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Über Christa Linossi

Ich bin freischaffende Künstlerin, Autorin und Kulturjournalistin. Meine Texte sind keine bloßen Berichte, sondern kleine Szenen, die das aktuelle Kunstgeschehen und die kulturelle Transformation literarisch inszenieren. Für meine Leserinnen und Leser bleibe ich stets am Puls der Zeit – nicht massenhaft, sondern intensiv. Mein Blog ist ein Kammerspiel der Kultur: ein Ort für Kunstaffine, die Tiefe suchen statt Oberfläche. Ich verstehe Kunst als „kulturelle Transformation“ – ein fortwährender Prozess des kritischen Weiterdenkens. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit unterschiedlichsten Kunstrichtungen und sehe im Potenzial der Kunst die Chance, Horizonte zu öffnen und Perspektiven zu verschieben.

„Anne Applebaum und die Kunst der Freiheit“

Festspielrednerin Anne Applebaum bei den Salzburger Festspielen/ Foto: © Anne Applebaum

Am 26. Juli 2025 um 11:00 Uhr wird die Felsenreitschule zum Schauplatz eines bedeutenden Festakts – die Salzburger Festspiele eröffnen mit einer Festrede, die Kunst und Gesellschaft in den Fokus rückt.

Eine der einflussreichsten Stimmen unserer Zeit, die polnisch amerikanische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum wird die Gastrednerin bei den Salzburger Festspielen sein.

2025 blicken die Salzburger Festspiele nicht nur in historische Machtzentren. Sie richten den Fokus auch auf aktuelle Entwicklungen. 80 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus in Österreich und 30 Jahre nach dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union befindet sich die Welt heute in einem krisenhaften Umbruch und steuert auf eine geopolitische Neuordnung zu.

Als Korrespondentin erlebte Anne Applebaum 1989 hautnah den Mauerfall in Berlin – nun hält sie die Festrede anlässlich der Eröffnung der diesjährigen Salzburger Festspiele.

Unter dem Titel ‚Demokratie und Musikfestspiele‘ wird Anne Applebaum die dramatischen politischen Umbrüche der Gegenwart skizzieren. Diese reichen von der schwindenden Demokratie bis zu autoritären Allianzen. Gleichzeitig wird sie die Kunst als Bollwerk gegen gesellschaftliche Zerfallstendenzen verteidigen.

Statement von Intendant Markus Hinterhäuser: „Anne Applebaum gilt als eine der wichtigsten Beobachterinnen der erstarkenden Autokratien in Ost und West. Sie ist auch eine der eindringlichsten Mahnerinnen. Sie warnt vor der Zersetzung westlicher Demokratien. In ihren brillanten Analysen stellt sie die wesentlichen Fragen zu einer komplexen und beängstigenden Weltentwicklung.“

Anne Applebaum, 1964 in Washington D.C. als Kind jüdischer Eltern geboren, studierte russische Geschichte und Literatur in Yale sowie Internationale Beziehungen an der London School Economics. 1988 begann sie ihre journalistische Karriere als Auslandskorrespondentin der Zeitschrift The Economist in Polen. Ein Jahr später erlebte sie das Ende des Eisernen Vorhangs und berichtete vor Ort über den Fall der Berliner Mauer.

Die Pulitzer-Preisträgerin, Historikerin, Journalistin, Expertin für Geopolitik und gefragte Keynote-Speakerin Anne Applebaum beleuchtet die Herausforderungen und Chancen des globalen Wandels in Politik und Wirtschaft vor dem Hintergrund der Weltgeschichte und der aktuellen politischen Landschaft.

Abschließend möchte ich das inspirierende Zitat von Nikolaus Harnoncourt aus dem Jahr 1995 einfließen lassen, dass die universelle Kraft der Kunst eindrucksvoll verdeutlicht.

Wie Nikolaus Harnoncourt einst sagte: ‚Die Kunst ist eine Sprache, die Verborgenes aufdeckt, Verschlossenes aufreißt, Innerstes fühlbar macht, die mahnt – erregt – erschüttert – beglückt – es ist ein Prinzip, das angesichts der aktuellen Entwicklungen eindringlicher denn je erscheint.“

ENTROPIC EMPIRE – Rob Voerman und die Kunst von Zerfall und Wachstum

Rob Voerman, THE REPUBLIC, 2021, ortsspezifische Installation, Holz, Karton, Druck auf Leinwand, Leuchtmittel, Glas, Graffiti © Museum der Moderne Salzburg, Foto: wildbild, Herbert Rohrer

Rob Voerman / Entropic Empire Rob Voerman zeigt in seiner Ausstellung im Museum der Moderne eine Welt, in der Zerfall nicht nur Zerstörung bedeutet, sondern auch den Nährboden für neues Wachstum.

