Die symbolische Bedeutung von Arno Lehmanns Skulptur ‚Der große Stier oder Mühe des Weges‘ in Salzburg

Enthüllung der Plastik von Arno Lehmann (1905-1973)

Der große Stier oder Mühe des Weges, Enthüllung der Plastik von Arno Lehmann , Festung Salzburg, 20240731 Foto: wildbild, Herbert Rohrer
Gruppenbild mit Stier (von li): Bgm. Bernhard Auinger, LP Brigitta Pallauf, Laudator Nikolaus Schaffer, Trude Kaindl-Hönig, LH Wilfried Haslauer, Direktor Martin Hochleitner. © Salzburg Museum/Herbert Rohrer

Das Salzburg Museum hat eine großzügige Schenkung aus Privatbesitz erhalten. Es handelt sich um die Skulptur von Arno Lehmann „Der große Stier oder Mühe des Weges“. Die Bronzeskulptur aus den 1950er Jahren wird künftig auf der Festung Hohensalzburg aufgestellt und zu sehen sein. An diesem prominenten Ort über den Dächern der Stadt soll sie an Lehmanns jahrzehntelanges Wirken auf der Festung erinnern. Hier hatte er 1949 Atelier und Wohnung bezogen und sein Lebenswerk geschaffen.

Direktor Martin Hochleitner mit der Plastik “Der große Stier oder Mühe des Weges” von Arno Lehmann (1905-1973) am neuen Standort im Burghof der Festung Hohensalzburg © Salzburg Museum/Herbert Rohrer

Wer war Arno Lehmann? Er wurde 1905 in Berlin geboren, trat nach dem Abitur als Volontär in eine Töpferei ein und wandte sich nach einer kurzen Banklehre dem Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in München zu, das er 1929 abschloss.

In einer eigenen kleinen Werkstatt fertigte er Kleinplastiken und keramische Schmuckketten an und konnte bereits 1934, als er für seine ungewöhnliche Tierplastik „Zebu-Stier“ im Staatlichen Museum Berlin den Großen Preis erhielt, diese Werkstatt erheblich erweitern und sogar Mitarbeiter einstellen.

Als ein Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg diese Werkstatt und damit seine Existenzgrundlage zerstörte, wagte Lehmann einen Neuanfang in Österreich. Seine Keramikwerkstatt in Bad Aussee, wo er mit seiner Familie in der Villa Alberti wohnte, produzierte Gebrauchskeramik, die zwar das Überleben sicherte, aber keine Reichtümer abwarf. Ein weiterer Schicksalsschlag, die Zwangsräumung der Villa, raubte ihm auch diese bescheidene Existenz.

In dieser bedrohlichen Situation stellte der Salzburger Landeshauptmann Josef Rehrl der Familie Lehmann 1949 Wohnung und Atelier in den Räumen der Salzburger Festung zur Verfügung.

In den 1950er Jahren entstanden auch zahlreiche erdfarbene Bilder, die figurative Darstellungen mit stark abstrahierenden Elementen verbinden, sowie großformatige Mosaike. Fritz Wotruba, Oskar Kokoschka und Clemens Holzmeister zählten zu seinen begeisterten Bewunderern und wussten um seine Bedeutung als Bindeglied zwischen der Kunst der zwanziger Jahre und der modernen Keramik – doch bedeutende öffentliche Aufträge in Salzburg blieben aus! Erst 1959 erhielt Lehmann in Salzburg von Clemens Holzmeister den Auftrag für „16 schwebende Plastiken nach einer Fuge von Bach“ für das Festspielhaus.

So begann er, unter widrigen Umständen auf der Festung fanatisch an keramischen Großprojekten zu arbeiten, die er zumeist in Gips modellierte und die zum Teil noch heute erhalten sind. In seinem Atelier auf der Festung arbeitete Arno Lehmann fernab der herrschenden Kunstströmungen. Er war nahezu isoliert und seine Erkenntnisse erreichten keine breiteren Kreise. Zu Lebzeiten und noch heute gilt sein Werk als das eines Außenseiters.

Über das Leben und den einzigartigen künstlerischen Werdegang von Arno Lehmann schreibt Dr. phil. Christa Svoboda (2005, ist Kunsthistorikerin mit dem Titel „Ethos und Form eines Leidenschaftlichen“.Kurzer Auszug: „Der namhafte und sicher bedeutendste Keramiker des 20. Jahrhunderts hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag zu feiern gehabt. Arno Lehmann war im eigentlichen Sinne ein Bildhauer-Keramiker und ein Voll-Künstler in jeder Hinsicht, der sich aus eigenem Antrieb nie darum bemühte, sich einen Platz im irdischen Künstler-Olymp zu sichern. Er lebte für und nicht von seiner Kunst. Ehrungen und Auszeichnungen sind ihm von internationalen Gremien und Kollegen zeitlebens zugekommen, Ausstellungen im Ausland ließ er zu oder lehnte sie ab, weil er dann weniger Zeit für seine Projekte gehabt hätte. Seit 1949 lebte Lehmann inmitten der Stadt Salzburg, man könnte sagen: er lebte über ihr! Denn seine Wohnung und seine Werkstatt befanden sich im „Hohen Stock“ auf der Festung Hohensalzburg, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1973 ganz Unglaubliches schuf. Es waren wesentliche Jahre seines Schaffens, die er in dieser „Stadt des Weltkulturerbes“ verbrachte – und doch ist sie ihm diese eine entsprechende Würdigung bis zum heutigen Tage schuldig geblieben.“

Arno Lehmann konnte aus der Not heraus in dieser Festung sowohl sein Atelier als auch seine Wohnung einrichten. Als Künstler hat er sich hier sicherlich wohlgefühlt, was zur Entstehung großer und faszinierender Werke führte. Die Festungsmauern, die viele Geschichten bergen, bieten dem Künstlerblick eine wunderbare Aussicht über die Stadt. 

Arno Lehmann Skulptur „Der große Stier oder die Mühsal des Weges“, betrachten Sie es genau und Sie können das Herz wahrnehmen Foto: © Christa Linossi 2024

Bei genauer Betrachtung seiner Skulptur „Der große Stier oder die Mühsal des Weges“ lässt sich ein Herz erkennen. Ob es nun bewusst oder unbewusst eingearbeitet wurde, könnte es als Symbol der Zuneigung zum Stier stehen und dessen Bedeutung für die Geschichte Salzburgs widerspiegeln, insbesondere während der Belagerung der Stadt durch ein Kriegsheer.

https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/salzburg/stadt_salzburg/stierwascher.html

Philipp Hochmair: Der aufstrebende Superstar der Salzburger Festspiele 2024

Philipp Hochmair Superstar JEDERMANN beim Treff in der Galerie Budja Salzburg, © Foto: Christa Linossi

Am 20. Juli 2024 war die Premiere bei den Salzburger Festspielen, des Neuinszenierten „JEDERMANN“ mit Philipp Hochmair in der Titelrolle.

