100 Jahre Internationale Gesellschaft für Neue Musik

Wussten Sie, dass Salzburg vor 100 Jahren zum ersten Mal ein internationaler Treffpunkt vieler zeitgenössischer Komponist*innen war? Sie versammelten sich, um das erste internationale Friedensprojekt in der Musik nach dem Ersten Weltkrieg zu etablieren.

Somit gab es am 11. August 2022 auch ein Fest zum Gründungstag 100 Jahre IGNM Café Bazar 1922-2022

(© Christian Schneider / Universität Mozarteum)
Stefan David Hummel, Gustav Peter Wöhler, Bettina Hering, Tino Hillebrand, Rektorin Elisabeth Gutjahr, 100 Jahre IGNM, Internationale Gesellschaft für Neue Musik, 2022, Fest zum Gründungstag, Cafe Bazar, Salzburg © Manfred Siebinger

1920 wurden die Salzburger Festspiele ins Leben gerufen und zwei Jahre später, wurde Salzburg wieder zu einem Schauplatz für Musik. Diesmal ging es um ein Friedensprojekt und so wurde am 11. August 1922 die Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) im Café Bazar Salzburg gegründet.

Im Café Bazar versammelten sich eine Anzahl von Komponisten, darunter Rudolf Réti, Egon Wellesz, Arthur Bliss und Francis Ponlenc, um die Internationale Gesellschaft für Neue Musik zu gründen. Im englischen The International Society for Contemporary Music (IACM)

Globaler Sitz der IGNM (IACM) ist London, dort wurde die Gesellschaft im Jänner 1923 „aus der Taufe“ gehoben (Rèti) und deren Verbreitung in allen Kontinenten formal organisiert. Die IGNM ist eine der weltweit bedeutendsten Institutionen zur Förderung zeitgenössischer Musik.

Es ist ein Projekt, das nationale Grenzen überwinden soll und es im Sinne einer musikalischen Internationalen Förderungen „zeitgenössischer Musik“, ohne Rücksicht auf ästhetische Anschauungen, Nationalität, Rasse, Religion oder politischen Einstellungen.

Dr. Matthew Werley / Foto: © Christa Linossi 2022

Statement des Musikwissenschaftler Matthew Werley: „Zum Zeitpunkt der Gründung hatte die Gesellschaft einen diplomatischen Zweck: Menschen zusammenzubringen und Musik zu hören, die vier oder fünf Jahre zuvor noch verboten war. Die IGNM war ein Projekt des – neuen – Hörens. Nach dem zweiten Weltkrieg zeigte die Gesellschaft dann ein anderes Gesicht: Diese hochmoderne Musik zur Förderung von jungen Komponisten zu öffnen, alte Musik aufzubrechen und Neues zu finden“.

Eine Ausstellung im Foyer der Universität Mozarteum Salzburg sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm würdigen ihr 100-jähriges Wirken und beleuchten die reiche Geschichte der Neuen Musik in Salzburg.

https://www.ignm.at/

https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_R/Reti_Rudolf.xml

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