Ich bin freischaffende Künstlerin, Autorin und Kulturjournalistin. Meine Texte sind keine bloßen Berichte, sondern kleine Szenen, die das aktuelle Kunstgeschehen und die kulturelle Transformation literarisch inszenieren.
Für meine Leserinnen und Leser bleibe ich stets am Puls der Zeit – nicht massenhaft, sondern intensiv. Mein Blog ist ein Kammerspiel der Kultur: ein Ort für Kunstaffine, die Tiefe suchen statt Oberfläche.
Ich verstehe Kunst als „kulturelle Transformation“ – ein fortwährender Prozess des kritischen Weiterdenkens. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit unterschiedlichsten Kunstrichtungen und sehe im Potenzial der Kunst die Chance, Horizonte zu öffnen und Perspektiven zu verschieben.
Die Ausstellung „Der Mythos des Normalen, Chronische Widersprüche“ ist eine Gruppenausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Hannover konzipiert wurde. Die Ausstellung steht in engem Zusammenhang mit der Schwesterausstellung im Kunstverein Hannover „Der Mythos des Normalen vom “Können und Gönnen“. Sie zeigt:
„Die Gruppenausstellung The Myth of Normal. Vom Können und Gönnen beleuchtet zentrale Fragen des Verhältnisses von Körper und Gesellschaft. Vor dem Hintergrund der UEFA EURO 2024, die im Juni und Juli Hochleistungskörper in den sportlichen Wettkampf schickt, präsentiert der Kunstverein Hannover künstlerische Perspektiven zur Wahrnehmung und Erfahrung von Vulnerabilität, zu individuellen und kollektiven Traumata, zur Auseinandersetzung mit Schmerz, Krankheit und Therapie, zur Heilarbeit und – letztlich – Fürsorge und (Ver-)Teilung“. https://www.kunstverein-hannover.de/de/ausstellungen/4056-the-myth-of-normal-vom-knnen-und-gnnen
Zurück zum Kunstverein Salzburg:
Von Konkurrenz und Zugeständnissen untersuchen beide die Normen der „Normalität“ im Gesundheitswesen und die Erwartungen der Gesellschaft, inspiriert von den Erkenntnissen des renommierten Traumaforschers Dr. Gabar Maté. Ergänzend dazu erforscht die von beiden Kunstvereinen gemeinsam produzierte Performance-Reihe When the Body Says Yes (or Maybe) die Nuancen des Könnens.
Die erste Frage, die ich mir stellte, war: Wie wird der Besucher den Ausstellungsraum sehen? Erschrocken, irritiert oder gleichgültig, sich fragend, warum die Papierstapel, warum der Rollwagen, auf dem Gehirne liegen, oder die herabhängenden, seltsamen, nicht zuzuordnenden Säcke? Was ist die Botschaft, was wollen die Künstler damit ausdrücken?
Als ich den Ausstellungsraum betrat, erinnerte mich mein erster Blick auf die 20 hängenden Exponate an den berühmten San Daniele Schinken (italienisch Prosciutto di San Daniele). (Dieser luftgetrocknete italienische Schinken stammt aus der kleinen Stadt San Daniele in der Region Friaul im Nordosten Italiens.) Nein, es geht nicht um den berühmten Schinken, sondern darum, dass Formen mehrdeutig sein können. Diese Objekte des Künstlers Itamar Gov, deren Länge zwischen einhundert und einhundertachtzig Zentimetern variiert, evozieren einen Einblick in die intimen Kämpfe und Triumphe des Lebens mit der Krankheit und verwandeln es in einen Akt des Überlebens.
Ein weiteres Kunstobjekt desselben Künstlers fällt sofort ins Auge. Es handelt sich um 33 identische Gehirne aus Gips, die in Wachs getaucht auf einem metallenen Operationstisch präsentiert werden. Ihre Präsentation verbindet klinische Distanz mit kulinarischer Ästhetik. Obwohl die Gehirne optisch weich und fast durchscheinend erscheinen, sind sie in Wirklichkeit eher steinern. Govs Aneinanderreihung der Gehirne in dieser Installation verstärkt die Spannung zwischen dem Idealen und dem Realen, dem Organischen und dem Künstlichen.
Gleichzeitig spielt die Arbeit mit der Tatsache, dass das Gehirn als zentrales Denk- und Identitätsorgan im Gegensatz zu allen anderen Teilen des menschlichen Körpers nicht reproduziert oder ersetzt werden kann. Damit greift der Künstler Themen aus der Frankenstein-Geschichte und E.T.A. Hoffmanns „Sandmann“ auf, in dem die Figur der Olympia ein ebenso überzeugendes wie groteskes künstliches Ideal darstellt.
The Nursery und Olympia (CER.810), zwei Werke von Itamar Gov, untersuchen die Auswirkungen der Behandlung des menschlichen Körpers und Geistes als Bereiche technologischer Eroberung und Perfektion. Das Werk greift Themen aus der Frankenstein-Geschichte und E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ auf, in dem die Figur der Olympia ein ebenso überzeugendes wie groteskes künstliches Ideal darstellt.
Auch die blaue Liege mit der sanften, aber überzeugenden Botschaft READY TO PUT MY FEET UP. REST HERE IF YOU AGREE im Ausstellungsraum lädt dazu ein, Stellung zu beziehen. Sind Sie bereit, sich hinzusetzen und sich neu zu positionieren? Dieses Element stammt von der Künstlerin Finnegan Shannon, die damit einen proaktiven Ansatz verfolgt, um das Problem der Verfügbarkeit von Ruheplätzen im öffentlichen Raum zu thematisieren.