Wie kam es zum Hype um Philipp Hochmair? „Der diesjährige ‚Jedermann‘ hat schon vor sechs Jahren in dieser Rolle geglänzt, als er als Ersatz einsprang. Diese Aktion scheint damals eine besondere Bedeutung für ihn gehabt zu haben.“

Es ist beeindruckend, wie sehr Philipp Hochmair seit der Premiere des neu inszenierten „Jedermann“ im Mittelpunkt steht. Sein Auftreten in Galerien, bei Lesungen, auf Partys und sogar im exklusiven Schloss Fuschl beweist, dass er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens Anerkennung findet. Der ORF zeigt Filme, in denen Philipp Hochmair mitwirkt. Zum Beispiel in „Blind ermittelt“, wo er den blinden Ex-Chefinspektor Alexander Haller spielt. In der historischen Fernsehserie „Charité III“ übernimmt er die Rolle des Prof. Dr. Otto Prokop. Im Film „Wannseekonferenz“ stellt er Reinhard Heydrich dar, einen hochrangigen SS-Offizier. Die Handlung dieses Films gründet auf der historischen Konferenz, die am 20. Januar 1942 in einer Villa am Wannsee in Berlin abgehalten wurde.

Das Besondere an Philipp Hochmair ist sicherlich seine charmante und lockere Art. Seine Bereitschaft, sich unter die Leute zu mischen und unzählige Selfies mit Fans zu machen, hat seinen Bekanntheitsgrad zweifellos gesteigert. Vor allem die Damenwelt scheint von ihm fasziniert zu sein – vielleicht träumt die eine oder andere von einem privaten Rendezvous mit dem umschwärmten Superstar, bei dem sein Charme und seine Ausstrahlung eine große Rolle spielen.

Es ist wesentlich, die Bedeutung von Philipp Hochmair als herausragenden Schauspieler zu betonen. Seine Ausbildung unter Klaus Maria Brandauer war entscheidend, um in der heutigen Zeit Erfolge zu feiern. Ebenso gebührt dem Regisseur Robert Carsen Anerkennung. Mit seiner modernen Neuinszenierung des „Jedermann“ hat er eine Plattform für Hochmairs Talent geschaffen, die es ihm erlaubt, die Rolle auf eindrucksvolle Weise darzustellen.

Es ist die Kombination aus Hochmairs Talent und Charisma und Carsens visionärer Regie, die den diesjährigen „Jedermann“ zum Erfolg führt. Das Zusammenspiel von individuellen Fähigkeiten und kreativer Teamarbeit macht diese Produktion zu einem Höhepunkt der Salzburger Festspiele. Bemerkenswert ist auch, dass sich Carsen als Regisseur bewusst im Hintergrund hält, um den Fokus auf den Hauptdarsteller zu lenken.

Neben den Auftritten bei den Salzburger Festspielen, wo noch insgesamt zehn Vorstellungen auf dem Domplatz stattfinden, wird er am 2. August 2024 mit seiner Show „Schiller Balladen Rave – Philipp Hochmair & Die Elektrohand Gottes“ auch in Gmunden im Toscana Park zu sehen sein. Außerdem wird er am 9. August 2024 auf der Burg Glam auftreten. Dort tritt er mit seiner Band „JEDERMANN RELOADED“ auf. Diese zusätzlichen Auftritte unterstreichen seine Vielseitigkeit und Beliebtheit.

Es ist beeindruckend, wie er sich in einen Superstar verwandelt. Philipp Hochmair erweist sich als wahres Multitalent, das sowohl in der Schauspielerei als auch in der Musik erfolgreich ist. Man darf gespannt sein, wie lange dieser Hype noch anhält.

https://www.philipphochmair.com/

The Transformation of Infinity: Experimental Photo Work by Christa Linossi 2024

experimental photo work by © Christa Linossi 2024 from the series „Love is a Illusions“

So wie die Entfernungen mit zunehmendem Alter abnehmen, verliert die Welt ihre Unendlichkeit. Die kindliche Sehweise verwandelt sich in ein schätzbaren Maßstab. Bis sich der unendliche Kosmos wieder offenbart, werden unüberwindbare Entfernungen begehbar.

Liebe gleicht einer Wanderung über Stufen: Mal befindet man sich auf dem Gipfel, dann wieder im Tal. Sind es nicht die Distanzen, die schwinden, oder verliert sie ihre Unendlichkeit? Liegen nicht Liebe und Schmerz stets beieinander? Sie brennt wie Feuer!

Just as distances diminish with age, the world loses its infinity. The childlike way of seeing is transformed into an assessable scale. Until the infinite cosmos reveals itself again, insurmountable distances become accessible.

Love is like a hike over steps: Sometimes you’re on the summit, then back in the valley. Isn’t it the distances that dwindle, or does it lose its infinity? Aren’t love and pain always side by side? It burns like fire!

Jedermann bei den Salzburger Festspielen 2024: Philipp Hochmair in der Titelrolle

Philipp Hochmaier „Jedermann“ Darsteller, Foto: © Christa Linossi 2024

In der Vergangenheit, bevor die Premiere von JEDERMANN am Samstag, 20. Juli 2024, bei den Salzburger Festspielen als Eröffnung zur Festspielsaison 2024 vom „Sterben des reichen Mannes“ über die Bühne ging, ist bereits ein Hype um den neuen Jedermann-Darsteller Philipp Hochmair entbrannt.

Zum ersten Mal hatte ich das Vergnügen, am Montag, den 22. Juli 2024, leider nicht auf dem Domplatz – der Wettergott hatte kein Einsehen – das berühmte Schauspiel „Jedermann“ im Großen Festspielhaus in Salzburg zu sehen. Das Stück von Hugo von Hofmannsthal ist ein fixer Bestandteil der Salzburger Festspiele und wird – sofern das Wetter mitspielt – jedes Jahr vor der beeindruckenden Kulisse des Salzburger Doms aufgeführt.

Salzburger Festspiele Robert Carsen
Foto: Neumayr/Leopold

Die Übertragung des „Jedermann“ ins 21. Jahrhundert ist Robert Carsen mit seiner diesjährigen Neuinszenierung gelungen. Er verwandelte die Bühne mit dem Dom als Kulisse in ein beeindruckendes, modernes und zugleich zeitloses Bühnenbild. Der Einsatz von Licht und Schatten sowie die minimalistischen, aber effektvollen Szenerien unterstrichen die dramatischen Momente des Stückes perfekt. Besonders hervorzuheben ist die Szene, in der „Jedermann“ von seinen Reichtümern Abschied nimmt; das Bühnenbild verstärkte die emotionale Tiefe dieser Momente erheblich.

Salzburger Festspiele 2024/ Hugo von Hofmannsthal/ Jedrmann/ Premiere am 20.Juli 2024//
Robert Carsen: Regie/ Robert Carsen, Luis F. Carvalho: Bühne/ Luis F. Carvalho: Kostüme/ Robert Carsen, Giuseppe di Iorio: Licht/ Rebecca Howell:Choreografie/David Tushingham:Dramaturgie//
Philipp Hochmair:Jedermann, Deleila Piasko: Buhlschaft © SF/Monika Rittershaus

Die schauspielerische Leistung von Philipp Hochmair in der Titelrolle war von beeindruckender Intensität und Tiefe. Besonders berührend war seine Fähigkeit, die innere Zerrissenheit und schließlich Reue des „Jedermann“ darzustellen.

