RIRKRIT TIRAVANIJA

im Haus der Kunst München

Der thailändische Künstler Rirkrit Tiravanija (*1961 Buenos Aires, Argentinien) ist bekannt für seine künstlerische Praxis, die traditionelle Ausstellungsformate durch soziale Interaktionen und das Teilen alltäglicher Aktivitäten wie Kochen, Essen und Lesen in Frage stellt.

Er schafft Räume, die den primären Charakter des Kunstobjekts ablehnen und sich stattdessen auf den Gebrauchswert und das Zusammenbringen von Menschen durch einfache Handlungen und Umgebungen gemeinschaftlicher Pflege konzentrieren. Auf diese Weise hinterfragt Tiravanija die Erwartungen an Arbeit und Virtuosität.

Rirkrit Tiravanija
Installationsansicht / Installation view
Haus der Kunst, 2023
Foto: Judith Buss

In einer dezentralen Ausstellung zeigt das Haus der Kunst bis zum 29. Mai 2023 Werke des Künstlers Rirkrit Tiravanija an verschiedenen Orten im Haus. In einer erstmaligen Kooperation zwischen dem Haus der Kunst und der Bayerischen Staatsoper München findet die Ausstellung parallel zu Toshio Hosokawas Oper HANJO statt, die in der Westgalerie des Hauses der Kunst aufgeführt wird und für die Rirkrit Tiravanija das Bühnenbild entwirft.

Hanjo, Oper 2023
Bühnenbild / Scenery
Haus der Kunst, Westgalerie 2023
Foto: Judith Buss

Parallel zu den Aufführungen von HANJO in der Westgalerie wird Tiravanijas Werk an verschiedenen Orten im Haus der Kunst präsentiert. Die Praxis des bildenden Künstlers und Performers konzentriert sich auf die künstlerische Produktion von sozialem Engagement, wobei er die Betrachter*innen häufig einlädt, seine Werke zu beleben, an ihnen teilzunehmen und sie zu aktivieren.

Hanjo, Oper 2023
Bühnenbild / Scenery
Haus der Kunst, Westgalerie 2023
Foto: Judith Buss

Tiravanijas Arbeiten schaffen soziale und räumliche Situationen, die erst durch die Anwesenheit und Handlung der Besucher*innen ihre Form erhalten.

Die Aufführung von HANJO von Toshio Hosokawa ist eine Kooperation des Haus der Kunst mit der Bayerischen Staatsoper München im Rahmen des Ja, Mai Festivals.

https://www.hausderkunst.de/ausstellungen/rirkrit-tiravanija

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Holy. Energy. Masters 

im HAUS DER KUNST MÜNCHEN

Preisträger*innen des renommierten ars viva Nachwuchspreises 2023 Paul Kolling, Shaun Motsi und Leyla YenircePaul Kolling, Shaun Motsi, Leyla Yenirce
Portraits, 2022 Photo: Cordula Treml

„Die Ausstellung „Holy. Energy. Masters“ präsentiert einen Dreiklang von Stimmen der jüngsten Künstlergeneration, der die Konflikte eurozentrischen Wissens, Werte und Systeme hinterfragt und intelligente, poetische und geografische Perspektivwechsel ermöglicht“. Jana Baumann, Kuratorin

2023 wurde der ars viva-Preis – dieser wird jährlich vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. an junge, in Deutschland lebende Künstler*innen vergeben – diesmal ging der Preis an Paul Kolling, Shaun Motsi und Leyla Yenirce für ihre raumgreifende Ausstellung „Holy. Energy. Masters“.

„Holy. Energy. Masters. ars viva 2023“
Installationsansicht / Installation view
Haus der Kunst, 2023
Foto: Cordula Treml

Für die Ausstellung „Holy. Energy. Masters. Ars viva 2023“ entwickeln die aktuellen Preisträger*innen des renommierten ars viva Nachwuchspreises Paul Kolling, Shaun Motsi und Leyla Yenirce raumgreifende Neuproduktionen im Haus der Kunst…

Holy In der Klanginstallation Holy Water (2023) von Leyla Yenirce entfaltet sich eine sphärische, sich dynamisierende Komposition, die über den Körper ins Bewusstsein dringt. Ihr Werk thematisiert das Ritual der Wiedertaufe jesidischer Mädchen und Frauen, die den seit 2004 andauernden Völkermord durch den sogenannten Islamischen Staat überlebt haben. Mit der Inszenierung dieser transzendentalen Erfahrung thematisiert die Künstlerin die Überwindung von Traumata und deren Grenzen.

„Holy. Energy. Masters. ars viva 2023“
Installationsansicht / Installation view
Haus der Kunst, 2023
Foto: Cordula Treml

Energy Die mehrteilige Arbeit „Energy“ (2023) von Paul Kolling widmet sich der undurchsichtigen Preisbildung auf dem Energiemarkt. Der Künstler deckt Absurditäten und Widersprüchlichkeiten unterschiedlicher Akteur*innen auf und stellt wirtschaftsethische Fragen zum gegenwärtigen Kampf um Ressourcen. Dabei geht es Kolling nicht um eine rein wissenschaftliche Untersuchung, sondern vielmehr um den gesellschaftlichen, hoch emotional geführten Diskurs, dem die einer nüchternen Verwertungslogik folgende Ökonomie gegenübergestellt wird.

„Holy. Energy. Masters. ars viva 2023“
Installationsansicht / Installation view
Haus der Kunst, 2023
Foto: Cordula Treml

Masters Mit Masters (2023) thematisiert Shaun Motsi die Produktion und Verarbeitung von Bewegtbildern in einer zunehmend digitalisierten, postpandemischen Welt. Seine Videoarbeit macht sich das Format der Talking Heads“ – populäre Lehrfilme, die auf Online-Videoplattformen allgegenwärtig sind – zu eigen und hinterfragt Prozesse der Wissensbildung. Wer hat welchen Zugang zu Bildung bzw. wie wird Bildung vermittelt?

„Holy. Energy. Masters. ars viva 2023“
Installationsansicht / Installation view
Haus der Kunst, 2023
Foto: Cordula Treml

2023 startet das Haus der Kunst ein neues Programm mit dem Schwerpunkt gesellschaftliche Teilhabe. Ergänzend zu den bestehenden Kunstvermittlungsformaten werden gemeinsam mit Künstler*innen, Pädagog*innen und Kurator*innen neue Projekte für das Publikum entwickelt. Das Haus positioniert sich damit als Ort der Begegnung, der zum Nachdenken, Austauschen, Experimentieren und Genießen einlädt.

Die Ausstellung läuft noch bis 09. Juli 2023

https://www.hausderkunst.de/ausstellungen/ars-viva-2023