PIKTORIALISMUS!

DIE KUNSTFOTOGRAFIE UM 1900

In der Albertina Modern in Wien läuft zurzeit eine sehr interessante Ausstellung.

Franz Kaiser
Zwei Mädchen in einer Blumenwiese, um 1910
Autochrom
ALBERTINA, Wien. Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt

Piktorialismus, was genau ist das? Der Piktorialismus ist eine kunstfotografische Stilrichtung, die um 1900 sich auftat. Ziel des Stiles war es, nicht lediglich ein bloßes, einen Augenblick in der Realität festhaltendes Abbild des Motivs herzustellen, sondern eine symbolische Darstellung von Gemütszuständen zu erzielen. Des Weiteren war es Ziel des Piktorialismus, die Fotografie als vollwertiges künstlerisches Ausdrucksmittel zu etablieren. Anfangs orientierte man sich am Natualismus in der Malerei, danach auch am Impressionismus.

Mit dieser Ausstellung beleuchtet die ALBERTINA erstmals ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der österreichischen Fotografie. Es entwickelte sich kurz vor 1900 eine Bewegung, deren Hauptanliegen die Gleichstellung der Fotografie mit der bildenden Kunst gleichgestellt werden sollte.

Anton Josef Trčka
Baumgesäumter Bachlauf, ca. 1913
Öldruck
ALBERTINA, Wien, Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt

Rund um die Jahrhundertwende bildet sich im Habsburgerreich eine Schule der Fotografie von weltweiter Strahlkraft. Es entstand ein lebendiges, vor allem von wohlhabenden Amateuren wie Heinrich Kühn (er war ein deutsch-österreichischer Fotograf und Fotopionier. Er gehörte der Künstlergruppe Wiener Kleeblatt an), getragenes, international tätiges Netzwerk und im Rahmen des exklusiven „Camera-Club“, in dem die fünf reichsten Männer der Monarchie ihrem Hobby, der Fotografie nachgingen.

Rudolf Koppitz
Bewegungsstudie, 1926
Gummidruck
ALBERTINA, Wien, Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt

Es waren enge Beziehungen zur progressiven Kunstszene der Wiener Secession und brachten mit Hilfe aufwändiger Drucktechniken bildgewaltige, an der Malerei geschulte Kompositionen hervor. Maßgeblich durch den Piktorialismus wurde auch die gewerbliche Porträtfotografie beeinflusst.

Die Kunstfotografie erlangte ihren späten Höhepunkt in den 1920er Jahren durch Rudolf Koppitz (er war ein österreichischer Fotograf, der vor allem mit Aktbildern, die in ihrer Formgebung und Ausgestaltung teils dem Jugendstil, teils dem Konstruktivismus nahestanden) und andere berühmte Studentinnen und Studenten der ehemaligen k.u.k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt Wien.

Die Ausstellung ist deshalb sehenswert, weil es ein Rückblick in die Fotografie vor 123 Jahren ist. Diese Art von Fotografie war damals zeitgenössisch und heute befinden wir uns im digitalen Zeitalter, dass ein ganz anderes Bild erzeugt, inzwischen werden Bilder auch mit Künstlicher Intelligenz erzeugt.

https://www.albertina.at/albertina-modern/ausstellungen/piktorialismus/

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SOKO LINZ Zweite Staffel 2023

Daniel Gawlowski, Katharina Stemberger Foto: © Christa Linossi

Entstanden ist dieses Sendeformat „SOKO“ 1978 und es wurde zu einem Erfolgsformat, dass sich bis heute gehalten hat. Die erste Serie des Formats entstand 1978 unter dem Titel SOKO 5113.

Wer kennt sie also nicht diese Krimiserie SOKO die quer durch Österreich und Deutschland über die Bildschirme flimmert.

 Pressekonferenz Anfang Februar 2023 wurde die zweite Staffel (gedreht von Mai bis September 2022) SOKO LINZ vorgestellt. Mit 13 neuen Folgen und spannenden, vielseitigen, grenzüberschreitenden Fällen können sich die Zuseherinnen und Zusehern dieser Serie erfreuen.

v.l.n.r.: Produzent Florian Gebhardt, Generaldirektor des ORF Mag. Roland Weißmann, Schauspieler Daniel Gawlowski, Schauspielerin Katharina Stemberger, ORF TV Mag. Katharina Schenk und Landesdirektor des ORF Oberösterreich Klaus Obereder Foto: © Christa Linossi

Neben neuen Drehorten, die das facettenreiche Linz und seine Umgebung abbilden, geht es diesmal nicht nur zu den verschiedensten Ecken der Landeshauptstadt Linz, sondern auch an den Attersee, ins Eferdinger Becken, an den neuen Medizin-Campus der Kepler Universität und sogar über die Grenzen hinaus bis nach Tschechien.

