RULE OF THREE / SOMMERSZENE 2019 Salzburg

Montag, 17. Juni 2019 wurde die Sommerszene 2019 im SZENE THEATER mit der Produktion RULE OF THREE des belgischen Choreograph Jan Martens eröffnet.

RULE OF THREE – SommerSzene2019-Jan-Martens@SommerSzene_BernhardMueller

Ich habe mir das Stück angesehen und war von der Inszenierung begeistert bis auf die Schlussszene, dann musste ich feststellen, schade, es hatte einen etwas faden Beigeschmack, der das Stück in der Qualität etwas fallen ließ. Warum?

SommerSzene 2019 Jan Martens – RULE OF THREE – @SommerSzene_BernhardMueller

RULE OF THREE (Übersetzt: Dreierregel oder Regel von Drei, die Dreierregel ist somit in jeder Lage des Lebens anzuwenden. Angewendet auch beim Survivaltraining) nennt Jan Martens sein aktuelles Stück, das seinen thematischen Ausgangspunkt bei der menschlichen Fähigkeit nimmt, blitzschnell von einem Moment zum nächsten zu springen. Der Saal des SZENE THEATER begann ohne Licht und der Raum war nicht erkennbar, ein Tänzer, dann tauchten zwei weitere Tänzer aus dem Nichts auf und dazu setzte lautstarke perkussive Musik des amerikanischen Komponisten NAH (live) ein. Das exzellente Tänzertrio (Julian Josse, Steven Michel, Courtney May Robertson) inszenierte sich zu einer perfekten Performance und lies sich von dieser Musik weiter antreiben. Der amerikanische Komponist NAH der mit live gespielten und vorprogrammierten Drums, Found Sounds und bearbeiteten Rock-, Hiphop- und Jazz Samples brachte den Saal zum Beben – nicht weil das Publikum tobte – sondern mit seinen kraftvollen Rhythmen, Lichteffekten und dynamischen Bewegungen des Tänzertrio. Eine Reise in das 21. Jahrhundert der Rastlosigkeit des urbanen Lebens, Nachtclubs Atmosphäre, das Pulsieren der Städte und die Erfahrung sich in der Fülle der Informationen durch die Digitalisierung sich zu verlieren, kamen hier zum Ausdruck.

SommerSzene 2019 Jan Martens – RULE OF THREE – @SommerSzene_BernhardMueller

Der Abschluss der Performance, endete mit den nackten Körpern des Tänzertrios. Keine Musik mehr, die Tänzer performten sich in Dreiecke, in liegenden ruhenden Körpern, klebten wieder einander und keiner des Publikums – es war verdammt ruhig im Publikum – kannte sich aus und man wartete wahrscheinlich darauf, was nun passieren würde, aber es passierte nichts. Meine Frage: wollte Jan Martens darauf hinweisen, wie der Anfang der Menschheit war? Nackt ins Leben getreten? Sich weiterentwickelte? Zurück zum Ursprung des Lebens? Worum ging es ihm in dieser Schlußszene, die für ihn so wichtig war?

Auf alle Fälle war RULE OF THREE eine rebellische, leidenschaftliche Choreografie mit einem perfekten Tänzertrio. Eine Konzert-Performance zwischen Kurzgeschichtensammlung und zeitgenössischer Dramen und Alltagsereignissen des 21. Jahrhunderts.

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