„Wenn Köche feiern – Ein Blick auf den Laurentius Tag in Salzburg“

„Laurentius-Feier: Bayerische Kochkunst trifft Salzburger Gastlichkeit“ Foto: © Christa Linossi 2025

Laurentius, Löffel und Leidenschaft – Ein Fest für die Kochkunst

Die Köche aus Bayern, Salzburg und Tirol versammeln sich in ihren weißen Jacken. Sie werden von einer Trachtenkapelle begleitet. Der Duft von Tradition liegt in der Luft. Dann ist klar: Der Schutzpatron der Köche, der heilige Laurentius, wird gefeiert. Jedes Jahr um den 10. August verwandelt sich die Stadt in eine Bühne für ein Ritual, das mehr ist als nur ein Fest – es ist ein stiller Protest gegen das Vergessen eines Handwerks, das einst als Kunst galt.

„Musik mit Herz: Die Trachtenkapelle aus Salzburg als klangvoller Teil der Laurentius-Feier“ Foto: © Christa Linossi 2025
Verleihung der Auszeichnung Koch der Köche an Bernhard Zimmerl (3. von links) Alexander Forbes, Mike Pansi, Bernhard Zimmerl, Koch der Köche 2025, Restaurant Zimmerl, —waidhofen an der Thaya, Lukas Kaiblinger, Laurentiustag der Köche, Umzug und Fest, 2025, Salzburg, © Manfred Siebinger

Ich war dabei. Ich habe mit Köchen gesprochen, die seit Jahrzehnten Teil dieser Tradition sind. Einer erzählte mir, wie dieses Treffen der Köche vor 38 Jahren ins Leben gerufen wurde – aus Liebe zum Beruf und zur Gemeinschaft.

„Wenn Köche erzählen: Ein kleiner Plausch aus dem Nähkästchen – mit doppelter Expertise.“ © Christa Linossi 2025
Wenn Köche erzählen: Ein kleiner Plausch mit einem Koch / Onlinejournalistin Christa Linossi/ © Manfred Siebinger
„Rückansicht mit Charakter: Die Köche zeigen Flagge – und Mütze“ Foto: © Christa Linossi 2025

„Damals waren wir noch viele – heute sind wir nur noch ein kleiner Kreis“, sagte er mit einem Blick, der zugleich stolz und melancholisch war.

Ein anderer sprach mit leiser Sorge über die Zukunft:

„In unserer Küche wird noch alles frisch gemacht. Aber ich weiß, dass viele Kollegen inzwischen mit Fertigprodukten arbeiten. Das tut weh.“

Die Zeremonie zum Laurentius-Tag war feierlich, die Musik der Trachtenkapelle hallte durch die Gassen, und doch lag etwas Nachdenkliches in der Luft. Wie in der Malerei, wo die Acrylfarbe die Öltechnik verdrängt hat, scheint auch in der Küche die Schnelligkeit über die Sorgfalt zu siegen.

Was bedeutet es, wenn ein Handwerk wie das Kochen an Bedeutung verliert? Wenn junge Menschen lieber Convenience-Produkte servieren als mit Hingabe zu kochen? Es ist ein kultureller Wandel – und ein Verlust an Sinnlichkeit, an Kunst, an Identität.

Ich habe an diesem Tag nicht nur Köche gesehen, sondern Künstler. Menschen, die mit Hitze, Zeit und Hingabe etwas schaffen, das verbindet. Vielleicht sind es weniger geworden – aber ihr Feuer brennt. Und das sollte nicht nur gefeiert, sondern bewahrt werden.

Der Laurentius-Tag ist mehr als ein Fest. Er ist ein Denkmal für eine Kunst, die schmeckt. Und ich bin froh, dass ich dabei war.

„Leider musste ich mich vor dem kulinarischen Finale verabschieden. Die Hitze hat mich zurück zum Auto gelotst. Auch die Sorge um meine Parkuhr trieb mich dorthin. Wie sich herausstellte: völlig unbegründet. Aber so ist das eben, wenn man mit einem halben Kopf schon wieder woanders ist.

„Danke an alle Köche, die mir ihre Gedanken und Geschichten anvertraut haben“.