ER WAR KÜNSTLER, DENKER UND FORSCHER

Die Kunstwelt trauert um einen ihrer produktivsten Grenzgänger.

Peter Weibel, er reiht sich unter vielen Künstler: innen, die sich 2023 ins Jenseits verabschiedet haben, ein.

EINE HOMMAGE AN DEN KÜNSTLER Peter Weibel:

Skulptur von Peter Weibel „DER GLOBUS“ als Koffer Skulpturenpark Graz Foto: © Christa Linossi

Seine Skulptur, welche 2004 im österreichischen Skulpturenpark aufgestellt wurde „DER GLOBUS“ als Koffer ist eine Arbeit eines überdimensionalen Koffergriffes mitten in der Landschaft, der die Assoziation auslösen soll, den Erdball als Koffer zu sehen, der mit Daten, Informationen, Organismen und Gegenständen gefüllt, die ihrerseits selbst Informationsträger sind.

Mit dieser Arbeit führt uns Weibel an die Grenzen der Wahrnehmung. Auch wir Menschen funktionieren so ähnlich, die wir alles, was wir haben und womit wir uns beschäftigen und mit uns herumtragen. Kant der die Verbindung zwischen sinnlicher Erfahrung und Verstand zur wirklichen Erkenntnis sah, wird hier verdeutlicht.

Geboren wurde Peter Weibel 1944 in Odessa, hat gelebt und gearbeitet in Karlsruhe, Frankfurt und Wien. Weibel studierte Medizin, Literatur, Film, Philosophie und Mathematik in Wien und Paris. 1965 Begegnung mit dem „Wiener Aktionismus“ den er auch prägte. In den 60er-Jahren radikale, körperbezogene und sozialkritische Aktionen. 1968 nahm Peter Weibel an der Aktion „Kunst und Revolution“ in einem Hörsaal der Universität Wien teil, bei der er eine Rede mit einem brennenden Handschuh gegen die damalige Regierung hielt.

Im Laufe seines Lebens hatte Weibel unter anderem in Wien, Kanada und New York gelehrt. Von 1989 bis 1994 leitete er das von ihm gegründete Institut für Neue Medien an der Städelschule Frankfurt am Main, war von 1993 bis 1999 Österreich-Kommissär der Biennale von Venedig und künstlerischer Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet.

Seit 1999 leitete er das ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) und verhalf dem Haus zu internationalem Renommee. 24 Jahre lang entwickelte er das ZKM zu einer international renommierten Kunstinstitution mit einem weltweit einzigartigen Profil. Bis zuletzt arbeitete er intensiv an den kommenden Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen des ZKM.

Peter Weibel war seiner Zeit immer etwas voraus und gab viele grundlegende künstlerische und wissenschaftliche Impulse.

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