„Nach dem Studium auf der Kunsthochschule waren wir ganz allein auf der Welt. Wir hatten kein Atelier, weil wir damals kaum Geld hatten. Für alle gab es etwas, aber nicht für uns, den wir beide waren zwei Menschen, aber ein Künstler. Dann entschieden wir uns dafür, eine lebendige Skulptur zu werden. Wir beide kamen aus der Bildhauerei, also konnten wir eine lebendige Skulptur sein, wir wurden zu lebenden Skulpturen.“
Warum dieser Prolog? Denn Gilbert, der ursprünglich aus St.Martin in Thurn in Südtirol stammt, war vor seiner Weltkarriere Schüler der Bildhauerschule Hallein. Die Bildhauerschule Hallein feiert sein aktuelles Jubiläum zum 151-jährigen Bestehen und aus diesem Anlass wurde Gilberts am Ort seiner einstigen Ausbildung als Bildhauer zurückgeholt. Gemeinsam mit seinem Partner George hatte er das Thema Skulptur seit den 1960er Jahren entwickelt und zwischenzeitlich hat er Welt-Kunstgeschichte geschrieben.
Ihren ersten Durchbruch feierten sie 1969 mit Singing Sculpture als sie sich selbst mit bunten Metallicpuder bemalten und den alten Klassiker Undernaeath the Arches an diversen Orten in ganz London vortrugen.
Die imposanten Arbeiten von Gilbert & George wirken oft düster und wirr, krass und grell. Ihr Markenzeichen ist das Rasterarrangements, in jeweils 15 zusammengefassten Bilderrahmen, stellt es eine typische Inszenierung ihrer Arbeiten dar. Die Farben zwischen Schwarz und Rot, sind ein ständiger wirkungsvoller Kontrast. Im Hintergrund stellen sich Gilbert & George als starrende stupide Version in Form ihres Gesichtes dar, die oft den Betrachter erschaudern lässt, aber auch Fragen aufwirft? Was erzählen uns diese Werke, worauf wollen sie hinaus? Was soll man davon verstehen und was nicht? Sind es Werke einer Paranoia wie dies auch der britische Schriftsteller und Kulturkritiker Michael Bracewell interpretiert.
Die Ausstellung im Keltenmuseum ist eine Kooperation mit der Galerie Ropac und so kann das Keltenmuseum Hallein im Sommer 2022 mit einem außergewöhnlichen Ausstellungshighlight punkten. Es ist eine gut inszenierte Ausstellung und präsentiert ausgewählte Arbeiten aus einem Zeitraum von 2007 bis 2013 im Besonderen Ambiente des Museums und im Dialog mit Objekten aus der Urgeschichte Salzburgs und dem fürsterzbischöflichen Salzabbau.
documenta fifteen: Dan Perjovshi, Generosity, Regeneration, Transparency, Independence, Sufficiency, Local Anchor and most of all Humor, 2022, Fridericianum, Kassel, 10. Mai 2022
Die documenta fifteen in der Krise! Am 18. Juni 2022 wurde sie eröffnet und seitdem tobt ein Skandal nach dem anderen, Schuld zu Weisungen sind an der Tagesordnung bis zum Köpfe rollen.
Worum geht es um den Skandal genau?
Auszug zu meinem Bericht vom 30.06.2022
„Das Künstlerkollektiv Taring Padi machte sich als Intellektuelle von der Peripherie bereit, „die Macht im Zentrum (documenta) zu übernehmen“. Das Künstlerkollektiv Taring Padi zeigte am Kasseler Friedrichplatz ein Wimmelbild-Banner die auf antisemitische Motive hingewiesen hat.
„Unkommentierte pro-palästinensische Propagandafilme im Programm der Kasseler Kunstschau. Es sind Filme die in Verbindung mit der linksterroristischen und antisemitischen Gruppe Japanische Rote Armee – Anfang der 70er Jahre Anschläge in Israel – gebracht werden.
Die documenta wurde diesmal von einem Künstlerkollektiv aus Asien kuratiert, es handelt sich um die Gruppe Ruangrupa aus Indonesien. Die setzten ihre Vorstellungen natürlich verstärkt auf die Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika, um ihre Probleme ins Zentrum zu rücken. Des Weiteren vielleicht auch ein fehlendes Problembewusstsein für Antisemitismus in Indonesien.
