„DER BLICK NACH AUSSEN“

Der Vorarlberger Künstler Hermann Präg in Salzburg!

Künstler Hermann Präg / Foto: © Christa Linossi

KULTUR ANIF widmete ihm eine Ausstellung seiner Werke.

Es sind Arbeiten, die einen tiefen Einblick in das Innere zeigen, aber auch den „Blick nach Außen“ freigeben. Die Fotos sind zum Großteil schwarzweiß Arbeiten. Schwarz dominiert auf alle Fälle, aber die hellen Formen und Flächen geben der Fotografie wiederum die Aussagekraft jeden Bildes.

Da ist zum einen eine Arbeit, ich tippte auf ein Kellerfenster, ist es aber nicht, es handelt sich um ein Hotel in Wien. Hier arbeitete der Künstler eine Frequenz heraus, die einen kleinen Ausschnitt aus einer Glaswand darstellt und so einen interessanten Blick nach Außen freigab aber doch wieder ins Innere reflektierte.

Hermann Präg „Der Blick nach Außen“ Foto: © Christa Linossi

In einem Gespräch teilte mir der Künstler mit, er fotografiere Digital und mit RAW-Format, er sucht sich von den Objekten jeweils einen Ausschnitt heraus und bearbeitet die Fotografie, wie es seinerzeit analog im Labor passierte, passiert es jetzt am Computer. So gesehen, entstehen auch hier des Öfteren die sogenannten Wow Effekte. Bei der Fotografie kommt es auch sehr viel auf die Lichtverhältnisse an. Des Weiteren welche Formen, welchen Ausschnitt, kann man, soll man in den Fokus stellen.

Eine Arbeit „Fähre“, die mir persönlich sehr gut gefällt, ist eine Arbeit, die auf den ersten Blick, eine Landschaft wie Wüste aussehen lässt.  Spuren winden sich durch die Fläche, man ist geflasht und verliert sich in den Spuren. Diese Fotografie ist allerdings ein See, ein sehr bekannter See, nämlich der Bodensee. Er präsentiert sich wie eine Goldfarbene Landschaft. Wieder werden Fragen aufgeworfen. Es sind die Oberflächen, die nicht exakt identifiziert werden können. Eine Fotografie, die wahrscheinlich vom Berg aus zustande kam, wurde hier der See durch die abendliche Sonne im Sommer unter besonderen Umständen von der Oberfläche des Bodensees sehr breit und gleichmäßig reflektiert. Die Oberfläche verwandelte sich in eine weiß glänzende Oberfläche, so die Aussage des Künstlers. Eine kleine Blende dämpfte ihre Intensität. Zur großen Überraschung kam eine Goldfarbe – die sonst dem menschlichen Auge verborgen bleibt – zum Vorschein.

Hermann Präg „Der Blick nach Außen“ „Fähre“ Foto: © Christa Linossi

Die Arbeit „Fragile Schicht“ deutet auf viel geheimnisvolles hin. Handelt es sich um eine Flüssigkeit die verschüttet wurde oder ist es ein See der ins NICHTS verschwindet? Wasser, Flüssigkeit, was immer es ist, am Rande drängt sich immer wieder dieses tiefe Schwarz auf, dass ebenfalls Fragen aufwerfen kann! Sollte es ein See sein, was verbirgt sich im Schwarzen? Eine Landschaft? Eine Großstadt oder doch NICHTS? Egal wie immer der Betrachter dieses Rätsel lösen will, es hat eine Tiefenwirkung. Die glitzernde Oberfläche – Flüssigkeit oder See – entstanden durch die letzten Strahlen der Sonne, das Schwarz an den Randflächen, gibt dem Bild das Geheimnisvolle an den Betrachter weiter.

Hermann Präg „Der Blick nach Außen“ „Fragile Schicht“ Foto: © Christa Linossi

Hermann Präg Fotoarbeiten sind Wahrnehmungen, die man überschreiten muss. Er zwingt den Betrachter, sich mit den Werken auseinanderzusetzen, man soll sich auch bewusst die Zeit nehmen und sich mit den Fotografien einlassen, so versteht man auch das eine oder andere Werk.

Hermann Präg der 1984 das Diplom an er Hochschule Mozarteum Malereiklasse bei Prof. Peter Prandstetter abgeschlossen hatte, ist ein vielseitiger Künstler. Von der Malerei wechselte er zur Lichtkunst, welches für ihn ein spannendes Projekt war und auch noch immer ist. Dann kam die Fotografie und diese Arbeiten sind genauso spannend wie seine Lichtobjekte.

