Künstler Georg Zenz: Ausdrucksstarke Kunst und zukünftige Projekte

Künstler Georg Zenz vor seinem Atelier / Galerie Foto: © Christa Linossi 2024

Bei einem Spaziergang durch Hallein – eine Stadt mit großer Geschichte, durch die ich immer wieder gerne schlendere – entdeckte ich an einer Hauswand ein Kunstwerk, das mich sofort ansprach. Auch der Titel „Worte in Beton gegossen“ war ausdrucksstark. Dann fiel mein Blick auf den Eingang zum Atelier des Künstlers Georg Zenz. Meine Neugier war geweckt, und ich betrat das Atelier. Dort traf ich auf den Künstler selbst und begann ein interessantes Gespräch mit ihm. Während ich mich in seinem Atelier umsah, fand ich faszinierende Gegenstände, wie zum Beispiel einen Liegestuhl. Für mich war klar: Über diesen Künstler muss ich schreiben. So entstand dieses Interview:

Dieser Liegestuhl, bleibt an jedem Strand unbenützt? Warum wohl?

Georg Zenz:
Da ist zunächst das Material: Baustahl & Beton, also Stahlbeton, der für Festigkeit und Dauer steht. Aber wir bauen nicht für die Ewigkeit, alles ist vergänglich, wird zum Lost Place.

Ein Liegestuhl, sei es am Strand oder im eigenen Garten, steht für Entspannung, Freizeit und das Sonnenbad. Mit dem Bild des Stacheldrahts frage ich mich: Wird es in 30 Jahren noch möglich sein, unbeschwert in der Sonne zu liegen, oder wird es schmerzhaft sein wie auf Stacheldraht?

Linossiartstory: Georg, du hast erwähnt, dass du dich seit 1976 der Kunst widmest, allerdings nie als Hauptberuf. Du verfolgtest eine berufliche Karriere, um ein regelmäßiges Einkommen zu sichern. Nun, im Ruhestand, widmest du dich voll und ganz der Kunst.

Georg Zenz:
Ich war Holzbaumeister, also Zimmermeister und hatte einen eigenen Betrieb mit 30 Mitarbeitern. Das war auch ein sehr kreativer Beruf und das Freihandzeichnen war hier an der Tagesordnung

Georg Zenz (Künstler) AUSGEGRENZT Foto: © Christa Linossi 2024


Linossiartstory: Du hast nicht nur dein eigenes Atelier, sondern stellst es auch anderen Künstlern als kleine Galerie Lost Places zur Verfügung?

Georg Zenz:
In dieser Galerie wechseln die GastkünstlerInnen alle zwei Monate, und ihre Werke sind zum Verkauf ausgestellt. Innerhalb des letzten Jahres präsentierten neun KünstlerInnen ihre Arbeiten. Aktuell werden die zarten Kleinkeramiken der Oberösterreicherin Sigrid Kofler und die berühmten Kuhbilder der Pinzgauerin Theresia Innerhofer gezeigt.

Linossiartstory: Wann hast du angefangen, dich für Bildende Kunst zu interessieren und gab es jemanden, der dir den entscheidenden Anstoß gegeben hat? Gibt es bestimmte Künstler, Bücher oder Orte, die dich inspiriert haben?

Georg Zenz: Vor fünfzig Jahren, als ich zwanzig Jahre alt war, besuchte ich häufig das Atelier des Bildhauers Josef Rems in Eggelsberg. Rems war eine Inspiration für mich und hat mich in diese künstlerische Richtung geführt. Eines der Kunstwerke, das 1976 in seinem Atelier geschaffen wurde, ziert noch immer die Wände meiner Galerie.

Linossiartstory: Welche Techniken und Materialien verwendest du bevorzugt? Gibt es bestimmte Rituale oder Routinen bei deiner Arbeit?

Georg Zenz:
Normalerweise erstelle ich sehr detaillierte Arbeitsskizzen in meinem Moleskine-Notizbuch, bevor ich mich der Leinwand zuwende. Dort experimentiere ich mit verschiedenen Techniken und Materialien wie Collage, Monoprint, Acryl und Graffiti. Das entstehende Bild bestimmt jeweils den nächsten Schritt, leitet mich und verwirft manchmal sogar das ursprüngliche Konzept der Skizze.

Linossiartstory: Gibt es bestimmte Themen oder Konzepte, die dich immer wieder inspirieren? Wie wählst du die Themen für deine Arbeit aus?

Georg Zenz:
In den vergangenen sechs Jahren hat mich meine Serie „Lost Places“ intensiv beschäftigt, doch nun spüre ich, dass der richtige Moment gekommen ist, um mich einer neuen Herausforderung zu widmen. Daher starte ich eine Serie, die sich in einem breiteren Kontext mit dem Thema Afrika auseinandersetzt.

Linossiartstory: Was möchtest du mit deiner Kunst ausdrücken und bewirken?

Georg Zenz:
Mein Anliegen ist es, dass meine Bilder die Betrachter zum Nachdenken anregen, möglicherweise neue Perspektiven auf bestimmte Themen bieten und natürlich, dass sie den Menschen gefallen..

Linossiartstory: Was war die größte Herausforderung in deiner künstlerischen Laufbahn?

Georg Zenz:
Das war sicherlich der Sprung ins kalte Wasser mit der Eröffnung der Galerie – die Wassertemperatur ist noch nicht so weit gestiegen.

