
Wenn das Salzburg Museum zu einer Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Haslauer und Vertretern der Landespolitik ruft, dann muss hier ein besonderer Hintergrund vorliegen. Das Geheimnis wurde nun bei der Pressekonferenz gelüftet!

Im Mai 2021 an einem Freitagnachmittag, erreichte die Salzburger Abteilung Archäologie des Bundesdenkmalamtes eine telefonische Fundmeldung aus Neumarkt am Wallersee.

Es handelte sich um einen archäologischen Jahrhundertfundes. Gefunden wurde ein einzigartiger spätkeltischer Hortfund aus Goldschmuck und Silbermünzen in Neumarkt am Wallersee. Es handelte sich um drei keltische Großsilbermünzen, zwei glatte Fingerringe und einen massiven Armreif aus Gold. Es erfolgten weitere archäologische Untersuchungen mittels des Bundesdenkmalamtes und so konnten noch weitere 25 Tetradrachmen (ist eine Münze, die vom Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. bis zur römischen Kaiserzeit geprägt wurden), zwei verzierte goldene Fingerringe und als buchstäbliches Glanzstück ein Torques (Hals Reif) ebenfalls aus Gold freigelegt und dokumentiert wurden.

Der Hortfund von Neumarkt am Wallersee ist eine Bereicherung des spätkeltischen Kulturerbes in Österreich mit europäischer Ausstrahlung.
Neben seiner herausragenden Qualität eröffnet der Fund insbesondere durch die genaue Dokumentation seiner Entdeckung und Bergung wertvollste Forschungsgrundlagen für die Kultur der späten Eisenzeit.

Die Herstellung der Objekte ist um die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Anzusiedeln. Ihre Deponierung dürfte nur wenige Jahrzehnte später stattgefunden haben. Warum es deponiert wurde, lässt noch Rätseln! Es könnte aber auch sein, da im 1. Jahrhundert v. Chr. eine Zeit wirtschaftlicher, sozialer und politischer Krisen galt, könnte es sich auch um einen unter drohender Gefahr in Zeitnot wenig sorgfältig verborgenen Schatz handeln. Aber auch kultische Motive wie eine Opfergabe könnten zur Vergrabung im Boden sein. Zweifellos gehörten die 28 Großsilbermünzen sowie der prunkvolle Goldschmuck einer hochrangigen Person. Die boiischen Münzprägungen weisen in das Gebiet des heutigen Tschechiens und der Slowakei.

Archäologische und archäometrische Analysen sollen nun helfen, die offenen Fragen zur Herkunft der Objekte, den Motiven und Umständen ihrer Verbergung sowie der spätkeltischen Geschichte in der Region Salzburg zu klären.
Statement von Priv.-Doz.Dr. habil. Holger Wendling, Leiter Fachbereich Archäologie Salzburg Museum:
„Das Salzburg Museum kann stolz auf einige weltberühmte archäologische Objekte in seiner Sammlung sein. Dazu gehören auch herausragende ‚Jahrhundertfunde‘: Für das 19. Jahrhundert steht der bronzezeitliche Kriegerhelm vom Pass Lueg und das 20. Jahrhundert glänzt mit der keltischen Schnabelkanne des Dürrnberg. Der Gold- und Silberschatz aus Neumarkt setzt diese Tradition der ‚Jahrhundertfunde‘ im dritten Jahrtausend fort. Als Experte der spätkeltischen Eisenzeit freue ich mich besonders auf die wissenschaftliche Analyse dieses einzigartigen Hortfundes, die wir mit internationalen Kooperationen planen“.
Wie gelangt dieser Archäologische Fund nun in das Salzburg Museum? Zum 100. Jubiläum des Salzburger Museumsverein gelang der Erwerb eines archäologischen Jahrhundertfundes und dieser einzigartige spätkeltischer Hortfund aus Goldschmuck und Silbermünzen (geborgen von Archäologen des Bundeskanzleramts) gelangt nun durch den Salzburger Museumsverein in die Sammlung des Salzburg Museum.
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