EUROPAN CAPITAL OF CULTURE Bad Ischl Salzkammergut 2024

„BODENSCHUTZ UND LEERSTAND ALS CHANCE“

Hubert Achleitner (Hubert von Goisern) Foto: © Christa Linossi

Am 1. März 2023 präsentierte man der Presse in Bad Goisern ein Projekt „Bodenschutz und Leerstand als Chance“, welches man in die Europäische Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 einfließen lassen will. Zugpferd und Ideengeber war Hubert von Goisern.

v.li.n.re. Hubert Achleitner (Hubert von Goisern), Elisabeth Schweeger (künstlerische Geschäftsführung Salzkammergut 2024), Gerhard Priewasser-Höller (Kollektiv „Curating Space“), Simone Barlian (Kollektiv „Curating Space“), Arthur Kanonier (Institut Raumplanung TU Wien), Arthur Schindelegger (Institut Raumplanung TU Wien) Foto: © Christa Linossi

Es ist nichts neues, aber immer mehr springen auf den Zug auf, was das Thema Bodenschutz und Versiegelung darstellt. Kleine Gemeinden, wo verlassene Gebäude den Ort zieren, keine Infrastruktur mehr stattfindet, die grünen Wiesen zubetoniert werden, kleine Landwirtschaften dem Tod geweiht sind und junge Menschen abwanderten, keine Aussichten auf einen Job etc. Die ältere Generation jedoch noch im Ort lebt, aber nicht mehr die Kraft hat, was Neues entstehen zu lassen.

Dafür entstanden in Stadtnähe oder am Land, wo noch viele Grünflächen vorhanden waren, an der Peripherie neue Siedlungen, Supermärkte in Form von grässlichen Betonklötzen, alles mit der modernen Mobilität, dem Auto, leicht zu erreichen.

Das Leben im Dorf war somit dem Aussterben geweiht und nun in den letzten fünf Jahren ist man draufgekommen, wir müssen dieser Entwicklung entgegensteuern. Auch Kunst und Kultur kann am Land und im Dorf genauso stattfinden wie in der Stadt. Es liegt nur daran, an einer gut durchdachten Planung. Mittlerweile gibt es in Österreich schon einige Gemeinden, die das Leben in das Dorf zurückgeholt haben.

Aber was hat dies nun mit der Europäischen Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 zu tun? Sehr viel! Den auch hier gibt es viele Gemeinden, die auf Vordermann gebracht werden sollten. Dies ist ein Grund dieses Projekt einfließen zu lassen, Kunst und Kultur in den Ortschaften wieder zu beleben. Für die Sanierung von alten Gebäuden, stellt die EU Fördergelder zur Verfügung, somit wird die Versiegelung von Böden gebremst und das Bauland kann wieder in Grünland umgewidmet werden. In den 70iger Jahren hatten wir unter den Studenten in Graz schon den Spruch „Wenn die Kuh keine Milch mehr gibt, dann betonieren wir die Wiese“. Erschreckend, dies ist zwischen dem 20. Und 21. Jahrhundert bereits zur Realität geworden.

Die Europäische Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 hat nun gemeinsam mit dem Institut für Raumplanung der TU Wien und dem Kollektiv „Curating Spaces“ unter dem Titel „Bodenschutz und Leerstand als Chance“ zwei Rechercheprojekte angestoßen – mit dem Ziel, die Leerstände für kulturelle, in weiterer Folge aber durchaus auch für andere Zwecke zu nutzen in Auftrag gegeben.

Meine Frage? Wird dieses Projekt bei einigen der 23 Gemeinden im ländlich geprägten inneralpinen Raum gelingen?

Das Salzkammergut war immer schon reich an spannenden Geschichten, Orten und Menschen. Eine vielschichtige Gegend, deren eindrucksvolle Historie bereits vor 7.000 Jahren mit dem Salzabbau begann und im 19. Jahrhundert durch den Wiener Hof und sein Gefolge zum Synonym für Sommerfrische avancierte.

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