European Peace Ride 2024: Kulturhauptstädte Bad Ischl und Chemnitz verbinden sich

Die Europäische Friedensfahrt verbindet die Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024 und die zukünftige Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.

European Peace Ride EPR_2022 (c) StefanieWild, courtesy Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

European Peace Ride – ein Projekt von Chemnitz 2025

Bei strömendem Regen fand am Freitag, den 13. September 2024, in Bad Ischl die Verabschiedung von 200 Radfahrer*innen zur European Peace Ride zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 statt. Es war kalt und nass, aber die Veranstaltung wurde trotz des schlechten Wetters durchgeführt.

Der European Peace Ride ist eine besondere Fahrt von der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 zur zukünftigen Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Es handelt sich um eine europäische Friedensfahrt und ein bedeutendes Radsportereignis, das am 13. September 2024 in Bad Ischl gestartet ist. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen wurden die Radfahrer*innen mit dem Bus nach Linz gefahren.

Die Streckenlänge von 570 Kilometern und 6000 Höhenmetern mussten die 200 Teilnehmer*innen bewältigen und setzten somit ein starkes Zeichen für den Frieden und die europäische Verständigung.

Es gibt unterschiedliche Angaben zu den Etappen:

  1. Etappe 1: Start in Bad Ischl (Österreich) nach Linz und Ziel in Lipno nad Vltavou (Tschechien).
  2. Etappe 2: Von Lipno nad Vltavou nach Plzeň (Tschechien).
  3. Etappe 3: Von Plzeň nach Chemnitz (Deutschland).

Ob alle Etappen gefahren werden konnten, entzieht sich meiner Kenntnis, aber die letzte Etappe ist die längste und anspruchsvollste. Sie führt durch das Erzgebirge bis nach Chemnitz. Die Fahrer*innen werden hier mit einigen herausfordernden Anstiegen konfrontiert, aber auch mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Diese besondere Radtour bleibt ein eindrucksvolles Symbol für den Frieden und die europäische Verständigung.

Verabschiedung der Radfahrer *innen mit Tourdirektor Kai Winkler und Radsportlerinnen, u.a. dem Sieger der Internationalen Friedensfahrt von 1994 Jens Voigt, der achtfachen Radsport-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel und dem erfolgreichen österreichischen Radsportler Lukas Kaufmann.

Star European Peace Ride_3 © Johanna Leitner, courtesy of Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

Grußworte gab es zum Start des European Peace Ride 2024 von Ines Schiller, Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Bad Ischl, und Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024. Ralph Burghart, Bürgermeister für Personal, Finanzen und Bildung in Chemnitz, und Stefann Schmidtke, Geschäftsführer Programm Chemnitz 2025, waren ebenfalls anwesend.

Star European Peace Ride_3 © Johanna Leitner, courtesy of Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

KULTURHAUPTSTÄDTE EUROPAS: Wie tragen sie zur Förderung und zum Schutz der Demokratie bei?

Danach gab es in der Trinkhalle Bad Ischl eine Diskussion zwischen Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, und Stefan Schmidtke, Programmgeschäftsführer von Chemnitz 2025.

Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, und Stefan Schmidtke, Programmgeschäftsführer von Chemnitz 2025. im Gespräch in der Trinkhalle_CP_Chris_Guetl-4

Siehe Video https://youtu.be/1M3AtKRE0QU

Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 im Gespräch mit Stefan Schmidtke, Programmgeschäftsführer von Chemnitz  2025. Moderation: Julia Kospach, Trinkhalle Bad Ischl, 13.09.204

https://germany.representation.ec.europa.eu/news/kulturhauptstadte-europas-2024-bad-ischl-salzkammergut-tartu-und-bodo-2024-01-16_de

Siegfried Siller: Musiker, Buchautor und Alpinist

Siegfried Siller am Drumset Foto: © Siegfried Siller

Bei einer Anif.Kultur Veranstaltung machte ich die Bekanntschaft von Siegfried Siller. Im Gespräch erwähnte er, dass er ein Musiker ist und seit Jahren in einer Band spielt, bekannt als die Salty Dixie Ramblers Band.

2023 hatte ich das Vergnügen, diese Band in der Bachschmiede live zu erleben, und so entschloss ich mich, ein Interview mit Siegfried Siller zu führen.

Salty Dixie Ramblers mit Stella Jones Foto: © Siegfried Siller

Linossiartstory: Was machst du gerne, wenn du nicht gerade Musik machst?