Linossiartstory: Auf welche Arbeit bist du besonders stolz und warum? Wie gehst du mit kreativen Blockaden um?

Georg Zenz:
Besonders stolz bin ich auf die Installation „ATME! (Mittelmeerroute)“.

Bezüglich der Blockaden: Ich male und schreibe leidenschaftlich, reise gerne, erklimme Berge und halte meine Erlebnisse in einem Moleskine-Tagebuch fest. Es gibt stets etwas zu tun – für Blockaden bleibt da kein Raum.

Linossiartstory: Wir leben in einer virtuellen und zunehmend technisierten Welt. Wie ist dein Verhältnis zur virtuellen und technisierten Welt? Gibt es Vorbilder?

Georg Zenz:
Die Beziehung ist nicht gut und wird trotz Paartherapie nicht besser. Für mich ist die Haptik sehr wichtig und ich kann die virtuelle Welt nicht „begreifen“.

Linossiartstory:  Was macht für dich einen Künstler aus? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sollte er mitbringen? Oder ist für dich, um es mit einem Ausspruch Joseph Beuys zu sagen, jeder Mensch ist ein Künstler?

Georg Zenz:
Beobachtungsgabe, das Erkennen und Sehen von Details, sowie kontinuierliche Weiterbildung und Entwicklung sind entscheidend, aber grundsätzlich teile ich Beuys‘ Meinung, vielleicht nur etwas anders formuliert: „In jedem Menschen steckt ein Künstler.“

Linossiartstory:  Was sind deine nächsten künstlerischen Ziele? Arbeitest du an neuen Projekten oder Ausstellungen?

Georg Zenz:
In meiner Galerie wird vom 3. Oktober bis zum 23. Dezember die Ausstellung „Berge im Licht“ in Zusammenarbeit mit der Bad Ischler Künstlerin Hannelore Houdek präsentiert. Zusätzlich findet vom 17. Oktober bis zum 5. November die Ausstellung „Lost Places“ in der Galerie Shakespeare in Salzburg statt.

Linossiartstory:  Vielen Dank für das Interview und den Einblick in Deinen Werdegang. Alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Georg Zenz:
Ich bedanke mich bei Ihnen und freue mich darauf, auf der Linossi Art Story zu erscheinen.

https://www.atelier-zenz.at/

Vom ‚weißen Gold‘ zur Kulturgemeinschaft: Die faszinierende Geschichte des Salzkammergutes

Dem weißen Gold auf der Spur

Seit über 3.000 Jahren wird in der Region Inn und Salzach Salz gefördert, das als Lebenselixier gilt und den Fortschritt sowie den Wohlstand der Gegend maßgeblich beeinflusst hat. Noch heute ist das Salz prägend für das Salzkammergut, den Rupertiwinkel und den Chiemgau.

Bis in die Neuzeit war Salz ein seltenes und begehrtes Würz- und Konservierungsmittel.

Worum geht es in diesem Buch?

Erleben Sie mit Wilma Pfeiffer und Walter Stelzle eine kulturelle Entdeckungsreise entlang der historischen Soleleitungen, angereichert mit Erzählungen und Anekdoten.

Die Geschichte erzählt: Einst garantierte das „weiße Gold“ jenen, die Bergwerke, Salinen und Transportrouten beherrschten, unermesslichen Reichtum und somit gewaltige Macht über jene, die auf das Salz angewiesen waren – und das betraf wirklich jeden: alle Menschen, alle Tiere. Diejenigen, die diese Macht ausübten und in diesem Reichtum schwelgten – die Habsburger, die Wittelsbacher, die Fürsterzbischöfe von Salzburg und die Fürstpropstei Berchtesgaden – setzten sie auch ein, um ihre Stärke zur Schau zu stellen.

Die Macht und der Reichtum, die vom Besitz des Salzes ausgingen, sind erloschen.

Salz prägt die Kultur. Über das 19. Jahrhundert hinweg, und insbesondere gegen dessen Ende, schwand die einstige Bedeutung des Salzes. Der technologische Fortschritt nahm an Fahrt auf und es entstanden neue Gewinnungsmethoden.

Dieses Buch ist es wert zu lesen?

Wer sich für die Geschichte des Salzkammergutes, insbesondere für die Geschichte des Salzes interessiert, kann hier in die Vergangenheit eintauchen und mehr über den früheren Reichtum und Fortschritt der Region erfahren. Das Buch bietet zudem Einblicke in die Fachterminologie rund um Salz, Holz und Schifftransport.

AUTOR: IN

Wilma Pfeiffer: MA, Kulturwissenschaftlerin, Touristikfachfrau und passionierte Geschichtenerzählerin. Die weitgereiste und welterfahrene Oberösterreicherin lebt in Bayern und entdeckt mit großer Begeisterung ihre alte Heimat mit neuen Augen.

„Muck“ Stelzle: Ganz offiziell: Prof.Dr. Walter Stelzle, Historiker, Journalist, Autor, Kulturliebhaber, Erzähler und überzeugter Altbayer und Sommerfrischler, der sein Nachbarland liebt.

https://pustet.at/de/buecher.cp/salz-macht-kultur/1264

Auch als eBook erhältlich: eISBN 978-3-7025-8115-2

ISBN978-3-7025-1115-9