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches, in Deutschland und global verbreitetes Problem. Das zeigt sich nun in Kassel: Antisemitische Bildsprache auf der globalen documenta fifteen. Wie konnte es dazu kommen? Was braucht es jetzt, damit die polarisierte Situation nicht noch weiter eskaliert? Wie denken wir das Vermeiden von Zensur und das Vermeiden antisemitischer Kunst zusammen?“
Aufgrund dieser Situation kam es zum Skandal, der sich bis heute noch nicht richtig erholt hat.
Köpfe rollen war auf der Tagesordnung, es war Fanal des künstlerischen und ein politisches Versagen. Experten hatten bereits seit Monaten schon vor den antisemitischen Tendenzen der Ausstellungsmacher gewarnt. Es folgten Endlose Debatten, die üblichen Solidaritätsbekundungen dem Zentralrat der Juden gegenüber und es gab keine einzige klare Handlungsanweisung, man gab den Hinweis auf die Kunstfreiheit. Aber bei Antisemitismus muss auch die Kunstfreiheit enden.
Auszug aus der Pressenachricht des Aufsichtsrats als Erklärung:
„Der Aufsichtsrat äußert seine tiefe Betroffenheit, dass am
Eröffnungswochenende der documenta fifteen eindeutig antisemitische Motive zu sehen waren. Die Präsentation des Banners „People‘s Justice“ des
Künstlerkollektivs Taring Padi mit seiner antisemitischen Bildsprache war eine klare Grenzüberschreitung und der documenta wurde damit ein erheblicher Schaden zugefügt. Es ist nach Auffassung des Aufsichtsrates essenziell, diesen Vorfall zeitnah aufzuklären, Schlussfolgerungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse für den Umgang mit antisemitischen Vorgängen in der Kultur und Kunstkontext zu ziehen und weiteren Schaden für die documenta abzuwenden. Durch die Aufhängung des Banners und auch im Zuge der Krisenbewältigung in den vergangenen Wochen ist leider viel Vertrauen verloren gegangen. Der Aufsichtsrat betrachtet es als essenziell, dass alles darangesetzt wird, dieses Vertrauen zurückzugewinnen“
Nun ist die Katze aus dem Sack! Der Aufsichtsrat, die Gesellschafter und Generaldirektorin Sabine Schormann verständigten sich einvernehmlich darauf, ihren Geschäftsführerdienstvertrag kurzfristig aufzulösen.
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Presseauszug von der documenta fifteen: Alexander Farenholtz übernimmt die Interims-Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum GmbH
„Alexander Farenholtz wurde heute einstimmig durch den Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zum Interims-Geschäftsführer der documenta bestellt. Das erklärten Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn, am Montag. Die Gesellschafter der documenta sind froh und dankbar, in einer für die documenta herausfordernden Situation einen so erfahrenen und renommierten Kulturmanager für die bedeutende Weltkunstausstellung in Kassel gewonnen zu haben. Alexander Farenholtz übernimmt diese Aufgabe bereits am Dienstag, 19. Juli. Das Engagement ist zunächst bis zum 30. September 2022 befristet. Es ist der Wunsch von Herrn Farenholtz, nach der Abstimmung mit den Gesellschaftern nun zunächst mit der künstlerischen Leitung und dann selbstverständlich auch mit dem Team der documenta gGmbH Gespräche aufzunehmen. Kassel und die documenta sind Farenholtz seit Jahren gut vertraut: Nach dem Studium (Verwaltungswissenschaft in Konstanz) und ersten beruflichen Stationen war er 1989 unter anderem für die Realisierung der documenta 9 unter der künstlerischen Leitung von Jan Hoet zum Geschäftsführer der documenta GmbH berufen worden. 1993 wechselte er als Leiter des Ministerbüros ins Baden-Württembergische Kunstministerium und übernahm 1996 zusammen mit Tom Stromberg die Leitung des Kulturprogramms der Weltausstellung EXPO2000 in Hannover. Mit Beginn des Jahres 2002 wurde er zum Gründungsvorstand und Verwaltungsdirektor der Kulturstiftung des Bundes bestellt. Dieses Amt übte er an der Seite von Hortensia Völckers als Künstlerischer Leiter bis zum Erreichen der Altersgrenze im Januar 2020 aus.“
Nun heißt es wieder nach vorne zu schauen und zu hoffen, dass man in Zukunft genauer hinsieht, um solche Unannehmlichkeiten gar nicht an das Tageslicht zu bringen. Kunst soll aufzeigen aber nicht „hetzen“.
