in der Galerie Ropac in Salzburg

Antony Gormley (englischer Bildhauer) wurde 1950 in London geboren. Er ist Deutscher und irischer Abstammung wuchs er in Dewsbury Moor in West. Seine bekannteste Plastik Angel of the North befindet sich bei Gateshead.
Für mich ist Antony Gormley einer der wichtigsten Künstler weltweit und bedeutendster zeitgenössischen Bildhauer Großbritanniens. Seit Jahren fasziniert er mich. Erstmals aufmerksam auf diesen Künstler wurde ich 2003, als Graz die Kulturhauptstadt war. Zum Thema „Himmelschwer“ – hier handelte es sich um eine Transformation der Schwerkraft – konzipierte der Künstler die Installation so, dass es unvergesslich im Kopf des Betrachters hängen bleiben musste. Die Skulpturen aus lebensgroßen Abgüssen (massives Gusseisen) eines menschlichen Körpers hangen als menschliche Skulpturen bzw. zusammengerollt am Boden liegend im hermetischen Hof des Kulturzentrum Minoriten in Graz.
(https://www.kultum.at/einrichtung/137/galerie/literatur/raum06neusichmitdemrealen/antonygormley_neu)
8/9 Jahre später 2011/12 inszenierte er ein Kunstprojekt in den Bergen Vorarlbergs mit dem Titel „Horizon Field“ und dies war die bisher größte Landschaftsintervention in Österreich. Dieses Kunstprojekt bestand aus 100 lebensgroßen, massiven gusseisernen Körperformen, die sich auf einer Fläche von 150 Quadratkilometern in Vorarlberg in den Gemeinden Mellau, Schoppernau, Schröcken, Warth, Mittelberg, Lech, Klösterle und Dalaas verteilten. Es war eine horizontale Linie auf 2.039 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Höhe hatte keine spezifische metaphorische oder thematische Relevanz in der Platzierung der Figuren. Es ist eine Höhe, die leicht zugänglich ist, aber gleichzeitig jenseits des Alltags liegt. Die Werke waren weder Darstellungen (Statuen) noch Symbole, sondern repräsentierten den Ort, an dem ein Mensch einmal war und wo jeder Mensch sein könnte. Die Installation war 2 Jahre lang zu sehen.

Dies war ein kurzer Rückblick zu Antony Gormley, für mich interessantesten Installationen. Nun stellt er in der Galerie Ropac in Salzburg neue Skulpturen aus, in einer ganz anderen Formation. „Es sind seine jüngsten Versuche, zwei Körper in Übereinstimmung zu bringen; wenn der erste Körper, unser physischer, biologischer Körper, unsere erste Wohnstätte ist, dann ist der zweite unsere selbst geschaffene Umgebung, von der wir Teil geworden und weitgehend abhängig sind. Diese Arbeiten versuchen, die Wechselwirkung zwischen diesen zwei Körpern zu vermessen und darzustellen. – Antony Gormley
Die Ausstellung UMWELT in der Galerie Ropac wurde extra für die Villa Kast (Galerie Ropac) konzipiert und bezieht sich auf deren ehemalige Nutzung als Wohnhaus. Die Räumlichkeiten der Villa Kast kamen Gormelys Konzept für diese Ausstellung entgegen: ein Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert, das 1989 in einen Galerieraum umgewandelt wurde, aber dessen Architektur noch Spuren seiner Vergangenheit als Familiensitz aufweist. Sie zeigt Skulpturen aus Antony Gormleys Untersuchungen zum Thema Lebensraum, in denen der Körper eher als Ort, denn als Objekt gesehen wird.


Die Gruppe „Extended Strapworks“ wir in der Villa Kast zum ersten Mal präsentiert, die Gormley in den letzten zweieinhalb Jahren entwickelte. Die linearen, offenen Skulpturen bestehen aus verrostetem Bandstahl in der Form von Möbius Schleifen, die den Raum eines einzelnen Körpers umfassen.

„Auf einer Ebene kann der Körper als geschlossenes System aufgefasst werden, aber auf einer anderen Ebene ist er für alle Variablen seines Kontextes offen. Die Frage, wo unser Körper endet und wo unsere Umwelt beginnt, bleibt offen“. „Mir dient die Arbeit an meinen Skulpturen dazu, mir selbst darüber klar zu werden, was es bedeutet, dieses Stück Materie, das der Körper ist, zu bewohnen, und ich hoffe, damit auch anderen von Nutzen zu sein. Ich möchte das instrumentelle Potenzial von Skulptur nutzen, durch das ein erweitertes Wahrnehmungsfeld fassbar wird“. So die Aussage des Künstlers.
Die Skulpturen, in vertikaler und horizontaler Linienführung ergeben wieder einen anderen Gormely. Gormely ist ein vielseitiger Bildhauer der immer wieder interessante Skulpturen hervorbringt und den Menschen immer wieder in seine Skulpturen, egal in welcher Form, einbaut.
Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Mai 2023 zu sehen.
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