Die Albertina präsentiert eine Retrospektive des amerikanischen Fotografen Gregory Crewdson (*1962, Brooklyn), der zu den international renommiertesten Fotografen zählt.
Vor der Kulisse amerikanischer Kleinstädte und auf Filmsets entwirft Crewdson seit Mitte der 1980er Jahre wie ein Regisseur technisch brillante und farblich reizvolle Inszenierungen, die menschliche Einsamkeit und gesellschaftliche Abgründe thematisieren. Die rätselhaften Szenen werfen selbstreflexiv die Frage nach der Grenze zwischen Fakt und Fiktion auf, lassen sich aber auch mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Verbindung bringen.
Der Rückblick in der ALBERTINA umfasst insgesamt neun Werkgruppen, die in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten entstanden und seriell angelegt sind.
Ich möchte Ihnen hier ein oder zwei Fotoarbeiten zeigen, die mich angesprochen haben und die ich so beschreibe, wie ich sie sehe. Vielleicht sehen Sie die Arbeit mit anderen Augen.
Gregory Crewdson Untitled, From the series: Twilight, 1998-2002 zog mich sofort in seinen Bann, weil es eine Szene mit einem bizarren und ungewöhnlichen Ereignis zeigt. Der Lichtstrahl, der auf die Person vor der Haustür gerichtet ist, sieht übernatürlich aus und enthält vielleicht Anzeichen außerirdischen Lebens? Was bedeutet dieser Lichtstrahl, fragt sich die Person, die in diesem Licht gefangen ist? Sind Außerirdische hinter ihm her? Handelt es sich um ein neues Testverfahren mit futuristischer Technik, um in Zukunft von Raumstationen im All aus den Menschen auf der Erde zu überwachen? Fragen über Fragen stellen sich und man kann es nicht entschlüsseln. Oder hat die Person, die hier im Rampenlicht steht, eine Obsession? Was ist eine Obsession? In der Psychologie spricht man von einer Zwangsvorstellung oder einer Zwangshandlung, die mit Angst verbunden ist.
Allein dieses Bild wirft eine Frage nach der anderen auf. Das ist das Spannende an diesem Werk. Gregory Crewdson ist auch dafür bekannt, dass er hinter den Kulissen spektakuläre Beleuchtungs-, Rigging- und Set-Designs einsetzt, um den Eindruck von Realismus zu vermitteln, obwohl seine Bilder inszeniert sind. Die Twilight-Reihe hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und inspiriert weiterhin Künstler, Designer und Filmemacher auf der ganzen Welt.
Eine weitere Fotoarbeit, die ebenfalls viele Fragen aufwirft, ist die Arbeit STARKFIELD LANE aus der Serie „Eclipse of Moths“, zu der es auch einen Videoclip gibt. https://youtu.be/Gf0SR6Hnb_g (Video trägt zur Klärung bei)
Was wir auf dem Bild sehen, ein offenes Auto, eine umgestürzte Straßenlaterne und den Lieferwagen mit den heruntergefallenen Computern im Hintergrund, könnte auf einen Verkehrsunfall oder einen Überfall auf den Lieferwagen hindeuten. Der flüchtende Kombi?
Die offene Autotür könnte aber auch ein Hinweis darauf sein, dass der Mann gerade ausgestiegen ist, um die ungewöhnliche Szene zu beobachten. Er steht nun zwischen dem Auto und der Straßenlaterne und könnte ebenfalls ein Zeuge sein, oder der Mann und die Frau könnten unwissentlich in das Geschehen verwickelt sein. Die Frau im ersten Stock des Hauses könnte eine Zeugin sein, die beobachtet, was passiert. Was ist geschehen? Diese Szene gibt Rätsel auf.
Es ist ein typisches Bild für den Künstler Gregory Crewdson. Er hat diese Szene neu inszeniert, um ein Bild zu schaffen, das Fragen aufwirft und den Betrachter in seinen Bann zieht. Vielleicht ist die Darstellung ein Spiegel des Unbewussten und der Psyche als sprachlicher Ausdruck verdrängter Ängste und Traumata.
Gregory Crewdson zählt zu dem international renommiertesten Fotografen: innen der Gegenwart. Seit Mitte der 1980er Jahre inszeniert Crewdson wie ein Regisseur vor amerikanischen Kleinstadtkulissen und Filmsets rätselhafte Szenen, die als psychologische Vermessung der Gesellschaft verborgene Ängste, Sehnsüchte und Abgründe sichtbar machen.
Die Ausstellung in der ALBERTINA Wien läuft noch bis 08. September 2024
Wer schon einmal in Salzburg war, kennt es! Die Rede ist vom SALZBURGER MARIONETTENTHEATER, das im Jahr 2024 sein 111-jähriges Bestehen feiern wird.
Seiner eigenen Disziplin, der Fadenmarionette, ist das erste Festival 2024 gewidmet.
Die österreichische UNESCO-Kommission hat 2016 die Spielpraxis desSalzburger Marionettentheaters als „die am höchsten entwickelte Form des Puppen- und Figurentheaters“ ausgezeichnet und die äußerst differenzierte und filigrane Spielweise in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO (Liste Österreich) aufgenommen.
Das „Salzburger Kreuz“ wurde 1913 von Anton Aicher entwickelt. Es bildet die Grundlage für die einzigartige Spielweise. Neben dem künstlerischen Können des Puppenspielers wird mit dieser Auszeichnung auch die Notwendigkeit der Weitergabe und gelebten Praxis des handwerklichen Könnens gewürdigt.