Ein Künstler den man sich merken sollte. Spannend, interessant und eine Menge Herausforderung zu Fragen, die seine Bilder aufwerfen.

https://praeg-lichtkunst.at/

ZEITGENÖSSISCHE KUNSTWERKE am höchsten Berg Österreichs „GROSSGLOCKNER“

„Temporäre Kunstinterventionen entlang der Großglockner Hochalpenstraße“  von 2020 – 2022

Die Großglockner-Hochalpenstrasse / Foto:  © Christa Linossi 2022

Die Großglockner-Hochalpenstrasse, an sich schon ein eigenes Kunstwerk verbindet sich mit zeitgenössischer Kunst. SERPENTINE – A TOUCH OF HEAVEN AND HELL, so der Titel dieses Kunstprojektes welches 2020 bereits gestartet wurde und bis Wintereinbruch 2022 weitergeführt wurde.

Künstlerin Anna Meyer „Weltschmelz“ auf der Großglockner Hochalpenstrasse / Foto: © Christa Linossi 2022

Im Oktober 2022 wurde vom Land Salzburg Fonds zur Förderung von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum noch einmal eine inszenierte Busfahrt zur hochalpinen Natur- und Fahrerlebnis durch „zeitgenössische Kunstwerke“ inszeniert.

2021 war ich ebenfalls unterwegs zu der auf der Großglockner Hochalpenstrasse entlang ausgestellten Kunstwerken, mit dem Titel SERPENTINE – A TOUCH OF HEAVEN AND HELL. 2021 im Juli gab es leider nur „Sauwetter“ also man musste durch Regen, Nebelwände (zwischendurch blinzelte die Sonne mal kurz hervor) und somit konnten sich die Kunstwerke nicht im strahlenden Sonnenlicht präsentieren. Ein Grund mehr für mich, diese interessante Ausstellung heuer im Oktober noch einmal zu besichtigen.

Es war kein Fehler, diese Fahrt noch einmal zu machen. Die Kunstwerke präsentierten sich diesmal bei strahlendem Sonnenschein, wobei man schon erkannte, dass einige Objekte aufgrund der verschiedenen Witterungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Aber in Höhen ab 2100 m normal. Ich würde es so interpretieren, alles hat ein Ende, die Ausstellung, die Kunstwerke, die in Mitleidenschaft gezogen wurden und nun für immer abgebaut werden.

Michael Zinganel, der Kurator dieser Ausstellung – er wuchs in dieser Gegend auf.– konnte vieles über die Großglockner Hochalpenstrasse berichten, erklärte warum diese Ausstellung hier stattgefunden hatte und vieles mehr.

Michael Zinganel, der Kurator erklärte die Kunstwerke / Foto: © Christa Linossi 2022

Die Busexkursion führte zu den 12 Gemälden und 4 Skulpturen, die im Rahmen des Projektes Serpentine noch bis zum Wintereinbruch entlang der denkmalgeschützten Großglockner Hochalpenstraße zwischen Kasereck, Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, Fuscher Törl und Haus Alpine zu sehen waren.

Künstler: in Iris Andraschek & Hubert Lobnig „Ein riesiges Vergnügen“ auf der Großglockner Hochalpenstrasse / Foto: © Christa Linossi 2022

Die Kunstprojekte bezogen sich auf die mäandernde Fahrt über die vielen Kehren der Großglockner-Hochalpenstrasse und zeigten gleichzeitig die problematischen Beziehungen von Kunst Avantgarde und Massen-Tourismus. Den Massen-Tourismus findet auch auf der Großglockner Hochalpenstrasse statt.

Kritische Kunst beansprucht heute für sich, den Konsum und die Zirkulation der Bilder, wie sie von der Tourismuswirtschaft in Umlauf gebracht werden, mit ihren Interventionen „kritisch“ zu unterlaufen.

Bei diesem Link https://tracingspaces.net/heavenandhell/ haben Sie die Möglichkeit, alles nachzulesen und können auch sehen, welche Objekte entlang der Großglockner Hochalpenstrasse präsent waren.

Abschließend es war eine hochinteressante zeitgenössische Kunstausstellung, wo sich Künstler: innen Gedanken über Vergangenheit und Zukunft machten und dementsprechend ihre Kunstwerke zu diesem Thema präsentierten.

Blick auf den Großglockner und den noch verbliebenen Gletscher Foto: auf der Großglockner Hochalpenstrasse / Foto: © Christa Linossi 2022