Das Museum der Moderne Salzburg erkundet in seiner Ausstellung die Zukünfte. Der Titel „Entropic Empire“ kombiniert zwei scheinbar widersprüchliche Begriffe: „Empire“ steht für Macht und Wachstum, „Entropic“ verweist auf Zerfall. Wissenschaftler:innen warnen seit langem vor den Grenzen unseres ökologischen, ökonomischen und sozialen Systems.

Der Künstler Rob Voerman (*1966 in Deventer, NL-Arnheim) schafft mit seinen Grafiken, Fotografien und Bauwerken Visionen einer zugleich beunruhigenden und faszinierend schönen Welt. Voerman absolvierte sein Studium an der Academie voor Beeldende Kunsten (CABK) in Kampen (NL) und verbrachte ein Semester an der Vestlandets Kunstakademie im norwegischen Bergen.

Zur Ausstellung

Beim Betreten der Ausstellung sieht man Pflanzen, Metallskulpturen und kleine metallähnliche Gegenstände. Verwinkelte Rohre mit Monitoren zeigen Bilder. Blaue Schnüre verbinden alles zu einem Netzwerk, das die Verbindungen unserer Welt darstellt. Die Symbole sind ästhetisch ansprechend, ihre Bedeutung jedoch nicht sofort klar.

Rob Voerman „ENTROPIC EMPIRE“ im Museum der Moderne Salzburg, Foto: © Christa Linossi 2025

Seine Werke kombinieren organische und architektonische Formen. Eine Skulptur stellt ein halbrundes Objekt dar, ähnlich einem Haus mit ovalen Fenstern – gebaut aus Karton und Holzstäben, teils mit Graffiti bemalt. Man kann das Innere betreten, was ein merkwürdiges Gefühl von Fremdheit und Eigenart vermittelt. Der Boden ist mit Klebeband bedecktem Karton ausgelegt. Was möchte der Künstler damit ausdrücken?

Rob Voerman, ENTROPIC EMPIRE, Ausstellungsansicht, © Museum der Moderne Salzburg, Foto: wildbild, Herbert Rohrer

Eines steht fest: Rob Voerman beschäftigt sich in seinen Arbeiten intensiv mit den Themen Wirtschaft, Geopolitik, Ökologie und Gesellschaft. Seine Werke sind nicht nur Reflexionen über die Welt. Sie sind auch gezielte räumliche Interventionen, die bestehende Systeme sichtbar machen. Diese Interventionen eröffnen neue Perspektiven.

Museum der Moderne Salzburg / Rob Voerman, ENTROPIC EMPIRE, Ausstellungsansicht, Foto: © Christa Linossi

Die Ausstellung „Entropic Empire“ behandelt fünf Hauptthemen:

  • System: Unsichtbare Architektur
  • Architekturreferenzen: Brüchige Versprechen
  • Mensch: Posthumane Bauten
  • Material: Ästhetik der Transformation
  • Informationspolitiken: Kunst in Zeiten der Unsicherheit

Die Ausstellung lädt dazu ein, über die Zukunft nachzudenken – eine Zukunft zwischen Wandel und Unsicherheit. Das 21. Jahrhundert steckt mitten in einem tiefgreifenden Umbruch – sei es in Gesellschaft, Wirtschaft oder Klima. Voerman stellt die richtigen Fragen, aber gibt keine Antworten.

Ausstellung im Museum der Moderne Salzburg bis 15. März 2026 http://www.museumdermoderne.at

„Schachmatt der Moral: Das Spiel der Verführung“

Neue Arbeit (ohne KI!) als experimentelle Fotografie / aus der Serie „BLICKRICHTUNG“,
© Christa Linossi 2025

Schachmatt der Moral? In meiner neuesten Arbeit steht der weibliche Akt im Zentrum – eine Darstellung der Schönheit, der Sinnlichkeit und der Fragen, die sie aufwirft. Um ihre Körpermitte schmiegt sich ein Tuch, doch dieses ist kein gewöhnlicher Stoff. Es trägt ein Schachbrettmuster, ein Symbol für Strategie, für Gegensätze, für das Spiel von Licht und Schatten – vielleicht auch für das Spiel der Moral?

