LA CLEMENZA DI TITO von Wolfgang Amadeus Mozart Neuinszenierung

La clemenza di Tito 2024: Daniel Behle (Tito Vespasiano), Statisterie der Salzburger Festspiele
© SF/Marco Borrelli

Pressekonferenz (7. Mai 2024) mit Gianluca Capuanos (Musikalische Leitung) und Robert Carsen (Regie und Licht)

Die Neuinszenierung von Mozarts ‘La Clemenza di Tito’ bei den Salzburger Festspielen Pfingsten 2024 bringt eine zeitlose Geschichte um Macht, Vergebung und Menschlichkeit mit frischem Blick und innovativer Interpretation auf die Bühne.

Die Neuinszenierung der Oper “La clemenza di Tito” von Wolfgang Amadeus Mozart bei den Salzburger Festspielen zu Pfingsten 2024 könnte daher ein spannendes Ereignis werden. Bemerkenswert ist, dass Gianluca Capuano (Musikalische Leitung) zum ersten Mal eine Mozart-Oper in Salzburg dirigiert. Insgesamt ist es seine sechste Opernproduktion. Die Oper, die als Mozarts letztes Werk gilt, wurde ursprünglich als Krönungsoper für Leopold II. konzipiert. Die Uraufführung fand am 6. September 1791 in Prag statt.

Gianluca Capuano sieht in “La clemenza di Tito” einerseits eine Hommage an die metastasianische Opera seria, andererseits aber auch moderne Elemente, die auf politische und gesellschaftliche Veränderungen verweisen.

Die musikalische Leitung hat Gianluca Capuano. Regie und Lichtgestaltung liegen in den Händen von Robert Carsen. Cecilia Bartoli übernimmt die Rolle des Sesto, die ursprünglich für einen Kastraten geschrieben wurde.

Es ist faszinierend zu hören, wie Capuano moderne Aspekte in der formalen Struktur und Harmonik der Oper erkennt, insbesondere im Finale des ersten Aktes, dass er als fast protoromantisch und zukunftsweisend beschreibt.

Regisseur Robert Carsen betont, wie sehr er in Salzburg die Möglichkeit schätzt, mit hochkarätigen Kolleginnen und Kollegen wie Cecilia Bartoli und hervorragenden Sängerinnen und Sängern über einen längeren Zeitraum konzentriert an einem Werk zu arbeiten. Auch für ihn liegt der Geist der Veränderung in der DNA des Werkes. Schon zu Mozarts Zeiten hätten sich Kontext und Fokus des Werkes stark verändert.

La clemenza di Tito 2024: Cecilia Bartoli (Sesto) © SF/Marco Borrelli
© SF/Marco Borrelli

Formal sei die Zahl der Figuren gegenüber dem ursprünglichen Entwurf um fast die Hälfte reduziert worden. Der thematische Schwerpunkt habe schon damals auf der Frage gelegen: Was macht eine gute Regierung aus? So sei er als Regisseur auch an das Stück herangegangen: „Für mich steht die Frage nach dem richtigen politischen Handeln im Vordergrund. Es geht um Macht, die Vitellia vor dem Hintergrund ihres eigenen Traumas für sich beansprucht. Sie will ihre verlorene gesellschaftliche Stellung durch die Heirat mit Titus zurückgewinnen“.

Die wichtigste Frage ist: Was erwarten wir von der Politik?“, sagt Carsen und verweist zum Beispiel auf die aktuelle politische Situation in Amerika. In Anspielung darauf ist Titus auch eine Figur, die dankbar für die Wahrheit ist, die ihr entgegengebracht wird, und – anders als im Zeitalter der sogenannten Fake News“ – einen verantwortungsvollen Umgang damit sucht.

am 07.05.2024 – während des TerrassenTalks im Haus für Mozart – Kulisse Salzburg, Festspielhaus, Salzburg, Österreich Foto: JAN FRIESE –

Diese Neuinszenierung verspricht sowohl musikalisch als auch szenisch eine aufschlussreiche Auseinandersetzung mit einem klassischen Werk zu werden. Der Regisseur Robert Carsen, ein erfahrener Opernregisseur, wird sicherlich das Zeitgenössische der Oper herausarbeiten.

Salzburger Festspiele Pfingsten

Die Premiere der Oper findet am 17. Mai 2024 im Haus für Mozart statt.