Ulrich Brunner „Lernen S‘ Geschichte Herr Reporter!“

Worum geht es in diesem Buch?
Kreiskys Mythos und die Widersprüchlichkeit einer Person. Vor 30 Jahren verstarb Bruno Kreisky, der einer der großen Gestalten der Sozialdemokratie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war. 2020 ist es 50 Jahre her, dass Bruno Kreisky die erste SPÖ-Alleinregierung der Zweiten Republik gebildet hat. Ulrich Brunner begleitete die Ära Kreisky und hat seine Erinnerungen an den Jahrhundertkanzler, das bahnbrechende politische Vermächtnis und sein unmittelbares Erleben niedergeschrieben. Ulrich Brunner war Zeitzeuge und reflektierender Beobachter der Ikone Kreisky. Er beschreibt zum Beispiel den Weg von Kreisky ins Kanzleramt, Kreisky und die Journalisten, Kreisky und die Macht, das Judentum und das Ende der Ära Kreisky. Dieses Buch ist spannend geschrieben und ein Blick zurück lässt auch den Niedergang der Sozialdemokratie deutlich hervortreten. Die Sozialdemokratie droht zu scheitern, die SPÖ hängt in allen wichtigen Themen hintennach und hat im Moment nicht die Kraft sich neu zu orientieren. Durch interne Unklarheiten und Diskussionen und blutet daher auch nach allen Seiten aus. Ein Manko, betrachtet man dies mit einem kritischen Blick auf Kreiskys Lebenswerk, muss man auch feststellen, dass es Kreisky (durch seine Macht) nicht gelungen ist, geeignete Nachfolger heranzuziehen. Fazit: Erfolgreiche Führer haben nicht nur positive, sondern auch negative Eigenschaften. Jedoch gilt Kreisky nach wie vor als Richtschnur für aktuelle politische Akteure.
Dieses Buch ist es wert zu lesen?
Auch jüngere Generationen sollten dieses Buch lesen, um die Geschichte der Sozialdemokratie besser zu verstehen und was Ursache war, warum diese Ära am Boden zu Liegen gekommen ist. Kreisky war ein Jahrhundertkanzler, von dem man wahrscheinlich auch in den nächsten Generationen noch sprechen wird, obwohl auch er viele Fehler gemacht hatte. Ein Mann mit Charisma.
Clemens Maria Schuster „Lernen Sie Geschichte, Herr Reporter!“ Diese Attacke von Bundeskanzler Bruno Kreisky auf den Redakteur und SPÖ-Mitglied Ulrich Brunner gilt als einer der am häufigsten zitierten Satze des „Sonnenkönigs“.
DER AUTOR
Ulrich Brunner, geboren 1938 in Wien, stammt aus einfachen Verhältnissen, absolvierte nach der Pflichtschule eine Schriftsetzer Lehre und holte die Matura nach. Er nahm eine Karriere im Journalismus auf, die ihn von der Arbeiter-Zeitung in den ORF, zuletzt Intendant des Landesstudio Burgenland führte. Ulrich Brunner lebt in Wien.
Erschienen ist das Buch
Im Ecowin Verlag bei Benevento Publishing Salzburg – München ISBN 978-3-7110-0263-1
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