Eingebettet ist diese Figur in einen Fluss, dessen extrudierte Form die Realität bricht, eine surreale, fast verzerrte Perspektive schafft. Die Bewegung des Wassers wirkt seltsam und ungewohnt, und genau das soll die Wahrnehmung des Betrachters herausfordern.

Zarah Leander stellte einst die Frage: Kann denn Liebe Sünde sein? Auch hier stellt sich diese Frage neu – ist die weibliche Form eine Provokation? Ein Sinnbild der Verführung oder einfach Ausdruck von Schönheit und Freiheit? Das Schachbrettmuster und der verzerrte Fluss spielen mit Gegensätzen: Kontrolle und Hingabe, Ordnung und Chaos, Unschuld und Versuchung.

Was sieht der Betrachter? Liebe oder Sünde? Schönheit oder Provokation? Oder einfach nur eine Einladung, über diese Gegensätze nachzudenken?

Ein Blütenmeer voller Tradition – Das 65. Narzissenfest im Ausseerland Salzkammergut

Logo Narzissenfest Ausseerland

Von 29. Mai bis 1. Juni 2025 verwandelt sich das gesamte Ausseerland Salzkammergut in eine blühende Festlandschaft, gekrönt vom großen Festsonntag in Altaussee.

Das erste Highlight setzte bereits mit der Auswahl der Hoheiten im Hotel Seevilla Altaussee ein und die Entscheidung fiel 2025 auf Magdalena Egger (Bad Mitterndorf), Celina Gschaider (Seekirchen am Wallersee) und Johanna Murauer (Altmünster am Traunsee). Beim Krönungsabend am 29. Mai 2025 im Kur & Congresshaus Bad Aussee kürte das Publikum die Narzissenkönigin und eröffnete feierlich das 65. Narzissenfest.

Die drei Hoheiten des Narzissenfest beim Krönungsabend am 29. Mai 2025 im Kur & Congresshaus Bad Aussee. Das Publikum kürte die Narzissenkönigin und diese eröffnete feierlich das 65. Narzissenfest. Foto:© Rudi Gigler 2025

Ab diesen Tagen dreht sich beim größten Blumenfest Österreichs alles um Tracht, Tanz, Musik, Zauberei und Kulinarik. Überall im Ausseerland finden stimmungsvolle Veranstaltungen statt, die das traditionsreiche Fest zum Leben erwecken.

Die drei Hoheiten des Narzissenfest Foto:© Rudi Gigler 2025

Während ihrer Regentschaft vertreten die Hoheiten das Ausseerland Salzkammergut bei zahlreichen Veranstaltungen in ganz Österreich. Sie tragen so die Schönheit und Tradition der Region nach außen.

Der traditionelle Festsonntag am 1. Juni 2025 ist der Höhepunkt des Narzissenfests. Ab 9 Uhr können in Altaussee die kunstvollen Narzissenfiguren im Ort und entlang des Sees bestaunt werden, bevor um 14 Uhr der festliche Bootskorso beginnt.

„Dieses Jahr sind die prächtig gesteckten Figuren wieder im Ort und auf dem See zu bewundern“, freut sich Rudolf Grill, Obmann des Narzissenfestvereins.

Von 9 Uhr morgens an lockt ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Magie und kulinarischen Spezialitäten. Beim Bootskorso ab 14 Uhr ziehen die imposanten Narzissenfiguren vom Kahlseneck vorbei am Hotel am See, der Seelounge Madlmaier und der Seevilla, bis sie das Restaurant Strandcafé erreichen. Eine Jury bewertet nach festgelegten Kriterien die kreativen Figuren, deren Prämierung um 15 Uhr den krönenden Abschluss des Festes bildet. Bei traditioneller Musik und regionalen Schmankerln können Besucher das Narzissenfest gemütlich ausklingen lassen.

Dieses weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Fest wird jährlich abwechselnd in Altaussee, Bad Aussee und Grundlsee ausgetragen. Schon jetzt steht fest: Das Narzissenfest 2026 findet von 28. bis 31. Mai 2026 in Bad Aussee statt. Was einst 1960 als Frühlingsfest für Gäste des Ausseerlandes begann, ist heute eine der größten Traditionsveranstaltungen Österreichs.

Das 65. Narzissenfest erstrahlt in voller Blütenpracht – noch sind die Tage erfüllt von Tradition, Lebensfreude und Gemeinschaft. Lassen wir uns von der festlichen Stimmung tragen und genießen jeden Moment!

https://narzissenfest.at/index.php/de/aktuelles/festprogramm-2025

Ars Electronica auf der EXPO 2025 in Osaka – Wo die Zukunft Gestalt annimmt!

