Ich bin freischaffende Künstlerin, Autorin und Kulturjournalistin. Meine Texte sind keine bloßen Berichte, sondern kleine Szenen, die das aktuelle Kunstgeschehen und die kulturelle Transformation literarisch inszenieren.
Für meine Leserinnen und Leser bleibe ich stets am Puls der Zeit – nicht massenhaft, sondern intensiv. Mein Blog ist ein Kammerspiel der Kultur: ein Ort für Kunstaffine, die Tiefe suchen statt Oberfläche.
Ich verstehe Kunst als „kulturelle Transformation“ – ein fortwährender Prozess des kritischen Weiterdenkens. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit unterschiedlichsten Kunstrichtungen und sehe im Potenzial der Kunst die Chance, Horizonte zu öffnen und Perspektiven zu verschieben.
In einer Welt, die von Umbrüchen, Konflikten und Unsicherheiten geprägt ist, spürte ich das Bedürfnis, einen Moment der Reflexion zu schaffen – über das, was uns als Menschen wirklich ausmacht. Meine künstlerische Arbeit „Eine Welt im Umbruch“ ist Ausdruck meiner Gedanken zu den großen Herausforderungen unserer Zeit: Klimawandel, Kriege, Hungersnöte und der unermüdliche Wettstreit um Macht.
Gleichzeitig wollte ich eine Botschaft der Hoffnung und des Wandels vermitteln. Ich wurde von den Aborigines inspiriert. Ihr kulturelles Wissen und ihre Lebensweise verkörpern seit über 60.000 Jahren den Einklang mit der Natur. Ihr Leben ohne Krieg und im Respekt gegenüber der Umwelt zeigt, dass es auch andere Wege gibt. Diese Wege könnten wir wieder entdecken und beschreiten.
Durch Kunst möchte ich zum Nachdenken anregen und dazu einladen, sich auf die Werte des Menschseins zu besinnen: Harmonie, Gemeinschaft und Achtung vor unserer Welt.
Tafelrunde. Plakat zur 49. Ausstellung der Wiener Secession, 1918 Lithografie auf Papier | 68,5 × 53 cm Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien
Das Leopold Museum widmet im Frühling 2025 eine große monografische Ausstellung: IN ZEITEN DES UMBRUCHS. EGON SCHIELES letzte Jahre 1914-1918. Der Fokus ist auf sein Spätwerk gerichtet.
Egon Schiele ist für mich ein einzigartiger Künstler, denn er vereint die Gegensätze des Lebens auf der Leinwand. Diese Gegensätze spiegeln nicht nur die Zerrissenheit seiner Zeit wider. Sie zeigen auch seine eigenen inneren Konflikte. Diese Themen beschäftigen auch mich als Künstlerin und Mensch. Es ist diese tiefe Verbundenheit mit Gegensätzen, die ich mit Schiele teile.
EGON SCHIELE 1890–1918/ Umarmung (Liebespaar II), 1917 Öl auf Leinwand | 100 × 170 cm Belvedere, Wien Foto: Belvedere, Wien/Johannes Stoll
Sie prägte auch meine Kunst ebenso wie meinen Blick auf die Welt. In seinen späteren Arbeiten, etwa die Porträts mit ihrer ruhigeren und fließenderen, sehe ich als eine Entwicklung, die mich zum Nachdenken anregt. Die Gegensätze, die Schiele in seinen Werken vereint, spiegeln sich auch in meinem künstlerischen Schaffen wider. In meinen Arbeiten experimentiere ich bewusst mit starken Kontrasten. Ich arbeite mit experimenteller Fotografie. Dabei versuche ich, die Landschaft mit einer von mir gestalteten Grafik zu vereinen.
Zwei Zitate von Egon Schiele, die zum Nachdenken anregen: „„Ich liebe die Gegensätze“, „Den Künstler hemmen ist ein Verbrechen, es heißt keimendes Leben morden“! Mit diesen Worten drückte Schiele sein tiefes Verständnis für künstlerische Freiheit aus, das sich in seinem Werk widerspiegelt.
