SAMUEL FOSSO

einer der renommiertesten zeitgenössischen Fotografen aus Afrika: zu sehen im MUSEUM DER MODERNE SALZBURG

Samuel Fosso (*1962 Kumba, CM-Bangui) zählt zu den renommiertesten zeitgenössischen Fotografen Afrikas.

Fotokünstler Samuel Fosso im MdM / Foto: © Christa Linossi 2022

Die Generali Foundation präsentiert in Kooperation mit dem Museum der Moderne Salzburg eine große Retrospektive des aus Kamerun stammenden und in Bangui, Zentralafrika und in Paris lebenden Fotokünstlers Samuel Fosso. Sein Werk wird erstmals umfassend in Österreich gezeigt und ist eine seiner ersten Personalen im deutschsprachigen Raum.

In Kamerun geboren, verbrachte Samuel Fosso seine Kindheit zunächst in Nigeria. Nach dem Biafra-Krieg zog er nach Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik.

Im Alter von 13 Jahren begann er mit einer kurzen Lehre in der Fotografie und gründete 1975 sein eigenes Studio für Porträtfotografie. Der Erfolg seines Studios beruhte auf seinem Gespür für Mode und Ästhetik und seinem Talent, seine Kunden_innen zu ermutigen, ihren persönlichen Stil zu zeigen. Dieses Studio führte er bis 2014.

Samuel Fosso „70`s Lifestyle 1975-1978 / Foto: © Christa Linossi

Mitte der 1970er- Jahre gab er der afrikanischen Studiofotografie jedoch eine neue Wendung. Er spielte mit Identitäten und sein zentrales Kennzeichen, sind seine selbst inszenierten Selbstporträts, die er explizit in eine eigenständige Form, als theatralisches Selbstportrait entwickelte und sukzessive verfeinerte.

Er stellte sich selbst vor die Kamera und inszenierte sich, inspiriert von westafrikanischer und afroamerikanischer Musik, Jugendkultur und politischer Rebellion, in engen Hemden, extravaganten Schlaghosen und Plateauschuhen sowie mit ausgefallenen Requisiten in freien, ungezwungenen Posen.

Fossos Selbstporträts basieren auf einer selbstbewussten Haltung; sie sind Ausdruck einer Suche nach neuen Identitätskonzepten nach der frühen Zeit des postkolonialen Umbruchs in den 1960er-Jahren und zugleich eine Geste der Befreiung von dem Leid, dass er als Flüchtling in Nigeria und unter dem repressiven Bokassa-Regime in der Zentralafrikanischen Republik erfahren hat.

Samuel Fosso „Africa Spirits“ Foto: © Christa Linossi

Fosso scheut auch nicht in die Rolle von Politikern zu schlüpfen. So stellte er Nelson Mandela dar. Oder er schlüpfte in die historische Figur Mao Tse-tung und widmete sich somit den komplexen Beziehungen zwischen China und Afrika in der Gegenwart.

Samuel Fosso „Emperor of Africa“ Foto: © Christa Linossi

Mao war bekannt dafür, Bilder zu Propaganda Zwecken zu manipulieren und hatte damit großen Einfluss auf die visuelle Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Serien die Sie in der Ausstellung sehen können: Black Pope aus dem 2017, Emperor of Africa 2013, African Spirits 2008, 70’s Lifestyle 1974-1978, Le reve de mon grand-père 2003, Mémoire d’un ami 2000, Tati 1997.

Samuel Fosso „Black Pope“ Foto: © Christa Linossi

Bekannt wurde der Künstler mit den ausdrucksstarken Schwarz-Weiß Selbstporträts unter dem Titel:  70’s Lifestyle (1975-1978) 1994 die auf Initiative des französischen Fotografen Bernard Descamps zum ersten Mal auf der Eröffnungsausgabe der Bamako Encounters – African Biennal of Photography ausgestellt wurden.

Eine Ausstellung die sehenswert ist.  

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