© 2025 – Pianographique @ EXPO 2025
The event was opened in the National Day Hall “Ray Garden” by Ars Electronica from Linz with Pianographique – a concert by pianists Maki Namekawa (AT/JP) and Dennis Russell Davies (AT/US), accompanied by real-time visualizations by visual artist Cori O’Lan (AT)

DIE WELTAUSSTELLUNG EXPO 2025 findet vom 13. April bis 13. Oktober 2025 auf der künstlich angelegten Insel Yumeshima im Hafengebiet von Osaka Japan statt.

Die EXPO 2025 in Osaka ist eine Weltausstellung. Sie präsentiert nicht nur Innovationen. Sie ermöglicht auch einen Blick in die Zukunft. Das ist der Grund, warum Ars Electronica mich immer wieder fasziniert. Sie hat die Fähigkeit, nicht nur Trends zu beobachten. Sie gestaltet sie aktiv mit.

Seit Jahren verfolge ich die Entwicklungen rund um Ars Electronica, und immer wieder bin ich erstaunt, welche Ideen hier geboren werden – Ideen, die oft ihrer Zeit voraus sind und später die Welt verändern. Die Drohnentechnologie ist dafür nur eines von vielen Beispielen. Was einst auf Ars Electronica diskutiert und erprobt wurde, ist heute ein fester Bestandteil unserer globalen Gesellschaft.

Die Verbindung zwischen Ars Electronica und Japan ist tief verwurzelt. Schon seit den 1990er Jahren besteht ein intensiver Austausch mit Universitäten, Museen und der Industrie, der bis heute anhält. Auf der EXPO 2025 zeigt Ars Electronica einmal mehr, welche Rolle Kunst, Technologie und gesellschaftliches Denken für unsere Zukunft spielen.

Japanische Künstlerinnen, Forscherinnen und Kreative haben über die Jahre dazu beigetragen, das Ars Electronica-Festival mitzugestalten und entscheidend zu prägen. Das legendäre Open-Air-Konzert von Isao Tomita 1984 ist nur ein Meilenstein dieser spannenden Zusammenarbeit. Heute berät Ars Electronica Unternehmen weltweit – auch in Japan – und verbindet Kreativität mit Innovation, um neue Perspektiven für unsere Gesellschaft zu schaffen.

Doch es geht nicht nur um Technologie, sondern um die Menschen dahinter. Die School of the Future in Tokio, das Matsudo International Science Art Festival und die Ars Electronica in der Wissenshauptstadt Osaka sind Beispiele für den interkulturellen Dialog, den Ars Electronica mit Japan pflegt.

Die EXPO 2025 ist ein Ort der Möglichkeiten. Es ist ein Moment, in dem wir darüber nachdenken können, was die Zukunft für uns bereithält. Ars Electronica ist für mich eine Quelle der Inspiration. Es ist eine Plattform, die mich dazu bringt, über das Morgen nachzudenken. Sie motiviert mich, daran mitzuwirken.

Ars Electronica aus Linz verkörpert weltweit Innovation und technologische Exzellenz. Einmal mehr beweist Österreich, dass Größe nicht über Relevanz entscheidet – wir sind technologisch stark aufgestellt und gestalten aktiv die Zukunft mit.

Salzburg bietet mehr als Klassik – Jazz bringt die Stadt zum Klingen!

Hidden Track at Kapuzinerkolster with Hochzeitskapelle_Foto: © Henry Schulz_JTC 2024

Während wir noch auf den Frühsommer warten, blicken wir bereits in den Herbst – und mit ihm auf ein besonderes Ereignis: Jazz&TheCity 2025. Ein Festival, das jedes Jahr aufs Neue begeistert und daher schon jetzt im Fokus steht.

Hochzeitskapelle at Mirabellgarten Foto: © Henry Schulz_JTC 2024

Vom 16. bis 19. Oktober 2025 verwandelt sich die Altstadt Salzburg wieder in eine pulsierende Festivalmeile. Jazz&TheCity – das Festival für Jazz, World und Electronic Music – lädt dazu ein, vier Tage lang Musik an unerwarteten Orten zu erleben und neue künstlerische Kollaborationen zu entdecken.

Ein neues Konzept für ein frisches Festival Jazz&TheCity 2025 präsentiert sich mit einer neuen künstlerischen Leitung und einem innovativen Kuratoren-Team. Unter dem Motto „The city sounds together“ entsteht ein facettenreiches Programm mit Schwerpunkten auf World Music, Crossover und lokalen Kooperationen.

