FARBENRAUSCH IN DER ALBERTINA

Katharina GrosseWarum Drei Töne Kein Dreieck Bilden

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Betritt man den Ausstellungsraum, in dem die Künstlerin Katharina Grosse derzeit ihrem Farbenrausch freien Lauf lässt, ist man sofort überwältigt. Der eigentlich in Weiß getauchte Raum ist mit dem Farbenrausch der Künstlerin überzogen und wirkt positiv auf den Betrachter.

Katharina Grosse. Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, 2023
ALBERTINA, Wien (01.11.2023–01.4.2024), Ausstellungsansicht
© Katharina Grosse / Bildrecht, Wien 2023
Foto: Sandro E. E. Zanzinger Photographie (2023

Warum Farbrausch? Die Malerei von Katharina Grosse besticht durch die Kraft und Intensität der Farben, und man bleibt einfach stehen, um diesen Farbenrausch zu genießen.

Nichtlinearität, Mehrdimensionalität und Komplexität sind die Themen, die die Künstlerin verfolgt. Sie ist experimentell und unberechenbar wie das wilde Denken. Expansion und permanente Grenzüberschreitung, Freiheit und Autonomie sind die Grundpfeiler ihres Oeuvres.

Katharina Grosse. Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, 2023
ALBERTINA, Wien (01.11.2023–01.4.2024), Ausstellungsansicht
© Katharina Grosse / Bildrecht, Wien 2023
Foto: Sandro E. E. Zanzinger Photographie (2023)

Die Künstlerin interessiert, wie das gemalte Bild auf unsere heutige Gesellschaft wirkt, wie es an einem bestimmten Ort präsent werden kann. Die Gemälde und Installationen entfalten eine koloristische Kraft, die das klassische Bild Geviert überwindet, den Ort betont und konterkariert: Vibrierende Farbformationen breiten sich über ganze Architekturen, Objekte und weite Flächen im öffentlichen Raum aus.

Der Farbvorrat ist nahezu unbegrenzt, so dass über weite Strecken gemalt werden kann, ohne das Werkzeug aus der Hand legen zu müssen. Für die Albertina hat Katharina Grosse ein begehbares Bild geschaffen, das sich über die Wand, die gefalteten Folien, die Decke und den Boden erstreckt – sich über den ganzen Raum ausbreitet.

Katharina Grosse. Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, 2023
ALBERTINA, Wien (01.11.2023–01.4.2024), Ausstellungsansicht
© Katharina Grosse / Bildrecht, Wien 2023
Foto: Sandro E. E. Zanzinger Photographie (2023)

Die Künstlerin verwendet die Sprühtechnik, um ihre Malerei auf den unterschiedlichsten Oberflächen und Materialien mit subtilen Verläufen und harten Kontrasten zu realisieren.

Im Prozesshaften, Unabgeschlossenen wird eine Ausstellung erst zu einem Ort der Begegnung. In der wechselseitigen Reflexion von Präsentation und bildnerischer Umsetzung entsteht ein Gesamtkunstwerk, das sich in Schichten, Energiefeldern, Markierungen, Projektionsflächen, Zwischenräumen, Leerstellen, Verläufen, Übergängen, Vermischungen und Kontrasten präsentiert.

Katharina Grosse: Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden „Man hat den Eindruck, Zeuge der Entstehung der Werke zu sein, indem wir das zu Gesicht bekommen, was außerhalb der Leinwand liegt“.

Man könnte viel über diese Wandbilder interpretieren und philosophieren. Aber ich glaube, man muss es selbst erleben und die Kraft der Farben und die Art, wie es gemalt ist, auf sich wirken lassen. Jeder hat eine andere Vorstellung von Kraft.

Katharina Grosse wurde 1961 in Freiburg im Breisgau geboren. Sie war Professorin an der Weißensee Kunsthochschule Berlin (2000-2009) und an der Kunstakademie Düsseldorf (2010-2018). Sie lebt und arbeitet in Berlin und Neuseeland.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 01.04.2024 in der Albertina Wien.

https://www.albertina.at/ausstellungen/katharina-grosse/

DIE UNBEKANNTE SUPERMACHT!

INDIEN ALS NEUER PARTNER DES WESTENS?

Foto: Christa Linossi

„DIE NEUE WELTMACHT INDIEN“ von Oliver Schulz erschienen im Westendverlag.de ISBN 978-3-86489-430-6

Worum geht es in diesem Buch?

Oliver Schulz, ist durch Zufall zum ersten Mal in Indien gelandet, eigentlich hatte er gar nicht vor, hierher zu kommen. Er war auf dem Weg in den tibetischen Himalaya, Delhi lag einfach auf dem Weg, es war eine Zwischenstation und Indien interessierte ihn vor der Landung nur mittelmäßig. Was er in den ersten Tagen in Delhi erlebte, weckte plötzlich seine Neugier und sein Interesse.

Der studierte Indologe und Tibetologe hat sich immer mehr mit Indien und seiner Kultur beschäftigt. So ist auch dieses Buch entstanden. Darin nimmt er Stellung zu diesem widersprüchlichen Land. Denn an Indien scheiden sich die Geister, obwohl – oder gerade, weil – kaum jemand in der westlichen Welt dieses Land zu verstehen vermag.

Indien ist und bleibt ein widersprüchliches Land zwischen Slums und Prunk, zwischen Yoga und Hightech, zwischen Bollywood und Kastenwesen. Dieses Land, dessen Bedeutung für die Weltgemeinschaft immer größer wird, bleibt für uns ein Rätsel.

Das Buch von Oliver Schulz gibt einen tiefen Einblick in die verschiedenen Facetten der indischen Gesellschaft und Kultur. Es gibt einen Überblick über die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen der neuen Supermacht.

Es geht auch um die Frage: Wie tickt dieses Land? Wie verlässlich ist es als Partner? Indien setzt zum stillen Überholmanöver an. Dabei spielen auch die Medien eine Rolle. Selbst den wenigsten internationalen Medien war es eine Meldung wert: “Ende 2022 wird Indien seine ehemalige Kolonialmacht Großbritannien bei der Wirtschaftskraft überholt haben. Indien ist damit zur fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen“.

Der Autor beschäftigt sich aber auch mit anderen Fragen und Themen, wie z.B.

 – Internationale Beziehungen“ Konkurrent China?

– Globale Wirtschaftsmacht

– Strategische Neuausrichtung

– Partner des Westens etc.

Interessant ist auch das Zitat von Barack Obama, dass er 2015 in Neu Delhi sagte: „Indien und die Vereinigten Staaten sind nicht nur natürliche Partner. Ich glaube, dass Amerika der beste Partner für Indien sein kann“.

Das Buch gibt einen fundierten Überblick über die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsperspektiven der neuen Supermacht, die ihren Anspruch auf eine Führungsrolle immer deutlicher zum Ausdruck bringt.

Dieses Buch ist es wert zu lesen?

Dieses Buch sollte jeder lesen, der sich für Weltpolitik interessiert.

AUTOR:

Oliver Schulz, geboren 1968, studierte Ideologie, Tibetologie und Soziologie und arbeitet als Redakteur bei den Lübecker Nachrichten. Er ist freier Journalist. Er schrieb zahlreiche Artikel zur politischen Lage auf dem Subkontinent für DIE ZEIT, ZEIT ONLINE, TAZ und WELT. Oliver Schulz lebt in Hamburg.