Diese Staffel sorgt für noch mehr Action, Spannung, Konflikte, persönliche Geschichten der verschiedenen Figuren und Auseinandersetzung mit sehr aktuellen Themen.

Die Hauptdarsteller: v.l.n.r.: Alexander Pschill, Anna Hausburg, Paula Hainberger, Miriam Hie, Katharina Stemberger, Daniel Gwalowski, Damian Andreev Foto: © Christa Linossi

In den Hauptrollen sind Katharina Stemberger die die Chefinspektorin Joe Haizinger darstellen wird. Daniel Gawlowski ist Ben Halberg als Kriminalhauptkommissar, der es mit seinem psychologischen Geschick stets, die Ermittlungen voranzutreiben weiß. Anna Hausburg spielt Nele Oldendorf, die in ihrem Job gut angekommen ist und unterstützt ihr Team professionell und sympathisch. Alexander Pschill ist Dr. Richard „Richie“ Vitek hält sich als Gerichtsmediziner immer mit seiner Meinung zurück und sagt, was er sagen muss, wenn er es sagen kann – keine Vermutungen, das ist die Devise. Damyan Andreev ist Aleks Malenov der sich mehr und mehr in sein Team einbringt, seine Recherchearbeit und rasche Auffassungsgabe sind eine große Stütze bei den Ermittlungen. Paula Hainberger ist Emilia Ertl, die sich vom Teenager zur einer jungen Frau entwickelt und sich mit ihrem Vater Ben (Kriminalhauptkommissar) nicht arrangieren kann und Miriam Hie ist Yara Nejem, die immer wieder versucht Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Blicken wir auch einmal hinter die Kulissen des Entstehens der Serie: Was bedeutet es ein Jahr lang auf der Suche, um eine Staffel zu drehen. Es sind 97 Arbeits- oder Drehtage die Kamera zu positionieren, dann 7 Hauptdarstellerin und Hauptdarsteller, die vor der Kamera stehen. 64 Episoden Darstellerin oder Darsteller müssen gefunden werden, dann kommen an die 1000 Komparsen und Komparsinnen hinzu. 732 Szenen wurden gedreht, wo man auch 732 Drehorte finden musste. Dann kommt es auf die Perspektiven darauf an, wo stehen die Kameras wo die Schauspieler, wo ist der Lichteinfall usw.

Regie führten: Kim Strobl, Martin Kinkel und Claudia Jüptner-Jonstorff.

Es ist eine Koproduktion von ORF und ZDF, hergestellt von Gebhardt Productions mit Unterstützung vom Land Oberösterreich. Die Drehorte waren Linz und Umgebung sowie Tschechien.

Zweite Staffel ab 7. Februar 2023 / Dienstag 20:15 Uhr ORF 1

Ich bin für meine Leser und Leserinnen immer am Puls der Zeit und informiere Sie über aktuelles Kultur- und Kunstgeschehen

WINTERSONNWENDE?

Foto: . (© Kulturhof)  

Ja, es gibt auch eine Wintersonnenwende und genau diese Wintersonnenwende wird im Kulturhof Stanggass / Bischofswiesen / Berchtesgadner Land am Thomastag, Mittwoch, 21.12.22 gefeiert.

Am Aussichtspunkt „Highlight“ wird ein Sonnwendfeuer entfacht werden, dazu gibt es Punsch, Glühwein und Stockbrot.

Was ist ein Stockbrot??  Als Stockbrot wird eine Brotsorte bezeichnet, bei der der Teig, häufig ein Hefeteig, um einen Stock gewickelt und über der Glut eines offenen Feuers gebacken wird. Klingt doch interessant? Oder? Genau dass wird zu dieser Wintersonnenwende angeboten.

Aber dies ist noch nicht alles!

Sepp Höllbacher liest Rauhnacht-Geschichten und wird von den Musikanten der Drogzapfn Buam begleitet. Das Programm startet um 17.00 Uhr mit Geschichten für Kinder, ab 18.00 Uhr gibt es Geschichten für Erwachsene.

. Foto: (© Kulturhof)  

Außerdem gibt es einen kleinen Verkaufsstand von Weihrauchprodukten.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Veranstaltung findet nur bei geeignetem Wetter statt (nicht bei Regen). Weitere Infos unter https://www.kulturhof.bayern/events/winter-sonnwende

Es ist mit Sicherheit eine „bayrische“ gemütliche „Gschicht“.

„Commonwealth of Australia“ und der HAUTKREBS  KUNST MACHT AUFMERKSAM

Der bekannte US-Fotograf Spencer Tunick ist für seine weltweiten Installationen mit nackten Menschen bekannt. Mit seinen Kunstinstallationen, will er auf verschiedene Themen wie Klima, Umwelt, Politikum usw. Aufmerksamkeit erregen.