Das Bauen und Spielen von Marionetten erforderten im Vergleich zu anderen Formen des Puppenspiels besonderen Aufwand und viel Erfahrung. Denn es gibt keinen direkten Kontakt zwischen Puppenspieler und Figur über die Fäden. Dieser Herausforderung stellen sich immer weniger Theater. Dennoch übt das Marionettenspiel seit Jahrhunderten eine ungebrochene Faszination auf sein Publikum aus.
Weltweit gibt es unzählige Formen des Figurentheaters. Sie sind vielfältig: Fadenmarionetten, Stab- und Handpuppen, Schattenfiguren, Stabmarionetten, Maskenspiel und vieles mehr – sie alle sind tief in den verschiedenen Kulturen verwurzelt und zeugen von der Lebendigkeit ihrer Tradition.
Es wird ein Blick hinter die Kulissen des Salzburger Marionettentheaters geworfen:
Der Beginn:
Gründer des Marionettentheaters der akademische Bildhauer Prof. Anton Aicher/ Bildmaterial: Archiv Salzburger Marionettentheater
1913 trat derakademische Bildhauer Prof. Anton Aicher erstmals mit seinem Marionettentheater Mozart Bastien und Bastienne in Salzburg auf. Er mietet den Turnsaal des fürsterzbischöflichen Borromäums in der Dreifaltigkeitsgasse und richtet dort das Salzburger Marionettentheater“ ein. 1962 übersiedeln die Salzburger Marionetten in den Kapitelsaal der Erzdiözese am Kapitelplatz. 1971 erhalten die Salzburger Marionetten endlich ein eigenes Theater. Durch den Umbau des ehemaligen Hotels Mirabell zwischen Mozarteum und Landestheater entsteht ein Haus, das ganz auf die Bedürfnisse des Theaters zugeschnitten ist. Am 11. Juli 1971 wird das neue Haus mit Rossinis II Barbiere di Sivilia eröffnet.
Im Arbeitsraum hinter den Kulissen:
Das Salzburger Marionettentheater beschäftigt zehn Puppenspieler, die in den unterschiedlichsten, zum Teil handwerklichen Berufen ausgebildet sind. Allen gemeinsam sind Musikalität, handwerkliches Geschick und die Fähigkeit, sich in die verschiedenen Charaktere der Puppen hineinzuversetzen, um sie auf der Bühne zum Leben zu erwecken. Das spezielle Führungskreuz des Salzburger Marionettentheaters wurde bereits von Anton Aicher entwickelt und wird bis heute im Wesentlichen unverändert im Theater verwendet.
Neben ihrer Tätigkeit als Puppenspieler arbeiten die Ensemblemitglieder in den hauseigenen Werkstätten: Hier entstehen nach den Entwürfen des Regisseurs alle Figuren, Requisiten und Bühnenbilder. Die Köpfe und Hände der Figuren werden zum Teil von externen Bildhauern geschnitzt. Darüber hinaus wird auch das Bühnenbild älterer Inszenierungen regelmäßig überprüft und restauriert. Insgesamt „beschäftigt“ das Theater derzeit rund 600 Marionetten. Der historische Bestand ist jedoch um ein Vielfaches größer.
zerlegte Marionette ( zu besichtigen im Foyer d. Marionettentheaters) Foto: Christa LinossiMarionetten ( zu besichtigen im Foyer d. Marionettentheaters) Foto: Christa LinossiMarionetten ( zu besichtigen im Foyer d. Marionettentheaters) Foto: Christa Linossi
Was steht im FOKUS des FESTIVALS? Es gibt eine große Jubiläumsproduktion: ROMEO UND JULIA von William Shakespeare, eine Neuproduktion des Salzburger Marionettentheaters. Premiere – der wohl berühmtesten Liebesgeschichte der Welt – ist am 24. Oktober 2024.
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Darüber hinaus gibt es Gastspiele mit anderen Ensembles in Salzburg, etwa mit dem Puppentheater des Theaters Altenburg Gera, wie die Inszenierung von Hugo von Hofmannsthals JEDERMANN zeigt: Ein echter Salzburger Klassiker – in dieser Fassung werden alle Rollen von einer einzigen Puppenspielerin gespielt, subtil begleitet von einem Live-Cello.
Das 2. ICH, eine Produktion des figuren theater tübingen nach einem Manuskript von Walter Benjamin, erzählt in surrealen Bildern von einem Mann, der am Silvesterabend mit seinen eigenen Wünschen und verpassten Chancen ringt. Das katalanische Rocamora Teatre zeigt Identitäten und begleitet das Publikum in eine überraschend wandelbare „metaphysische“ Marionette, die auf der Bühne verschiedene Masken und mit ihnen verschiedene Identitäten annimmt.
Auch Italien ist vertreten. Mit ihren poetisch-humorvollen Stücken Hanging By A Thread und Variation, die ganz ohne Worte auskommen, erreicht die Gruppe Di Filippo Marionette Menschen jeden Alters. Abschließender Höhepunkt des Festivals ist Le Dernier Jour de Pierre: Die detailverliebte Inszenierung der französischen Compagnie DERAIDENZ erzählt die Geschichte eines Wanderers, immer wieder unterbrochen von übernatürlichen Episoden.
In einer Ruine ließ ich mich als Schatten nieder. Dabei dachte ich an die „verborgenen Gedanken“, die wir alle haben. Der Schatten ist das Unbewusste. Er liegt außerhalb unseres bewussten Denkens. Er verbirgt verdrängte oder unbekannte Persönlichkeitsanteile. Durch die Integration dieser Schatten gewinnen wir neue Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten. Es geht darum, die verborgenen Seiten unseres Selbst zu erforschen und anzunehmen. Es ist eine Reise ins Unbewusste.