Jedermann 2024: Philipp Hochmair (Jedermann)
© SF/Monika Rittershaus

Auch Deleila Piasko als Buhlschaft überzeugte. Sie brachte eine Mischung aus Charme und Stärke in ihre Rolle, die perfekt zu der dynamischen Beziehung zwischen Jedermann und seiner Geliebten passte.


Jedermann 2024: Deleila Piasko (Buhlschaft), Philipp Hochmair (Jedermann)
© SF/Monika Rittershaus

Auch die Nebenrollen waren hervorragend besetzt. Die Darsteller des Todes, des Glaubens und anderer allegorischer Figuren verliehen der Aufführung eine zusätzliche Dimension. Ihre Darbietungen trugen dazu bei, die moralischen und spirituellen Themen des Stückes zu unterstreichen.

Jedermann 2024: Dominik Dos-Reis (Tod), Philipp Hochmair (Jedermann)
© SF/Monika Rittershaus

Beeindruckend ist auch, wie Carsen die Tischgesellschaft in eine Party, wie sie die Reichen und Schönen feiern, in eine Art Disco verwandelt. Ein Kellner, der Bote des Todes, schenkt Jedermann reinen Wein ein, und die Gesellschaft flieht, als Jedermann mitgeteilt wird, dass seine Zeit abgelaufen sei und er sich auf seine letzte Reise vorbereiten müsse. Verzweifelt versucht Jedermann, jemanden zu finden, der ihn auf dieser Reise begleitet, doch seine Freunde, seine Geliebte und sogar sein Reichtum verlassen ihn. Am Ende bleibt ihm nur der Glaube, der ihn auf seinem Weg begleitet und ihm hilft, seine Sünden zu bereuen. Durch diese Reue wird er schließlich von Gott begnadigt und findet Erlösung.

Jedermann 2024: Lukas Vogelsang (Dicker Vetter), Daniel Lommatzsch (Dünner Vetter), Ensemble
© SF/Monika Rittershaus

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die diesjährige Aufführung des „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen ein beeindruckendes Erlebnis war. Die Kombination aus hervorragenden schauspielerischen Leistungen, einer modernen Inszenierung und der einzigartigen Kulisse des Salzburger Doms machten das Stück zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Premiere Jedermann 2024 Schlussapplaus: Rebecca Howell (Choreografie), Luis F. Carvalho (Kostüme), Robert Carsen (Regie), Giuseppe di Iorio (Licht), David Tushingham (Dramaturgie), Lukas Vogelsang (Dicker Vetter), Kristof Van Boven (Mammon), Dörte Lyssewski (Ein armer Nachbar / Werke), Deleila Piasko (Buhlschaft), Philipp Hochmair (Jedermann), Christoph Luser (Jedermanns guter Gesell/Teufel), Ensemble
© SF/Marco Borrelli

Aber um die volle Wirkung und die tiefen emotionalen und moralischen Botschaften des Stückes zu erleben, empfehle ich jedem, sich den „Jedermann“ selbst anzusehen. Es ist eine Aufführung, die nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und lange im Gedächtnis bleibt.

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Salzburger Festspiele 2024: Sternstunden der Menschheit Inszenierung und Hintergrundinformationen

Sternstunden der Menschheit 2024: Barbara Melzl, Evelyne Gugolz, Steffen Höld
© SF/Sandra Then

Die Salzburger Festspiele, eines der angesehensten Kulturereignisse weltweit, feierten ihre Eröffnung mit der Premiere von „Jedermann“ am Samstag, den 20.07.2024, und dem Festspielauftaktfest 2024. Diese jährliche Veranstaltung lockt Künstler und Kulturliebhaber aus der ganzen Welt an und dient als Bühne für exzellente Darbietungen in Theater, Oper und Musik.

Derzeit folgt ein Terrassengespräch auf das nächste, und ich bin der Meinung, dass diese Gespräche einen ausgezeichneten Einstieg in die Darbietungen bieten. Sie liefern wertvolle Einblicke und Hintergrundinformationen, die das Verständnis und die Wertschätzung für die Aufführungen erhöhen.

Salzburger Festspiele TerrassenTalk in Salzburg „Sternstunden der Menschheit“ v.l.n.r. Mathias Weibel, Thom Lutz und Katrin Michaels
Foto: Neumayr/Leopold 19.07.2024

Hier ist ein kurzer Überblick über die Neuinszenierung von Stefan Zweigs „Sternstunden der Menschheit“, inszeniert von Thom Luz, musikalisch geleitet von Mathias Weibel und dramaturgisch begleitet von Katrin Michaels sowie Schauspieldirektorin Marina Davydova, präsentiert beim Terrassengespräch am 19. Juli 2024.

Wie kam es zu dieser Neuinszenierung?

Marina Davydova
© SF/Neumayr/Leo

Mit der Regisseurin und (jetzt Schauspieldirektorin) Marina Davydova hat Thom Luz schon früher zusammengearbeitet. So war er zu Gast bei ihrem Moskauer Festival. Davydova: „Thoms Theaterästhetik ist meiner sehr ähnlich. Seine Arbeiten erinnern mich an abstrakte Malerei. Als ich ihn für das diesjährige Schauspielprogramm anfragte, kam er mit der Idee der Sternstunden auf mich zu und ich war sofort begeistert.“ Den Schriftsteller Stefan Zweig lernte sie bereits zu Zeiten der ehemaligen Sowjetunion kennen, wo er im Gegensatz zu vielen anderen westlichen Autoren jenseits des „Eisernen Vorhangs“ Anerkennung fand.

Der Titel „Sternstunden der Menschheit“ schwebte der Dramaturgin Katrin Michaels schon vor Jahren vor, um auf die heutige Zeit zu verweisen, in der die Menschheit in vielerlei Hinsicht das Gegenteil einer Sternstunde erlebt. Das sieht auch Luz so: „Wir leben in einer Zeit, die unsere Welt wahrscheinlich für viele Jahre nachhaltig prägen wird. Thomas Mann spricht sehr treffend vom ‘Edelrost der Geschichte’, der über den Erzählungen Stefan Zweigs liegt.“

Salzburger Festspiele TerrassenTalk in Salzburg „Sternstunden der Menschheit“ v.l.n.r. Maria Therese Rudolph (Moderatorin), Mathias Weibel Musikalische Leitung, Thom Luz Regie und Sound Design, Katrin Michaels Dramaturgie und Marina Davydova Schauspieldirektorin Foto: © Christa Linossi 2024

Was macht den Text von Stefan Zweig so interessant?