EGON SCHIELE 1890–1918/ Sitzende Frau mit hochgezogenem Knie, 1917 Bleistift, Gouache auf Papier | 46 × 30,5 cm National Gallery Prague Foto: National Gallery Prague 2025
Egon Schiele kommt am 12. Juni 1890 in Tulln als Sohn von Adolf Eugen Schiele (Stationsvorstand der k.u.k. Staatsbahnen, und Marie Schiele, geb. Soukup zur Welt. Sein zeichnerisches Talent dürfte er von seinem Großvater dem Architekten und Bahningenieur Ludwig Schiele, dem Erbauer und ersten Generalinspektor der k.u.k. Privilegierten Böhmischen Westbahn, vererbt haben. Das „Eisenbahnerschicksal“ von Großvater und Vater als Eisenbahnerkind haben Schiele zum passionierten Reisenden gemacht. Schon als Sechzehnjähriger zeichnete er Züge und übersetztee die technische Genauigkeit in visionäre Fernbilder. Die Reiselust könnte jedoch auch als Flucht aus dem Elternhaus gedeutet werden.
Ausstellung EGON SCHIELE1890–1918 Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien
Nur zehn Schaffensjahre waren dem exzentrischen Ausnahmekünstler vergönnt, bevor er im Alter von 28 Jahren an der „Spanischen Grippe“ starb. In diesem Jahrzehnt schuf Schiele ein umfangreiches Werk. Dieses ist vor allem für seine malerischen Hauptwerke und die Zeichnungen bekannt. Zwischen 1910 und 1913 setzte er sich in diesen Werken mit seinen eigenen Befindlichkeiten auseinander. Auch die Selbstbefragung und Zerrissenheit einer ganzen Generation thematisierte er.
Ab 1914, in der Mitte seiner beruflichen Laufbahn, erlebte Schieles Leben dramatische private und historische Wendungen. Er musste sich anpassen. Diese Wendungen wirkten sich auf sein Schaffen aus. Seine Selbstbezogenheit nahm ab. Er wurde empfänglicher für die äußeren Umstände. Er konzentrierte sich auf neue Themen und veränderte seinen künstlerischen Stil.
Das spätere Œuvre basiert auf mehr als 130 Werken aus der Sammlung des Leopold Museum. Es enthält Werke aus internationalen Museen und Privatsammlungen. Die in neun Themenbereiche gegliederte Ausstellung verwebt biografische mit künstlerischen Elementen. Die Schau untersucht die stilistischen und persönlichen Wandlungen Schieles in den dramatischen Kriegsjahren. Sie bietet neue Einblicke in seinen letzten Lebensabschnitt. Dieser wurde durch seinen unerwarteten, frühen Tod 1918 jäh beendet.
Wer sich mit Kunst auseinandersetzen will, kommt an Egon Schiele nicht vorbei. Seine Werke sind nicht nur Ausdruck seiner Zeit, sondern auch ein Spiegel innerer Zerrissenheit – eine Kraft, die mich als Künstlerin inspiriert und herausfordert, indem sie mir immer neue Perspektiven eröffnet.
„Schnee von gestern“? Nein, ganz und gar nicht! Die Beatles haben eine musikalische Welt geschaffen, die immer noch inspiriert?
Die Beatles 1962 in Obertauern / Copyright (c) Tourismusverband Obertauern
Obertauern – Rückblick 1965: Die Beatles und ihr Erbe
Die Beatles – eine Band, die Generationen prägte und deren Musik auch heute, im 21. Jahrhundert, nichts von ihrer Popularität verloren hat. Vor genau 60 Jahren, im März 1965, hinterließen die „Beatles“ einen unauslöschlichen Eindruck in Obertauern, als sie dort ihren zweiten Film Help! drehten.
Die Beatles 1962 in Obertauern / Copyright (c) Tourismusverband Obertauern
Ein musikalisches Phänomen Die Beatles standen nicht nur für jugendliche Begeisterung, sondern setzten auch musikalische Maßstäbe. Ihre Texte und Melodien – hauptsächlich von John Lennon und Paul McCartney – zeigten eine Tiefe und Kreativität, die weit über das Niveau der damaligen Popmusik hinausging. Ihr Einfluss auf die Musikindustrie war bahnbrechend, und ihre Werke spiegeln die Gedanken und Gefühle einer ganzen Generation wider.
Die Dreharbeiten in Obertauern Die verschneite Bergwelt von Obertauern bot die perfekte Kulisse für den Film. Die Handlung dreht sich um einen Diamantring. Ringo Starr kann ihn nicht mehr abstreifen. Die Beatles wurden von London bis zu den österreichischen Alpen gejagt. Sie wurden auch bis auf die Bahamas verfolgt. In Obertauern gaben sie ihr erstes und einziges Konzert in Österreich.