Der neue künstlerische Koordinator Markus Deisenberger JazzTheCity 2025 Foto: ©  Schaffer_ Markus

Österreichische Szene trifft internationale Acts Die vitale österreichische Jazz-Szene erhält 2025 besonderen Raum. Kooperationen mit der Universität Mozarteum werden ausgebaut, sodass Lehrende und Studierende verstärkt auf den großen Festivalbühnen präsent sind. Zudem dockt Jazz&TheCity noch enger an die lokale DJ-Szene an – mit nahtlosen Übergängen von Konzerten zu ausgelassenen Dancefloor-Momenten.

Musik für alle – bei freiem Eintritt Seit über 25 Jahren ist Jazz&TheCity ein Fixpunkt im Salzburger Kulturkalender. Auch dieses Jahr sind nationale und internationale Gäste eingeladen, die Stadt vier Tage lang musikalisch zu erkunden – kostenlos, überraschend und inspirierend

Jazz&TheCity 2025 – vier Tage voller Sounds, Überraschungen und Begegnungen. Sei dabei, wenn Salzburg klingt!

MOON, SUN, MERCURY – Mikolaj Sobczak  Malerei im Zeichen der Geschichte

Ausstellung im Künstlerhaus Salzburg / MOON, SUN, MERCURY – Mikolaj Sobczak / Foto: © Christa Linossi 2025

Ich betrete das Künstlerhaus, hier gibt es eine neue Ausstellung zu besichtigen. MOON, SUN, MERCURY ich lasse mich überraschen.

Bevor ich den Ausstellungsraum betrete, fällt mir beim ersten Blick eine riesengroße farbige Leinwand ins Auge und schon stand ich überwältigt vor dem Gemälde. Eine 2 x 4 m große Leinwand, eine fragmentierte Geschichte von Widerstand, Propaganda und Überleben.

Ausstellung im Künstlerhaus Salzburg / MOON, SUN, MERCURY – Mikolaj Sobczak  / Foto: © Christa Linossi 2025

Diese Werke lassen sich dem Realismus zuordnen. Der Realismus strebt danach, die soziale Realität ohne Idealisierung oder Stilisierung möglichst genau darzustellen.

Mein Blick schweift quer über die Leinwand, fasziniert von der ausdruckstarken Farb- und Bildgebung. Es ist ein magischer Realismus, der nicht auf Flucht ist, sondern der Überlebensstrategie angesichts von Gewalt und systemischer Auslöschung. Des Weiteren entdecke ich eine Gruppe: eine revolutionäre Frau aus der kommunistischen Propaganda, die in der Haltung des Tarot-Magiers erscheint; Goethe, der als Leuchtturm gegen die reaktionäre Romantik beschworen wird. Giftige Pflanzen wie Alraune und Tollkirsche kommen ebenfalls vor.  

Ausstellung im Künstlerhaus Salzburg / MOON, SUN, MERCURY – mit dem Künstler Mikolaj Sobczak  / Foto: © Christa Linossi 2025

Nach Rücksprache mit dem Künstler, erwähnte er, dass für ihn auch Paracelsus eine große Rolle spielt. Ein weiteres auffälliges Symbol springt mir ins Auge: eine Hand! Das Symbol der Hand der Fatima ist reich an Bedeutungen. In erster Linie gilt sie als mächtiger Talisman gegen den bösen Blick und negative Kräfte. Die fünf Finger werden als Symbol für Schutz, aber auch für Kraft, Macht und Segen interpretiert. Der Künstler erklärte mir, zu dieser Hand, dass es für ihn auch insofern eine Bedeutung hat: zu den Planeten und zwischen Himmel und Erde.

Ausstellung im Künstlerhaus Salzburg / MOON, SUN, MERCURY – Mikolaj Sobczak  / Foto: © Christa Linossi 2025

Mein Blick wandert von Leinwand zu Leinwand, verliert sich in den Farben und der Raum beginnt zu leben – nicht durch das, was gezeigt wird, sondern durch das, was ich darin entdecke.

Die Malerei wird zum Werkzeug und zur Waffe zugleich und legt offen, wie Geschichte geschrieben, verzerrt und manchmal auch zurückgewonnen wird. Der Maler ist in diese Geschichte verwickelt, gefangen zwischen den Kräften, die er sichtbar machen will, und jenen, die ihn unausweichlich einholen.  