Den Inhalt von Zweigs Text beschreibt Luz so: „Es sind 14 Miniaturen historischer Ereignisse, die Zweig ausgewählt hat, weil sich in ihnen in einem kurzen Augenblick die Welt schlagartig verändert. Zweig wählt etwa die Niederlage bei Waterloo, die Verlegung des ersten Tiefseekabels zwischen Europa und den USA, aber auch Goethes Schreibtisch – Momente oder Gegenstände, an denen etwas geschah, das unsere Welt – sei es politisch oder poetisch – nachhaltig prägt.“ Diese Momente sind oft Wendepunkte, die das Schicksal von Nationen und Menschen entscheidend beeinflusst haben.

Thom Luz, der sowohl Regie führt als auch für das Sounddesign verantwortlich ist, inszeniert diese Geschichten in einer modernen Version in einem Museumsdepot voller Statuen und Trümmer aus zweitausend Jahren europäischer Geschichte. Diese visuelle Kulisse dient als symbolischer Hintergrund für die historischen Miniaturen und unterstreicht die zeitlose Bedeutung der dargestellten Ereignisse.

In den vielen Verbindungen zwischen Zweig selbst, Salzburg, Brasilien, der Vergangenheit und der Gegenwart geht es letztlich darum, die Zeitlosigkeit der Themen erfahrbar zu machen. „In den Sternstunden sind eigentlich alle Themen enthalten, die uns als Menschen ausmachen“, sagt Luz und ergänzt: „Zweig träumt sehr oft auch sein eigenes Schicksal in die Sternstunden hinein. Eine seiner frühen Sternstunden wurde später zu seinem Schicksal: In der Cicero-Geschichte geht es um einen Mann, der ebenfalls vor politischen Unruhen ins Exil flieht und dort erkennt, dass der Weg in den Selbstmord für ihn der einzige Weg nach vorn ist. Genau das ist Zweigs eigene Geschichte geworden.“

In der Aufführung von „Sternstunden der Menschheit“ ist die Musik entscheidend, um die Stimmung und die emotionale Intensität der historischen Ereignisse zu unterstreichen. Mathias Weibel, zuständig für Komposition und musikalische Leitung, kooperiert eng mit Thom Luz, damit die Musik perfekt in das Stück integriert wird und die Handlung verstärkt.

Die visuelle Umsetzung von „Sternstunden der Menschheit“ verspricht eine beeindruckende und einzigartige Neuinszenierung zu werden. Thom Luz plant dafür den Bau einer ungewöhnlichen Bühne, die an ein Museumsdepot erinnert, voll mit Statuen und Ruinen aus zweitausend Jahren europäischer Geschichte. Diese Szenerie wird als symbolische Kulisse für Stefan Zweigs historische Miniaturen dienen und die zeitlose Relevanz der geschilderten Begebenheiten hervorheben.

Die Bedeutung von Zweig eigenem Buch über Brasilien mit dem Titel “Land der Zukunft” sei nicht zu unterschätzen, waren sich Weibel und Luz einig: Zweig habe sich das Land eher als einen die Realität verklärenden Ort vorgestellt. An seinem letzten Aufenthaltsort, einer eher ärmlichen Wohnung in Pétropolis, hätten sich Zweigs Hoffnungen wohl relativiert. Am Ende seiner von zunehmender Verzweiflung geprägten Reisen sei für ihn die Reise ins Nichts der letzte Fluchtpunkt gewesen.

Premiere: Landestheater Salzburg, Samstag, 27. Juli 2024

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Siemens & Salzburger Festspiele: Virtuelle Akustik-Optimierung

Pressekonferenz Salzburger Festspiele & Siemens am 17.7.2024 „Welcome to Sound of Science“ Salzburger Festspiele Foto: © Christa Linossi

Am Anfang der Pressekonferenz war mir noch nicht klar, worum es hier ging. Es ging um Technik, aber um welche? Ich sprach mit Prof. Dr. Frucht und stellte die Frage, ob diese Technik ähnlich wie moderne Technologien in der Autoindustrie verwendet wird. Er antwortete, dass der Ansatz ähnlich sei, aber die Anwendung unterschiedlich. Meine nächste Frage war, ob es in Zukunft möglich sein könnte, sich direkt in Konzertsäle einzuschalten, mit einer Brille, die wie eine normale Brille aussieht. Dies verneinte er nicht.

Die „Sound of Science“ – App stellt Siemens ausgewählten Partnern aus der Kulturszene als Demonstrations-Anwendung kostenlos zur Verfügung. Die Simulationslösungen der Applikation gibt es zu kaufen. Das Große Festspielhaus in Salzburg dient als erstes Beispiel für die Anwendung eines digitalen Zwillings, der ein audiovisuelles Erlebnis digitaler Veranstaltungsräume ermöglicht. Siemens, ein langjähriger Partner der Salzburger Festspiele, erkennt die Vorteile solcher Innovationen. Diese Technologie, die speziell für das Große Festspielhaus entwickelt wurde, verbessert die Akustik und macht die Planung effizienter. Es ist vorstellbar, dass ähnliche Technologien zukünftig auch an anderen Veranstaltungsorten und in weiteren Bereichen der Musikproduktion zum Einsatz kommen.

Präsentation „Sound of Science“ by Siemens: Peter de Clerk (Senior Director Marketing, Simcenter Portfolio, Siemens), Kristina Hammer (Präsidentin der Salzburger Festspiele), Stephan Frucht (Künstlerischer Leiter des Siemens Arts Programms), Edwin Pfanzagl-Cardone (Leitung Akustik, Salzburger Festspiele)
©Siemens Foto: Neumayr/Leopold 17.07.2024

Siemens entwickelte einen digitalen Zwilling für Veranstaltungshallen, der es ermöglicht, Akustik und Gebäudestruktur realitätsnah zu simulieren. Die Premiere dieser Technologie, genannt „Sound of Science“, findet im Großen Festspielhaus der Salzburger Festspiele statt. Mit diesem digitalen Zwilling kann die Akustik des Raumes genau simuliert und verbessert werden, was eine präzise Abstimmung der Positionierung von Musikern und Sängern erlaubt, um ein optimales Klangerlebnis zu gewährleisten.

Präsentation „Sound of Science“ by Siemens: Kristina Hammer (Präsidentin der Salzburger Festspiele), Stephan Frucht (Künstlerischer Leiter des Siemens Arts Programms)
©Siemens

Außerdem können Orchesterarrangements vorab auf der Bühne getestet und arrangiert werden – noch bevor ein Ton in der realen Welt erklingt. Mit der Anwendung können Veranstaltungsbetreiber virtuell erkunden, wie sich die Akustik bei den unterschiedlichsten Saalkonfigurationen verändert, um das bestmögliche akustische Szenario auszuwählen – etwa, wie es sich auf das Hörerlebnis auswirkt, wenn man Akustikpaneele hinzufügt. Auch Bühnenproduktionen können künftig besser im Vorfeld akustisch simuliert und geplant werden. Ein weiterer bedeutender Punkt ist, dass man in Zukunft die Ausrichtung der Musiker und Sänger genau abstimmen kann, um das bestmögliche Klangerlebnis zu erzielen. Virtuell kann getestet werden, wie sich verschiedene Anordnungen auf die Akustik auswirken, um so die optimale Positionierung zu finden. Das spart Geld, Ressourcen und Zeit.