Siegfried Siller: In meiner musikfreien Freizeit arbeite ich intensiv an der Fertigstellung meines Buches. Der Arbeitstitel lautet: „Der Untersberg – Erlebnisse, Steige und Kraftplätze“. Ich bin oft am sagenumwobenen Untersberg unterwegs. Viele stille Kraftplätze, viele schöne versteckte Plätze, unbekannte und einsame Steige, atemberaubende Aussichten, Unerklärliches und Menschliches und vieles mehr habe ich am Untersberg erlebt, gesehen und erfahren. Für mich ist dieses mächtige, beeindruckende Felsmassiv faszinierend und anziehend! Diese fast magische Anziehungskraft ist wohl auch der Grund, weshalb unser Hausberg schon hunderte Male mein Ziel war. Er ist für mich, wie für viele Menschen, Freizeit- und Sportstätte, Rückzugsort, Erlebnispark, Mythos und Naturphänomen.

Immer mehr reifte in mir die Idee, meine Erlebnisse am Berg und meine persönlichen Geschichten festzuhalten; mein Projekt „Untersberg“, als einmaliges, ganz persönliches Vorhaben. Vor allem die verfallenen, geheimen Steige und Almen, die versteckten Plätze standen im Mittelpunkt meines Interesses. 

Linossiartstory: Wann und warum bist du Musiker geworden?

Siegfried Siller: Ich nenne es Tradition, denn schon mein Vater war Schlagzeuger. Auch mein jüngster Sohn Severin spielt leidenschaftlich gerne Schlagzeug.

Siegfried Siller am Drumset Foto: © Siegfried Siller

Linossiartstory: Seit wann spielst du in der Band Salty Dixie Ramblers? Die Band wurde bereits 1993 gegründet. Wie habt ihr euch zusammengefunden?

Siegfried Siller: Ich war Gründungsmitglied der Dixieland-Band „Swing Company“, die es heute nicht mehr gibt. Die Szene der alten Jazzmusiker ist klein, man muss diese Musik kennen und lieben. So kannte mich der Gründer und Bandleader der Salty Dixie Rambers, Wolfgang Greiner. Da immer mal wieder ein Aushilfsschlagzeuger gebraucht wurde, engagierte mich Wolfgang immer wieder. Jetzt bin ich schon fast 25 Jahre dabei. Mittlerweile ist Wolfgang einer meiner bestenFreunde.

Linossiartstory: Welches Instrument spielst du in der Band? Spielst du auch noch andere Instrumente?

Siegfried Siller: Ich bin der Schlagzeuger der Band, ich sitze am Drumset. Bei meiner Percussionband „Magic Percussion“ kommen bei abendfüllenden Schlagzeugkonzerten bis zu 30 Schlaginstrumente zum Einsatz, bis hin zu Stehleitern. Im Internet finden sich viele Videos, auch eines vom Linzer Bruckner Haus, als wir stellvertretend für das Bundesland Salzburg auf acht Stehleitern Bundessieger wurden. 

Linossiartstory: Welche musikalische Grundrichtung verfolgt ihr?

Siegfried Siller: Dixieland, Swing und Blues, Ragtime und New Orleansjazz – wunderbare, mitreißende Musik – entstanden in New Orleans, der Wiege des Jazz – seinerzeit ein Schmelztiegel der Völker und Kulturen. Louis Armstrong ist ein Kind dieser Zeit und dieser Stadt, noch immer der musikalische Botschafter der Stadt und des traditionellen Jazz. Aus den Kneipen, Bars und Kaschemmen hört man noch heute Hits dieser Zeit wie, Down By the Riverside und Ice Cream. Die Basin Street oder auch die Bourbon Street sind die Zentren, die Hot Spots des Mardi Gras, der Funerals und sind die Geburtsstätte des Jazz, so wie die Preservation Hall, wo noch heute „Oh when the saints“ als die tägliche Hymne erklingt. Die „Salty Dixie Ramblers“ haben sich dieser wunderbaren Musik verschrieben. 

Linossiartstory: Wie oft probt ihr?

Siegfried Siller: Wir spielen alte Musik, die vor etwa 100 Jahren entstanden ist. Aber wir arbeiten mit neuer Technik. Wenn ein neues Stück auf dem Programm steht, werden Noten und Klangbeispiele über das Internet an die Musiker verteilt. Häufige Proben sind schwierig, weil die Musiker weit verstreut wohnen. Neben Salzburg auch im Tennengau, in Gröbming/Steiermark, Bad Ischl/Oberösterreich und Zeilarn in Bayern. 