Die Beatles 1962 in Obertauern / Copyright (c) Tourismusverband Obertauern
Da keiner der Beatles Skifahren konnte, übernahmen talentierte Skilehrer aus Obertauern ihre Rollen für die Ski-Szenen. Paul McCartney war dabei bekannt für seinen Wunsch, „Schuss zu fahren“ und einfach „Gaudi zu haben“, wie der Skilehrer Herbert Lürzer in einem Interview humorvoll erzählte.
Das Erbe der Beatles Die Dreharbeiten machten Obertauern weltbekannt. Heute erinnern Denkmäler wie die überlebensgroße Nachbildung des Plattencovers von Help! auf der Piste Kirchbühellift oder die Beatles-Statuen vor dem Hotel Edelweiss an diese Zeit. Auch das Beatles-Klavier an der Grünwaldkopf-Bergstation ist ein beliebtes Fotomotiv für Besucher.
Die Beatles 1962 in Obertauern / Copyright (c) Tourismusverband Obertauern
60 Jahre „Help!“ – Jubiläumswochen Unter dem Titel „Home of Beatles“ veranstaltet der Tourismusverband Obertauern vom 6. März bis zum 1. Mai 2025 eine Eventreihe zu Ehren der Pilzköpfe. Highlights sind skifahrende Beatles-Doubles, Coverband-Konzerte, eine Ausstellung mit Fotografien und originalen Exponaten sowie Vorführungen des Films Help!.
Die Beatles 1962 in Obertauern / Copyright (c) Tourismusverband Obertauern
Ein musikalisches Highlight Am 28. März 2025 fand das Konzert „A Symphonic Tribute to the Beatles in Obertauern“ statt. Die Philharmonie Salzburg stand unter der Leitung von Dirigentin Elisabeth Fuchs. Die herausragende Solistin Monika Ballwein trat mit auf. Sie brachte Klassiker wie „Hey Jude“ und „Let It Be“ in einem symphonischen Rahmen live auf die Bühne.
Mit dem Film Help! wurde Obertauern international bekannt. Die Region etablierte sich als Skigebiet der Extraklasse. Die Schneesicherheit reicht von November bis Mai. Eine Vielfalt an Pisten heißt begeisterte Wintersportler willkommen. Wer nach Obertauern kommt, kann sich rühmen, in den Spuren der Beatles zu wandeln.
Mit dem Frühlingsbeginn am 20. März 2025 erwachen auch die Vorbereitungen für ein spannendes Kulturprogramm, das Frühling und Sommer beleben wird. Die Salzkammergut Festwochen Gmunden, mittlerweile ein fester Bestandteil der Kulturszene und eine charmante Alternative zu den Salzburger Festspielen, versprechen auch in diesem Jahr Kulturgenuss auf höchstem Niveau.
Christian Hieke, der künstlerische Geschäftsführer, bringt es auf den Punkt: „Musik hat die Kraft, Grenzen zu überwinden, Menschen zu verbinden und tief zu berühren. Unser Ziel ist es, Gmunden als einen Ort zu etablieren, an dem sich Exzellenz und kreative Neugier begegnen.“
Das frisch renovierte Stadttheater Gmunden wird diesen Sommer stolze 14 Aufführungen beherbergen und bietet damit einen idealen Rahmen für kulturelle Höhepunkte. Wie Friedrich Schiller einst sagte: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Dieser Gedanke durchzieht das gesamte Programm und lädt Besucher: innen jeden Alters dazu ein, die Magie der Kultur zu erleben.
Das Sommerprogramm 2025 verbindet Tradition und Innovation mit einem weiten Bogen über Genres, Themen und künstlerische Perspektiven. Es ist mehr als ein Festival: Es ist ein lebendiger Raum für Austausch und Gemeinschaft. Die Veranstalter möchten Brücken bauen – zwischen Alt und Jung, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Kunstformen und Lebenswelten.
Highlights des Programms:
Lesungen: Joachim Meyerhoff sowie Fritz und Aaron Karl bringen Kultur näher und betonen Offenheit und Respekt.
Musik und Theater: Von Bonney M über Philipp Hochmair bis hin zu Nicholas Ofczareks gefeierter „Schubertiade“ mit Georg Nigl.
Literatur: Christian Krachts „EUROTRASH“ in Kooperation mit dem Landestheater Linz, Turrinis „Alpenglühen“ sowie Thomas Bernhards „Weltverbesserer“.
Klassik und Jazz: Kit Armstrong und das Minetti Quartett begeistern mit Mozart und Schubert; Rolando Villazón und Daniela Dett verzaubern mit dem Bruckner Orchester Linz. Die Upper Austrian Sinfonietta feiert den 200. Geburtstag von Johann Strauss Sohn.
