RXCKHXUSE SALZBURG – ROCKHOUSE SALZBURG

RXCKHXUSE Salzburg / Foto: (c) Rockhouse Salzburg

Unlängst führte ich ein kurzes Chatinterview mit dem Geschäftsführer Wolfgang Descho vom ROCKHOUSE zur Gründungsgeschichte:

Wolfgang Descho Geschäftsführer RXCKHXUSE Salzburg Foto: Wolfgang Descho

Linossiartstory:

Sie haben 1993 das Rockhaus gegründet bzw. ins Leben gerufen. Was war die Grundidee in Salzburg ein Rockhaus zu gründen? Wo hier nur Klassik gefragt ist?

Wolfgang Descho:

Die Salzburger Pop- und Rockszene wurde in den 80iger Jahren nicht einmal ignoriert. Im Sternbräu trafen sich einige Salzburger Musiker, darunter Josh Oppacher, der später so um 1990 mit „Nimm mich mit zur Donau“ einen Hit landete. Mit Michl Matschedolnig und mir waren auch junge Vertreter der neuen Musikszene dabei. Schnell wurde klar: In Salzburg gibt es kaum Proberäume und fast gar keine Auftrittsmöglichkeiten für die heimische Rock- und Popszene. Ähnlich wie die Kollegen in Linz (daraus wurde später der Posthof) und Wien (daraus resultierte das Rockhaus Wien – heute Planet Music) forderten wir ein Rockhouse für Salzburg. Ein erstes großes Ereignis wurde mit dem 3 Tages Fest „Mad(e) in Salzburg“ im Keller des Volksheim in der Elisabethstraße (heute befindet sich das JAZZIT darin) veranstaltet. 19 Bands erspielten in 3 Tagen 26 Anzeigen wegen Ruhestörung…abgesehen davon, war das Fest ein Riesenerfolg, 3 Tage ausverkauft, erstmals wurde die Musikszene in Salzburg so richtig wahrgenommen.

Schnell kristallisierte sich heraus, dass das Rockhouse ein Veranstaltungsort, ein kreatives Arbeitshaus und ein Treffpunkt der Szene werden soll. Ursprünglich verbanden wir uns noch mit der ARGE RAINBERG Bewegung, nach „Verkleinerung“ des Projektes in das „Kulturgelände Nonntal“ entschieden wir uns eigenständig für ein Rockhouse zu kämpfen.

Linossiartstory:

Was ist das Konzept dafür, dass das Rockhaus sich 28 Jahre sehr gut gehalten hat? Das Rockhaus hat Lokal wie International einen sehr guten Ruf und viele Musiker starteten hier ihre Karriere.

Wolfgang Descho:

Das Konzept ist sehr einfach: Einerseits die Kombination des kreativen Arbeitsraums (Proberäume, Workshopraum) mit der Möglichkeit der direkten Umsetzung (Veranstaltungssaal) und der Präsentation der nationalen und internationalen Musikszene auf 2 Bühnen gepaart mit einer großartigen Bar (Treffpunkt). Somit ist es genauso das House der heimischen Musikszene wie es auch für die Musikinteressierten Zuhörer ist.

Wichtig ist dabei auch die professionelle wie auch menschliche Haltung aller Mitarbeiter. Unser Motto lautet ganz einfach, sowohl zum/r MusikerIn als auch zum Gast: „You’re welcome“. Ebenso wichtig ist die gute Infrastruktur. (Technik muss qualitativ hochstehend sein, gutes Catering.)

Linossiartstory:

Jedoch kam 2020 die Pandemie und alles wurde heruntergefahren, jedoch auch dies überlebte das Rockhaus und was ist hier Ihr Konzept gewesen!

Wolfgang Descho:

Von heute auf morgen ist praktisch das (Kultur-) Leben weggebrochen. Wir haben von Anfang an uns mit der neuen Situation auseinandergesetzt und die Pläne neu gesetzt. Intern wurden alle notwendigen Wartungen und Reparaturen vorgezogen und erledigt. Mittelfristig notwendige Investitionen v.a. im Technikbereich wurden, soweit finanziell machbar, ebenso vorgezogen. In de Rockhouse Bar wurde, dank der großen Unterstützung der Brau UNION die komplette Kühlanlage erneuert und ebenfalls länger dauernde Umbauten und Erneuerungen in Angriff genommen.

Um das Programm nicht abreißen zu lassen, wurden die technischen Voraussetzungen für Streaming Konzerte geschaffen. Die erste Rockhouse Club Session (Live-Streaming Konzert) Mitte Mai 2020 war dann ein äußerst wichtiger Meilenstein, dem noch sehr viele Live Streams folgten. Ebenso wichtig waren die Rooftop Konzerte mit Mynth, Frame, Please Madame und Amelie Tobien. Das Feedback des „Publikums“ online war grandios und hat uns bestärkt und gestärkt. Die Begeisterung und Erleichterung der MusikerInnen, der Techniker und aller Involvierten war unglaublich! Für die Rockhouse Club Sessions wurde die Fa. Attic mit einer bronzenen Venus ausgezeichnet.

Die Planungen lieben immer weiter und zwangsweise passten wir diese jeweiligen Gegebenheiten und Verordnungen an. Im Schnitt landeten wir dabei bei Plan B bzw. Plan C usw. Dadurch konnten wir dann aber auch sofort wieder mit Veranstaltungen beginnen, sobald es wieder erlaubt war. Der Anfang war sehr beschwerlich, weil die vielen Verordnungen kaum ein wirklich freies Konzert möglich machten. Aber laut Salzburger Nachrichten: „konnte man im Rockhouse auch im Sitzen tanzen…“

Ein weiterer wichtiger Aspekt war und ist, dass das Rockhouse auch eine starke Bindung zur heimischen (Musik-)Szene hat und es ist deswegen für uns auch nicht neu (viele) regionale Acts im Programm, neben dem internationalen Angebot, zu haben.  

Durch ein sehr gutes Covid Präventionskonzept war es auch möglich bis auf den Beginn der Pandemie den Probebetrieb aufrecht zu erhalten. Das Rockhouse ermöglicht durch eine sehr strenge Umsetzung des Covid Konzeptes auch einen möglichst sicheren Besuch der Veranstaltungen.

Linossiartstory:

Herr Descho es war nett mit Ihnen diesen Chat zu führen. Es war ein offener ausführlicher Chat, mit vielen interessanten Einblicken in das RXckhXuse Rockhouse. Danke für das nette Chat-Gespräch und alles Gute für die Zukunft, weiterhin viele gute Musiker: innen und ein Publikum, dass es zu schätzen weiß, dass es ein Rockhouse in Salzburg gibt.

https://www.youtube.com/channel/UCxhmQ5onTa2x5BCmwO1x38A

https://www.rockhouse.at/Veranstaltungen

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