
Der Salzburger Kunstverein präsentiert die Ausstellung SURVEYING DESIRE des Künstlerduos New Mineral Collective. Die aus Kanada stammende Künstlerin Tanya Busse und die litauische Künstlerin Emilija Škarnulytė gründeten das Kollektiv im Jahr 2012. Mit Fotografie, Film und skulpturalen Installationen setzen sie sich kritisch mit der zeitgenössischen Landschaftspolitik auseinander.

Beim Betreten des Ausstellungsraums taucht man direkt in einen Farbenrausch aus Blau und Türkis ein – eine Farbkombination, die überraschenderweise positiv auf die Betrachter*innen wirkt. Der Boden des Raumes ist in einem intensiven Blau gehalten, während große, zart türkis beleuchtete Kugeln im Raum verteilt sind. Von der Decke hängen Seile, an dem kunstvoll gearbeitete Stäbe aus Untersberger Marmor befestigt sind.
An den Wänden großformatige Fotoarbeiten, die zusätzliche Einblicke in die skulpturalen Werke geben. Dennoch kann es herausfordernd sein, die Ausstellung ohne Hintergrundwissen vollständig zu verstehen. Die Bedeutung der Skulpturen und ihrer Symbolik bleibt zunächst oft unklar.

Die aus Untersberg-Marmor gefertigten Stäbe sollen Akupunkturnadeln darstellen, die den Raum vertikal durchdringen, während die großen Kugeln an überdimensionale Badebomben erinnern. Was sind Badebomben? Diese festen Badezusätze lösen sich im Kontakt mit Wasser sprudelnd auf und färben das Wasser bunt. Die von den Künstlerinnen entworfenen „Badebomben“ für Ozeane, werfen jedoch auf, dass diese scheinbar harmlosen Produkte Spuren von giftigen Schwermetallen enthalten können. Insbesondere Titandioxid stellt eine Bedrohung für Meereslebewesen dar.
Damit machen die Künstlerinnen auf ökologische und geopolitische Narrative aufmerksam, die unseren Planeten betreffen. Die skulpturalen Stäbe, die ebenfalls Spritzen symbolisieren sollen, dienen als spekulative Instrumente der Kritik an der kapitalistischen Ausbeutung. Sie legen die „Narben“ der Ausbeutung offen und verweisen auf die Verletzlichkeit der Erde.
SURVEYING DESIRE (übersetzt: Das Verlangen erforschen) ist ein Aufruf, unsere kapitalistisch geprägten Wünsche neu auszurichten und die Maßstäbe unseres Weltbildes zu hinterfragen. Die speziell für den Salzburger Kunstverein geschaffenen Werke reflektieren ökologische und geopolitische Krisen und laden dazu ein, neue planetarische Narrative zu entwickeln. Es handelt sich um Werkzeuge, die den Mikrokosmos des menschlichen Körpers mit dem Makrokosmos der Erde verbinden.

Zusätzlich findet sich in einer Ecke des Ausstellungsraums eine großformatige Screen-Installation, die ergänzende Videoinhalte zur Ausstellung zeigt. Diese audiovisuelle Präsentation vertieft die kritischen und künstlerischen Themen von SURVEYING DESIRE und bietet den Besucher*innen weitere Einblicke in die Arbeit des Künstlerduos.
Mit SURVEYING DESIRE schafft das Künstlerduo New Mineral Collective eine ästhetisch eindrucksvolle und zugleich tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Widersprüchen unseres Planeten – eine Ausstellung, die zum Nachdenken und Umdenken anregt.“
Die Ausstellung läuft noch bis zum 04.05.2025 im Salzburger Kunstverein Salzburg.
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