I settled down as a shadow in a ruin. I thought of the ‘hidden thoughts’ that we all have. The shadow is the unconscious. It lies outside of our conscious thinking. It hides repressed or unknown parts of our personality. By integrating these shadows, we gain new resources and opportunities for action. It is about exploring and accepting the hidden sides of ourselves. It is a journey into the unconscious.
Dieser Besuch fand am Traunsee in Traunkirchen statt. Es war eine interessante Kunstausstellung, die selbst mich überrascht hat. Das Kuratoren Team Paolo Bianchi und Martin Sturm (Martin Sturm und Paolo Bianchi kenne ich schon sehr lange, sie haben gemeinsam die wunderbaren Ausstellungen rund um den HÖHENRAUSCH in Linz kuratiert) haben hier wieder Ausstellungen in den Mittelpunkt gestellt, die so manches SICHTBAR machen.
Villa Karbach – „Wie der Skurrealismus in die Welt kam“ ist eine Kunst- und Naturexpedition am Traunsee mit dem Schiff von der Villa Pantschoulidzeff (Traunkirchen) zum Steinbruch Karbach am Ostufer. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024.
Es ist die Geburtsstunde des Skurrilen und eine in der Kunst beispiellose Geschichte, die sich an drei Orten gleichzeitig abspielt. In der Villa Pantschoulidzeff in Traunkirchen, auf dem Werksgelände des Steinbruchs Karbach am Ostufer und am Ortsplatz von Traunkirchen wird zeitgenössische Kunst ausgestellt. Die Ausstellung vereint rund 100 eigenwillige Werke von 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unterschiedlichen Herkunftsländern und Disziplinen.
Die Villa Pantschoulidzeff wurde in VILLA KARBACH umbenannt und nun einige Hintergrundinformationen zur Villa Pantschoulidzeff oder „Russenvilla“, wie sie von den „Einheimischen“ genannt wird. Die „Russenvilla“ ist ein historisches Gebäude in Traunkichen, das zwischen 1850 und 1854 nach Plänen des berühmten Architekten Theophil Hansen erbaut wurde.
Die Villa war das erste eigenständige Bauwerk des aus Dänemark stammenden Theophil Hansen, der später zu einem der bedeutendsten Architekten des Historismus in Wien wurde. Bauherrin der Villa war die hochgebildete und weitgereiste Sofie von Pantschulidzeff, die 1850 mit ihrer Schwester Ludmilla ins Salzkammergut kam. Die beiden Schwestern entstammten der georgischen Adelsfamilie Pantschulidzeff Dawydowitsch, die 1738 nach Russland ausgewandert war.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die „Russenvilla” zu einem beliebten Treffpunkt illustrer Gäste und Künstler aus aller Welt und zu einem Wahrzeichen Traunkirchens. Im Laufe der Jahre wechselte die Villa mehrmals den Besitzer, wurde umbenannt und umgebaut.
In der Villa Pantschoulidzeff findet derzeit eine Kunstausstellung zum Thema “Skurrilismus” statt, eine Wortschöpfung des verstorbenen Ebenseer Schriftstellers Walter Pilar. Die Ausstellung VILLA KARBACH zeigt, wo das Reale und das Bizarre aufeinandertreffen und der Surrealismus in die Welt kommt. Sie präsentiert Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler in der historischen Villa.
Ich greife einige interessante Künstler aus der Ausstellung heraus. Da ist zum Beispiel einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller und Künstler Österreichs. Walter Pilar, übrigens ein Ebenseer aus dem Salzkammergut, der leider 2018 verstorben ist. Sein Interesse galt dem Absurden“, dem, was nicht zusammengehört und doch eine Einheit bildet. Sein bildnerisches Hauptwerk, der „Karbacher Hochaltar“, ist ein Fensterstock mit dreiteiligen Sprossenfenstern (Innen- und Außenflügel), einer vorgehängten Blechwanne mit einem Fassungsvermögen von 330 Litern auf einem Tischgestell mit gedrechselten Beinen, die an Stopfholz erinnern. Mit diesem Kunstwerk hat Walter Pilar eine einzigartige Verbindung zwischen Architektur und bildender Kunst geschaffen. Der Altar ist ein faszinierendes Beispiel seiner künstlerischen Vision und Kreativität.
Der Schweizer Künstler Jonas Burkhalter (*1983) lebt und arbeitet derzeit in Uhwiesen, Schweiz. In der Villa Karbach zeigt er eine mobile Skulptur, die schlafenden Pottwale mit ihrem ganz besonderen Schlafverhalten darstellt. Wussten Sie, dass Pottwale in aufrechter Position knapp unter der Wasseroberfläche schlafen? Die beeindruckenden Meeressäuger, die etwa die Größe eines Schulbusses haben, scheinen fast immer in Gruppen von fünf bis sechs Tieren im Wasser zu “stehen”. Eine Studie aus dem Jahr 2008 hat diese vertikale Schlafposition bei Pottwalen erstmals dokumentiert. Ich wusste es nicht und genau dieses THEMA greift der Künstler auf und verweist mit seiner Unterwasserarbeit auf Walter Pilars Vorstellung, was es bedeutet, über Wasser mit „Sprache“ zu arbeiten und sich vom Wassergrund aus mit den Grundfischen zu beschäftigen.
Eine sehr interessante und skurrile Installation – Fische als Mobile.
