Faszination Krampus: Masken und Bräuche im Keltenmuseum

Ausstellung im Keltenmuseum Krampus & Co / Foto: © Christa Linossi 2024

Es ist wieder so weit: Der Advent steht vor der Tür. Das Keltenmuseum lädt zu einem faszinierenden Erlebnis ein. Der Krampus hat Einzug gehalten! Doch dieses Mal präsentiert er sich nicht in seiner schrecklichen Gesamtheit, sondern durch die kunstvollen Masken, die ihn verkörpern.

Das Keltenmuseum bietet in dieser neuen Sonderschau einzigartige Einblicke. Ein abwechslungsreiches Programm begleitet die kunstvolle Herstellung von Krampus- und Perchtenmasken. Von traditionellen Motiven bis hin zu modernen Interpretationen – die Ausstellung zeigt die ganze Bandbreite dieser beeindruckenden Maskenkunst.

Ausstellung im Keltenmuseum Krampus & Co / Foto: © Christa Linossi 2024

Brauchtum rund um Krampus & Co

Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts etablierte sich der Brauch des „Einkehrbrauch“. Der Heilige Nikolaus trat zusammen mit dem Krampus auf. Sie erschienen in den Häusern, begleitet von furchteinflößenden Gestalten, Teufeln und Tiermasken. Während Nikolaus die Kinder beschenkte, war es die Aufgabe des Krampus, sie zu bestrafen. Ferner existiert das Perchtenbrauchtum, bei dem die „Schiachperchten“ dem Krampus ähnlich sind. Anfangs wurden die Perchten von jungen, unverheirateten und wehrfähigen Männern getragen.

Viele Verbote und Gerichtsprotokolle wurden von 1662 bis 1792 verzeichnet. Diese Dokumente zeigen, dass die Salzburger Erzbischöfe die Maskierten als Kritiker, Unruhestifter und unsittlich Handelnde betrachteten. Beinahe in Vergessenheit geraten, erlebte das Brauchtum im 19. Jahrhundert eine Renaissance, allerdings ohne die einst strengen Regeln.

Ausstellung im Keltenmuseum Krampus & Co / Foto: © Christa Linossi 2024

Das Keltenmuseum möchte mit dieser Ausstellung das Handwerk erneut ins Zentrum rücken. Früher standen Krippenausstellungen im Vordergrund, doch dieses Jahr ist der Krampus an der Reihe. Der Schwerpunkt liegt auf dem Schnitzhandwerk und verweist somit auch auf die Bildhauerkunst-Tradition in Hallein und der umliegenden Region. Das Maskenschnitzen stellt ein blühendes Geschäft dar und bildet eine wirtschaftliche Grundlage für Bildhauerinnen und Bildhauer.

Ausstellung im Keltenmuseum Krampus & Co / Foto: © Christa Linossi 2024

Über 40 Masken wurden in den Ateliers von fünf Schnitzkünstlern gefertigt. Diese Künstler kommen aus dem Tennengau und Bayern. Diese Ausstellung demonstriert die Vielfalt der Maskenschnitzkunst.

Hallein und die Kunst des Schnitzens

Das Schnitzhandwerk hat in Hallein und im benachbarten Bayern eine lange Tradition. Bereits im Erzbistum schnitzten Bergknappen und Sudhausarbeiter diverse Gebrauchsgegenstände. Die Holz-Figuren-Schneide-Lehranstalt, die ab 1. Jänner 1871 als erste berufsbildende Schule der österreichisch-ungarischen Monarchie geführt wurde, hat diesen Handwerkszweig stark geprägt. Heute vermittelt der Ausbildungszweig Bildhauerei an der HTBLA Hallein als Fachschule und Meisterschule praxisbezogenes Handwerk.

Ausstellung im Keltenmuseum Krampus & Co / Foto: © Christa Linossi 2024

Aus besonderem Holz geschnitzt

Die Schnitzer verwenden gerne das butterweiche Holz der Weymouth-Kiefer – auch als Seidenkiefer oder Strobe (Pinus strobus) bekannt. Der immergrüne Nadelbaum ist der offizielle Staatsbaum der US-Bundesstaaten Maine und Michigan. Neben Zirbe und Linde ist das Holz der Weymouth-Kiefer ein perfektes Schnitzholz und kostet nur etwa ein Viertel von Zirbenholz. Außerdem hat es weniger Äste und damit eine glattere Oberfläche. Aus einem 40 cm breiten Stamm schnitzt zum Beispiel Andreas Rettenbacher (Bildhauer) vier Masken. Er bezieht das Holz der Weymouth-Kiefer aus dem Kobernaußerwald in Oberösterreich. Für die Herstellung einer Maske benötigen die Schnitzer etwa 25-30 Stunden. Da das fertige Werk bis zu 13 Kilo wiegen kann, ist dies auch eine körperliche Herausforderung bei Krampusläufen.

Die Ausstellung ist sehenswert

Falls Sie sich für Brauchtum interessieren, dann verpassen Sie nicht die Ausstellung „Krampuse & Co“ im Keltenmuseum. Ein Besuch im Keltenmuseum lohnt sich immer. Es gibt faszinierende Krampusmasken zu sehen. Außerdem finden Sie historische Exponate wie die verzierten Gewandspangen der Kelten. Hier gibt es viel zu entdecken!

Die Ausstellung läuft noch bis 2. Februar 2025

https://www.keltenmuseum.at/ausstellungen/