ARNULF RAINER – BIENNALE VENEDIG 1978

in der Galerie Ropac Salzburg

Arnulf Rainer, geboren am 8. Dezember 1929 in Baden bei Wien feiert am 8. Dezember 2021 seinen 92. Geburtstag. Dies ist ein Grund dem österreichischen Künstler eine Ausstellung zu widmen.

Galerist Thaddaeus Ropac mit dem Künstler Arnulf Rainer / Foto: © Christa Linossi

Die Galerie Ropac präsentiert historische Werke von Arnulf Rainer, die erstmals 1978 auf der 38. Biennale von Venedig gezeigt wurden. Es zeigt eine Auswahl von 35 Werken aus der Serie „SELBSTDARSTELLUNGEN“ Hand- und Fußmalerei inbegriffen, die er in seiner kompromisslosen Erkundung neuer Ausdrucksmöglichkeiten entwickelte. Es sind radikale künstlerische Konzepte, wodurch er zu einem der einflussreichsten Künstler der Nachkriegszeit avancierte.

Fotografie Porträts Übermalungen Arnulf Rainer / Foto: © Christa Linossi

Ab 1969 entstehen Rainers fotografische Porträts mithilfe eines Fotografen in sogenannten „Fotoséancen“ und umfassen in Folge oft auch die Bewegungen seines ganzen Körpers. Es ist eine Herangehensweise der Performance, die es Rainer ermöglichte, akzentuierte Selbstinszenierung, aber auch eine symbolische Veränderung, Verletzlichkeit und Selbstzerstörung zu praktizieren. Die Fotografien bearbeitete er anschließend auf unterschiedlichste Weise: teilweise wurden sie mit roter, schwarzer Farbe und einer Spur Gelb bearbeitet, die Übermalung drückt einen Zorn auf die Figur aus. Eine andere Arbeit, die Rainer mit nacktem Oberkörper zeigt, wird von schwarzen und roten kräftigen Strichen in eine Art Umkreisung gezwungen. Teilweise werden die Portraits mit Farbe so verändert, dass ein Ausdruck entsteht, der zu analysieren wäre. Auch Psychologie dürfte in seinen Arbeiten eine Rolle spielen.

Fotografie Porträts Übermalungen Arnulf Rainer / Foto: © Christa Linossi

Die Selbstdarstellungen dienen dem Künstler zur Erkundung existenzieller Überschreitungen und der Beschäftigung mit seinem eigenen Abbild.

Fotografie Porträts Übermalung mit Arnulf Rainer / Foto: © Christa Linossi

Kurz über den Künstler: 1940-1944 besuchte er die Nationalpolitische Erziehungsanstalt Traiskirchen in Niederösterreich und verlässt die Schule 1944, weil er gezwungen wurde nach der Natur zu zeichnen. Er beschließt von diesem Zeitpunkt an Künstler zu werden.

1950 gründete er zusammen mit Ernst Fuchs, Anton Lehmden, Arik Brauer, Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Josef Mikl die „Hundsgruppe“, mit denen er 1951 zum ersten und auch zum letzten Mal ausstellte.

1951 fährt er gemeinsam mit Maria Lassnig nach Paris, wo er auch die Künstler Pollock und Riopelle kennenlernt. Deren Stil fließt auch teilweise in seine Bilder ein. Otto Breicha (Kunsthistoriker und Publizist) nennt Arnulf Rainer einen „Möchtegernsurealisten“.

1953 beginnt bereits die Vorstufe für seine Übermalungen von fremden und eigenen Werken. Anstatt das zugrundeliegende Werk zu vernichten, entstanden die Übermalungen im Dialog mit den vorhandenen Motiven und werden durch sie inspiriert.

Nach seiner Teilnahme an der Biennale von Venedig wuchs Rainers internationales Ansehen und seine Arbeiten wurden weltweit ausgestellt.

Künstler Arnulf Rainer mit ART-Bloggerin Christa Linossi / Foto: © Manfred Siebinger

https://ropac.net/

Im Jahr 2006 wurde seitens der Stadt Baden der Entschluss gefasst, das architektonische Juwel des ehemaligen Frauenbades in Baden als Museum den in Baden bei Wien geborenen Künstler Arnulf Rainer zu widmen. 2009 wurde das auf höchstem technischem und ästhetischem Niveau adaptierte Arnulf-Rainer-Museum eröffnet.

Außenansicht © Arnulf Rainer Museum Foto: Wolfgang Thaler

Ein architektonisches Juwel dieses ehemalige Frauenbad, erste urkundliche Erwähnung des Frauenbades war im Jahr 1357. Nach einem lokalen Stadtbrand 1812, bei dem die alte Frauenkirche und das Frauenbad zerstört wurden, wurde das Bad auf ausdrücklichem Wunsch des Kaisers sofortig wieder aufgebaut, und zwar basierend auf einem 1821 ausgeführten Entwurf von Carles de Moreau, einem der führenden Architekten des französischen Klassizismus. 

https://www.arnulf-rainer-museum.at/

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