
Bill Fontana (*1947, lebt in San Francisco) verwendet seit den späten 60er-Jahren Klang als skulpturales Medium. Er hat seither über 50 Klangskulpturen und 20 zum Teil interkontinentale Radioskulpturen geschaffen.
Bereits zum dritten Mal präsentiert der Klangkünstler Bill Fontana in Graz eine Arbeit, die zum Innehalten und Naturhören einlädt. Im Rahmen des Kulturjahres 2020 präsentierte Bill Fontana eine Neuauflage seiner Klangperformance aus dem Jahr 1988 und sandte Naturklänge aus aller Welt auf den Schlossberg. In seiner Einzelausstellung Primal Energies, die zeitgleich im Kunsthaus Graz gezeigt wurde, entstand eine ortsspezifische Live-Installation, die sich mit der akustischen und visuellen Ästhetik erneuerbarer Energien auseinandersetzte. Eine weitere Installation von Fontana ist permanent im Innenhof des Kunsthauses zu hören.
Auch 2024 setzte Bill Fontanas SONIC- und VIDEO-KOMPOSITION als Weckruf gegen den Klimawandel im Kunsthaus Graz und auf der BIX-Medienfassade ein starkes Statement zu Klimawandel und kultureller Fragilität. SILENT ECHOES: DACHSTEIN
Der Dachstein: Ein Symbol der Steiermark und ein Weckruf für den Klimawandel
Der Dachstein, der höchste Berg der Steiermark, ist nicht nur ein majestätisches Naturwunder, sondern auch ein Symbol für die Herausforderungen unserer Zeit. In der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Graz setzt der renommierte Klangkünstler Bill Fontana mit seiner Installation “Silent Echoes: Dachstein” die schmelzenden Gletscher des Dachsteins und die Glocken von Notre-Dame in einen eindrucksvollen Dialog.
Fontanas Werk, das auf der BIX-Fassade des Kunsthauses Graz zu sehen ist, verbindet die natürlichen Klänge des schmelzenden Gletschers mit den leisen, aber eindringlichen Tönen der Glocken von Notre Dame, die nach dem verheerenden Brand von 2019 verstummt sind. Diese Komposition ist sowohl ein künstlerisches Meisterwerk als auch ein starkes Statement zum Klimawandel und zur kulturellen Zerbrechlichkeit.

Ein Dialog zwischen Natur und Kultur
Die Installation “Silent Echoes: Dachstein” lädt die Besucher ein, über die tiefgreifenden Veränderungen unserer Umwelt nachzudenken. Der Dachstein, dessen Gletscher seit Jahrzehnten schmelzen, steht als Mahnmal für die Auswirkungen des Klimawandels.
Durch die Verschmelzung dieser beiden Elemente schafft Fontana eine eindrucksvolle Metapher für die Verbindung von Natur und Kultur. Die Klänge des schmelzenden Eises und das stille Echo der Glocken erinnern uns daran, dass wir sowohl unsere Umwelt als auch unser kulturelles Erbe schützen müssen.
Ein Weckruf für die Zukunft
Die Ausstellung im Kunsthaus Graz ist mehr als eine künstlerische Darbietung, sie ist ein Weckruf. Sie fordert uns auf, über unsere Rolle im Klimawandel nachzudenken und aktiv zu werden. Der Dachstein als höchster Berg der Steiermark steht dabei symbolisch für die Dringlichkeit und Notwendigkeit, unsere Umwelt zu erhalten.
Bill Fontanas Klanginstallation
Für seine Installation “Silent Echoes: Dachstein” nutzt Bill Fontana modernste Technologie, um die Geräusche des schmelzenden Dachsteingletschers und der Glocken von Notre Dame aufzunehmen und zu übertragen. Fontana verwendet präzise Vibrationssensoren, um die subtilen Klänge des Gletschers und der Glocken hörbar zu machen2. Diese Klänge werden dann in Echtzeit auf die BIX-Fassade übertragen, wo sie durch Lichtmuster visuell verstärkt werden.
Die Kombination von Klang und Licht schafft ein immersives Erlebnis, das die Besucher dazu einlädt, über die Auswirkungen des Klimawandels und die Zerbrechlichkeit unserer Kultur nachzudenken.
Technik der BIX-Fassade
Die BIX-Fassade des Kunsthaus Graz ist eine einzigartige Medienfassade, die aus 930 Leuchtstoffröhren besteht, die in die Acrylglasfassade integriert sind. Diese Röhren können einzeln angesteuert werden, um verschiedene Lichtmuster und Animationen zu erzeugen. Die Fassade wirkt wie eine riesige Leinwand, auf der sowohl künstlerische als auch informative Inhalte dargestellt werden können.
Dem Klimawandel eine Stimme zu geben und den weltweit schmelzenden Gletschern zuzuhören, ist seit Jahren das Ziel von Bill Fontana.

Statement von Bill Fontana:
„Den Berg und den Gletscher in ihrem innersten dynamischen Energieaustausch zu hören, ist ein Erlebnis, das mich verändert hat. So wie die nicht hörbaren, aber stets rufenden Glocken von Notre-Dame. Es hat gleichzeitig etwas Wunderschönes und Tragisches, wenn man die Geräusche und den Anblick dieses schmelzenden Gletschers ganz nah erlebt“, sagt Fontana.
Die Klanginstallation in der Rieseneishöhle am Dachstein ist ein Höhepunkt, und die Ausstellung im Kunsthaus Graz hebt dies weiter hervor.
Silent Echoes: Dachstein
Ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas Bad lschl Salzkammergut 2024
Mitwirkende: Bill Fontana (Künstler), Wolfgang Schlag (Kurator), PeterBrupper (Co-Kurator und Programmverantwortlicher Goiserer Musiktape)
In Kooperation mit: IRCAM, OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024, Ars Electronica Festival, Goiserer Musiktage, Kunstradio Ö1, MuseumsQuartier Wien, Kunsthaus Graz und UCLA (University of California, Los Angeles)
Dank an: OÖ Seilbahnholding GmbH, Planai-Hochwurzen Bahnen GmbH
Mit Unterstützung von: Institut français d’Autriche und Klima- und Umweltreferat der OÖ LandesregierungProgrammleitung Musik, Jugend, Community Building: Christian Haselmayr
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