Anton Einsle im Fokus: 12 beeindruckende Objekte im DomQuartier Salzburg Schenkung von Anna Szalay: Ein kulturelles Erbe

Residenzgalerie Salzburg, Inv.-Nr.671 Einsle Anton Einsle – Selbstporträt

Die Residenzgalerie DomQuartier präsentierte am 26. Februar 2025 bei einer Pressekonferenz eine beeindruckende Sammlung von 12 außergewöhnlichen Objekten des Künstlers Anton Einsle.

Hintergrund und Schenkung

DomQuartier Schenkung für die Residenzgalerie Foto: Neumayr/Leopold 25.02.2025

Die Schenkung von Anna Szalay ist ein bedeutender Beitrag zur Kunstszene und bereichert die Sammlung der Residenzgalerie erheblich. Ihr großzügiges Geschenk ist nicht nur eine Hommage an das künstlerische Erbe ihres verstorbenen Gatten. Es ist auch ein bedeutender Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes. Die Sammlung stammt aus der Familie ihres verstorbenen Mannes Roman Szalay, der ein direkter Nachkomme des Künstlers Anton Einsle war.

Wer war Roman Szalay?

Roman Szalay war ein Unternehmer, ein herausragender Bergsteiger und Spitzensportler. Er führte über 100 Erstbesteigungen in den Ostalpen durch, darunter am Großglockner und im Wilden Kaisergebirge. Zudem nahm er an mehreren Olympischen Spielen teil. Seit 1954 war Anna Szalay mit dem mittlerweile verstorbenen Unternehmer verheiratet und an Kunst interessiert und engagierte sich sehr aktiv für die Kulturförderung. Nach dem Tod ihres Mannes bewahrte sie die Werke über Jahrzehnte hinweg mit großer Sorgfalt. Nun finden sie in der Residenzgalerie Salzburg ein würdiges Zuhause.

Über den Künstler Anton Einsle (30.01.1801-10.03.1871 Wien)

Residenzgalerie Salzburg, Inv.-Nr. 671 Einsle, Anton Einsle mit Originalrahmen

Anton Einsle war ein bedeutender Künstler, dessen Werke durch ihre Detailgenauigkeit und künstlerische Tiefe beeindrucken. Geboren am 30. Januar 1801 in Wien, studierte Einsle an der Akademie der bildenden Künste in Wien und wurde von Hof und Adel stark gefördert. Er war ein versierter Porträtmaler des 19. Jahrhunderts und kaiserlicher Hofmaler, der unter anderem Kaiser Franz Josef rund 30-mal porträtierte. Einsles Werke zeichnen sich durch ihre Lebendigkeit und die Fähigkeit aus, das innere Wesen der porträtierten Personen einzufangen. Er schuf auch ein Bildnis der jungen Kaiserin Elisabeth. Einsles Auftraggeber schätzten seine fein ausgearbeiteten Gemälde, die die porträtierten Personen in zurückhaltender, ausgesprochen lebendiger und sehr vornehmer Art darstellen.

Anton Einsle bewies bereits sehr früh sein zeichnerisches Talent und begann mit 13 Jahren ein Graveurstudium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Josef Klieber. Mit 16 Jahren erhielt er den Gundel-Preis. Ab 1820 widmete er sich der Malerei und studierte Historienmalerei bei Josef Redl. Erste Porträtaufträge in Öl und Miniaturen gehen auf das Jahr 1827 zurück. Im gleichen Jahr erhielt er den Lampi-Preis, übersiedelte nach Prag und war ab 1832 in Budapest, bevor er 1838 nach Wien zurückkehrte. Stilistisch entwickelte sich der Künstler vom klassischen Bildideal hin zu einer natürlicheren Darstellung, die behutsam die Physiognomie der Porträtierten widerspiegelt. Neben Porträts seiner Zeitgenossen schuf Einsle auch historische, mythologische und christliche Sujets.

Die Residenzgalerie Salzburg verfügt über eine bemerkenswerte Sammlung österreichische Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts. Anton Einsle als Hofmaler Kaiser Franz Josephs war darin bis dato nicht vertreten.

Die Schenkung von Anna Szalay ist ein bedeutender Beitrag und es ist eine wunderbare Gelegenheit, die Kunstwerke eines großen Meisters zu bewundern. Man kann die Großzügigkeit von Anna Szalay würdigen.

Schenkung und Restaurierung: Das Konvolut der Schenkung umfasst zwölf Werke. Diese Werke waren ihrem Alter entsprechend verschmutzt. Sie wiesen zudem verschiedene Schäden auf. Die Werke wurden einer umfangreichen Reinigung, Konservierung und Restaurierung unterzogen.

Aktuelle und zukünftige Ausstellungen: Die Gemälde Apostel und David mit dem Haupt Goliats sind noch bis 12. Mai 2025 in der aktuellen Bestandspräsentation „Ausgewählte Werke“ in der Residenzgalerie Salzburg ausgestellt.

Apostel, Werk von Anton Einsle Residenzgalerie Salzburg Foto: © Christa Linossi 2025

Die Gemälde Anton Einsle, Beatrix Einsle, Des Künstlers Tochter Anna und Maria werden ab 6. Juni 2025 in der Sonderausstellung „Face to Face. Österreichische Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts“ in de Residenzgalerie Salzburg zu sehen sein.

Würdigung

Anna Szalay, die Büste von Anton Einsle, ist die Schwiegermutter von Anna Szalay Foto: © Christa Linossi 2025

Es ist eine wunderbare Gelegenheit, die Kunstwerke eines großen Meisters zu bewundern und die Großzügigkeit von der bereits 95-jährigen Dame Anna Szalay zu würdigen.

Künstlerische Techniken von Anton Einsle

  • Ölmalerei: Einsle war bekannt für seine Porträts in Öl, die durch ihre Detailgenauigkeit und Lebendigkeit beeindruckten. Er verwendete feine Pinselstriche, um die Texturen und Nuancen der Haut und Kleidung seiner Modelle darzustellen.
  • Miniaturmalerei: Neben großformatigen Porträts schuf Einsle auch Miniaturen, die durch ihre Präzision und Detailtreue auffielen.
  • Historienmalerei: Einsle studierte Historienmalerei und schuf Werke, die historische, mythologische und christliche Sujets darstellten.

Die Porträts von Anton Einsle strahlen eine Lebendigkeit aus. Sie fangen das wahre Wesen der dargestellten Personen ein. Diese Merkmale offenbaren die zeitlose Kunstfertigkeit dieses außergewöhnlichen Meisters.