Ausstellung im Künstlerhaus Salzburg / MOON, SUN, MERCURY – Mikolaj Sobczak / Foto: © Christa Linossi 2025

Tauchen Sie ein, in die Ausstellung MOON, SUN, MERCURY. Bilden Sie sich selbst ein Urteil über den Akt der Gegen-Geschichtsschreibung. Es ist noch dringlicher, in antifaschistischer Ästhetik für eine Gegenwart zu denken. Der Kampf um Bilder, Narrative und Körper ist längst nicht beendet.

Kurzbiografie des Künstlers: Mikolaj Sobczak  (*1989, Pounan) lebt und arbeitet zwischen Warschau und Düsseldorf. Sobczak arbeitet vor allem mit Malerei und Video, wobei er performative Elemente einbezieht und surreale, collagierte Erzählungen schafft, die die Geschichte mit queeren Aktivisten als zentralen Figuren neu erfinden.

MOON, SUN, MERCURY zeigt, dass Kunst nicht nur Abbild, sondern Widerstand ist – gegen das Vergessen, gegen die Auslöschung

Wo findet die Ausstellung statt? Bis 13. Juli 2025                                   Im Salzburger Kunstverein www.salzburger-kunstverein.at

Mozarts Magie entfacht die Mozartwoche 2026!

MOZARTWOCHE 2026 Foto: © Christa Linossi 2025

Die Mozartwoche 2026 feiert Mozarts 270. Geburtstag und die Unsterblichkeit seines Genius Loci. Wenn Rolando Villazón sein Programm für die Mozart Woche 2026 präsentiert, dann spürt man, wie er für Mozart „BRENNT“.

Rolando Villazón, Mozartwoche 2026 lux aeterna, Foto: © Rudi Gigler 2025

Jede Mozartwoche ist eigentlich für sich bereits ein Fest für den Genius Loci, doch 2026 ist ein Jahr mit gleich zwei großen Mozart’schen Jubiläen. Mozarts 270. Geburtstag und das 70-jährige Jubiläum des Mozartfestivals, das 1956 gegründet wurde.

Mozart erblickte 1756 das Licht der Welt, doch erst mit seinem allzu frühen Tod im Jahr 1791 vollendet sich der Kreis – und er wird unsterblich.

Mozart: lux aeterna lautet das Motto dieser Jubiläums-Mozartwoche. Statement von Rolando Villazón, Intendant der Mozartwoche: „Aus diesem doppelten Anlass präsentieren wir eine Neuinszenierung. Es handelt sich um Mozarts vorletzte Oper „DIE ZAUBERFLÖTE“. Wir streben an, den Zauber und die Phantasie von Mozarts Meisterwerk wiederzugeben. Dabei verbinden wir es mit einer subtilen Hommage an den Komponisten und sein Hinübergleiten in die strahlende Unsterblichkeit. So bilden Magie und das 1791 den roten Faden zur Programmierung unserer Konzerte, Bühnenproduktionen, des Trazom-Formats und aller weiteren Veranstaltungen“.

Im Mittelpunkt der Mozartwoche 2026 steht – wie bereits erwähnt – die Neuproduktion von Mozarts beliebtester Oper: ‘Die Zauberflöte’. Rolando Villazón übernimmt die Inszenierung, während Robert González-Mojas das Mozarteum Orchester Salzburg dirigiert.

Rund um dieses Opernereignis kreist ein dichtes Programm mit mehr als 70 Veranstaltungen. Die Orchester- und Kammerkonzerte werden wie gewohnt hochkarätig besetzt sein.

Das Jubiläumsprogramm wird komplettiert durch das kunstvolle Marionettentheater mit Livemusik. Es beinhaltet auch Performance und Kino mit frühen Filmraritäten rund um Mozart. Hinzu kommen Lesungen, Künstlertalks, ein Pub Quiz, Familienkonzerte und vieles mehr.

Seit 1956 bringt das Festival die weltbesten Mozart-Interpret:innen nach Salzburg.

Stiftungs-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg: „270 Jahre Mozart, 70 Jahre Mozartwoche. Wie könnte man den Kosmos Mozart besser feiern als mit seiner unergründlichen und gleichzeitig zutiefst berührenden Zauberflöte“.

Intendant Rolando Villazón, Stiftungs-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg Mozartwoche 2026 lux aeterna, Foto: © Rudi Gigler 2025

Tauchen Sie ein in die Mozartwoche 2026 – eine Hommage an 270 Jahre musikalische Meisterschaft und die Magie eines einzigartigen Genies!

https://mozarteum.at/mozartwoche#hauptprospekt-mozartwoche-2026

Das war die MOZARTWOCHE 2025 / VIDEO © Stiftung Mozarteum Salzburg 2025

Ein Sommer voller Musik: Das LEHÁR FESTIVAL BAD ISCHL 2025

Sujet 2025 Lehár Festival -Orpheus in der Unterwelt Lehár

Das Warten hat ein Ende – das spektakuläre Programm für das legendäre LEHÁR FESTIVAL BAD ISCHL 2025 ist endlich da!

