Hallein ist eine Stadt, die im Spannungsfeld von Ausbeutung, Unterdrückung und selbstgewähltem Antiheldentum steht.

Bad Ischl und 23 andere Gemeinden haben im Rahmen ihrer Kandidatur zur Kulturhauptstadt Europas 2024 den Slogan „Kultur ist das neue Salz“ geprägt. Ein Leitsatz, den Hallein zwar nie explizit so formuliert hat, aber seit über drei Jahrzehnten verkörpert. Dabei wächst die Zuversicht, dass dieser Satz wahr ist, und die Freude darüber, dass er zutreffend ist.
Ja, Hallein hat so viel Selbstvertrauen entwickelt, dass es eine Ausstellung mit dem Titel „Antithese“ wagt, welche die dunklen Kapitel der mehr als 2500 Jahre alten Stadtgeschichte eindrucksvoll darstellt und das Spannungsverhältnis von Ausbeutung, Unterdrückung und selbstgewähltem Antiheldentum künstlerisch zur Diskussion stellt.


Hallein, bekannt als Stadt der Arbeiter, Industrie und des Handwerks, war schon immer eine Quelle der Inspiration und des künstlerischen Schaffens.

Im Sommer 2024 wird diese Tatsache im Zuge einer umfassenden Kulturinitiative sowohl historisch als auch künstlerisch untersucht. Die Initiative erstreckt sich über die Themen Ablehnung, Ignoranz und Identität.

Die Historie Halleins fungiert vorrangig als Projektionsfläche für menschlich-psychologische Aspekte, die in einer von Ausbeutung und Niederlagen bestimmten Stadt besonders hervortreten. Die durchgängigen Strukturen und Grundpfeiler der Ausstellung gründen auf den Konzepten von These und Antithese sowie auf dem Gegensatzpaar des Heroischen und Antiheroischen, welches die menschliche Existenz charakterisiert.


Während Salzburg durch die Blütezeit der Salzproduktion zu Reichtum gelangte, verarmte das ausgebeutete und unterdrückte Hallein. Historische Dokumente beschreiben Hallein häufig als düster und unwirtlich.


Bereits beim Betreten der Ausstellung auf der Pernerinsel war ich von einem „WOW“ ergriffen. Heute möchte ich keine großen Worte machen, sondern die Bilder für sich selbst sprechen lassen. Besucher der Ausstellung auf der Pernerinsel in Hallein stehen vor zwei Reaktionen: Begeisterung oder ein Kopf voller Fragen.


Als Teil einer Kunstinitiative wurde die Skulptur „Fürsterzbischof Paris Lodron“ von Giacomo Manzù von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Stadt Salzburg nach Hallein auf die Pernerinsel verlegt. Dort wird sie über den Sommer hinweg, überragt vom Dürrnberg in Hallein, die früheren Herrscher des Fürsterzbistums Salzburg darstellen.
Die Ausstellung ist bis zum 29. August 2024 von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 13 bis 19 Uhr, auf der Pernerinsel in Hallein zugänglich.
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