Jazz und Pop: Thomas Quasthoff, Ernst Molden und der Nino aus Wien sorgen für musikalische Abwechslung.
Ob Musik, Theater oder Literatur – die Festwochen schaffen einen harmonischen Raum, in dem Tradition und Innovation zusammenfinden. Besucher: innen erwartet „Großes Theater durch große Geschichten, die uns alle betreffen“.
Die Salzkammergut Festwochen Gmunden 2025 versprechen unvergessliche kulturelle Erlebnisse in einer Kulisse, die Herz und Seele berührt – ein Sommer, den man nicht verpassen sollte.
„Was macht ein Portrait so fesselnd, dass es sowohl zeitlos als auch modern wirkt?“
Eine hochinteressante Ausstellung zeigt die ALBERTINA!
Es handelt sich um Jenny Saville, geboren 1970 in Cambridge, England. Sie ist zurzeit die höchstbezahlte Lebende Künstlerin für ihr Werk „Propped“ welches 2018 bei Sotheyb’s in London verkauft wurde.
Saville zählt zu den wichtigsten VertreterInnen der Young British Artists und nahm als einzige figurative Malerin an der legendären Ausstellung Sensation in der Royal Academy of Arts 1997 London teil.
Entdeckt hatte sie der britische, der visionäre Sammler und Kunstförderer Carles Saatchi. Er kaufte mehrere Werke von ihr und nahm sie anschließend für 18 Monate unter Vertrag, um Saville zu unterstützen und ihre Bilder in der Saatchi Gallery in London auszustellen.
Die ALBERTINA veranstaltet nun die erste Einzelausstellung der bekannten britischen Künstlerin in Österreich und gibt einen retrospektiven Einblick in die künstlerischen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte. Zudem präsentiert die Schau in der historischen Pfeilerhalle von den 26 Werken auch vier neue, noch nie gezeigte Werke.
Jenny Saville (geb. 1970) setzt sich in ihrem Oeuvre seit mehr als drei Jahrzehnten mit der Tradition von Körperbildern auseinander, wobei ihre Figuren eine Position zwischen Idealisierung und Dekonstruktion einnehmen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf den weiblichen Akt und das weibliche Porträt.
Dieser produktive kunsthistorische Austausch, ein zeitenübergreifender Dialog, bildet die Grundlage für die höchst originäre Kunst Savilles, der es gelingt, den Zeitgeist auf Leinwand und Papier auszudrücken. Dabei entwickelt sie – einer Bildhauerin vergleichbar – ihre Darstellungen, die sich durch eine dezidierte Körperlichkeit auszeichnen, meist aus abstrakten Farbfeldern, die von dünn aufgetragenen Aquarellflächen bis hin zu dick und pastos übereinandergelegten Farbschichten reichen.
Antike und christliche Ikonografien dienen ihr als Vorlage für die Auseinandersetzung mit Raum, Figur und Fläche. Daraus resultiert eine visuelle Formensprache, die stark im historisch Überlieferten verankert ist und die Saville für die Gegenwart neu konzipiert.
Ein eindringlicher, sensibler und unschuldiger Blick dominiert. Das Portrait zieht den Betrachter in eine stille, fast intime Kommunikation mit der Protagonistin. Die teilweise abstrakte Malerei und die breiten Pinselstriche betonen die Nähe und Lebendigkeit, Saville transformiert historische Ikonen zu lebendigen, monumentalen Reflexionen unserer Zeit.
Wie so oft macht die überlebensgroße Darstellung des Kopfes das Bild auf mehreren Ebenen erfahrbar: Der Betrachter kann sich in das Bild hineinversetzen: Aus der Ferne wirkt es wie ein herkömmliches Porträt, doch sobald man sich der Bildfläche nähert, entsteht durch das Geflecht von Pinselspuren und Farbauftrag der Eindruck von Unmittelbarkeit und gesteigertem Realismus – ein Genuss der Malerei an sich.
Die blauen Augen ziehen den Betrachter in einen Dialog, der berührt, nachdenklich stimmt und das Bild in seiner Einzigartigkeit unvergleichlich macht. Auch mich hat dieses Porträt in seinen Bann gezogen.
„Dieses Werk beantwortet die Frage: Was macht ein Portrait so fesselnd?“
Die Ausstellung bietet nicht nur einen retrospektiven Einblick, sondern lässt uns mit vier brandneuen Arbeiten Savilles Zeugen ihrer jüngsten kreativen Evolution werden – ein Geheimnis, das erst in der ALBERTINA enthüllt wird.