Ein bitterer Beigeschmack wird bei der documenta fifteen mit Sicherheit bleiben. Diese documenta fifteen wird vielen im Gedächtnis bleiben. Es war ein Skandal, den man vermeiden hätte können, aber vielleicht war es gut, damit man sich in Zukunft besser vorbereitet, sowie auch die Kuratoren genauer unter die Lupe nimmt. Kunst muss und soll schreien, aber auch ihr sind Grenzen gesetzt!
Dieses Buch informiert, wie Erste Hilfe im alpinen Raum funktioniert. Wir Klettern, Wandern, im Sommer in den Bergen, im Winter betreiben wir Skisport usw. Das ganze Jahr lockt die beeindruckende Naturkulisse die Menschen ins Gebirge. Jedoch was passiert, wenn am alpinen Outdoor-Spielplatz ein Bergunfall passiert?
Die meisten Fehltritte passieren oberhalb der Baumgrenze und dann hoffen wir, dass rechtzeitig der Notarzthubschrauber daher schwebt. Der Autor gibt in diesem Buch die komplexe Choreografie des Helfens und beantwortet spannende Fragen: Wie wird per Funk und Computer der Notfalleinsatz organisiert? Wer ist im Hintergrund aktiv, wer managt die Rettungshubschrauber, dass sie immer einsatzbereit sind? Wie funktioniert Retten in unzulänglichen Höhen und steilen Abgründen, wie bei stockfinsterer Nacht? Welche Techniken sind heute im Einsatz der Flugretter? Die ersten Gehversuche der Flugrettung waren vor 70-80 Jahren.
Des Weiteren machte der Autor auch Interviews mit Helikopterpiloten, Notärzten und Rettungssanitätern, Reportagen aus den Cockpits und Einsatzzentralen. Es gibt fundierte Hintergrundinformationen in die alpine Flugrettung in all ihren Facetten.
Dieses Buch ist es wert zu lesen?
Dieser Band ist heuer zur rechten Zeit erschienen, denn wandern, Bergsteigen und Tourengehen, sowie Wintersport ist seit der Pandemie zum Nonplusultra aufgestiegen. Aber wir sollten uns im Vorfeld vielleicht auch mal Gedanken darüber machen, was ist, wenn was passiert?
Wer gerne in der Natur und in den Bergen unterwegs ist, sollte dieses Buch lesen, um sich auch mal mit den Flugrettern auseinanderzusetzen.
DER AUTOR
Robert Sperl blickt jedes Mal in den Himmel, wenn sich ein Flugrettungshelikopter hörbar ankündigt, und hofft, alles möge gut ausgehen. Der Journalist wohnt in Niederösterreich und arbeitet überall. Von 2008 bis 2021 war er Chefredakteur und Editorial Director für The Red Bulletin und das Terra Mater Magazin
Maurice Lenhard (Dramaturgie) im Gespräch mit Joana Mallwitz (Musikalische Leitung) und Lydia Steier (Regie)
von li nach re: Maurice Lenhard (Dramaturgie) Joana Mallwitz (Musikalische Leitung) und Lydia Steier (Regie) Foto: Christa Linossi
Fangen wir gleich mal mit einer Frage an: „Was ist der Unterschied zwischen Dramaturgen und Regisseur? Während der Regisseur also die künstlerische Leitung innehat, ist der Dramaturg Vermittler zwischen der Bühnenkunst und den weiteren organisatorischen Aufgaben am Theater.
So diese Frage ist einmal geklärt und nun zu dem interessanten Terrassentalk zur Neueinstudierung DIE ZAUBERFLÖTE.
Maurice Lenhard (Dramaturgie): Die Zauberflöte wurde 2018 zu den Salzburger Festspielen aufgeführt und nach ein paar Jahren können wir nochmal auf eine Produktion schauen. Das Genre, damit auch lebendig zu halten und das Stück neu zu inszenieren und zu hinterfragen, was erwartet uns hier im Gegensatz zu 2018?