Anita Gratzer (AT) ist eine Künstlerin, die sich auf transfigurative Arbeiten spezialisiert hat. Sie schuf unter anderem „Kopf-Körper-Kleid“ (2017-2024) und die beeindruckende Kopfbedeckung „Hald a Sun“ (2023), die an den Brauch des Glöcklerlaufens erinnert. Die Glöckler sind Figuren des Rauhnachtsbrauchtums im Salzkammergut und den angrenzenden Regionen. So korrespondieren ihre Skulpturen und Fotoarbeiten nicht nur mit Pilars Zeichnung „Hyperglöckler“ (1981). In ihren tragbaren Objekten, die oft Zufluchtsorte und geistige Prothesen sind, setzt sie sich auch mit der poetischen Anmut ihrer zweiten Heimat Japan auseinander.
Der Steinbruch Karbach ist ein spannender Ort im Salzkammergut, der im Rahmen des Kulturhauptstadtprojektes Salzkammergut 2024 „Villa Karbach“ eine wichtige Rolle spielt.
Mit dem Schiff geht es zum Steinbruch Karbach. Hier wurde von 1890 bis 2016 hochwertiger weißer Kalkstein abgebaut, „der Berg über den See transportiert“ (so Pilar). Der Steinbruch diente der Versorgung eines Sodawerkes mit hochwertigem Kalkstein, heute ist der Geschäftszweck der Abbau, die Aufbereitung und der Verkauf von Schotter- und Kalkprodukten.
Künstlerische Interventionen wie ein alchimistisches Labor, singende Steine und ein Alpenglühen unter Tage erwarten die Besucher im Steinbruch. Eine Symbiose von Natur, Kunst und Industriekultur. Romantisch, wild und skurril zugleich!
Der Künstler Siegfried A. Fruhauf (AT) beeindruckt mit seiner Installation „Alpenglühen Karbach“ (2024), die darauf basiert, das Kino neu und unendlich weiter zu denken. Der Künstler unternimmt den Versuch, die Sonne unter die Erde zu holen und in einem Tunnel den Sonnenaufgang zu inszenieren. Fruhaufs künstlerischer Ansatz, die Sonne von außen nach innen zu führen, sie nach unten zu holen, damit sie nach oben wirken kann. Ein faszinierendes Konzept, das die Grenzen zwischen Realität und Skurrilität verschwimmen lässt.
Thomas Feuerstein (AT) ist ein österreichischer Konzept- und Medienkünstler. Er hat sich nicht nur mit seinen Installationen im Grenzbereich von Kunst und Wissenschaft, sondern auch als Kunsttheoretiker und Netzkünstler einen Namen gemacht. Im ehemaligen Werkstattgebäude im Steinbruch Karbach zeigt er die neu entstandene mehrteilige Serie „ULTRAMARINA“.
Die Arbeit TRANSULTRA 2024 Traunseeblau (seppi’sches Blau) ist eine Installation, die im Rahmen des Projektes Salzkammergut 2024 entstanden ist. Sie basiert auf einem speziellen „Traunseeblau“, das vom Biologen und Chemiker Thomas Seppi für das Projekt „ULTRAMARINA“ entwickelt wurde. Feuerstein verwendet dieses Blau auf Papier, um seine künstlerische Version zum Ausdruck zu bringen.
Dies war ein kleiner Einblick in das Projekt “Villa Karbach”: Dieses Kunstprojekt wurde vom Ebenseer Schriftsteller Walter Pilar ins Leben gerufen. Es verbindet Kunst, Natur und Industriekultur und führt den Besucher von der historischen Villa Pantschoulidzeff in Traunkirchen über den Traunsee bis zum Steinbruch Karbach am Ostufer. Er ist Teil der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 und ein unvergessliches Erlebnis mit interessanten Kunstwerken.
Das Monatsschlössl Hellbrunn wurde 1615 als Jagdschloss für Erzbischof Markus Sittikus von Hohenems (1612-1619) erbaut. Der Legende nach wurde das Schlösschen während des Besuchs des deutschen Kaisers Erzherzog Maximilian von Österreich in nur einem Monat errichtet. Das Monatsschlössl verdankt seinen Namen der Tatsache, dass es innerhalb eines Monats erbaut werden konnte, was jedoch von verschiedenen Historikern widerlegt wurde, da der Bau länger als einen Monat dauerte.
Das Schlösschen war einst Mittelpunkt des fürstlichen manieristischen Schlossgartens und diente nicht nur als Jagdschloss, sondern auch als Mittelpunkt eines ausgeklügelten Gartenkonzepts, das die Freude und das Vergnügen des Erzbischofs und seiner Gäste widerspiegelte.
Das Schlösschen liegt auf einem Hügel in Hellbrunn und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Salzburg. Von hier aus bietet sich ein unvergesslicher Blick auf die Architektur von Hellbrunn.
Eine enge Verbindung besteht auch zwischen dem Monatsschlössl und dem Schloss Hellbrunn mit seinen Wasserspielen. Es diente nicht nur als Jagdschloss, sondern war auch Mittelpunkt eines ausgeklügelten Gartenkonzepts. Dazu gehörten auch die berühmten Wasserspiele. Diese Wasserspiele ließ Erzbischof Markus Sittikus errichten, um seine Gäste zu verblüffen, zu unterhalten und an der Nase herumzuführen. Sie sind ein einzigartiges Kulturjuwel, dass es in dieser Form nirgendwo sonst gibt.
Wie kam das Volkskunde Museum ins Monatsschlösschen?
Von 1920 bis 1924 war in dem Gebäude das Vogelmuseum von Eduard Paul Tratz untergebracht. Daraus entstand 1924 mit der Übersiedlung in die Hofstallkaserne – die Kavalleriekaserne, die 1957 zum Großen Festspielhaus umgebaut wurde – das Museum für darstellende und angewandte Naturkunde, der Vorläufer des späteren Hauses der Natur.