SO FUNKTIONIERT DIESES SYSTEM:

Der Einsatz von Virtual-Reality-Brillen ist ein innovativer Aspekt dieser Technologie. Sie erlauben es Technikern und Eventplanern, Akustik und Raumkonfigurationen in einer immersiven Umgebung zu testen und zu verbessern, bevor tatsächliche Änderungen umgesetzt werden. Dies führt zu einer Zeit- und Kostenersparnis, da verschiedene Szenarien virtuell ausprobiert werden können, ohne den physischen Raum anpassen zu müssen.

Präsentation „Sound of Science“ by Siemens: Kristina Hammer (Präsidentin der Salzburger Festspiele)
© Siemens, 2024 in Salzburg, Austria.

Die Simulation eines digitalen Zwillings erfolgt durch die Erstellung eines detaillierten virtuellen Modells des physischen Objekts oder Systems. Folgende grundlegende Schritte wurden bei der Implementierung für das Große Festspielhaus angewendet:

  1. Datenerfassung: Zunächst werden umfangreiche Daten über das physische Objekt gesammelt. Dies umfasst architektonische Pläne, Materialien, akustische Eigenschaften und andere relevante Informationen des Festspielhauses.
  2. Modellierung: Diese Daten werden dann verwendet, um ein präzises 3D-Modell des Festspielhauses zu erstellen. Dieses Modell enthält alle strukturellen und akustischen Details, die für die Simulation notwendig sind.
  3. Simulation: Mit Hilfe spezieller Software wird das Verhalten des Modells unter verschiedenen Bedingungen simuliert. Im Fall der Akustik bedeutet dies, dass Schallwellen und ihre Interaktionen mit den Oberflächen des Modells berechnet werden. Dies ermöglicht es, verschiedene Szenarien zu testen, wie z.B. unterschiedliche Orchesteranordnungen oder die Platzierung von Akustikpaneelen.
  4. Analyse und Optimierung: Die Ergebnisse der Simulation werden analysiert, um zu verstehen, wie sich verschiedene Änderungen auf die Akustik auswirken. Basierend auf diesen Analysen können Optimierungen vorgenommen werden, um die bestmögliche Akustik zu erreichen.
  5. Implementierung: Schließlich können die gewonnenen Erkenntnisse in der realen Welt umgesetzt werden, um die Akustik des Festspielhauses zu verbessern.

Diese Methode erlaubt das Testen verschiedener Konfigurationen und Szenarien, ohne dass physische Anpassungen nötig sind, was sowohl Zeit als auch Kosten einspart.

In diesem Fall hat Siemens eine Anwendung namens „Sound of Science“ entwickelt, die die Akustik und Struktur des Festspielhauses realistisch nachbildet. Dies umfasst auch die Simulation von Orchesteranordnungen auf der Bühne und die Auswirkungen von Akustikpaneelen.

Mit „Sound of Science“ bilden wir die Zukunft: Digitale Zwillinge transformieren nicht nur den Alltag vieler Unternehmen, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten für die Kultur- und Kreativbranche“, sagt Prof. Dr. Stephan Frucht, Künstlerischer Leiter des Siemens Arts Programms. „So können wir Bühnenproduktionen künftig besser planen und im Vorfeld sogar akustisch simulieren. Wir freuen uns, dass wir mit den Salzburger Festspielen einen langjährigen Partner an unserer Seite haben, der die Chancen solcher Innovationen erkennt.“

Das Große Festspielhaus der Salzburger Festspiele steht als erster und bisher einziger Veranstaltungsort für „Sound of Science“ zur Verfügung. Siemens beabsichtigt, zusätzliche Säle digital zu erschließen, einschließlich Konzertsälen in Deutschland und England.

„Siemens und die Salzburger Festspiele teilen die gemeinsame Leidenschaft für Exzellenz und Innovation und wir freuen uns im Rahmen unserer jahrelangen engen und vertrauensvollen Partnerschaft an dieser zukunftsweisenden technologischen Entwicklung und Neuerung teilzuhaben“, sagt Dr. Kristina Hammer, Präsidentin der Salzburger Festspiele. „Wir sind gespannt darauf, welche vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sich in der Zukunft aus Sound of Science ergeben werden.“

Siemens arbeitet seit rund 30 Jahren eng mit den Salzburger Festspielen zusammen. Seit 1999 unterstützt das Unternehmen die Festspiele auch als Hauptsponsor. Zeitgleich mit den Salzburger Festspielen finden seit 2002 die Siemens Fest>Spiel>Nächte auf dem Kapitelplatz statt. Die Open-Air-Veranstaltung bietet seit Beginn mehr als einer Millionen Besuchern die Möglichkeit kostenlos historische und aktuelle Festspielproduktionen auf einer LED-Wand zu erleben. Darüber hinaus sind einige Spielstätten der Salzburger Festspiele mit Siemens-Technik in den Bereichen Gebäudeautomation, Sicherheit und Akustik ausgestattet.

Siemens demonstriert mit dieser innovativen Technologie das Potenzial digitaler Zwillinge, die Zukunft zu formen. Es ist faszinierend, dass solch fortschrittliche Lösungen Anwendung in der Industrie und ebenso in der Kultur- und Kreativwirtschaft finden. Ein auf regender Schritt in Richtung einer vielversprechenden Zukunft!

https://www.siemens.com/at/de/unternehmen/messen-events/festspielnaechte.html

https://www.siemens.com/de/de/unternehmen/themenfelder/partnerschaften/house-of-smart.html

Künstliche Intelligenz in Kunst und Kultur: Chancen und Herausforderungen 2024

Fokus: Künstliche Intelligenz

Forum Kultur FOKUS: KÜNSTLICHE INTELLIGENZ Foto BMKÖSHBF Daniel TRIPPOLT

Kunst und Kultur spielen eine einzigartige Rolle in der Entwicklung unserer Gesellschaft. Sie fördern das Verständnis zwischen verschiedenen Gruppen und stärken demokratische Werte. Die Einbeziehung des Publikums ist in diesem Prozess von wesentlicher Bedeutung.

In seiner zweiten Ausgabe konzentrierte sich das Forum Kultur auf das hochaktuelle Thema der „Künstlichen Intelligenz“. Renommierte Experten aus Kunst, Kulturinstitutionen, Wirtschaft, Wissenschaft und Recht versammelten sich, um die zahlreichen Möglichkeiten und Herausforderungen zu diskutieren, die sich aus dem schnellen Fortschritt KI-gesteuerter Anwendungen für Kunst und Kultur ergeben.

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer und Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Eröffnung Foto BMKÖSHBFDaniel TRIPPOLT

Etwa 400 Personen aus dem Kunst- und Kultursektor kamen in der Stiftung Mozarteum Salzburg zusammen, um sich über die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich für die Branche ergeben, auszutauschen. Die Veranstaltung, die am 27. Juni 2024 stattfand, bot Gelegenheit für Diskussionen über die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Kunst, ästhetische Kriterien und den Einsatz neuer Technologien.

