
verliehen wurde der Preis an:
Marina Faust (1950 Wien) Sie ist die 17. Preisträgerin des seit 1983 vergebenen Fotopreises am Museum der Moderne Salzburg.

Der Otto-Breicha-Preis für Fotokunst – Museum der Moderne Salzburg wird in Erinnerung an den wohl wichtigsten Förderer zeitgenössischer Fotografie in Österreich alle zwei Jahre von der Familie Breicha gestiftet.
Begründung der Jury zur Vergabe des Otto-Breicha-Preises 2019 an Maria Faust:
„Das Werk von Marina Faust ist facettenreich und erstreckt sich mittlerweile über mehr als vierzig Jahre. Sie hat viel in Paris gearbeitet, aber immer Kontakt zu österreichischem Künstler*innen gehalten und gemeinsam mit ihnen performative Projekte realisiert. Aus ihren angewandten Arbeiten hat sie immer wieder eigenständige fotografische Arbeiten entwickelt. Für die Jury war es überzeugend, wie Marina Faust in den letzten Jahren neue ästhetische und materielle Formen für Arbeiten aus ihrem persönlichen Archiv geschaffen hat.“

Foto: Rainer Iglar
Das Rupertinum zeigt eine umfangreiche Ausstellung der Künstlerin. Mich persönlich haben die Arbeiten Pigmentdruck auf Seidenpapier beeindruckt.
Ein kurzes Gespräch mit der Künstlerin, wie die Herangehensweise an diese Arbeiten war, ihr Schwerpunkt liegt vorwiegend auf Fotografie, erklärte mir die Künstlerin folgendes: „Eigentlich wäre ich Malerin, Malerei faszinierte mich immer schon, aber wie es im Leben so oft ist, es kommt anders als man will, und so landete ich bei der Fotografie.
Zu den aktuellen Arbeiten Pigmentdruck auf Seidenpapier kam ich auf eine einfache Art und Weise. Ich sah bei Kindern, die aus bunten Bastelbögen Figuren rissen und diese in einer Art und Weise zu verschiedenen Objekten wieder zusammenfügten, kam mir die Idee, dies wäre ein Versuch wert, etwas neues zu gestalten, so begann ich ebenfalls aus diesen farbigen Bastelbögen verschiedene Formen zu reißen, die dann letztendlich doch ein „Face“ ergeben sollten. Diese neu entstandenen Formen fotografierte ich und druckte sie entweder in Pigment- oder Inkjetdruck auf Seidenpapier aus. Auf diese Arte und Weise entstanden diese interessanten und neuen Arbeiten“.

Mir persönlich gefallen die Arbeiten sehr gut, weil es eine neue Art und Herangehensweise an Kunst in Form von doch von ausdrucksstarken „Faces“ sind. Das Seidenpapier in den verschiedenen Farben ergeben wieder die Kraft des Objektes.(Fakt ist: auch von Kindern kann man viel lernen). So sind Kunst und Fotografie für die Künstlerin nicht statisch, sondern flexibel und wandelbar.

Weiteres befasst sich die Künstlerin mit Traveling Chairs. Sie werden jetzt fragen was ist das? Hier experimentierte die Künstlerin mit Sesseln, auf die hohe Industrierollen montiert sind, sodass die darauf sitzende Person jeweils nicht mehr mit den Füßen den Boden erreichen kann und sie zur Fortbewegung auf die Hilfe anderer Personen angewiesen ist. Rollstühle in Form von Kunst? So entsteht auch eine spezifische Form der Abhängigkeit der „reisenden“ Person von der „schiebenden“.

Die Besucher*innen der Ausstellung sind somit eingeladen, mit den Traveling Chairs eine Reise durch die Stockwerke des Rupertinums zu unternehmen und so die Werke von Marina Faust aus einer ungewohnten Perspektive zu erkunden.
Eine Ausstellung, die auch andere Perspektiven zulässt.
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