Lithografie und Solnhofener Schiefer: Tradition trifft Kunst

Für das 70jährigen Jubiläum der Grafischen Werkstatt im Traklhaus wurden künstlerische Fotografien der Werkstatt aufgenommen. 70 Jahre grafische Werkstatt Foto Christian Jammernegg

70 Jahre grafische Werkstatt Traklhaus: Ein Erbe der Kunst und Kreativität

Wie alles begann: Die grafische Werkstatt Traklhaus ist seit 70 Jahren ein zentraler Akteur in der zeitgenössischen Kunstszene. Sie hat eine lange Geschichte. Die Werkstatt engagiert sich für die Förderung und Präsentation neuer künstlerischer Talente. Dadurch hat sie sich als unverzichtbare Institution etabliert. Diese Werkstatt hat zahlreiche bedeutende Ausstellungen kuratiert. Sie hat viele Künstler unterstützt. Außerdem fungiert sie als lebendiger Ort des Austausches und der Inspiration. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die beeindruckende Geschichte und die anhaltende Relevanz dieser einzigartigen Einrichtung.

Die Künstler Gustav Kurt Beck und Slavi Soucek gründeten 1952 eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Salzburg. Die „Galerie Kunst der Gegenwart“ sollte aktuelle Tendenzen in der bildenden Kunst ausloten. Sie sollte diese präsentieren und fördern. Außerdem sollte sie durch den Erwerb und Verlag von Grafiken eine repräsentative Sammlung aufbauen. Diese Vision blieb bestehen. 1954 richtete die Galerie eine „Graphische Versuchswerkstätte“ ein. Dies schuf eine Grundlage für Produktion und Edition.

Heute, nach 70 Jahren, ist die grafische Werkstatt Traklhaus nicht nur ein Produktionsort für künstlerische Druckgrafik. Sie ist auch ein lebendiger Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte. Die Werkstatt ist eine feste Größe in der Kunstszene. Ihre historischen Wurzeln und ihr kontinuierliches Engagement für die Kunst haben dazu beigetragen. Ihre Rolle als Ausstellerin und Vermittlerin zeigt sich in ihrer Fähigkeit, bedeutende Ausstellungen und Künstlerprojekte zu unterstützen. Dies fördert ihre anhaltende Relevanz in der heutigen Kunstwelt.

Mein Interesse galt der Lithografie und dem Solnhofener Schiefer und so nahm ich an einem Workshop teil, um Erfahrungen zu sammeln in der Lithografie

Für das 70jährigen Jubiläum der Grafischen Werkstatt im Traklhaus wurden künstlerische Fotografien der Werkstatt aufgenommen. Der Lithografie Stein Solnhofer Schiefer / Foto: Christian Jammernegg

Ich habe selbst einen Kurs in der Druckwerkstatt besucht. Ich entschied mich für die Lithografie. Und zwar mit dem Lithografie Stein. Diese Erfahrung war für mich besonders bedeutsam, da ich die vielseitigen Bearbeitungsmöglichkeiten dieses Steins aus erster Hand erleben konnte. Der Kontakt zum Solnhofener Schiefer hat in mir eine tiefe Wertschätzung geweckt. Im Mittelalter wurde er als Farbreibstein verwendet. In der Gotik fand er bei Bildhauerarbeiten Einsatz. Dadurch habe ich die historischen und künstlerischen Aspekte dieser Technik schätzen gelernt. Jede Gravur und jede Ätzung fühlte sich wie eine direkte Verbindung zu den Künstlern der Vergangenheit an. Sie erinnerte mich daran, wie zeitlos und inspirierend die Kunst des Druckens ist. Für mich ist die Lithografie persönlich nicht nur eine Technik. Sie ist auch ein Mittel, um Geschichten zu bewahren. Dazu bewahrt sie Emotionen in einer greifbaren Form.

Arbeit: Christa Linossi, meine erste Lithografie erarbeitet mit dem Lithografie Stein Foto: © Christa Linossi 2024

Er bleibt ein Stein, der die schönsten und vielfältigsten Bearbeitungsmöglichkeiten bietet. Abgesehen von seinem Gewicht, hat er kaum Nachteile, außer dass es zunehmend schwieriger wird, ihn zu beschaffen. Uns interessiert vor allem seine „Oberfläche“, die wir auf verschiedene Weise für unsere Zwecke bearbeiten. Sein eigentlicher Name ist „Solnhofener Schiefer“, ein amorpher, heller, schieferartig gelagerter, reiner Kalkstein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Solnhofener_Plattenkalk (nähere Informationen zum Solnhofener Schiefer)

Schon im Mittelalter fand dieser Stein als „Farbreibstein“ in den Ateliers der Maler und Drucker Verwendung. Obwohl er eine spröde Härte aufwies, diente er den Bildhauern für ihre Arbeiten. In der Gotik jedoch setzte man Säure ein. Bestimmte Partien wurden durch Ätzverfahren vertieft. So konnte eine Lithografie entstehen.

Warum spreche ich von diesem Stein? Erstens, weil er in der Traklwerkstatt für Lithografie immer noch im Einsatz ist. Er stellt für mich einen besonderen Wert bei der Erstellung eines Druckes dar. Es müssen zahlreiche Vorbereitungsschritte unternommen werden, bevor man das fertige Ergebnis einer hochwertigen Lithografie in Händen halten kann.

Seit 1954 bewahrt die Werkstatt von jeder gedruckten Edition ein Exemplar auf. Diese Exemplare werden in das Archiv aufgenommen, das für umfangreiche Ausstellungsaktivitäten genutzt wird. Bis zu sechsmal jährlich dienen die Räumlichkeiten der Werkstatt auch für Präsentationen. Dabei werden sowohl Editionen und Mappenwerke als auch Einzelausstellungen oder thematische Schauen präsentiert.

Seit 70 Jahren spielt die grafische Werkstatt Traklhaus eine wesentliche Rolle in der Förderung und Darstellung zeitgenössischer Kunst. Gustav Kurt Beck und Slavi Soucek riefen sie ins Leben. Sie etablierte sich rasch als maßgebliche Stimme im Kunstbetrieb. Die Werkstatt hat nicht nur die Funktion, Kunstwerke herzustellen und herauszugeben. Sie ist auch ein Treffpunkt für den Austausch zwischen Künstlern und Kunstliebhabern. Mit einer Vielzahl von Ausstellungen und einem umfassenden Archiv bleibt sie ein zentraler Bestandteil der Kunstszene. Ich habe die Begeisterung für die Lithografie mit dem traditionellen Stein selbst erlebt. Diese Technik hebt die Vielfalt und den historischen Wert hervor.

http://www.lithowerkstatt.at/