Lydia Steier (Regie): Es ist eine Neueinstudierung zu Inszenierung von 2018. Es ist alles andere als das Gleiche. Die Grundkonstellation bleibt und es ist auch der Ausgangspunkt die vom Großvater erzählte Familiengeschichte, an seine 3 Enkelkinder. Das Haus für Mozart ist die neue Spielstätte und ist eine andere Version als im Zirkuszelt und hier ist auch die Überlegung zu einem komplett anderen Raumkonzept. Das geniale Bühnenbild von Katharina Schlip ermöglicht es auch, zwei Drehscheiben auf der Bühne ineinander zu drehen und es entsteht so eine Art Labyrinth aus diesem bürgerlichen Haus und so können wir immer tiefer in die Erzählung eintauchen – vergleichbar mit Alice im Wunderland, die durch verschiedene Türen immer neue Welten und Perspektiven entdeckt. Wir sind Markus Hinterhäuser für die Möglichkeit, die Oper unter neuen Bedingungen inszenieren zu können, sehr dankbar.
Maurice Lenhard: Die Zauberflöte wird eine große Herausforderung auf beiden Seiten Regie wie musikalisch. Frage an Joana wie geht man an ein Stück heran, das so bekannt und so viel gespielt wurde wie dieses und nun zu einer Neuneinstudierung kommt? Was hast du in einem Interview einmal gesagt? Für dich ist die Musik von Mozart wie ein Papierflieger, mit dem man fliegen lernen muss.
Joana Mallwitz (Musikalische Leitung): Das Prinzip einer völligen Neubefragung trifft auch auf musikalischer Ebene zu. Die Zauberflöte ist wohl die meistinterpretierte und meisthinterfragte Oper und auch ich muss gestehen, dass ich mich erst einmal vom Blick auf bestimmte Traditionen freimachen musste.
Beispiel Papierflieger: hier muss auch das Format stimmen, jede Faltung muss exakt geglättet sein, damit er abheben kann und so ähnlich ist es bei Mozart Partituren, es reicht nicht, einfach auf die Noten zu schauen. Die allerhöchste Kunst besteht darin, zu sehen, wie beispielsweise Akzente und Tempoübergänge geformt sind, dass es wie ein perfekter Papierflieger ist, der einfach fliegt. Das ist für mich die Musik von Mozart.
Maurice Lenhard: 2018 passierte schon sehr viel auf der Welt. Mittlerweile wurde die unruhige Situation auf der Welt zu einem Aufruhr. Lydia in deiner Inszenierung geht es nie explizit um ein politisches Tagesgeschehen und doch setzt du dich ganz klar damit auseinander. Was unsere großen Fragen und Ängste zurzeit sind und wie setzt du diese in deiner Arbeit um?
Lydia Steier: Auf szenischer Ebene hatten sich natürlich auch die weltweiten Veränderungen seit 2018 ausgewirkt. Wir leben in einer Zeit, wo eigentlich das Wort „Frieden“ irgendwie am Ast schon am „faulen“ ist. Schon damals hatten wir den Blick auf eine Welt gerichtet, in der Kriege und anderes Elend vorgekommen sind. Die Jahreswende 1912/1913 war der Punkt, am dem wir standen, seitdem haben wir alle einen anderen Blickwinkel, wir haben alle etwas verloren – im günstigsten Fall nur Zeit und Geld, im schlimmsten Fall einen Menschen oder Gesundheit. Unsere Augen und auch die Augen der Sänger sehen es anders. Was vorher prognostiziert wurde, ist Wahrheit geworden.
Wir haben das Glück, ein junges Team zu haben, das sich engagiert und sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt, nicht nur mit dem Thema Krieg, sondern beispielweise auch mit der Frage: ist die Rolle der Pamina frauenfeindlich? Man muss der neuen Generation erklären, was die Welt für sie bereithält – nicht nur im Hauptkonflikt des Stücks zwischen Sarastro und der Königin der Nacht, sondern auch mit Blick auf externe Konflikte.
Maurice Lenhard: Die Zauberflöte nimmt immer wieder einen besonderen Platz in unserem Schaffen ein und wir stellen uns wieder die Frage, wenn sich Mozart mit etwas neuem auseinandergesetzt hat, ist er wirklich bis auf den Grund gegangen? Wie geht man mit so einer offenen Form von Singspiel um? Wie ist die Funktion der hinzu erfundenen, von Roland Koch verkörperten Erzählerfigur des Großvaters?
Joana Mallwitz: Aspekt, es muss intensiv an der fließenden Grenze zwischen gesprochenem und gesungenem Text gearbeitet werden. Die Zauberflöte ist voller Rätsel, auf die es keine Antworten gibt. Dennoch ist es wichtig, die Reichweite der Themen aus der Perspektive dazustellen. Die Rolle von Roland Koch ist spannend – genau im Hinblick auf das, worauf wir hinarbeiten. Die Geschichte wird erzählt, der Zuhörer wird in sie hineingezogen.
