zu einem sozialen Lebensraum geworden. 4 Milliarden Menschen tummeln sich mittlerweile in dieser digitalen Welt, was mit Banalitäten begann ist auch zu einem politischen Schlachtfeld geworden…
Wir müssen uns auf die weiteren Auswirkungen dieser Entwicklungen vorbereiten, gesellschaftlich, wirtschaftlich und politische Rahmenbedingungen müssen neu überdenkt werden. Ob wir wollen oder nicht, die Digitale Transformation ist nicht bloß ein reizvolles Wort für Sonntagsreden, sondern eine Realität bestimmende Tatsache. Die Evidenz der damit verbundenen Defizite und wie sie uns zu schaffen machen, ist nicht zuletzt eine der prägenden Erfahrungen der aktuellen Pandemie-Lockdowns.
Die Frage nach unseren Handlungsmöglichkeiten und Handlungsfähigkeiten ist in letzter Zeit der Ruf auch nach neuen Deals geworden. Wie kann und soll ein neuer Deal aussehen? Wie sollen wir hier den Zusammenhang überhaupt verstehen? Wenn wir den neuen digitalen Deal nur als einen schnellen Kuhhandel sehen, dann wird daraus nichts werden. Es ist auch kein Deal, den jemand für uns ausverhandeln kann, denn ein entscheidender Aspekt des „New Digital Deal“ ist die Frage, „how are we going to deal with it“ – also die Frage nach den Handlungsmöglichkeiten und Handlungsfähigkeiten. Die Frage stellt sich auch: „Wie können wir die digitale Welt „fixen“, d.h. die Probleme in den Griff bekommen und dennoch die immer sichtbar werdenden Avancen eines machtpolitischen Durchgreifens verhindern“?
Dem erfolgreichen Modell des letzten Jahres folgend, wird das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft zu einem weltweiten Ankerpunkt. Es ist wieder eine Plattform für engagierte Menschen, die Zukunft nicht als Blick in die Kristallkugel der Technokonzerne, sondern als Verantwortung unserer Zeit sehen. Die Verantwortung übernehmen, als gesellschaftliche Aktivierung und Ermächtigung, als Quelle analytischen, korrigierenden und alternativen Denkens und Handelns.
Während der Pandemie wurden die weit reichenden kooperativen Netzwerke von Ars Electronica sichtbar wie nie zuvor. „Dass ausgerechnet weltweite Reisebeschränkungen und Lockdowns dazu führen würden, dass aus dem Festival in Linz ein Festival in aller Welt werden würde, mutet erst einmal eigenartig an“, sagt Gerfried Stocker. „Genauer betrachtet war dieser Schritt der einzig logische – und eigentlich war er überfällig.“ 2020 fand die Ars Electronica also erstmals nicht nur in Linz, sondern an mehr als 100 Locations in aller Welt statt.

Auch 2021 wird dieser hybride Event ein weiterer zentraler Schauplatz im Internet sein. Vorbei die Zeiten, in denen die Aktivitäten im Netz vor allem der Promotion dienten – in Zukunft geht es hier um das Zusammenspiel von Programmen im realen und digitalen Raum.
„Der tiefgreifende Wandel, in dem wir aktuell als Gesellschaft stecken, ist für eine Plattform wie Ars Electronica ebenso spannend wie herausfordernd“, sagt Gerfried Stocker, künstlerischer Geschäftsführer der Ars Electronica. „Wem sonst käme in einer solchen Zeit die Aufgabe zu, Neues auszuloten? Wer sonst sollte vorangehen und sich dabei auch einmal ein Stück weit verlaufen, um zu lernen, wie wir besser ans Ziel gelangen können? Wer, wenn nicht ein Ars Electronica Festival, sollte sich jetzt zu einer Sandbox machen, wie sie spannender nicht sein könnte?“
Je mehr Allianzen mit Playern aus Mobilität, Industrie, Landwirtschaft und anderen Bereichen geschmiedet wird, desto spannender und relevanter wird der Zukunftsdiskurs, der auf der Plattform Ars Electronica ausgetragen wird.
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