Salzburger Festspiele 2023

Am 15. Juni 2023 präsentierte Bettina Hering, Schauspieldirektorin der Salzburger Festspiele, der Presse beim ersten Presseterrassengespräch das Ensemble sowie MICHAEL MAERTENS als JEDERMANN und VALERIE PACHNER als BUHLSCHAFT.

Michael Maertens ist der neue JEDERMANN: Er hat bereits 30 Jahre Festspielerfahrung mit insgesamt 123 Auftritten und großen Respekt vor der Rolle. Maertens über seine Rolle als JEDERMANN: „Ich will die Rolle auf meine Art spielen. Ich will nichts von meinen Vorgängern kopieren. Ich möchte, dass die Leute sich zumindest ein paar Gedanken machen über Fragen wie: ‚Warum bin ich hier? Warum muss ich wieder gehen? Das ist ein Thema, das auch mich seit meiner Kindheit beschäftigt“.

Die Buhlschaft übernimmt der Filmstar Valerie Pachner. Bereits 2016 hatte Valerie Pachner ihr erstes internationales Filmengagement. Mit Hollywood-Regielegende Terrence Malick drehte sie A HIDDEN LIFE (Ein verborgenes Leben) sie spielte die weibliche Hauptrolle der Franziska Jägerstätter an der Seite von August Diehl als NS-Widerstandsheld Franz Jägerstätter. 2019 feierte der Film seine Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes. Er erhielt hervorragende Kritiken. Im Sommer 2023 wird die preisgekrönte Schauspielerin Valerie Pachner nach Österreich und auf die Theaterbühne zurückkehren, um ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen zu geben: in der außergewöhnlichen Doppelrolle als Buhlschaft und als Tod in JEDERMANN.

Regisseur Michael Sturminger will und wird den JEDERMANN völlig neu inszenieren. Er will ihn ins 21.Jahrhundert führen! Alles wird anders, die Bühne, die Kostüme, die Gedanken usw. und man darf gespannt sein, wie viel Hofmannsthal noch bleiben wird?

© Salzburger Festspiele / Anne Zeuner
Michael Sturminger: „Es ist ein riesiges Vergnügen und eine unglaubliche Situation, dasselbe Stück dreimal neu inszenieren zu dürfen.“ Dabei sei auch seine eigene Sichtweise in Bewegung gekommen und habe sich verändert: „Das Stück ermöglicht ganz verschiedene Zugänge. Was Max Reinhardt unter den Begriffen Glaube oder Geliebte verstanden hat, hat sich in 100 Jahren verändert. Das Stück lässt sehr viele unterschiedliche Perspektiven zu, das macht es in seiner Abstraktion so faszinierend.“
Für mich stellt sich auch die Frage, dass wir in diesem Jahr das Max Reinhardt Gedenkjahr haben, 150. Geburtstag und 80. Todestag des Regisseurs und Mitbegründers der Festspiele. Wäre es da nicht eine Überlegung wert gewesen, einen Teil der Uraufführung aus dem Jahr 1920 in die Neuinszenierung mit einzubeziehen? Damit würde dem Regisseur Max Reinhardt (sowie der FAUST) eine weitere Hommage im Rahmen der Salzburger Festspiele zuteil.
Ein kurzer Rückblick:
Geburtsstunde der Salzburger Festspiele
Am 22. August 1920 war es so weit. Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ in der Inszenierung von Max Reinhardt wurde vor dem Dom aufgeführt, wo die Festspiele noch heute stattfinden. Der österreichische Schauspieler Alexander Moissi zählte – auch über den deutschsprachigen Raum hinaus – zu den bekanntesten Schauspielern seiner Zeit. Das machte ihn 1920 zum idealen ersten Jedermann im „Geburtsjahr“ der Salzburger Festspiele.


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