Seine letzte Aktion fand im November 2022 in Sydney am Bondi Beach statt. Normalerweise tummeln sich hier die Surfer und somit wurde der Surf-Strand für einen Tag zur FKK-Zone, wo sich etwa 2.500 Freiwillige splitternackt auszogen, um für Spencer Tunick zu posieren.

Es ist ein friedliches Bild!

Thousands strip off at Bondi Beach for Spencer Tunick art installation / Video: Aired: ABC Weekend Breakfast, Saturday 26 November 2022 Reporter: Ruby Cornish Camera: Peter Rothwell

Hintergrund dieser Aktion ist HAUTKREBS! Australien ist weltweit das Land, das laut World Cancer Research Fund am schlimmsten von Hautkrebs betroffen ist. Australien hat, verursacht durch die Nähe zum Ozonloch über der Antarktis, die höchste Hautkrebsrate der Welt. Jährlich sterben 1.000 Menschen an verschiedenen Formen dieser Krankheit.

Nachdem die australischen Behörden die geltenden Regeln (Corona) gelockert hatten, war es möglich diese Installation mit nackten Menschen am Bondi Beach durchzuführen. Dicht an Dicht im Stehen oder im Liegen, aber man sah die Menschen nur von Rückwärts.

Der US-Fotograf Spencer Tunick will mit seinen Arbeiten die Aufmerksamkeit auf Hautkrebs hinweisen und gleichzeitig startete er einen Aufruf zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. 2020 waren 1,8 % aller Krebserkrankungen bösartige Melanome. Die Zahl der Teilnehmer entsprach etwa der Zahl an Australiern, die jedes Jahr an HAUTKREBS sterben.

Dies war sicher eine Kunstinstallation mit TIEFENWIRKUNG.

THE GAME IS OVER

„DER BLICK NACH AUSSEN“

Der Vorarlberger Künstler Hermann Präg in Salzburg!

Künstler Hermann Präg / Foto: © Christa Linossi

KULTUR ANIF widmete ihm eine Ausstellung seiner Werke.

Es sind Arbeiten, die einen tiefen Einblick in das Innere zeigen, aber auch den „Blick nach Außen“ freigeben. Die Fotos sind zum Großteil schwarzweiß Arbeiten. Schwarz dominiert auf alle Fälle, aber die hellen Formen und Flächen geben der Fotografie wiederum die Aussagekraft jeden Bildes.

Da ist zum einen eine Arbeit, ich tippte auf ein Kellerfenster, ist es aber nicht, es handelt sich um ein Hotel in Wien. Hier arbeitete der Künstler eine Frequenz heraus, die einen kleinen Ausschnitt aus einer Glaswand darstellt und so einen interessanten Blick nach Außen freigab aber doch wieder ins Innere reflektierte.

Hermann Präg „Der Blick nach Außen“ Foto: © Christa Linossi

In einem Gespräch teilte mir der Künstler mit, er fotografiere Digital und mit RAW-Format, er sucht sich von den Objekten jeweils einen Ausschnitt heraus und bearbeitet die Fotografie, wie es seinerzeit analog im Labor passierte, passiert es jetzt am Computer. So gesehen, entstehen auch hier des Öfteren die sogenannten Wow Effekte. Bei der Fotografie kommt es auch sehr viel auf die Lichtverhältnisse an. Des Weiteren welche Formen, welchen Ausschnitt, kann man, soll man in den Fokus stellen.

Eine Arbeit „Fähre“, die mir persönlich sehr gut gefällt, ist eine Arbeit, die auf den ersten Blick, eine Landschaft wie Wüste aussehen lässt.  Spuren winden sich durch die Fläche, man ist geflasht und verliert sich in den Spuren. Diese Fotografie ist allerdings ein See, ein sehr bekannter See, nämlich der Bodensee. Er präsentiert sich wie eine Goldfarbene Landschaft. Wieder werden Fragen aufgeworfen. Es sind die Oberflächen, die nicht exakt identifiziert werden können. Eine Fotografie, die wahrscheinlich vom Berg aus zustande kam, wurde hier der See durch die abendliche Sonne im Sommer unter besonderen Umständen von der Oberfläche des Bodensees sehr breit und gleichmäßig reflektiert. Die Oberfläche verwandelte sich in eine weiß glänzende Oberfläche, so die Aussage des Künstlers. Eine kleine Blende dämpfte ihre Intensität. Zur großen Überraschung kam eine Goldfarbe – die sonst dem menschlichen Auge verborgen bleibt – zum Vorschein.