Das Monatsschlössl beherbergt seit 1924 das reichhaltige Salzburger Volkskundemuseum des Salzburg Museum. Die bereits 1904 gegründete Sammlung gibt einen Einblick in die Salzburger Volkskultur mit Exponaten des Brauchtums, der Volksfrömmigkeit, der Wohnkultur und der Volksmedizin. Gezeigt werden auch die typischen Trachten der Salzburger Gaue.
Aktuelle Ausstellung im Monatsschlössl!
MASKEN, TRACHTEN, KULTOBJEKTE. 100 JAHRE VOLKSKUNDLICH SAMMELN
Das Jubiläum „100 Jahre Volkskunde Museum im Monatsschlössl“ ist Anlass, einen zeitgenössischen Blick auf Objekte zu werfen, die 1924 Teil der ersten Ausstellung im Monatsschlössl waren. Was waren damals die Beweggründe, diese Objekte zu sammeln? Wie blicken wir heute auf diese volkskundliche Sammlung? Womit identifizieren wir uns? Was stößt uns ab? Was ist uns fremd geworden?
Masken, Trachten, Kultobjekte 100 Jahre volkskundliches Sammeln Die Ausstellung zeigt auf historischer Ebene die ersten und frühesten Objekte der volkskundlichen Sammlung des Salzburg Museum, um einen Einblick in die Vorstellungswelt der Gründungszeit zu geben.
Sind die frühen Objekte in ihrer ursprünglichen Präsentationsform heute noch verständlich und angemessen? Werden solche Objekte heute noch verwendet und wenn ja, wie und warum? Fotografien und Videos verweisen vor allem auf Bräuche und Traditionen, die auch heute noch gepflegt werden.
Ergänzt wird diese aktuelle Perspektive durch Arbeiten von Studierenden der Universität Mozarteum. Ausgehend von einer zeitgenössischen, künstlerischen Auseinandersetzung mit diesen >ersten Objekten< entstanden skulpturale Interventionen für den Freiraum des Hellbrunner Parks, die volkskundliche Themen mit der Gegenwart verknüpfen. So entstand auch eine Kooperation mit dem Mozarteum, wo sich Studierende mit den Objekten auseinandersetzen und diese Interpretationen in den Außenraum tragen. Diese Arbeiten werden im Mai und Juni im Hellbrunner Park präsentiert.
Zum einen feiert das Salzburg Museum „100 Jahre Volkskunde Museum im Monatsschlössl“ und zum anderen wird in Großgmain „40 Jahre Freilichtmuseum“ gefeiert. Beide Jubiläen sind Anlass für eine Auseinandersetzung mit den Themen „Sammeln“, „Bewahren“ und „Forschen“ in der Volkskunde.
In der Stille der Höhen, wo seit Jahrhunderten nur der Wind zu hören ist, beginnen die Berge zu sprechen.
Einst standen die alten Riesen unerschütterlich in ihrer eisigen Pracht. Jetzt zeigen sie, dass sie bröckeln. Der Permafrost, der ihre Flanken wie ein schützendes Band umgab, gibt nach – und mit ihm die Stabilität, die wir für selbstverständlich hielten. Was einst fest und unverrückbar schien, ist einem gefährlichen Wandel unterworfen.
Eine Botschaft, die nicht überhört werden darf. Denn wenn der Berg spricht, dann ist es die Erde selbst, die uns warnt.
When the mountain speaks! What is behind this statement?
In the silence of the heights, where for centuries only the wind has been heard, the mountains begin to speak.
The old giants once stood unshakeable in their icy splendour. Now they are showing signs of crumbling. The permafrost that surrounded their flanks like a protective band is giving way – and with it the stability that we took for granted. What once seemed solid, and immovable is undergoing dangerous change.
A message that must not be ignored. Because when the mountain speaks, it is the earth itself that warns us.
Die Neuinszenierung von Mozarts ‘La Clemenza di Tito’ bei den Salzburger Festspielen Pfingsten 2024 bringt eine zeitlose Geschichte um Macht, Vergebung und Menschlichkeit mit frischem Blick und innovativer Interpretation auf die Bühne.
Die Neuinszenierung der Oper “La clemenza di Tito” von Wolfgang Amadeus Mozart bei den Salzburger Festspielen zu Pfingsten 2024 könnte daher ein spannendes Ereignis werden. Bemerkenswert ist, dass Gianluca Capuano (Musikalische Leitung) zum ersten Mal eine Mozart-Oper in Salzburg dirigiert. Insgesamt ist es seine sechste Opernproduktion. Die Oper, die als Mozarts letztes Werk gilt, wurde ursprünglich als Krönungsoper für Leopold II. konzipiert. Die Uraufführung fand am 6. September 1791 in Prag statt.
Gianluca Capuano sieht in “La clemenza di Tito” einerseits eine Hommage an die metastasianische Opera seria, andererseits aber auch moderne Elemente, die auf politische und gesellschaftliche Veränderungen verweisen.
Die musikalische Leitung hat Gianluca Capuano. Regie und Lichtgestaltung liegen in den Händen von Robert Carsen. Cecilia Bartoli übernimmt die Rolle des Sesto, die ursprünglich für einen Kastraten geschrieben wurde.
Es ist faszinierend zu hören, wie Capuano moderne Aspekte in der formalen Struktur und Harmonik der Oper erkennt, insbesondere im Finale des ersten Aktes, dass er als fast protoromantisch und zukunftsweisend beschreibt.