Lydia Steier: Der Großvater ist nicht nur irgendeine Figur, er ist vielleicht sogar die zentrale Figur, er sieht Tamino als junges Abbild von sich selbst. Im Esszimmer hängt ein großes Porträt von Pamina als verstorbene Großmutter, die Kinder sehen in ihr die Prinzessin, gleichzeitig blickt der Großvater mit leidenschaftlicher Nostalgie auf die Frau, die er geliebt hat.
Maurice Lenhard: Wie ist die gemeinsame klare Zielsetzung zwischen Musikalischer Leitung und Regie zu einer guten Oper?
Lydia Steier: Joana und ich haben starke Ideen mit einem klaren Blick auf das Ganze. Die Inszenierung muss das Rückgrat der Musik sein. Im Hinblick auf das künstlerische Miteinander macht die Zusammenarbeit sehr viel Spaß. Als Wirkung der Inszenierung wünsche ich mir, dass sie nachhallt, dass der Zuschauer sich daran erinnert, dass er die Reise mit uns machte und mit der Zeit durch eine neue Perspektive sieht.
Joana Mallwitz: Beides muss Hand in Hand gehen, bei Mozart noch mehr: in dem Moment, in dem man eine Phrase singt, muss alles stimmen. Da merkt jeder Zuhörer sofort: stimmt der Impuls oder nicht. Worum gehe es, es ist ein frischer Blick, der vom Notenbild weggeht und am Ende jeder Note mit der Zielrichtung befragt „Warum stehst du da“?
Es geht um das Wandern, Entdecken und Genießen und dies in der „grünen Mark“ im Joglland, Hartbergerland, Thermenland, Apfelland, Almenland, Graz/Umgebung, Schilcherland und Lipizzaner Heimat. Die steirische Landeshymne preist in den ersten Textzeilen die attraktive Gebirgslandschaft im Norden („Hoch vom Dachstein an…“) und die idyllischen Weinberge im Süden (…bis ins Rebenland…) der grünen Mark. Es ist ein Gehmütliches Wandern im Norden oder einfach durch das Grenzland im Süden oder in der Mitte der Steiermark wandern. Es ist wandern, flanieren einfach gehmütlich
Dieses Buch ist es wert zu lesen?
Wer die Steiermark kennt oder kennenlernen will, dort seinen Urlaub verbringen möchte, der sollte das Buch „Gehmütliche Steiermark“ auf alle Fälle lesen. Es werden 40 Genusswanderungen zu kulturellen Schätzen vorgestellt. Naturschönheiten und kulinarische Schmankerln fehlen ebenfalls nicht.
DIE AUTOREN
Anni Pötz: Ihre Liebe zur Natur, zum Wandern und zum Reisen hat sie zur Fotografie gebracht. Sie war Lehrerin für Sopran- und Altflöte.
Alois Pötz: Mag.geb.1953, Studium der Theologie und Geografie. Ehemaliger AHS-Lehrer und Lehrbeauftragter am Institut für Geografie und Raumforschung in Graz.
Johann Dormann: Mag.phil.geb. 1952, aufgewachsen in Allerheiligen im Mürztal. Studium der Germanistik und Geografie in Graz.
Oliver Schulz, Autor und Journalist schreibt seit 2003 regelmäßig über den Tourismus am Mount Everest. Sein neues Buch 8849 gibt Einblick in den Massentourismus am höchsten Berg der Erde. Bevor er über den Massentourismus schreibt, recherchiert Schulz unter anderem wie kam der Berg zu seinem Namen, wie entstand die Mythologie? So beschreibt er „vergleiche hinken immer – aber in Hinblick auf seine Heiligkeit, seine mythologische Bedeutung, kann der Everest es wohl kaum mit dem Berg Kailash in Zentral Tibet aufnehmen.“ Er beschreibt die Einheimischen, die Sherpas, ohne die kein Bergsteiger vorbeikommt. Die Extremisten, die Erfolgreichen, die Rebellen und dann kommen natürlich in der Vergangenheit die Millionäre hinzu. Diese brauchen weder besondere Kenntnisse noch eine herausragende Kondition. Ein voller Geldbeutel und die Bereitschaft, „über Leichen zu gehen“, genügen. Der für die Einheimischen heilige Berg ist zu einem Ort für einen pervertierten Massentourismus der Luxusklasse geworden. Mit fatalen Folgen für die Bewohner, die Bergsteiger und die Natur. Dieser Berg wurde ein Traum und ein Alptraum zugleich. Ein Geschäft mit dem Höhenwahn, der beispielhaft für den Irrsinn des gesamten internationalen Alpinismus steht, obendrein noch zur höchstgelegensten Müllhalde der Welt wurde.