Vorhang auf für ein besonderes Jubiläum! 2025 feiert der legendäre Johann Strauss seinen 200. Geburtstag – und was könnte ihn besser ehren als seine faszinierende Operette ‘EINE NACHT IN VENEDIG’? Tauchen Sie ein in die pulsierende Atmosphäre Venedigs – Maskenbälle, Intrigen und mitreißende Melodien entführen Sie auf eine unvergessliche Reise!

Die Operette „EINE NACHT IN VENEDIG“ vereint heitere Verwechslungskomik mit Gondelromantik und südländischem Flair. Es bleibt kein Auge trocken, wenn Baron und Schürzenjäger Guido von Urbino zu seinem legendären Maskenball lädt.

Darüber hinaus wird dem Publikum in diesem Jahr eine weitere Operette präsentiert: Franz Lehárs ‘DIE BLAUE MAZUR’, die dem Namenspatron des Festivals alle Ehre macht und darüber hinaus in der langjährigen Geschichte der Festspiele noch nie auf der Bad Ischler Bühne zu erleben war.

Freuen Sie sich auf ein besonderes Juwel unter den Lehár-Operetten, das mit klassischen Walzer-Melodien, spitzigen Buffo-Duetten und schwungvollen Tanzrhythmen überzeugt.

Offenbachs Meisterwerk ist erstmals mit dem genialen und urkomischen Herzstück der Operette ORPHEUS IN DER UNTERWELT zu erleben. Der Intendant Thomas Enzinger wird diese geniale Operette inszenieren. Wenn in der Hölle der berühmte Can-Can getanzt wird, dann sind Sie im Universum von ORPHEUS IN DER UNTERWELT. Die Persiflage auf einen Mythos des klassischen Altertums begeistert durch eine Fülle an bitterbösen Pointen und feine Satire.

Thomas Enzinger, Intendant des Lehár Festival Bad Ischl, Foto: © Rudi Gigler 2025

Thomas Enzinger, Intendant, lädt heuer wieder in diesem Sommer zum großen LEHÁR FESTIVAL BAD ISCHL 2025 ein. Es geht wieder zurück an die Wurzeln der Operette und sie erleben die Ur-Operette von Jacques Offenbach ORPHEUS IN DER UNTERWELT- Dies ist nicht nur der Ausgangspunkt der Operettengeschichte, sondern auch zugleich eine der witzigsten und frivolsten Operetten, die je geschrieben wurden.

Tauchen Sie ein in einen unvergesslichen Festivalsommer in Bad Ischl in der schönsten Stadt Bad Ischl und erleben Sie mit Lehár und Strauß Operetten der Sonderklasse.

https://badischl.salzkammergut.at/oesterreich-poi/detail/106056/tourismusverband-bad-ischl.html

Berge, Legenden und Sagenwelt – Ein einzigartiges Theaterabenteuer für alle Sinne BERGE FLÜSTERN LAUT – Ein Stück aus der Produktion Jung & Jede*r (Salzburger Festspiele)

Worum geht es in diesem Stück? Es geht um den Sagenumworbenen Untersberg und überhaupt um die Sagen- und Mythenwelt der Salzburger Berge! Welche magischen Figuren tummeln sich in den Bergen? Welche Geschichten werden seit Jahrhunderten über sie erzählt und wie kann man heute von ihnen erzählen?
jung & jede*r Salzburger Festspiele „berge-fluestern-laut“ -2025-c-sf-marco-borrelli

Musiktheater für Kinder ab 8 Jahren Neuproduktion, Regie: Elli Neubert, Musik: Matteo Haitzmann

Unlängst sah ich mir das Musiktheater Berge Flüstern Laut der Initiative Jung & Jede*r im Stadttheater Hallein an. Diese besondere Produktion wird mit einer mobilen, transportablen Bühne direkt in Schulgebäuden und Kulturzentren in Stadt und Land Salzburg aufgeführt.

Kurz vor Beginn der Aufführung um etwa 10:00 Uhr strömten die Klassen der Halleiner Volksschule ins Stadtkino. Es lag eine Mischung aus Aufregung und neugieriger Erwartung in der Luft – begleitet von fröhlichem Kindergeschnatter.