Neben Diskussionspunkten zu urheberrechtlichen Aspekten und deren Durchsetzungsmöglichkeiten gegenüber scheinbar übermächtigen internationalen Konzernen wurde auch grundsätzlich über den Begriff der Urheberschaft oder über gesamtgesellschaftliche Implikationen von KI sowie über praktische Anwendungsfelder dieser neuen Technologie diskutiert.

Im Bild Gerfried Stocker Ars Electronica Foto BMKÖSHBFD Trippolt

Die Ergebnisse des Forums Kultur, das sich mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ befasste, sind hier zusammengefasst:

  1. 1. Chancen und Herausforderungen:Die Veranstaltung konzentrierte sich auf die zahlreichen Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich aus der Entwicklung von KI-Anwendungen für Kunst und Kultur ergeben. Im Fokus der Diskussionen standen die Einflüsse der KI auf ästhetische Kriterien und den Umgang mit neuen Technologien.
  2. 2. Branchenperspektiven: Etwa 400 Akteure aus dem Kunst- und Kulturbereich diskutierten über die Zukunft ihrer Branche. Im Fokus der Debatte standen innovative Methoden zur Einbindung von Künstlicher Intelligenz in künstlerische Abläufe und die Entwicklung neuer Kunstformen.
  3. 3. Ethik und Verantwortung: Die Diskussion um Künstliche Intelligenz in der Kunstszene wirft ethische Fragen auf. Wie können wir gewährleisten, dass KI-Systeme kulturelle Vielfalt achten und frei von Vorurteilen sind?
  4. 4. Zusammenarbeit und Ausbildung: Im Verlauf der Veranstaltung wurde die Wichtigkeit der Kooperation zwischen Künstlern, Technologen und Kulturinstitutionen hervorgehoben. Ebenso wurden Bildungsinitiativen zur Förderung des Verständnisses von Künstlicher Intelligenz in der Kunst thematisiert.

Die Veranstaltung bot einen inspirierenden Raum für den Austausch von Ideen und die Erforschung der Zukunft der Kunst im Zeitalter der künstlichen Intelligenz.

Fotos BMKÖSHBFD. Trippolt 3Im Bild (v.l.) Panel mit Kulturwissenschaftler und Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich, Schriftstellerin Nina George, Moderatorin Claudia Zettel

Künstliche Intelligenz hat kürzlich bedeutende Fortschritte erzielt und ist auch im Kunst- und Kultursektor zu einem zentralen Thema avanciert. Wie beeinflusst das neue Verhältnis zwischen Mensch und Maschine unsere Auffassung von Kunst und welche ästhetischen Kriterien sind damit verbunden? Wird KI zu einem Konkurrenten oder zu einem geschätzten Instrument für Künstler, Kulturinstitutionen und das Publikum? (“Forum Kultur – Fokus Künstliche Intelligenz”)

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer:
„Veranstaltungen wie diese sind Ausdruck der gelebten Demokratie.
Wir haben heute viele Inputs von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen gehört, die uns bei der Einordnung dieser neuen Technologie für die Kunst- und Kulturbranche helfen. Klar ist für mich, dass wir die Künstlerinnen und Künstler insbesondere in Bezug auf ihre Urheberrechte schützen müssen, gleichzeitig aber lernen müssen, die Chancen zu nützen.“

Ein Gesamtbudget von 1 Million Euro ist für Projektzuschüsse und Stipendien vorgesehen. Die Einreichung von Anträgen ist ab dem 1. Juli 2024 möglich.

Das Programm zielt darauf ab, sowohl die künstlerische Beschäftigung mit KI zu fördern als auch strukturelle Maßnahmen zu unterstützen, die den Umgang und die Anwendung von KI in Kunst und Kultur erleichtern. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf der Aus- und Weiterbildung.

https://www.bmkoes.gv.at/kunst-und-kultur/schwerpunkte/digitalisierung.html

https://jungk-bibliothek.org/

Perspektive zu KI in Kunst und Kultur!

Im Mittelpunkt stehen neue Formen des künstlerischen Ausdrucks sowie die Potenziale in der Vermittlung und Verbreitung. Gleichzeitig werfen diese Entwicklungen Fragen bezüglich fairer Vergütungen, dem Schutz der kulturellen Vielfalt und der Datengerechtigkeit auf.

Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz unsere Wahrnehmung von Kunst?

Kulturhauptstadt Bad Ischl-Salzkammergut 2024: Ein Erfolgsbericht der Halbjahrespressekonferenz

Am 11. Juli 2024 fand in Bad Aussee die Halbjahrespressekonferenz zur Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 statt.

10072024 Halbzeit-Pressekonferenz © Edwin Husic, courtesy Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

Das erste Halbjahr der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl im Salzkammergut 2024 ist gelungen! Nach sechs Monaten ziehen Intendantin Elisabeth Schweeger und ihr Team Bilanz. Rund 130 Projekte wurden umgesetzt und mehr als 220.000 Besucher*innen konnten verzeichnet werden. Sowohl die Ankunfts- als auch die Nächtigungszahlen entwickelten sich positiv und das Medienecho im In- und Ausland war sehr groß. Theateraufführungen, Musikveranstaltungen und Performances begeisterten das Publikum. Die Kulturhauptstadt Bad Ischl erwies sich als national und international beliebt und erfolgreich.

10072024 Halbzeit-Pressekonferenz Dr. Elisabeth Schweeger © Edwin Husic, courtesy Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

Die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl-Salzkammergut 2024 hat nicht nur kulturelle, sondern auch langfristige wirtschaftliche Auswirkungen. Das Gesamtbudget für die Kulturhauptstadtregion beträgt zwischen 21 und 30 Millionen Euro für den Zeitraum von Anfang 2020 bis Ende 2025. Durch die zahlreichen Veranstaltungen, Projekte und den internationalen Fokus zieht die Region Besucher*innen an, was sich positiv auf die lokale Wirtschaft auswirkt. Die Kulturhauptstadt hat national und international große Aufmerksamkeit erregt, die Medienresonanz in Österreich und 16 weiteren Ländern war enorm.

Es stimmt, dass wir die Dinge nicht immer so lassen können, wie sie sind. Es ist wichtig, über die Mittel und die Kunst nachzudenken, ihre Bedeutung für die Gesellschaft zu verstehen und den Prozess der Veränderung zu erkennen. Veränderungen sind oft notwendig und können dazu führen, dass Menschen ihre Positionen überdenken und anpassen. In dieser Region hat die Konfrontation mit externer Kunst zu Debatten und Diskussionen geführt, die sowohl Fluch als auch Segen sein können. Solche Auseinandersetzungen fördern das Verständnis und die Weiterentwicklung der Gesellschaft.

Die regionale Identität wird durch die Bezeichnung der in der Region lebenden Menschen als „Salzkammergütler“ betont, was den künstlerischen Ansatz der Zusammenführung der Region unterstreicht.

Das Projekt SCALA im Salzkammergut verbindet traditionelles Handwerk mit zeitgenössischer Kunst. Unter dem Motto „Art Meets Craft Meets Art“ lädt SCALA seit März 2023 bis Oktober 2024 Künstlerinnen und Handwerkerinnen aus Österreich und der ganzen Welt zu Arbeitsaufenthalten ins Salzkammergut ein.