Hermann Präg „Der Blick nach Außen“ „Fähre“ Foto: © Christa Linossi

Die Arbeit „Fragile Schicht“ deutet auf viel geheimnisvolles hin. Handelt es sich um eine Flüssigkeit die verschüttet wurde oder ist es ein See der ins NICHTS verschwindet? Wasser, Flüssigkeit, was immer es ist, am Rande drängt sich immer wieder dieses tiefe Schwarz auf, dass ebenfalls Fragen aufwerfen kann! Sollte es ein See sein, was verbirgt sich im Schwarzen? Eine Landschaft? Eine Großstadt oder doch NICHTS? Egal wie immer der Betrachter dieses Rätsel lösen will, es hat eine Tiefenwirkung. Die glitzernde Oberfläche – Flüssigkeit oder See – entstanden durch die letzten Strahlen der Sonne, das Schwarz an den Randflächen, gibt dem Bild das Geheimnisvolle an den Betrachter weiter.

Hermann Präg „Der Blick nach Außen“ „Fragile Schicht“ Foto: © Christa Linossi

Hermann Präg Fotoarbeiten sind Wahrnehmungen, die man überschreiten muss. Er zwingt den Betrachter, sich mit den Werken auseinanderzusetzen, man soll sich auch bewusst die Zeit nehmen und sich mit den Fotografien einlassen, so versteht man auch das eine oder andere Werk.

Hermann Präg der 1984 das Diplom an er Hochschule Mozarteum Malereiklasse bei Prof. Peter Prandstetter abgeschlossen hatte, ist ein vielseitiger Künstler. Von der Malerei wechselte er zur Lichtkunst, welches für ihn ein spannendes Projekt war und auch noch immer ist. Dann kam die Fotografie und diese Arbeiten sind genauso spannend wie seine Lichtobjekte.

Ein Künstler den man sich merken sollte. Spannend, interessant und eine Menge Herausforderung zu Fragen, die seine Bilder aufwerfen.

https://praeg-lichtkunst.at/

CLAUDIA ROHRAUER

„Magnifications & Hallucinations“

underwater (HALLUCINATIONS) (PARNIDIS GRAIN STUDIES IV)2022Exhibition views „MAGNIFICATIONS & HALLUCINATIONS“ Foto: @ Galerie Marenzi, Leibnitz, 2022

Diese interessante Ausstellung sah ich Mitte Oktober 2022 in Leibnitz in der Galerie Marenzi Leibnitz.

Was hat mich an dieser Ausstellung so beeindruckt? Waren es die Arbeiten der Künstlerin oder wie der Raum der Galerie bespielt wurde. Beides hatte mich fasziniert.

Künstlerin Claudia Rohrauer Ausstellung „MAGNIFICATIONS & HALLUCINATIONS“ Galerie Marenzi, Leibnitz, 2022 Foto: (c) Christa Linossi

Die Ausstellung wurde so konzipiert, dass die Bilder nicht an den Wänden hangen, sondern die Bilder befanden sich in Entwicklerschalen, wie man sie benötigt zum Entwickeln in der analogen Fotografie. Diese Installation allein fand ich schon spannend. Eine andere Betrachtung der Fotografien der Künstlerin.

Die Fotografien der Künstlerin ebenfalls spannend, zwischen Farbenrausch und Zurückhaltung.

Die Serie „Underwater Magnifications & Hallucinations“ ist die Fortführung der Werkgruppe PARNIDIS GRAIN STUDIS, die sich mit einem grundlegenden ästhetischen Aspekt der analogen Fotografie und der Materialität fotografischer Bilder auseinandersetzt – der Körnigkeit, was immer man auch darunter verstehen mag.

Die Parnidis-Düne an der Kurischen Nehrung in Litauen stand Pate für die Arbeiten von Claudia Rohrauers Fotografien. Die Fotografien wurden in seine Einzelteile zerlegt, um eine Analogie zwischen dem Sandkorn als Grundbestandteil der Düne und dem Silberkorn als Grundbestandteil der analogen Fotografie herzustellen. Neben der Körnigkeit sind die Begriffe Auflösung sowie Empfindlichkeit weitere Stichwörter aus der Fototechnik, die für die Entwicklung der Arbeit von zentraler Bedeutung waren.

Betrachtet man das nachstehende Bild genau, wird das Sandkorn und das Filmkorn in Anbetracht der Macro-Aufnahmen mit der Überlagerung sichtbar und das Filmkorn „larger than life“ tritt in Erscheinung. So werden Detailaufnahmen von Mustern im Sand auf der Oberfläche der Düne durch den Eingriff der Tonung zu Unterwasser-Aufnahmen umgedeutet und stellen somit das Verhältnis zwischen dem gesehenen und dem empfundenen auf poetische Weise in Frage. Man könnte aber die Bilder als Betrachter auch in einen anderen Blickwinkel stellen. Einstrahlung durch das Sonnenlicht und durch eine Blendeneinstellung in der Kamera, könnte der Sand auch als golden erstrahlen, dass Gras im Hintergrund verwaschen und als Blackout an den Rand gedrängt sehen.      