Der Salzburger Kunstverein präsentiert die Ausstellung SURVEYING DESIRE des Künstlerduos New Mineral Collective. Die aus Kanada stammende Künstlerin Tanya Busse und die litauische Künstlerin Emilija Škarnulytė gründeten das Kollektiv im Jahr 2012. Mit Fotografie, Film und skulpturalen Installationen setzen sie sich kritisch mit der zeitgenössischen Landschaftspolitik auseinander.
Beim Betreten des Ausstellungsraums taucht man direkt in einen Farbenrausch aus Blau und Türkis ein – eine Farbkombination, die überraschenderweise positiv auf die Betrachter*innen wirkt. Der Boden des Raumes ist in einem intensiven Blau gehalten, während große, zart türkis beleuchtete Kugeln im Raum verteilt sind. Von der Decke hängen Seile, an dem kunstvoll gearbeitete Stäbe aus Untersberger Marmor befestigt sind.
An den Wänden großformatige Fotoarbeiten, die zusätzliche Einblicke in die skulpturalen Werke geben. Dennoch kann es herausfordernd sein, die Ausstellung ohne Hintergrundwissen vollständig zu verstehen. Die Bedeutung der Skulpturen und ihrer Symbolik bleibt zunächst oft unklar.
Die aus Untersberg-Marmor gefertigten Stäbe sollen Akupunkturnadeln darstellen, die den Raum vertikal durchdringen, während die großen Kugeln an überdimensionale Badebomben erinnern. Was sind Badebomben? Diese festen Badezusätze lösen sich im Kontakt mit Wasser sprudelnd auf und färben das Wasser bunt. Die von den Künstlerinnen entworfenen „Badebomben“ für Ozeane, werfen jedoch auf, dass diese scheinbar harmlosen Produkte Spuren von giftigen Schwermetallen enthalten können. Insbesondere Titandioxid stellt eine Bedrohung für Meereslebewesen dar.
Damit machen die Künstlerinnen auf ökologische und geopolitische Narrative aufmerksam, die unseren Planeten betreffen. Die skulpturalen Stäbe, die ebenfalls Spritzen symbolisieren sollen, dienen als spekulative Instrumente der Kritik an der kapitalistischen Ausbeutung. Sie legen die „Narben“ der Ausbeutung offen und verweisen auf die Verletzlichkeit der Erde.
SURVEYING DESIRE (übersetzt: Das Verlangen erforschen) ist ein Aufruf, unsere kapitalistisch geprägten Wünsche neu auszurichten und die Maßstäbe unseres Weltbildes zu hinterfragen. Die speziell für den Salzburger Kunstverein geschaffenen Werke reflektieren ökologische und geopolitische Krisen und laden dazu ein, neue planetarische Narrative zu entwickeln. Es handelt sich um Werkzeuge, die den Mikrokosmos des menschlichen Körpers mit dem Makrokosmos der Erde verbinden.
Zusätzlich findet sich in einer Ecke des Ausstellungsraums eine großformatige Screen-Installation, die ergänzende Videoinhalte zur Ausstellung zeigt. Diese audiovisuelle Präsentation vertieft die kritischen und künstlerischen Themen von SURVEYING DESIRE und bietet den Besucher*innen weitere Einblicke in die Arbeit des Künstlerduos.
MitSURVEYING DESIRE schafft das Künstlerduo New Mineral Collective eine ästhetisch eindrucksvolle und zugleich tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Widersprüchen unseres Planeten – eine Ausstellung, die zum Nachdenken und Umdenken anregt.“
Die Ausstellung läuft noch bis zum 04.05.2025 im Salzburger Kunstverein Salzburg.
„Glauben Sie an das Paradies und die Folgen des Sündenfalls und haben Sie sich jemals gefragt, was das Paradies wirklich bedeutet – und welche Folgen der Sündenfall für uns alle hatte?“ Dann würde ich Ihnen empfehlen, die großartige Ausstellung im DomQuartier Nordoratorium anzusehen. Es bietet eine einmalige Gelegenheit, das gesamte Ensemble in allen Details aus nächster Nähe kennenzulernen.