Für mich wird eines der wichtigsten HIGHLIGHTS in der Zweiten Jahreshälfte SILENT ECHOES sein: EINE KLANGINSTALLATION ZWISCHEN DER KATHEDRALE NOTRE DAME UND DEM DACHSTEIN.

Silent Echoes: Dachstein ist eine faszinierende Klanginstallation zwischen der Pariser Kathedrale Notre Dame und den Eishöhlen des Dachsteins. Der amerikanische Künstler Bill Fontana entwickelte diese Klangskulptur als künstlerisches Statement zu den Folgen des Klimawandels.

Die Glocken von Notre Dame, die nach dem Brand 2019 verstummt sind, werden durch Vibrationssensoren hörbar gemacht. Die Klänge werden in die Eishöhlen des Dachsteins übertragen, wo sie sich mit den Geräuschen des schmelzenden Gletschers zu einem eindrucksvollen Duett verbinden. Dieses künstlerische Statement verdeutlicht die Zerbrechlichkeit der Kultur und den Einfluss des Klimawandels.

Über das Projekt

2019 brennt Notre-Dame, die „Seele von Paris“, das Wahrzeichen der europäischen Kultur. Die Glocken bleiben verschont, verstummen aber für Jahre. Still „lauschen“ sie dem Treiben der Stadt und den Geräuschen der Baustelle – bis sie 2024 zur Wiedereröffnung der Kathedrale wieder erklingen.

Der amerikanische Klangkünstler Bill Fontana macht die Glocken über Vibrationssensoren hörbar, überträgt die Klänge in die Eishöhlen des Dachsteins und reflektiert sie wie in einem Duett mit den Klängen des schmelzenden Gletschers – ein eindrucksvolles künstlerisches Statement zum Klimawandel und zur Fragilität von Kultur. Dieses ortsspezifische Duett bildet die Basis für eine Klangbrücke“, die an Ausstellungsorte in Europa und darüber hinaus übertragen wird.

Der Parzival-Dom in den Eishöhlen des Dachsteins ist ein Ort, der ein unschätzbares Geheimnis in sich trägt, wie es im Sinne Anton Bruckners Komposition Locus iste heißt: Ein Geheimnis, das uns Menschen die Frage stellt, wie wir in Zukunft mit der Natur leben wollen. Das Werk wird im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt 2024 bei den Goiserer Musiktagen am Glasfügel in der Eishöhle uraufgeführt.

Ich habe mich bewusst für das Highlight Silent Echoes entschieden, weil es wirklich eine sehr interessante künstlerische Darbietung sein wird. In der Dachsteinriesenhöhle wird ein Klavier aufgestellt, das die Klänge der verstummten Glocken von Notre Dame aufnimmt. Diese Klänge werden über Vibrationssensoren in die Eishöhlen des Dachsteins übertragen und verschmelzen dort mit den natürlichen Klängen des schmelzenden Gletschers zu einem eindrucksvollen Duett. Dieses Zusammenspiel verdeutlicht die Zerbrechlichkeit der Kultur und den Einfluss des Klimawandels.

Silent Echoes wird vom 4. September bis 10. November 2024 am Dachstein zu erleben sein. Auch beim ARS Electronica Festival in Linz, im Kunsthaus Graz und im Museums Quartier Wien können Sie dieses außergewöhnliche Klangerlebnis genießen.

Der Startschuss fällt am 3. September 2024 in der Dachstein Riesenhöhle – ein Termin, den Sie sich unbedingt vormerken solltest!

Natürlich gibt es noch viele weitere Projekte und Programme, die für Sie von Interesse sein könnten.

Ein Blick auf die Homepage   https://www.salzkammergut-2024.at/veranstaltungen/

10072024 Halbzeit-Pressekonferenz © Edwin Husic, courtesy Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

Ausstellung Anti-These: Hallein – Kunst und Geschichte im Spannungsfeld der Identität

Hallein ist eine Stadt, die im Spannungsfeld von Ausbeutung, Unterdrückung und selbstgewähltem Antiheldentum steht.

Es handelt sich hierbei um die renovierten Räumlichkeiten der Saline und eine Ausstellung, die vor Kurzem auf der Pernerinsel eröffnet wurde. Foto: © Christa Linossi 2024

Bad Ischl und 23 andere Gemeinden haben im Rahmen ihrer Kandidatur zur Kulturhauptstadt Europas 2024 den Slogan „Kultur ist das neue Salz“ geprägt. Ein Leitsatz, den Hallein zwar nie explizit so formuliert hat, aber seit über drei Jahrzehnten verkörpert. Dabei wächst die Zuversicht, dass dieser Satz wahr ist, und die Freude darüber, dass er zutreffend ist.

Ja, Hallein hat so viel Selbstvertrauen entwickelt, dass es eine Ausstellung mit dem Titel „Antithese“ wagt, welche die dunklen Kapitel der mehr als 2500 Jahre alten Stadtgeschichte eindrucksvoll darstellt und das Spannungsverhältnis von Ausbeutung, Unterdrückung und selbstgewähltem Antiheldentum künstlerisch zur Diskussion stellt.

Pernerinsel Hallein zur Ausstellung Anti – These – Hallein „Fürsterzbischof Paris Lodron“ von Giacomo Manzù Foto: © Christa Linossi 2024
Ausstellung ANTI – THESE – HALLEIN Foto: © Christa Linossi 2024

Hallein, bekannt als Stadt der Arbeiter, Industrie und des Handwerks, war schon immer eine Quelle der Inspiration und des künstlerischen Schaffens.

Ausstellung ANTI – THESE – HALLEIN Foto: © Christa Linossi 2024

Im Sommer 2024 wird diese Tatsache im Zuge einer umfassenden Kulturinitiative sowohl historisch als auch künstlerisch untersucht. Die Initiative erstreckt sich über die Themen Ablehnung, Ignoranz und Identität.

Ausstellung ANTI – THESE – HALLEIN Foto : © Christa Linossi 2024

Die Historie Halleins fungiert vorrangig als Projektionsfläche für menschlich-psychologische Aspekte, die in einer von Ausbeutung und Niederlagen bestimmten Stadt besonders hervortreten. Die durchgängigen Strukturen und Grundpfeiler der Ausstellung gründen auf den Konzepten von These und Antithese sowie auf dem Gegensatzpaar des Heroischen und Antiheroischen, welches die menschliche Existenz charakterisiert.

Während Salzburg durch die Blütezeit der Salzproduktion zu Reichtum gelangte, verarmte das ausgebeutete und unterdrückte Hallein. Historische Dokumente beschreiben Hallein häufig als düster und unwirtlich.

Bereits beim Betreten der Ausstellung auf der Pernerinsel war ich von einem „WOW“ ergriffen. Heute möchte ich keine großen Worte machen, sondern die Bilder für sich selbst sprechen lassen. Besucher der Ausstellung auf der Pernerinsel in Hallein stehen vor zwei Reaktionen: Begeisterung oder ein Kopf voller Fragen.

