Neuer Schauplatz……         

Ausstellung „Ooooooooo-pus“     im    Haus der Kunst München

Katalin Ladik
Poemim, 1978 Photo: Imre Póth
Courtesy of the artist and acb Gallery

Eine sehr interessante Ausstellung zeigt diesmal das HAUS DER KUNST München bis 10. September 2023. Es ist die erste Überblicksausstellung von Katalin Ladiks Werk.

Katalin Ladik, 1942 im serbischen Novi Sad geboren, ist Poetin und der Körper ist für Ladik der Ursprung von Poesie. Er ist ein Ort der Selbstdarstellung, den sie in ihren Performances seit den 1960er Jahren immer wieder erkundet hat. Die Künstlerin war in den 1960er Jahren eine Schlüsselfigur der literarischen und künstlerischen Avantgarde von Novi Sad, einer Stadt an der Verbindungstelle von Balkan und Teilen Mittel- und Osteuropas.

Folkloristische und mythologische Themen hinterfragt sie mit ihrer Kunst konventionelle Geschlechterrollen, wobei sie immer wieder ihren Körper und ihre Stimme als Instrument und Medium einsetzt.

Katalin Ladik. Ooooooooo-pus
Installationsansicht / Installation view
Haus der Kunst, 2023
Foto: Julian Baumann

Ihre visuellen Gedichte – Collagen aus Schnittmustern und verschiedene Objekte funktionieren oft auch als Partituren. Sie erforscht damit die Verbindungen zwischen Stimme und Bild und erweitert die Sprache durch phonetische Experimente. Sprache ist das Herz Ladiks künstlerischer Arbeit.

Katalin Ladik. Ooooooooo-pus
Installationsansicht / Installation view
Haus der Kunst, 2023
Foto: Julian Baumann

Sound ist ein Bindeglied in Ladiks vielseitigem Werk: Jeder der drei Ausstellungsräume eröffnet eine eigene Klanglandschaft, die alle auf Ladiks visueller und phonischer Poesie basieren und „Ooooooooo-pus“ zu einer Ausstellung machen, die ebenso gehört wie gesehen werden will.

Für die Ausstellung am Haus der Kunst schafft Katalin Ladik zwei neue Werke: ein skulpturales Gedicht mit Klang und eine Installation, die auf ihrer Multimedia-Performance Alice in Codeland basiert.

Betritt man den Ausstellungsraum, wird man von großformatigen Bildern, die auf einer Art von Raumteiler installiert sind, empfangen. Die Porträts haben unterschiedliche Gesichtsausdrücke. An der Wand entlang, sind kleine Fotoarbeiten (Menschen) als unendliche Geschichte dargestellt, die wiederum von einem in rechteckiger Form gezeigten Porträt in gewissen Abständen, die unendliche Geschichte, wiederum trennen.

Katalin Ladik. Ooooooooo-pus
Installationsansicht / Installation view
Haus der Kunst, 2023
Foto: Julian Baumann

Beeindruckend sind auch die Fotoarbeiten, wo sie sich in einem Porträt mit halber Gesichtshälfte, diese jedoch wiederum mit dem Spiegelbild, wieder zusammenfügte und als anderes Bild und befremdend aussieht.

Katalin Ladik
Androgyn 3., 1978
Courtesy of the artist and acb Gallery

Katalin Ladik Statement Wenn wir in unserer Poesie am verletzlichsten sind, sollten wir unseren ganzen Körper mit jeder Faser und vollem Herzblut hineinstecken.“

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