„MAGNIFICATIONS & HALLUCINATIONS“ Foto: (c) Christa Linossi
„MAGNIFICATIONS & HALLUCINATIONS“ Foto: (c) Christa Linossi

Eine andere Arbeit, die Sand oder könnte es auch Wasser sein, in blau erscheinen lässt. Verschiedene Grashalme versuchen, sich aus dem Sand oder Wasser zu retten, um an der Oberfläche zu bleiben. Es könnte hier auch in einer Fiktion um Überleben gehen.

„MAGNIFICATIONS & HALLUCINATIONS“ Foto: (c) Christa Linossi

Es ist ein Experiment mit dem Prozess der Bildkolorierung mittels Fotoätzfarben. Das Sichtbar werden ist die Grauzone zwischen den faktisch-dokumentarischen und den abstrakt-poetischen Qualitäten der Fotografie.

„MAGNIFICATIONS & HALLUCINATIONS“ Foto: (c) Christa Linossi

Biografisches: Claudia Rohrauer (*1984 in Wien) lebt und arbeitet als freie Künstlerin und Fotografin in Wien. Sie studierte bei Friedl Kubelka an der Schule für künstlerische Fotografie Wien und danach Bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. 2020 wurde sie mit dem Outstanding Artist Award für künstlerische Fotografie sowie dem Anerkennungspreis des Landes NÖ für Medienkünste/Fotografie ausgezeichnet.

https://www.claudiarohrauer.info/about/

BASQUIATS BILDSPRACHE in der ALBERTINA Wien

Jean-Michel Basquiat

Jean-Michel Basquiat
Untitled (Infantry), 1983
Acryl auf Leinwand
Nicola Erni Collection, Reto Pedrini Photography © Estate of Jean-Michel Basquiat. Licensed by Artestar, New York

Die Albertina zeigt den bis heute berühmtesten afro-amerikanischen Superstar Jean-Michel Basquiat und es ist die erste Retrospektive in Österreich. Er wurde nur 27 Jahre alt und reiht sich nahtlos in die Riege jener verstorbenen Genies ein, die ihre Nachwelt von Grund auf verändert haben: Jean-Michel Basquiat ist der erste afro-amerikanische Künstler, der sich trotz vehementer Gesellschaftskritik in einem ausschließlich von Weißen dominierten Feld durch setzte und Weltruhm erlangte. Er setzte Zeichen und seine unverwechselbare Kritik gegen eine radikale Anklage gegen Besitz- und Machtverhältnisse gegen Ausbeutung und Kolonialismus, Rassenunruhen, Polizeigewalt und Unterdrückung.

Jean-Michel Basquiat
Self Portrait, 1983
Öl auf Papier und Holz
Collection Thaddaeus Ropac, London · Paris · Salzburg · Seoul | Photo: Ulrich Ghezzi | © Estate of Jean-Michel Basquiat. Licensed by Artestar, New York

Basquiats schaffte in einer kurzen Zeitspanne, in den den Jahren 1980-88 so viele Werke, die ihm von Sammlern und Galeristen aus den Händen gerissen wurde und er kaum mehr mit dem Zeichnen nachkam. Sein kurzes Leben war gezeichnet von Rassenunruhen, dem Kampf um Gleichberechtigung bis hin zur Black-Power-Bewegung. Seine Heimatstadt New York ist in den 1970er und 1980ern Jahren in einer Finanzkrise, der Times Square, als heruntergekommenes Viertel, geprägt von Kriminalität, Porno-Shops und Massagesalons. Heute ist der Times Square das Aushängeschild und Touristenattraktion zu gleich.

Jean-Michel Basquiat
La Hara, 1981
Acryl und Ölkreide auf Holz
Courtesy of Arora Collection © Estate of Jean-Michel Basquiat. Licensed by Artestar, New York

Folgendes Statement gibt der renommierte Basquiat Spezialist und Kurator der Ausstellung Dieter Buchhart ab:

