Tate Modern startet neues Programm und die Repräsentation indigener Künstler!

Outi_Pieski_installation_photo.width-1440 Installationsansicht von Outi Pieski in der Tate St Ives, 2024. Foto © Tate (Oliver Cowling)

Im April 2024 kündigte die Tate eine neue Initiative an, um mehr Werke indigener Künstler in ihre Sammlung aufzunehmen. Aufbauend auf dem Erfolg der jüngsten Ankäufe und Deposit-Vereinbarungen zielt diese Strategie darauf ab, die Anzahl zeitgenössischer Künstler aus indigenen Gemeinschaften weltweit zu erhöhen, deren Werke in der Tate vertreten sind.

Das Programm beginnt mit einem vierjährigen Engagement der AKO Foundation (die AKO Foundation unterstützt gemeinnützige Zwecke, die die Bildung verbessern, die Künste fördern oder Klimaprobleme mildern) zur Finanzierung von Ankäufen nordeuropäischer Sami- und Inuit-Kunst. Damit knüpft die AKO Foundation an die großzügige Unterstützung an, die sie der Tate in den vergangenen Jahren gewährt hat, darunter für die Ausstellungen Olafur Eliasson (2019), Turner Prize (2021) und Surrealism Beyond Borders (2022) sowie für ein Veranstaltungsprogramm in der Tate Modern anlässlich der UN-Klimakonferenz COP26 im Jahr 2021.

Ähnliche Projekte zur Erforschung, Sammlung und Ausstellung von Werken anderer indigener Gemeinschaften werden folgen, unter anderem in Südasien, Ozeanien und Amerika. Diese Projekte werden die Arbeit der bestehenden Ankaufskomitees der Tate in diesen Regionen unterstützen und das Engagement der Tate für die Förderung der Kunst in ihrer ganzen Vielfalt stärken.

Karin Hindsbo, Direktorin der Tate Modern, sagte: „Wir erleben, wie zeitgenössische indigene Künstlerinnen und Künstler weltweit immer mehr Anerkennung finden. Die diesjährige Biennale in Venedig ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Die Tate widmet sich seit langem der Erweiterung des kunsthistorischen Kanons. Jetzt können wir diese Arbeit noch weiter vorantreiben. Ich freue mich besonders, dass Sámi- und Inuit-Künstler*innen aus Nordeuropa – ein Bereich künstlerischer Praxis, der mir sehr am Herzen liegt – bald erstmals in der immer vielfältigeren internationalen Sammlung der Tate vertreten sein werden“.

Zu den ersten Werken, die aus dem neuen Fonds angekauft wurden, gehören Outi Pieskis hängende Webinstallation Guržot ja guovssat / Spell on You! 2020 und das Gegenstück Skábmavuođđu / Spell on Me! 2024, die sie während ihres Aufenthalts in den Porthmeor Studios in Cornwall geschaffen hat. Die Künstlerin hat beschrieben, wie der mühsame Akt des Webens dieser Installationen „auf Rituale, Opfer, Wiedergutmachung, Sühne und die widersprüchlichen Kräfte in samischen Gesellschaften verweist“.

Oben Outi Pieski, Foto Heikki Tuuli
Unten  Maree Clarke, Long Journey Home #10 2024.

Es ist das erste Mal, dass ein samischer Künstler in die Sammlung aufgenommen wird. Outi Pieskis erste Ausstellung in der TATE St.IVES CORNWELL ist bis zum 6. Mai 2024 zu sehen. Entdecken Sie Outi Pieskis Auseinandersetzung mit Identität, Kultur und Umwelt!

Outi Pieski ist eine samische Künstlerin. Sie lebt in Ohcejohka (Utsjoki), Finnland. Dies ist ihre erste große Ausstellung in Großbritannien.

In ihren Gemälden und Installationen setzt sich Pieski mit einer Vielzahl von Themen auseinander, unter anderem mit der Kultur und Identität der Samen, die in der Region Sápmi leben, die heute den nördlichen Teil Skandinaviens und die Halbinsel Kola in Russland umfasst.

In vielen ihrer Projekte integriert sie Duodji (traditionelle Handwerkstechniken der Samen) mit Materialien wie Holz und Textilien. Für Pieski ist Duodji auch eine Möglichkeit, die Verbindungen zwischen vergangenen und zukünftigen Generationen wiederzubeleben.

Mit dieser Ausstellung, die zum Nachdenken anregt, wirft Pieski wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Rückkehr der Ahnen, den Rechten indigener Völker und der Beziehung zwischen Menschen, Tier und Natur auf.

Die Ausstellung ist zu sehen in der Tate St Ives, Porthmeor Beach,
Cornwall TR26 1TG

https://www.tate.org.uk/whats-on/tate-st-ives/outi-pieski

Falls sie sich die Frage stellen, wer sind die SAMI? Es ist eines der ältesten Urvölker der Erde und das älteste in Europa, sind die Samen. Sie sind ein Nomadenvolk. Früher lebten sie hauptsächlich von der Jagd, dem Fischfang und dem Handel mit ihren Produkten. Das Rentier, das zunächst als Jagdbeute und später als Nutztier diente, hat das Bild dieser Volksgruppe wesentlich geprägt. „Sami“ ist auch der Name eines indigenen Volkes im nördlichen Fennoskandinavien.