Regisseur Robert Carsen betont, wie sehr er in Salzburg die Möglichkeit schätzt, mit hochkarätigen Kolleginnen und Kollegen wie Cecilia Bartoli und hervorragenden Sängerinnen und Sängern über einen längeren Zeitraum konzentriert an einem Werk zu arbeiten. Auch für ihn liegt der Geist der Veränderung in der DNA des Werkes. Schon zu Mozarts Zeiten hätten sich Kontext und Fokus des Werkes stark verändert.
Formal sei die Zahl der Figuren gegenüber dem ursprünglichen Entwurf um fast die Hälfte reduziert worden. Der thematische Schwerpunkt habe schon damals auf der Frage gelegen: Was macht eine gute Regierung aus? So sei er als Regisseur auch an das Stück herangegangen: „Für mich steht die Frage nach dem richtigen politischen Handeln im Vordergrund. Es geht um Macht, die Vitellia vor dem Hintergrund ihres eigenen Traumas für sich beansprucht. Sie will ihre verlorene gesellschaftliche Stellung durch die Heirat mit Titus zurückgewinnen“.
Die wichtigste Frage ist: Was erwarten wir von der Politik?“, sagt Carsen und verweist zum Beispiel auf die aktuelle politische Situation in Amerika. In Anspielung darauf ist Titus auch eine Figur, die dankbar für die Wahrheit ist, die ihr entgegengebracht wird, und – anders als im Zeitalter der sogenannten Fake News“ – einen verantwortungsvollen Umgang damit sucht.
am 07.05.2024 – während des TerrassenTalks im Haus für Mozart – Kulisse Salzburg, Festspielhaus, Salzburg, Österreich Foto: JAN FRIESE –
Diese Neuinszenierung verspricht sowohl musikalisch als auch szenisch eine aufschlussreiche Auseinandersetzung mit einem klassischen Werk zu werden. Der Regisseur Robert Carsen, ein erfahrener Opernregisseur, wird sicherlich das Zeitgenössische der Oper herausarbeiten.
Salzburger Festspiele Pfingsten
Die Premiere der Oper findet am 17. Mai 2024 im Haus für Mozart statt.
…insgesamt 10 Morde!Aber nicht in der Realität, sondern in der beliebten Krimi-Serie „DIE TOTEN VON SALZBURG“.
Fanny Krausz_Erol Nowak_Michael Fitz_credit_Satel Film_Lisa Kutzelnig (8) 2024 Die Ermittlungen
Sie haben richtig gelesen: Seit zehn Jahren gibt es die Serie, in diesem Jahr wurde die elfte Folge von „Mord in bester Lage“ gedreht. Die Serie, die nun ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, hat es geschafft, die Zuschauer mit raffinierten Plots und unerwarteten Wendungen zu fesseln. Jeder Mordfall vor historischer Kulisse ist ein Puzzle. Stück für Stück setzen die brillanten Ermittler die Lösung zusammen. Mit der Ausstrahlung der elften Staffel erreicht die Spannung ihren Höhepunkt. Die Fans dürfen gespannt sein, welche Geheimnisse diesmal gelüftet werden.
Filmproduktion Die Toten von Salzburg Foto: Franz Neumayr 06.05.2024
Die Erfolgsserie geht weiter. Das echte Salzburg bleibt eine Stadt der Kunst, der Kultur und des friedlichen Zusammenlebens. Die einzigen Morde, die hier geschehen, stammen aus der Feder der Drehbuchautoren. Ein Beweis für die Kraft der Erzählkunst, die uns in eine Welt entführt, die uns so nah und doch so fern ist.
Ich sprach mit dem Regisseur (Erhard Riedlsperger) und dem Produzenten (Heinrich Ambrosch). Ich wollte wissen, wie viele Folgen noch gedreht werden. Beide haben mir gesagt, dass die Serie bei den Zuschauern sehr beliebt ist und es auch in Zukunft neue Folgen geben wird.
Für die aktuelle Serie wurde in der Franziskanerkirche, im Café Bazar und auf dem Friedhof St. Peter gedreht. Überraschend war auch die Zustimmung der Kirche zu den Dreharbeiten.
Ein kurzes Gespräch mit dem Schauspieler Erwin Steinhauer, der mir erzählte, dass er seit Beginn der Serie 2016 den Hofrat Alfons Seywald spielt. „Mord in bester Lage“ führt mich mitten ins Geschehen. Wie aktuell das Thema Wohnungsnot und hohe Immobilienpreise in der Mozartstadt ist, hat sich gerade bei den Gemeinderatswahlen gezeigt“.
Erwin Steinhauers Darstellung des Hofrats Seywald ist eine gelungene Mischung aus Professionalität, Intelligenz und einem Hauch von Geheimnis, etwa wenn er im Hintergrund die Fäden zieht und als kluger Stratege Zusammenhänge erkennt und geschickt agiert. Seine Rolle als erfahrener Beamter und Verwaltungsexperte spiegelt sich in seinem Auftreten wider.
Auch Michael Fitz ist von Anfang an dabei. Er spielt den Kriminalhauptkommissar Hubert Mur, einen geradlinigen und rationalen Ermittler aus Traunstein. Er wird als humorloser, unsensibler Einzelkämpfer dargestellt, der mit seinen eigenen Methoden ermittelt. „Mord in bester Lage“„Hohe Zinsen und steigende Mieten machen den Traum von den eigenen vier Wänden für viele zu einer fast unüberwindbaren Hürde. Mord in bester Lage‘ konfrontiert uns mit der Frage, wie weit Menschen für Macht und Erfolg gehen würden. Gerade in Salzburg ist das ein brandaktuelles Thema. Wir wollen nicht nur eine spannende Geschichte erzählen, sondern auch zum Nachdenken anregen.