Einlass in den Theatersaal zur Aufführung „Berge flüstern laut“, Foto: © Christa Linossi 2025

Endlich öffnete sich der Eingang zum Theater, und die Kinder stürmten hinein, alle bemüht, den besten Sitzplatz zu ergattern. Die Lehrkräfte hatten alle Hände voll zu tun, die kleinen Theaterbesucher zu ordnen.

Beim Betreten des Saals fiel mein Blick zuerst auf das Bühnenbild – und ich war sofort beeindruckt. Szenograf Jakob Boeckh hatte einen Berg auf die Bühne gezaubert, mit faszinierenden Lichtstimmungen, die ihn in magisches Ambiente tauchten. Der Untersberg, eine sagenumwobene Erhebung ist seit Jahrhunderten in Mythen und Legenden der Salzburger Region verankert.

Bühnenbild „Berge flüstern laut“ Foto: © Christa Linossi 2025

Jakob Boeckh inszenierte zudem fabelhafte Puppen, die Performerin Franca Luisa Burandt mit meisterhafter Kunstfertigkeit zum Leben erweckte. Durch die Musik des Komponisten und Musikers Matteo Haitzmann entstand eine atmosphärische Welt, die seine Geigenklänge, seine Stimme und den einzigartigen Blockflötensound von Anne-Suse Enßle erfüllten.

Worum geht es in diesem Stück?

Es geht um die mystischen Erzählungen rund um den Untersberg und die sagenhafte Welt der Salzburger Berge. Welche magischen Figuren treiben dort ihr geheimnisvolles Spiel? Welche Geschichten wurden über sie über Generationen hinweg bewahrt – und wie kann man sie heute erzählen?

Die drei Performer schufen gemeinsam mit dem Publikum ein multiperspektivisches Erzähllabor, in dem drei verschiedene Geschichten aufgespürt und ergründet wurden.

In den Wäldern und Bergen des Salzburger Landes begegneten wir:

  • dem Zauberer Jackl,
  • Frau Perchta,
  • den Untersberger Mandeln,
  • dem Moosweiberl,
  • und sogar der Wilden Jagd.

Was wäre, wenn Zauberer Jackl gar nicht nach Geld und Zaubermacht strebte, sondern nach Freundschaft und Zusammenhalt? Oder wenn das uralte Moosweiberl eine junge Alpensalamanderin kennenlernte – und sich in sie verliebte?

Die Wilde Jagd vom Untersberg, auch als Wilde Gjoad bekannt, ist ein jahrhundertealter Brauch im Salzburger Land. Zwölf sagenhafte Figuren sind Teil dieser wilden Schar, begleitet von Schweglern, Kraxenträgern und Fackelträgerinnen (Quelle: Salzburger Nachrichten).

Kundige Zwerge kennen die geheimen Eingänge in den Untersberg und gewähren den Mutigen einen Blick in seine innere Wunderwelt. Durch diese Inszenierung wurde die Legendenwelt der Berge für ein junges Publikum auf faszinierende Weise lebendig.

Die Reaktion des Publikums

Zwischendurch beobachtete ich die Kinder – ihre Begeisterung war deutlich zu spüren. Immer wieder sorgten spannende Szenen für Aufschreie und Lachen, und als die Wilde Jagd plötzlich in den Saal stürmte, wurde es richtig turbulent.

Am Ende der Vorstellung spendete das Publikum begeisterten Applaus. Ich fragte einige Kinder, was ihnen besonders gefallen hatte – und die Antwort war eindeutig: die Wilde Jagd, der Krampus und die geheimnisvollen Schattenbilder des Alpensalamanders.

Die Kinder wollten ihre Eindrücke immer wieder mit mir teilen, bis die Lehrerin sanft eingriff und sie erinnerte: „Jetzt müssen wir zurück in die Schule.“ Später versicherte sie mir, dass sie das Stück mit ihrer Klasse noch einmal nachbesprechen würde.

Fazit

Die Initiative Jung & Jede*r hat mit ihren Aufführungen für Schulklassen und ihrer Sommerproduktion bei den Festspielen ein Projekt geschaffen, das hervorragend angenommen wird.

Übrigens:

  • Premiere von BERGE FLÜSTERN LAUT: 19. Juli 2025, 15:00 Uhr, Schauspielhaus Salzburg
  • Premiere von MEIN ZIEMLICH SELTSAMER FREUND WALTER: 1. August 2025, 15:00 Uhr, Schauspielhaus Salzburg

Ein Besuch dieser Aufführungen lohnt sich – nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.