STORIES OF AN ENCOUNTER

GERHARD MARCKS & JOSEF ZENZMAIER

Keltenmuseum Ausstellung „Geschichten einer Begegnung“ Gerhard Marcks & Jeosef Zenzmaier/ Bildcredit: Coen Kossmann
Josef Zenzmaier der am 29. Januar 2023 verstarb, konnte dieses Projekt leider nicht mehr miterleben Bildmontage: © Christa Linossi

Das Keltenmuseum Hallein schafft mit der neuen Ausstellung einen besonderen Dialog zwischen Gerhard Marcks und Josef Zenzmaier. Den beiden Künstlern ist eine Ausstellung gewidmet, die auch als Hommage bezeichnet werden kann.

Letzte Arbeit vor seinem Tod von Josef Zenzmaier / Foto: © Christa Linossi

Sie erzählt von der Wertschätzung des österreichischen Bildhauers Josef Zenzmaier für den deutlich älteren Gerhard Marcks anhand der Gegenüberstellung ausgewählter Werke beider Künstler. Marcks galt als einer der bekanntesten Bildhauer Deutschlands zum Zeitpunkt ihrer ersten persönlichen Begegnung in den 1950er Jahren. Seine konsequente Auseinandersetzung mit dem Körper und der existenziellen Verfasstheit des Menschen hat Zenzmaier nachhaltig geprägt und ihn zu einem Künstler gemacht.

Beide Künstler waren Bildhauer und arbeiteten in Bronze. Die Bronzen der beiden Künstler entstanden auf sehr unterschiedliche Weise. Gerhard Marcks fertigte seine Gussmodelle meist in Gips an. Im Gegensatz zu Marcks arbeitete oder konstruierte Zenzmaier seine raumgreifenden Formen aus Wachs mit bloßen Händen, Gasbrenner und Metallspachtel.

Marcks war schon früh von den Griechen begeistert. Seit seiner Reise 1928 fühlte er sich noch stärker von der griechischen Plastik angezogen. Zenzmaier hingegen war stets ein Entdecker, offen für seine Umwelt, unbeirrbar und konsequent, auch in existenziellen Notzeiten. Das temperamentvolle italienische Lebensgefühl hat er sich zu eigen gemacht. Giacomo Manzù galt ihm als väterliches Vorbild und Mentor, ebenso prägend war die Begegnung mit Oskar Kokoschka, als er 1953 die Sommerakademie als „Schule des Sehens“ gründete.

Gerhard Marcks war Zenzmaiers konsequenter Gegenpart. Nüchtern, mit einer abgekühlten, sehr sachlichen Leidenschaft. Den großen Traditionen verpflichtet, entwickelten beide sehr unterschiedliche, eigenständige Ausdrucksformen.

Josef Zenzmaier war auch von seiner Heimat geprägt. Er setzte die Bergwelt in seinen Skulpturen um. Sein zentrales Schaffensmotiv war die Beobachtung der Natur, der Menschen und ihrer Gesten.

Das Kuratorische Team, v.l.n.r.: Florian Knopp, Arie Hartog, Martin Hochleitner / Bildcredit: Coen Kossmann

Statement Florian Knopp/ Leiter des Keltenmuseums Hallein: Sein Werk hat in den letzten Jahren immer wieder Aufmerksamkeit erregt und diese Ausstellung ist ein ganz besonderes Projekt anlässlich des 90. Geburtstages von Josef Zenzmaier. Die Freude über diese Anregung trieb ihn an. Ermöglicht wurde das Projekt durch die umfassende und sehr entgegenkommende Zusammenarbeit mit dem Gerhard-Marcks-Haus in Bremen.

Statement Martin Hochleitner / Direktor Salzburg Museum: Durch die Kooperation ist ein einzigartiges Projekt entstanden. Dafür sind wir Direktor Arie Hartog und der Familie Zenzmaier sehr dankbar. Vor allem die große Wertschätzung für den Menschen und Künstler Josef Zenzmaier soll mit dieser ersten posthumen Ausstellung zum Ausdruck gebracht werden.

Skulptur von Josef Zenzmaier Blick auf die Salzach vom Keltenmuseum aus / Foto: © Christa Linossi

www.keltenmuseum..at