Der Salzburger Bürgermeister Bernhard Auinger informierte sich über den Stand der Dreharbeiten von Satel Film: „Als zukünftiger Bürgermeister der Kulturstadt Salzburg bin ich sehr stolz darauf, dass die beliebte Krimireihe „Die Toten von Salzburg“ seit 2016 in unserer schönen Stadt gedreht wird. Als absoluter Krimifan freue ich mich schon sehr auf den elften Fall und bin gespannt auf die wie immer beeindruckenden Bilder“.
Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll: „Das Land hat die Reihe bisher mit mehr als einer Million Euro unterstützt. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Wertschöpfung beträgt mit rund 6,7 Millionen Euro mehr als das Sechsfache. Dazu kommt eine unbezahlbare Zusatzwerbung für unser Bundesland mit mehr als 85 Millionen Zuseherinnen und Zuseher in Österreich und Deutschland. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“.
Ausstrahlungstermin im ORF ist voraussichtlich 2025.
Die neueste Folge der Krimireihe „Die Toten von Salzburg“ trägt den Titel „Mord in bester Lage“. Es ist der elfte Film der Krimireihe, die die Wohnungsnot und die hohen Immobilienpreise in Salzburg thematisiert. Die Dreharbeiten wurden kürzlich abgeschlossen.
Über Satel Film
Die Satel Film GmbH (gegr. 1971) ist eine der führenden österreichischen Filmproduktionsgesellschaften mit Sitz in Wien. Neben Kino- und Fernsehspielfilmen produziert das Unternehmen vor allem Fernsehserien und Dokumentarfilme. Zu den bekanntesten Produktionen zählen u.a. „Kottan ermittelt“, „Schlosshotel Orth“, die „Piefke Saga“, „Die Toten von Salzburg“, die Krimiserie „SOKO Donau“ und die Netflix/ORF-Serie „Freud“. Heinrich Ambrosch ist geschäftsführender Gesellschafter der Satel Film und im Vorstand des Verbandes der Österreichischen Filmproduzenten AAFP.
Schon wieder ein Buch „Salzkammergut“, fragen Sie sich warum? Kurz erklärt, das Salzkammergut ist heuer „Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024“ und so versuchen viele Autorinnen und Autoren Bücher über das Salzkammergut herauszubringen. Ein guter Ansatz über das Salzkammergut zu berichten, die Landschaft und ihre Menschen in den Vordergrund zu stellen, Vergangenes aufzuarbeiten und Neues entstehen zu lassen.
Wer in die Welt des Salzkammergutes eintauchen möchte, dem empfehle ich das Buch „Aus dem Salzkammergut – Ein Lesebuch“.
Namhafte Autorinnen und Autoren: innen holen Persönlichkeiten aus Österreichs „zehntem Bundesland“ (Salzkammergut) vor den Vorhang und zeichnen ihre Wege und Irrwege nach. Es sind Essays über bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten aus dem Salzkammergut.
So wird die Widerstandskämpferin Resi Pesendorfer ins Licht der Öffentlichkeit gerückt und im Mai 2024 ein Platz im Kurpark von Bad Ischl nach ihr benannt. Eine späte Würdigung einer mutigen NS-Gegnerin und eine Anerkennung der Rolle der Frauen im Widerstand.
Wer war Resi Pesendorfer? (Autorin Nina Höllinger) Sie war eine Widerstandskämpferin „…solange es geht, muss man helfen“ Auch im Salzkammergut war die Zeit des NS-Regimes überschattet und so war der Widerstand im Salzkammergut ohne die unermüdliche Arbeit der Frauen nicht denkbar, denn es waren die Frauen, die den Alltag unter dem nationalsozialistischen Regime meisterten, zu Fluchthelferinnen wurden, Verstecke und Verpflegung organisierten oder Kurierdienste leisteten.
Die Autoren Ewald Hiebl und Norbert Ortmayr gehen der Frage nach, wie sich das Salzkammergut zwischen 1800 und 2100 durch Zahlenvisionen, Bevölkerungsentwicklung und Modernisierung entwickelt hat.
Siegfried Ellmauer (Autor) folgt der Erzählung „Ohne Holz kein Salz“ von Maxiilian Edler von Wunderbaldinger, dem Wegbereiter der modernen Forsteinrichtung.
Michael Kurz (Autor) schreibt über „Die Tradition der Revolution“ Der Bauer Franz Muß und der Widerstand im Salzkammergut und so finden Sie weitere spannende Beiträge in diesem Buch.
Das Salzkammergut, wie es viele kennen, ist ein „Produkt“ der Einheimischen und Zuagroasten. Eine Landschaft, in der ein Sammelsurium von Bildern, Mythen und Klischees den Blick auf die „wirkliche“ Region und ihre Menschen fast verstellt: Menschen, die mit vielen Ideen im Gepäck Grenzen überschreiten.
Das Lesebuch schließt mit einem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry:
„Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzustellen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer!“
Bei den Herausgebern (Christian Dirninger, Thomas Hellmuth, Ewald Hiebl, Günther Marchner und Martin Scheutz) handelt es sich um Historiker, Autoren und Journalisten, die mit der Gegend des Salzkammerguts in (teils) biografischer wie publizistischerweise verbunden sind. Ihr seit vielen Jahren bestehender loser Austausch mündet gelegentlich in gemeinsamen Publikationen und anderen kulturellen wie wissenschaftlichen Kooperationen.
Dieses Buch ist eine Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe des BestsellersVisionäre bewegen die Welt
Auch als eBook erhältlich: eISBN 978-3-7025-8114-5
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