„Alles Geplante und akribisch Organisierte in der Kunst wird bei ihm hinweggefegt: auch das ein Sinnbild seiner Kritik an der bestehenden Gesellschaftsordnung und zugleich ein Reflex der zerstreuten, ja in Stücke zersplitterten Wahrnehmung auf der Straße, von tausenden von Eindrücken, die auf uns hereinstürzen. Basquiat nimmt auf, was ihm in den Straßen New Yorks begegnet: Namen und Zeichen, Figuren und Bilder. „Jean-Michel Basquiat war radikal in seiner Kunst. Fragen von Identität, Diaspora, Sklaverei und Alltagsrassismus finden sich in einer einzigartigen Stilistik wieder, welche es Basquiat ermöglichte, die Vergangenheit mit seiner Gegenwart, bis in unsere Zeit hineinzuverbinden. Seine Copy-Paste-Technik nahm unsere heutige Form des Arbeitens und Kommunizierens in einer digitalen Welt vorweg. Er kreierte Wissensräume aus Zeichen, Symbolen, Worten und Figuren, schlichtweg aus allem, was ihn umgab, seien es Rezeptionen der Geschichte, der Kunstgeschichte, wissenschaftliche Fakten, Comics, Hitchcock Filme, Fernsehsendungen, Erzählungen, Musik, Sport oder auch Zeichen und Symbole von Menschen in Obdachlosigkeit“.

Jean-Michel Basquiat
Flesh and Spirit, 1982/83
Acryl, Ölkreide und Papier-Collage auf Leinwand, zwei Paneele
Parker Foundation, Photo: Courtesy of Fredrik Nilsen. On loan from the Parker Foundation © Estate of Jean-Michel Basquiat. Licensed by Artestar, New York

1982 traf Basquiat das erste Mal auf sein Vorbild Andy Warhol. Er war für ihn Mentor, Freund und Vaterfigur zu gleich. Andy Warhol ist zu diesem Zeitpunkt bereits eine Ikone der Pop-Art. Er ist ein gefeierter Superstar, der den Zenit seiner Karriere allerdings schon überschritten hat. Warhol ist jedoch von dem aufstrebenden und dynamischen Basquiat sofort fasziniert. Dessen Jugendlichkeit und die sprühende Lebensenergie faszinierte. Zwischen Warhole und Basquiat entwickelte sich auch eine enge Freundschaft. Warhol unterstützt Basquiat und fördert seinen rasanten Aufstieg in der New Yorker Kunstszene.

Jean-Michel Basquiat
Untitled, 1983
Siebdruck auf Leinwand
Nicola Erni Collection, Reto Pedrini Photography © Estate of Jean-Michel Basquiat. Licensed by Artestar, New York

Nach dem Tod von Warhol, stürzt sich Basquiat in die Arbeit und lässt eine Menge neuer Arbeiten entstehen. Er malt unermüdlich und verbringt einen großen Teil der Zeit allein in seinem Atelier. Bitterer Beigeschmack am Rande, war sein Drogenproblem, gegen das er immer wieder versucht anzukämpfen. Auch eine Entzugsklinik konnte ihm nicht helfen, der Versuch scheiterte. 1988 versuchte er sein Drogenproblem selbst in die Hand zu nehmen und übersiedelte nach Hawaii, da es dort fast unmöglich war, an Drogen zu kommen. Er kehrte jedoch nach einer Zeit wieder zurück nach New York und dort starb er dann an einer Drogenüberdosis und verliert somit den Kampf gegen die Sucht im Alter von nur 27 Jahren.

Sein kritischer Umgang und kompromisslose Stellung gegen Ausbeutung, Konsumgesellschaft, Unterdrückung, Rassismus und Polizeigewalt, spiegeln sich immer wieder in seinen Arbeiten wider. Er war ein Bahnbrecher, der nach den Jahren von Abstraktion, Minimalismus und Konzept-Kunst die Wiedergewinnung der gegenständlichen Kunst mit seinen unvergleichlichen und ausdrucksstarken Bildern und Zeichnungen betrieben hat. Sein künstlerisches Vermächtnis ist ungebrochen radikal und aktuell wie zu seinen Lebzeiten.

Mit Basquiat Bildern muss man sich einlassen und darf sie nicht nur im Vorübergehen an sich vorbeiziehen lassen. Den dann versteht man sie nicht, man muss sich einlassen, um die Arbeiten zu verstehen und dann weiß man, was er damit ausdrücken will, nämlich Ausbeutung, Konsumgesellschaft, Unterdrückung, Rassismus und Polizeigewalt. Ein Lernprozess für den Betrachter.

Die Ausstellung hat Tiefenwirkung und ist absolut sehenswert. Die Ausstellung läuft noch bis zum 08.01.2023 in der Albertina.  https://www.albertina.at/ausstellungen/basquiat/

steirischer herbst’22             Festival vom 22.9.2022 – 16.10.2022

das Festival „steirischer herbst‘22“ steht auch schon wieder in den Startlöchern!

Diesmal geht es um Krieg in der Ferne und dies in einem dichten Programm an Ausstellungen, Performances und Diskussionen der bedrohlichen Präsenz von Schlachten, die unsere Gesellschaft geistig abschirmt.