Hintergrund der Tapisserien:
In der Brüsseler Manufaktur von Jan Aerts (tätig 1614–1635) entstanden die prachtvollen Tapisserien des Salzburger Doms. Er verwendete etwa 80 Jahre alte Bildvorlagen. Diese Vorlagen schuf der Maler Michiel Coxcie für die Tapisserien von Schloss Wawel in Krakau. Diese sechs Tapisserien wurden in langwieriger Handarbeit aus Wolle und Seide gewirkt. Sie zeigen Szenen zu Adam und Eva, Kain und Abel und gehören zum Domschatz. Ihre Qualität und kunstvolle Verarbeitung beeindrucken.
Die Tapisserien stellen Schlüsselszenen aus dem Leben von Adam und Eva sowie Kain und Abel dar:
1. Gott entlässt Adam ins Paradies
2. Die Erschaffung Evas und das Verbot vom Baum der Erkenntnis zu essen
3. Adams und Evas Arbeit nach dem Sündenfall
4. Das Opfer von Kain und Abel
5. Kain erschlägt Abel
6. Gott verflucht Kain oder Kain flieht vor dem Zorn Gottes
Vier von sechs Tapisserien des Doms handeln vom verlorenen Paradies.
Die Ausstellung:
Die Darstellungen vom Paradies und dem Leben nach dem Sündenfall faszinieren durch ihre fantasievolle Erzählung und Detailfülle. Nun sind die sechs Bildteppiche erstmals einer eigenen Ausstellung gewidmet und können aus nächster Nähe betrachtet werden.
Es ist beeindruckend, vor diesen riesigen Bildteppichen zu stehen, die vom Paradies und den Folgen des Sündenfalls erzählen. Die Fülle an Details, wie die Schlange, die Eva verführt und das Böse symbolisiert, regt immer wieder zum Nachdenken an. Der Adler wiederum verteidigt sein Nest gegen die Schlange und frisst sie. Er steht für Christus, den Überwinder von Sünde und Tod.
Die biblischen Geschichten von Adam und Eva und ihrer Söhne Kain und Abel erklären theologisch, warum die Schöpfung nicht nur gut und schön ist. Sie ist auch vom Kampf ums Überleben geprägt. Gewalt, Leid und Tod sind ebenfalls Teil davon. Was ist die Ursache dafür, wie kam das Böse in die Welt?
Die Früchte vom verbotenen Baum brachten Adam und Eva die Erkenntnis von Gut und Böse, aber auch die Sterblichkeit. Gott vertrieb das erste Menschenpaar aus dem Paradies, ehe ihm der zweite besondere Baum im Paradies, der Baum des Lebens, zur Unsterblichkeit verhelfen konnte.
Historischer Kontext:
Es gibt keine verlässliche Notiz, wann die Tapisserien in den Dom gelangt sind – vermutet wurde unter Fürsterzbischof Paris Lodron. Weder unter Schrattenbach noch Colloredo finden sich Erwähnungen der Tapisserien in Inventaren.
In der Vergangenheit wurden die Tapisserien nur zu besonderen Festlichkeiten im Langhaus des Doms aufgehängt, zuletzt auch anlässlich eines Konzerts der Salzburger Festspiele mit Nikolaus Harnoncourt 2012. Eine Hängung im Dom ist aus konservatorischen Gründen künftig nicht mehr vorgesehen.
Der Ausstellungstitel wurde dem berühmten, 1667 veröffentlichten epischen Gedicht des Engländers John Milton entlehnt. Der Dichter schildert ausführlich die dramatischen Ereignisse vom Erwachen Satans bis zur Vertreibung der Ureltern aus dem Paradies.
Fazit:
Mit ihrer unglaublichen Detailfülle und symbolischen Elementen – wie der Schlange als Verkörperung des Bösen und dem Adler als Symbol für Christus – regen die Tapisserien zu Reflexionen über die Ursachen von Leid und das Böse in der Welt an.
Die Tapisserien regen dazu an, über die Grundfragen der menschlichen Existenz und die Ursachen von Leid und Bösem nachzudenken.
Wenn Sie die Ausstellung auf sich wirken lassen, denken Sie an die unruhigen Zeiten, in denen wir leben. Taucht da nicht immer wieder die Frage auf: Was wäre aus der Menschheit und dem Paradies geworden, hätte Eva der Schlange nicht nachgegeben und Adam den Apfel gereicht?
Kurz vor Frühlingsbeginn verwandelt sich die Altstadt Salzburg vom 7. bis 30. März 2025 erneut in ein kulinarisches Paradies. Unter dem Motto „ESSTHETIK – eine Frage des guten Geschmacks“ erwartet die Besucher ein 21-tägiges Festival voller Kunst, Design und Ästhetik, das auf Koch-, Ess- und Gesprächskultur trifft. 42 Partnerbetriebe und 92 Veranstaltungen laden dazu ein, die vielen Gesichter der Essthetik zu entdecken.