Linossiartstory: Welche Rolle übernimmt der Schlagzeuger in der Band?

Siegfried Siller: Auf unserer Homepage ist zu lesen: Siegfried Siller kommt aus Hallein im Tennengau ist der optimale Taktgeber in der Second Line. Für den Schlagzeuger steht der Drive im Mittelpunkt. So ist es! Es muss grooven, denn wie Duke Elllington schon sagte: „It don´t mean a thing if it aint got that Swing “.

Linossiartstory: Mir ist aufgefallen, dass ihr jedes Jahr ein Jubiläum feiert. Dieses Jahr ist es bereits das 31.Jubiläum. Was ist der Grund für diese jährlichen Feiern? Normalerweise feiert man nur runde Jubiläen wie 10, 20 oder 30 Jahre.

Siegfried Siller: Wir freuen uns und jubilieren, wenn wir großartige Konzerte spielen dürfen. Das Highlight 2024 wird das Konzert am 18. Oktober in der Bachschmiede in Wals sein. Unser Gaststar ist wieder die wunderbare Jazzsängerin Stella Jones. Miss black voice ist auf vielen ganz großen Bühnen unterwegs, sehr oft auch mit VRR Andreas Gabalier. Sie wuchs in Berlin als Tochter einer Jazz-Sängerin und eines amerikanischen Jazz-Trompeters auf und spielt somit mit uns die Musik ihrer Kindheit. Der Kartenvorverkauf in der Bachschmiede läuft bereits hervorragend. Also Karten bald sichern. (office@diebachschmiede.at bzw. 0662-855329).

Linossiartstory: Spielst du auch in anderen Bands oder liegt dein Schwerpunkt bei den Salty Dixie Ramblers?

Siegfried Siller: Angefangen hat alles mit der Musikkapelle Anif, der ich seit 47 Jahren angehöre. Aus der Musikkapelle ist auch mein Percussion-Ensemble „Magic Percussion“ entstanden. Aushilfsweise spiele ich auch sehr gerne bei der „Tiger Rag Hotband“, beim „Oldtime Swingorchester“, bei den „Schloßbergmusikanten“ und letzten Winter im Salzburger Landestheater als Bühnenmusiker in Vera Kaisers Bestseller „Blasmusikpop“.

Linossiartstory: Welche Musiker bewunderst du am meisten und warum?

Siegfried Siller: Ich bewundere unsere Sängerin Stella Jones und unseren Saxophonisten Florian Schmitzberger. Ich bin beeindruckt von seiner musikalischen Brillanz und liebe seine wunderbaren Arrangements. Als Schlagzeuger bewundere ich den Drummer und Entertainer Gene Krupa und den Vibraphonisten Lionel Hampton, den ich noch live erleben durfte. Hampton war ein Freund meines ersten Schlagzeuglehrers Josef Lehner. In meinem Schlagzeugraum hängt ein Foto von Lionel Hampton mit einer persönlichen Widmung an ihn „for my friend Josef!

Linossiartstory: Gibt es einen perfekten Zeitpunkt oder Ort, um eure Musik zu hören?

Siegfried Siller: Um immer top informiert zu sein, empfehle ich allen Fans, den Bands und mir auf Facebook und Instagram zu folgen. Auch auf der Homepage www.salty-dixie-ramblers.at finden sich aktuelle Infos. Mit einer Info an jazz@sol.at kann man sich auf eine Informationsliste setzen zu lassen.

Linossiartstory: Wie würdest du deine ideale Zukunft beschreiben, wenn alle deine Ziele erreicht sind?

Siegfried Siller: Ich mache gerne Musik in verschiedenen Bands und Stilrichtungen. Ich habe auch Spaß und Freude an der Fertigstellung meines Buches. Meinen großen brasilianischen Wortschatz und meine Sprachgewandtheit möchte ich nicht verlieren. Auch in Zukunft möchte ich die Skier anschnallen und die Bergschuhe schnüren. Ich hoffe, dass ich das alles auch in Zukunft genießen und unter einen Hut bringen kann. Am wichtigsten sind mir aber meine Familie und meine Gesundheit.

Linossiartstory: Herzlichen Dank für das angenehme Gespräch. Ich wünsche dir und deiner Band weiterhin viel Erfolg in der Musikwelt.