Sujet: Grupa Ee / steirischer herbst 2022

Ekarterina Degot die Chefkuratorin und Intendantin des „steirischen herbst‘22“ beschreibt in ihrer fünften Ausgabe wie folgt: „Kriege sind in die Geschichte des steirischen herbst eingeschrieben“. Der steirische herbst war immer politisch und wurde auch mit früheren Festivalausgaben vom Kalten Krieg überschattet, wie seinerzeit auch der Jugoslawienkrieg wütete. Der russische Angriff auf die Ukraine ruft auf schmerzhafte Weise verblichene Erinnerungen an den Ersten und Zweiten Weltkrieg wach und bildet den neuesten Eintrag in dieser langen Liste drohender Kämpfe in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Ekaterina Degot, Foto: Johanna Lamprecht

Der steirische herbst verurteilt den von Putin und seinen Gefolgsleuten angezettelten Krieg gegen die Ukraine aufs Schärfste. Angetrieben von Imperialismus, Gier und Rassismus haben sie eine schreckliche Tragödie über die Ukraine, über ganz Europa und über Russland selbst gebracht.

Der steirische herbst ist ein Festival an der Grenze zu Ost- und Südosteuropa. Er wurde 1968 gegründet, während des Kalten Krieges und unmittelbar nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei, in einem Land, das das faschistische Regime und dessen Untergang noch frisch in Erinnerung hatte. Der steirische herbst hat auch die Jugoslawienkriege der Neunzigerjahre miterlebt und aktiv reflektiert. Aus unserer Sicht hier in Mitteleuropa ist der aktuelle Krieg in der Ukraine ein neuer Höhepunkt der tragischen und komplexen innerkolonialen und imperialen Geschichte Europas. Als Festival setzen wir uns für die Erforschung komplexer Themen der europäischen Vergangenheit und ihrer Auswirkungen auf die Gegenwart ein. 

Des Weiteren umfasst der steirische herbst die Festivals-im-Festival musikprotokoll und Out of Joint – das Literaturfestival. Elke Tschaikner die das musikprotokoll 2022 leitet, beleuchtet vom 6.10.2022 bis 09.10.2022 mit Whodentity aktuelle Fragen nach Zugehörigkeit. „Out of Joint“ konzipiert von Klaus Kastberger, stellt die Frage in den Raum und vor dem Hintergrund großflächiger Zerstörung, kriegerischer Aggressionen und Ressourcenverschwendung: Wer wir waren? Welche Alternativen gibt es zum Bestehenden?

Der steirische herbst ’22 wird gestaltet von allen teilnehmenden Künstlern: innen, Partnerinstitutionen, Denker:innen, Philosoph:innen sowie Ekaterina Degot, Intendantin und Chefkuratorin, Henriette Gallus, stellvertretende Intendantin, Christoph Platz, Leiter der kuratorischen Belange, David Riff, Senior Curator, Dominik Müller, Kurator, Mirela Baciak, Kuratorin, Gábor Thury, Kurator, und dem gesamten Team des steirischen herbst. Mit kuratorischer Beratung von Goran Injac.

Ich werde ab 22. September 2022 vor Ort sein und den „steirischen herbst 2022“ genauer betrachten.  

Ein Krieg in der Ferne. Prolog. Die umkämpfte Ukraine in Videokunst und Film, Neue Galerie Graz, Foto: Johanna Lamprecht

WELCOME TO PLANET B

A different life is possible – but how?

Ein anderes Leben ist möglich – aber wie?

Plakat Foto: Zoe Goldstein / Ars Electronica Festival 2022

Willkommen bei Planet B! ARS ELECTRONICA befasst sich heuer mit dem Planet B und versucht wieder in die Zukunft zu schauen, um einen Plan B zu kreieren.

You are Source Projection and Reflection Sophia Bulgakova (UA) Photo: Jesus Canuto Iglesias

Betrachtet man das Plakat des heurigen Festivals ARS ELECTRONICA genau, bekommt man vielleicht eine gewisse Vorstellung, worum es beim Planet B gehen könnte.

Das besagte Plakat zeigt einen ausgetrockneten See oder Fluss, Schiffe sind im Sand gestrandet und keiner konnte sie retten. Auf dem Plakat auch Julie Andrews, die Darstellerin aus Sound of Music mit einer Virtual Reality Brille, tanzt sie auf dem Sand, vielleicht sieht sie in eine neue Zukunft?  Im Hintergrund des Plakates, startet eine Rakete mit „Jeff and Elon just left the Planet“ zum Plan B?