Gemeinsames Essen, kunstvoll arrangiert in gemütlicher Atmosphäre, kann Glücksgefühle auslösen und Beziehungen stärken. Kunst und Essen sind eng verbunden, und das Auge isst mit.
Marcus Gavius Apicius: Der Feinschmecker der Antike
Marcus Gavius Apicius (um 25 v. Chr. – vor 42 n. Chr.) war ein römischer Feinschmecker und Autor der ältesten erhaltenen römischen Rezeptsammlung „De re coquinaria“. Seine extravaganten Bankette und seine Leidenschaft für feine Zutaten und kunstvolle Zubereitungsmethoden bieten heute einen faszinierenden Einblick in die Kulinarik der römischen Elite.
Essen in der Kunst
Essen und Kunst sind von Ästhetik und Sinneseindrücken geprägt. Unsere Vorlieben für Töne, Farben, Formen, Konsistenzen und Gerüche beeinflussen sowohl unsere künstlerischen als auch kulinarischen Entscheidungen. Ein kunstvoll arrangiertes Gericht in einer geschmackvollen Umgebung kann wahre Glücksgefühle auslösen und das Essen zu einem Erlebnis machen.
Vom Bosna bis zum Steckerlfisch – Street Food trifft Street Art
Vom 13. bis 15. März 2025 öffnete die Street Food Kitchen ihre Türen für alle. Street Food ist in Salzburg genauso bekannt wie die Mozartkugel. Doch während des eat&meet Festivals wurde es noch aufregender: Street Food trifft auf Street Art! Am ehemaligen Fisch Krieg am Ferdinand-Hanusch-Platz wurde gekocht, geschlemmt und gesprayt. Dank der Unterstützung der Stadt Salzburg wird der leere Fischmarkt zu einem lebendigen Treffpunkt für kulinarische und künstlerische Genüsse.
Stellen Sie sich vor, wie Sie inmitten von kunstvollen Graffitis einen köstlichen Bosna genießen oder einen frisch gegrillten Steckerlfisch probieren. Die Kombination aus Street Food und Street Art schafft eine einzigartige Atmosphäre, die sowohl den Gaumen als auch die Augen verwöhnt. Es war ein Fest für alle Sinne und ein Muss für jeden, der die kreative und kulinarische Seite Salzburgs erleben wollte.
Graffiti-Künstler, wie das Streetart-Duo Jana&JS, haben den Platz um den Fisch Krieg Hanuschplatz und die Rathausunterführung bei der Staatsbrücke mit ihren Kunstwerken gestaltet.
Kurze Erläuterung zur Location Fisch Krieg am Hanuschplatz:
„Der Fisch Krieg am Hanuschplatz blickt auf eine fast hundertjährige Geschichte zurück. 1926 errichtete die Stadt Salzburg ein kleines Fischmarktgebäude, das später von der Familie Krieg übernommen wurde. Nach der Insolvenz 2024 gibt es nun einen neuen Besitzer, der den Traditionsbetrieb wiederbeleben möchte.“
Fürsterzbischöflicher Augenschmaus im DomQuartier
„Das DomQuartier spiegelt die kulinarischen Genüsse und prachtvollen Bauwerke der Fürsterzbischofszeit wider. Bei eat&meet entführt eine Führung die Besucher in die Esskultur dieser Epoche, illustriert durch beeindruckende Gemälde und Räumlichkeiten. Ein Highlight war das Werk ‚Stillleben, Frühstück mit Champagnerglas und Pfeife‘ von Jan Davidsz. de Heem, das mit feinen Details und symbolischen Botschaften den barocken Vanitasgedanken darstellt. Abschließend verwöhnte das Restaurant Blaue Gans die Teilnehmer mit neu interpretierten Rezepten, wie einer barocken Pastete.“
„In der Galerie Frey im Nonntal verschmelzen an mehreren Terminen Kunst und Kulinarik zu einem einzigartigen Erlebnis. Haubenkoch Aaron Priewasser aus der ‚Genusskrämerei‘ in Hallein kreiert im stilvollen Ambiente des Pop-up-Restaurants. Er serviert Gerichte, die von den ausgestellten Werken inspiriert sind. Motive, Farben und Stile der Künstler Gabriele Chiari, Csaba Fürjesi und Alexander Steinwendtner prägen sowohl die Kulisse als auch die fantasievollen Kreationen auf den Tellern. Sie laden zu einer persönlichen Interpretationsreise für alle Sinne ein.“.
bietet eine einzigartige Gelegenheit, die vielfältigen Facetten von Kunst und Kulinarik in Salzburg zu erleben. Mit zahlreichen Veranstaltungen in verschiedenen Restaurants und Locations lädt das Festival dazu ein, den guten Geschmack in all seinen Formen zu entdecken und zu genießen. Ob Genussmensch, Kunstliebhaber oder beides – das eat&meet Festival wird für jeden zu einem unvergesslichen Erlebnis.“.