Dieses Buch ist es wert zu lesen?
Jeder der die Berge liebt, sie genießt und achtet, sollte dieses Buch lesen. Es ist auch gleichzeitig ein Erfahrungswert, wenn der Tourismus die Berge bis zum Letzten ausschlachten will, um hier große Gewinne einzufahren. Dies ergibt keinen Sinn, sondern endet in einem Zerstören der Natur- und Berglandschaften.
DER AUTOR
Oliver Schulz, geboren 1968 in Hannover, studierte Indologie, Tibetologie und Soziologie an der Universität Hamburg. Er ist Autor und Journalist sowie freier Redakteur bei den Lübecker Nachrichten. 2011 erschien sein Buch „Indien zu Fuß“ (DVA)
Erschienen ist das Buch
Im Westend Verlag GmbH, Frankfurt/Main 2022 ISBN 978-386489-365-0
Der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ wird seit 1985 an Städte und Regionen in Europa verliehen.
2024 wird Österreich zum dritten Mal eine Kulturhauptstadt Europas stellen. (2003 war Graz und 2009 war Linz jeweils die Kulturhauptstadt Europas)
Hubert von Goisern (c) OnMediaART Veronika Scharinger Ein starker Vertreter des Salzkammergutes und Mitwirkender = Hubert von Goisern, (geboren in Bad Goisern) eigentlich Hubert Achleitner, ist Liedermacher und Weltmusiker.
Jedoch erstmals in der Geschichte findet sie 2024 in einer inneralpinen, ländlich geprägten Region statt. Die Bannerstadt Bad Ischl plus 22 weitere Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark entwickeln eine Kulturregion, die sich durch das Zusammenwirken von Kunst, Kultur, Wirtschaft und Tourismus neu erfindet.
2019 ist nach einem mehrstufigen Bewerbungsprozess die Entscheidung gefallen, gemeinsam mit Bad Ischl-Salzkammergut werden Tartu (Estland) und Bodø (Norwegen) die Kulturhauptstadt Europas 2024 ausrichten.
SALZ war in Vergangenheit der Reichtum dieser Region, es ist aus dem Salz entstanden, durch das Salz reich geworden und mit dem Salz geht es in die Zukunft. KULTUR IST DAS NEUE SALZ. Das Salzkammergut eingebettet in eine eindrucksvolle Landschaft, spannende Geschichten von Orten und Menschen und geprägt durch die Elemente Salz und Wasser. In Hallstadt begann man schon vor 7000 mit dem Salzabbau. Eine Region, die durch die Sommerfrische ein Sehnsuchtsort für viele ist und die als historische Kulturlandschaft im inneren Salzkammergut zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Als Kulturhauptstadt Europas werden wichtige Themen dieser Regionen aufgreifen und für die Zukunft neue Impulse setzen müssen.
Pressekonferenz Kulturhauptstadt Europas Salzkammergut 2024 I 27. 04. 2022 / Salzkammergut 2024 Kulturhauptstadt Europas
Fakten: Die Kulturhauptstadt-Region bilden 23 Gemeinden in den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark: Oberösterreich: Bannerstadt Bad Ischl, Altmünster, Bad Goisern, Ebensee am Traunsee, Gmunden, Gosau, Grünau im Almtal, Hallstatt, Kirchham, Laakirchen, Obertraun, Pettenbach im Almtal, Roitham am Traunfall, St. Konrad, Scharnstein, Steinbach am Attersee, Traunkirchen, Unterach am Attersee, Vorchdorf Steiermark: Altaussee, Bad Aussee, Bad Mitterndorf, Grundlsee
Team Salzkammergut 2024 3 (c)PK (c) OnMediaART Veronika Scharinger Das Team Salzkammergut 2024 wird neue Impulse setzen
Die Vorbereitungen sind schon voll im Gange.
Das Salzkammergut von Salz und Wasser geprägt wird durch den Motor KULTUR neue Impulse setzen.
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