Als Teil einer Kunstinitiative wurde die Skulptur „Fürsterzbischof Paris Lodron“ von Giacomo Manzù von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Stadt Salzburg nach Hallein auf die Pernerinsel verlegt. Dort wird sie über den Sommer hinweg, überragt vom Dürrnberg in Hallein, die früheren Herrscher des Fürsterzbistums Salzburg darstellen.

Die Ausstellung ist bis zum 29. August 2024 von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 13 bis 19 Uhr, auf der Pernerinsel in Hallein zugänglich.

https://www.hallein.gv.at/Anti-These_Hallein

Robert Carsen: Neue Inszenierung von ‚Jedermann‘ für das 21. Jahrhundert

am 02.07.2024 – während des Gesprächs in der SalzburgKulisse, Festspielhaus, Salzburg, Österreich Foto: JAN FRIESE –

Das Gespräch führte David Tushingham (= David Tushingham ist ein englischer Dramaturg) mit Regisseur Robert Carsen, es ging um die Neuproduktion von JEDERMANN.

am 02.07.2024 – während des Gesprächs in der SalzburgKulisse, Festspielhaus, Salzburg, Österreich Foto: JAN FRIESE –

Wird es Robert Carsen gelingen, den JEDERMANN endlich ins 21. Jahrhundert zu bringen?

Auf die Frage von Tushingham: „Hättest du jemals gedacht, dass du dieses Stück einmal bei den Salzburger Festspielen inszenieren würdest?“

Robert Carsen: „Nicht in meinen kühnsten Träumen – aber ich freue mich sehr darüber. Als Markus Hinterhäuser mich fragte, ob ich JEDERMANN inszenieren würde, war ich erstaunt, dass er sich noch an das lange, intensive Gespräche erinnerte, dass wir ein paar Jahre zuvor über Hugo von Hofmannsthal geführt hatten. Seit ich das erste Mal mit Hofmannsthals Werk in Berührung gekommen bin, begeistert es mich, und ich habe fünf der sechs Opern, die er mit Richard Strauss geschrieben hat, auf die Bühne gebracht. Außerdem habe ich mich lange mit Hofmannsthals Werke in der breibändigen englischen Übersetzung beschäftigt – wobei JEDERMANN interessanterweise darin gar nicht enthalten ist! Auch die englische Moralität EVERYMAN war mir vertraut, da ich sie an der Schauspielschule studiert hatte“.

Soweit der Einstieg in den Talk. Ich habe mir die Frage gestellt, was Carsen besser machen könnte, um dieses Stück JEDERMANN nicht verstaubt und interessant ins 21.Jahhundert zubringen. Schließlich wird dieses Stück seit 100 Jahren immer wieder bei den Salzburger Festspielen gespielt und von vielen Regisseuren immer wieder neu und anders inszeniert.

„Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal fand 1911 in Berlin als Uraufführung, jedoch nicht erfolgreich, war es für Salzburg eine Verlegenheitslösung. Denn das ursprünglich vorgesehene Auftragswerk war nicht fertig geworden. Max Reinhardt bat den Salzburger Erzbischof Ignatius Rieder, das „Spiel von dem Sterben des reichen Mannes“ vor dem Dom aufführen zu dürfen. Somit wurde „Jedermann“ – Regie führte Max Reinhardt – im August 1920 einmal in Salzburg aufgeführt und aus einer Verlegenheitslösung wurde es ein Jahrhundert Stück. Dies ist einmalig, denn es gab noch nie in der Geschichte der Kunst, dass ein Stück so lange gespielt wurde wie „Jedermann“. Obwohl „Jedermann“ 8 Jahre lang in der Zeit von 1938 bis 1946 nicht mehr gespielt wurde, Max Reinhardt ging 1937 nach New York und 1938 wurde das Stück von den Nationalsozialisten gestrichen.  Erst als 1946 Helene Thimig, die Witwe von Max Reinhardt, nach Salzburg/Österreich zurückkehrte – Max Reibhardt verstarb 1943 im amerikanischen Exil – steht seit 1946 das Stück Hofmannsthals JEDERMANN wieder auf dem Programm.

Ich persönlich konnte den Jedermann nicht mehr hören, aber als ich Carsen zuhörte, kam ich ins Nachdenken. Robert Carsen hat einen neuen Blick auf den “Jedermann” geworfen und betont, dass hinter dem Stück mehr steckt, als wir oft wahrhaben wollen. Die Bedeutung des Titels “Jedermann” ist vielschichtig und regt zum Nachdenken an. Hofmannsthals Texte sind in der Tat reich an Symbolen und Intentionen, aber Carsen betont, dass noch weitere Facetten im Text verborgen sind. Es ist spannend zu sehen, wie ein klassisches Werk immer wieder neue Perspektiven eröffnet!

Carsen unterstreicht die Wichtigkeit, das Stück neu zu überdenken und einen innovativen Ansatz zu wählen. Der „Jedermann“ wurde in der Vergangenheit oft zu traditionell dargestellt. Durch ein frisches Team und eine Bühnenarchitektur, die sich stärker in die Darbietung einfügt und sogar die Fassade des Salzburger Doms miteinbezieht, soll das Stück auf eine interessante Art und Weise in das 21. Jahrhundert geholt werden. Carsen ist es wichtig, dass das Publikum eine Verbindung zur Hauptfigur aufbauen kann und hebt die Relevanz des zentralen Themas hervor: den Tod, der uns alle eint. Philipp Hochmair wird in dieser fesselnden Neuinszenierung die Hauptrolle des Jedermann spielen. Es ist ebenso beeindruckend zu beobachten, wie ein klassisches Werk kontinuierlich neu interpretiert wird, um es für das heutige Publikum bedeutsam zu gestalten.

Salzburger Festspiele Shooting mit Deleila Piasko (Buhlschaft) und Philipp Hochmair (Jedermann) in Salzburg Foto: Neumayr/Leopold 24.06.2024

Robert Carsen hat mir auch geholfen, den „Jedermann“ anders zu sehen, man muss sich viel mehr damit auseinandersetzen, ihn öfter lesen, um zu verstehen, wie die vielen einzelnen Szenen zusammenhängen. Laut Carsen: „Hofmannsthal hat ein „Mysterienspiel“ geschrieben, das viele „mysteriös“ in sich birgt, die jede Inszenierung zu entschlüsseln.“

Robert Carsen, geboren in Kanada, absolvierte eine Schauspielausbildung an der Bristol Old Vic Theatre School und wandte sich anschließend der Regie sowie dem Bühnenbild zu. Er hat zahlreiche Opernproduktionen inszeniert. Im Jahr 2024 führte er bei Mozarts „La Clemenza di Tito“ während der Salzburger Pfingstfestspiele Regie.

Wir freuen uns auf die Neuinszenierung des „Jedermann“ und hoffen, dass sie mehr als nur ein flüchtiger Trend sein wird.

Premiere des Stücks ist am 20. Juli 2024 am Domplatz in Salzburg.

https://www.salzburgerfestspiele.at/p/jedermann-2024