Meine neueste Arbeit ist ein Meisterwerk der experimentellen Fotografie und Grafik, das komplett ohne den Einsatz von KI entstanden ist. Das Bild zeigt eine geheimnisvolle Szene: Ein Mann, verborgen hinter einem Torbogen, fixiert mit intensivem Blick etwas jenseits des Betrachters.
Doch was fesselt seine Aufmerksamkeit so sehr? Sein angespannter Ausdruck lässt vermuten, dass er Zeuge eines bedeutenden Ereignisses ist oder einer tiefen inneren Auseinandersetzung. Beobachtet er eine geheime Zusammenkunft, die dem Lauf der Geschichte eine neue Richtung geben wird? Ist er vielleicht ein Geheimagent, der in einem Netz aus Intrigen und Geheimnissen verstrickt ist?
Der Betrachter wird eingeladen, die verborgene Geschichte zu ergründen und seine eigenen Interpretationen zu entwickeln. Was hat dieser Mann gesehen, das ihn so sehr in den Bann zieht?
Es ist wieder ein Blick außerhalb von Europa, und ich landete online in Australien, und zwar in der QUEENSLAND ART GALLERY | GALLERY OF MODERN ART (QAGOMA) in South Brisbane, Australien. Diese Galerie besuche ich des Öfteren online, und sie stellt immer wieder interessante Künstler:innen aus.
QAGOMA hat ihr Programm für 2025 vorgestellt, das herausragende Ausstellungen und Künstler umfasst. Zu den Highlights zählen:
Archie Moore: Der Kamilaroi/Bigambul-Künstler präsentiert sein preisgekröntes Venedig-Biennale-Projekt „kith and kin“. Moore, ein australischer Multimedia-Künstler der Aborigines, gewann mit dieser Installation den Goldenen Löwen für die beste nationale Beteiligung. Seine Werke thematisieren die Identität der Aborigines, die Geschichte Australiens sowie Fragen der Verständigung und des Rassismus. Moore arbeitet in verschiedenen Medien, darunter Papierskulpturen, Videokunst, Klangkunst und mehr.
Olafur Eliasson: Der isländisch-dänische Künstler zeigt eine dynamische Ausstellung mit neuen und bestehenden Werken. Highlights sind „The Cubic Structural Evolution Project“ (2004), eine Lego-Stadt, und „Riverbed“ (2014), eine felsige Landschaft mit Wasserquelle.
Wonderstruck: Eine Ausstellung, die von Ende Juni bis Anfang Oktober 2025 läuft und Werke von Yayoi Kusama, Nick Cave, Patricia Piccinini und anderen zeigt. Diese Ausstellung erkundet Themen wie kollektive und persönliche Erfahrungen von Staunen und Wunder.
Das Programm zeigt Werke von lokalen und internationalen Künstlern. Besucher erleben beeindruckende große Installationen und faszinierende kleine Schätze.
Weitere Ausstellungen sind „Under a Modern Sun: Art in Queensland 1930er-1950er Jahre“ sowie Einzelausstellungen der Künstler Danie Mellor und Pat Hoffie aus Queensland.
Das Jahr 2025 verspricht ein unvergessliches Erlebnis für Kunstliebhaber weltweit zu werden. Mit einem atemberaubenden Programm, das sowohl lokale Talente als auch internationale Stars präsentiert, lädt QAGOMA Besucher ein, in die faszinierende Welt der Kunst einzutauchen. Ob durch die kraftvollen Werke von Archie Moore, die visionären Installationen von Olafur Eliasson oder die wunderbaren Kreationen in der Ausstellung „Wonderstruck“ – diese Galerie setzt neue Maßstäbe für künstlerische Exzellenz und kulturelle Vielfalt. Lassen Sie sich dieses außergewöhnliche Jahr voller Inspiration und Staunen nicht entgehen!
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