ARS Electronica erweckt wieder Visionen, die in die Zukunft schauen, Kunst und Wissenschaft wird wieder zusammenarbeiten. Ars Electronica 2022 will sich nicht im Kreis drehen, sondern hat sich zum Ziel gesetzt, weiterzukommen. Man muss Prioritäten setzen, in einer Zeit, in der niemand mehr weiß, welche Krise die schwerwiegendere ist.

Es wird mit vielen Highlights zu einem Gedankenexperiment gebündelt. Folgende Fragen stellt ARS Electronica: „Wir hätten es geschafft, die Krisen unserer Zeit zu meistern und zu einer Gesellschaft gefunden, die sich durch ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit auszeichnet. Wie hätte unser Weg bis dorthin ausgesehen? Welche Entscheidungen hätten wir getroffen und wie wären wir zu diesen Entscheidungen gekommen? Wie hätten wir unser Freizeitverhalten verändert? Wie die Mobilität entwickelt? Wie die würde die neue Arbeitswelt aussehen? Welche Technologie und Businessmodelle wären am Ende die echten „Game Change“ gewesen?

All diese Fragen stellt die ARS Electronica an Künstler*innen, Forscher*innen, Entwickler*innen, Unternehmer*innen, Aktivist*innen und Studierende aus aller Welt.

Es ist ein DENK Modus für unseren Planeten Erde entstanden, was Denkmöglich oder Denkunmöglich ist. Das Denkunmögliche, was wir heute noch gar nicht kennen, sind Bilder die wir noch gar nicht kennen, wir aber alle werden stark von Bildern beeinflusst. Jeder von uns hat Bilder im Kopf und diese Bilder haben eine Rückwirkung auf unser Leben, unsere Gesellschaft und auf jeden Einzelnen. Somit zeigen wir zum einen unsere Erfahrungswelt, um neue Bilder zu kreieren und diese Bilder wollen wir zur Diskussion stellen. Es sind Bilder die ein Signal der Denkmöglichkeit, als auch der Denkunmöglichkeit setzen, um neues entstehen zu lassen.

Bei der Ars Electronica 2022 gibt es verdammt viele Highlights, insgesamt ca. 50, alle versprechen großartig zu sein, jedoch man muss filtern. Ich vorerst zwei herausgefiltert: eines davon ist INTERFACE CULTURES ein Beitrag der Kunstuniversität Linz. INTERFACE CULTURES, jene Abteilung, die die Zusammenarbeit der Kunstuniversität Linz mit dem Ars Electronica Festival initiierte, ist mit 22 Beiträgen von internationalen Studierenden und einem Leonardo Laser Talk (https://leonardo.info/history) präsent. 24 internationale Universitäten und Bildungseinrichtungen aus Ländern wie Deutschland, Tschechien oder Großbritannien werden präsent sein und so wird der Kunstunicampus zum großen Ars Electronica Festival Campus.

Es sind die Brückenbauer zu neuen Bildern und um diese auch zu überwinden und vom Schubladen Denken zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen Realität und visuellen, zwischen Regional und International herauszufinden, ist es wichtig, dass die Komfortzone verlassen wird und sich die Kunst Uni auch hinausbewegt.

Off to new encountes / Credit: Ars Electronica Robert Bauernhansl

Ein weiteres Highlight was ich spannend finde, sind die Baumkronengespräche (off to new encountes) & Job-Buffet. Slow Dating trifft Speed Dating, was immer dies heißen mag jedenfalls geht es um Gespräche die sich in luftiger Höhe, fernab des quirligen Treibens in „Keplers Garden“ befinden. Gemeinsam mit dem auf Faserseile, Stahlseile und Umreifungsbände spezialisierten Familienunternehmen Teufelberger und professionellen Arborist*innen macht Ars Electronica die Baumkrone einer rund 40 Meter hohen Platane zur außergewöhnlichen Begegnungszone. Zwei Personen werden stets gleichzeitig ins Blätterdach hinauf gehievt und verlieren dabei kurzfristig den Boden unter den Füßen. Beide finden sich in einer völlig neuen Situation wieder, die mit ihrem Alltag nicht viel zu tun hat und es leichter machen sollen, eine gemeinsame Ebene zu finden.  Die Baumkronengespräche werden von 7. Bis 11. September in „Keplers Garden“ (in der Platane zwischen Learning Center und Uni-Center) angeboten.

Diesmal werden elf Locations in Linz und eine virtuelle Kunsthalle bespielt. Das Motto ihrer gemeinsamen Reise in die Zukunft und wieder zurück wird

„WELCOME TO PLANET B. A different life is possible – but now?“ lauten.

Die Spannung steigt, am 7. September 2022 wird die ARS ELECTRONICA eröffnet und findet bis 11. September 2022 in Linz, Österreich statt.

https://ars.electronica.art/planetb/de/