„All My Little Words„

Fuck U, 2015
Colored pencil on paper
Collection of the artist | Courtesy Pace Gallery © Yoshitomo Nara | Foto: Yoshitomo Nara
Yoshitomo Nara in der Albertina Modern in Wien. Yoshitomo Nara einer der berühmtesten zeitgenössischen Künstler Japans. Er ist bekannt für seine stilisierten Darstellungen von rebellischen Mädchen mit großen Augen und scharfen Zähnen. Am 10. Mai 2023 wird eine große Ausstellung seiner Zeichnungen in der Albertina Modern in Wien eröffnet.
Im Februar 2023 wurde eine Ausstellung in der Kunstgalerie von Westaustralien Perth präsentiert und ich war beeindruckt von seiner emotionalen Ausdruckskraft. Auf meinem Blog habe ich über diese Ausstellung bereits berichtet.
Yoshitomo Nara gehört der „Superflat“ Bewegung an. (Die japanische Kunstbewegung Superflat“ betrachtet und interpretiert die japanischen Gegenwartskultur, vor allem die Formen des Otaku) So erlangte Yoshitomo Nara in den 1990er-Jahren mit seinen „Angry Girls“ internationales Aufsehen. Seine Mädchendarstellungen sind stark stilisiert und zeigen oft grimmige Blicke, Vampirzähne oder Messer in der Hand. Sie spiegeln Naras Einsamkeit und Rebellion. Des Weiteren sind es Einflüsse von Musik, Literatur und Popkultur.
In den 1990er-Jahren erlangte er mit seinen „Angry Girls“, stark stilisierten Mädchendarstellungen mit grimmigem Blick, Vampirzähnen oder Messer in der Hand, internationale Aufmerksamkeit. Seine Figuren mit Kindhaftem, die an die Ästhetik von Comics und Cartoons erinnern, reichen von der rotzig-frechen Göre bis zu naiv und lieblich wirkenden Charakteren.

Untitled, 2005
Colored pencil on paper
Collection of the artist | Courtesy Pace Gallery © Yoshitomo Nara | Foto: Yoshitomo Nara

Miss Margaret, 2016
Acrylic on canvas
Private Collection, United States of America © Yoshitomo Nara | Foto: Yoshitomo Nara
Die Figuren, die er in seinen Werken darstellt, sind nicht immer so harmlos, wie sie scheinen. Hinter den auf den ersten Blick naiv oder vielleicht sogar niedlich erscheinenden Wesen versteckt sich eine Punk-Attitüde. Die sich nicht den Normen und Erwartungen unterwerfen wollen, die ihnen auferlegt werden. Sie sind einzigartig und unabhängig, eine mutige junge Persönlichkeit, die sich nicht von den Erwartungen der Erwachsenen oder ihrer eigenen Zukunft einschränken lässt, die mit einer Aufrichtigkeit und Reinheit, wie sie nur Kinder besitzen, ihre Ansichten und Emotionen ausdrücken und denen erlaubt wird, eben diese zu haben.

Ships in Girl, 1992
Acrylic and colored pencil on paper
Collection of the artist | Courtesy Pace Gallery © Yoshitomo Nara | Foto: Yoshitomo Nara
Der Schwerpunkt der Ausstellung, die seit über zehn Jahren die erste große Museumspräsentation des Künstlers in Europa darstellt, liegt auf Naras facettenreichem zeichnerischen Oeuvre, das sich über einen Zeitraum von rund 40 Jahren erstreckt. Des Weiteren zeigt die Ausstellung die vielfältigen Facetten des japanischen Künstlers Yoshitomo Nara, der vor allem für seine Bilder von rebellischen Werken bekannt ist. Seine Werke spiegeln seine persönlichen Erfahrungen, seine Leidenschaft für Musik und Literatur sowie seine kritische Haltung gegenüber gesellschaftlichen Konventionen wider. Die Ausstellung reicht von frühen experimentellen Arbeiten auf Papier über einige Gemälde und Skulpturen bis hin zu einer raumgreifenden Installation. In der Zeichnung manifestiert sich Naras Meisterschaft, der Reichtum eines emotionalen Spektrums, das von Verletzlichkeit über existenziellen Tiefgang bis hin zu Rebellion und Widerspenstigkeit reicht. Nara lässt sich auch von verschiedenen Papierarten inspirieren und zeichnet auf liniertem Notizpapier, Papierfetzen, Umschlägen und vielem mehr. Er schätzt jedes Material und nutzt, was er zur Hand hat. Seine Zeichnungen haben jedoch keinen inhaltlichen Bezug zum Papier, sondern sind Ausdruck seiner kreativen Vision.
Es gibt bestimmte Motive, die über die Jahre immer wieder in Naras Zeichnungen auftauchen und die bereits in seinen frühesten Werken anzutreffen sind. Neben dem zweiblättrigen Keim, der Wasserpfütze, dem Messer oder der Flamme ist es das Haus, das Haus seiner Kindheit, auf das Nara wiederholt Bezug nimmt: als Ort, an dem er selbst Kind war, und als Ort, an dem er erstmals Einsamkeit verspürte, als Ort der Erinnerung und als Zuflucht.
Diese Ausstellung sollte man sich nicht entgehen lassen!
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