GÜNTHER SELICHAR
Wo gesehen? Im Museum der Moderne Salzburg


Eine neue, eigens für das Museum der Moderne Salzburg entwickelte Arbeit von Selichar präsentiert sich seit kurzem an der seitlichen Fensterfront des Museums auf dem Mönchsberg vor dem Amalie-Redlich-Turm. Dieses Werk kann aus zwei Blickwinkeln erlebt werden: von der Außenseite, also der Skulpturenterrasse, und von der Innenseite des Museumsgebäudes, aus der Ebene 2. Die Arbeit mit dem Titel Who’s Afraid of Blue, Red and Green? ist eine knapp vier mal zehn Meter große Lochblechwand, die sich auf das Bildseitenverhältnis von Super Panavision 70 bezieht, jenes monumentalen Kinobreitwandformats, das zu den eindrucksvollsten audiovisuellen Erfahrungen in der Geschichte der Massenmedien zählt. Foto: © Christa Linossi
Die Ausstellung Günther Selichar: Schirmherrschaft im Museum der Moderne Salzburg auf dem Mönchsberg schlägt einen Bogen von frühen Arbeiten zu aktuellen Werken. Selichar analysiert die Wechselwirkung zwischen Menschen und medialer Maschine und mit seiner reduzierten und minimalistischen Arbeitsweise fügt der Künstler der Geschichte der Abstraktion einen wesentlichen medialen Aspekt hinzu.

Günther Selichar (*1960 in Linz) ist Fotograf, Medienkünstler und -theoretiker und arbeitet seit mehr als 35 Jahren an Themen, die sich mit der Vermittlung, Technik, Wahrnehmung und Präsentation von Bildern befassen.

Eine neue, eigens für das Museum der Moderne Salzburg entwickelte Arbeit von Selichar präsentiert sich seit kurzem an der seitlichen Fensterfront des Museums auf dem Mönchsberg vor dem Amalie-Redlich-Turm. Dieses Werk kann aus zwei Blickwinkeln erlebt werden: von der Außenseite, also der Skulpturenterrasse, und von der Innenseite des Museumsgebäudes, aus der Ebene 2. Die Arbeit mit dem Titel Who’s Afraid of Blue, Red and Green? ist eine knapp vier mal zehn Meter große Lochblechwand, die sich auf das Bildseitenverhältnis von Super Panavision 70 bezieht, jenes monumentalen Kinobreitwandformats, das zu den eindrucksvollsten audiovisuellen Erfahrungen in der Geschichte der Massenmedien zählt. Die drei medialen Grundfarben Blau, Rot und Grün, denen wir im Werk von Selichar immer wieder begegnen, bilden die Basis aller Monitorbilder.
Ich betrat den Ausstellungsraum, ohne mich vorher zu informieren, auf was ich mich hier einlasse. Zuerst hatte ich die Vermutung es handelt sich um eine Ausstellung, die eine Überstellung zwischen Malerei und digitaler Medienkunst ist. Jedoch dies stellte sich als Fehlanzeige heraus.

Es geht bei dieser Ausstellung rein um das Medium Fotografie digital, analog in einer anderen Auflösung. Selichar befasst sich wie oben bereits kundgetan mit der Wahrnehmung und den neuen technischen Möglichkeiten. Er filtert aus den Aufnahmen Schrift und schwarze digitale Oberflächen heraus und macht sie somit sichtbar. Er beschäftigt sich auch mit den journalistischen W-Fragen:
Wer who
Was What
Wo Where
Wie, warum How why
Wann When

Mit diesen Worten spielte er und so entstand ein Katalog, der auf alle Fälle gewöhnungsbedürftig ist. Wenn man den Katalog aufschlägt, wird man kein Vorwort, keine Erklärungen vorfinden, sondern man finde Wort-Fragmente vor wie zum Beispiel: „visted, indirect routes t derstand why the term“ usw. dann befinden sich Fotografien, die das Wort What? Zum Beispiel sichtbar machen.


© Christa Linossi

Für Laien ist dieser Katalog unverständlich, es sind Wortspiele, die er herausgearbeitet hat, sichtbar von Druck, Größe und die er auf einem digitalen Raster in einer großen Arbeit erscheinen lässt.
Da im Katalog jede Erklärung fehlt, was ich als Manko sehe, darf man nicht davon ausgehen, dass dies gleich ein jeder auf Anhieb versteht.
Ein kurzer KLAPPENTEXT auf der Rückseite des Buches:
„THE Double You Series basiert auf der gleichnamigen Werkgruppe von Günther Selichar, die in den Jahren 2020 bis 2022 entstanden ist. Statt Text enthält das Künstlerbuch Bilder von Wörtern. Es handelt sich um Farbabbildungen von vier verschiedenen Monitoren mit verschiedenen Pixelformen und um Scans aus unterschiedlichen gedruckten Publikationen mit diversen Schriftarten. Zu lesen sind die Fragen „Who?“, „What?“, „Where?“, „When?“ und „Why?“. Sie strukturieren die Recherchearbeit von Journalisten*innen und den Aufbau ihrer Texte. Der Medienkünstler und -theoretiker schlägt mit seinen Textdarstellungen einen Bogen von frühen gedruckten Bildschirmen. Das Buch regt an, über Fakten nachzudenken, die mittlerweile häufig von Narrativen abgelöst werden.“

Günther Selichar ist aber auch kein unbekannter Künstler. Camera Austria, Graz widmet ihm genauso eine Ausstellung SUB|TEXTE die bis zum 19.02.2023 noch zu sehen ist. Camera Austria ist im Kunsthaus Graz „Alien“ angesiedelt.
DAS KINO in Salzburg zeigte im Rahmen der Ausstellung „Günther Selichar. Schirmherrschaft“ (MdM Salzburg) eine vom Künstler Günther Selichar kuratierte Filmreihe zum Thema „Massenmedien“ – ein Kernthema seiner künstlerischen Auseinandersetzung.
Die Ausstellung zu besuchen, zahlt sich aus, sie tauchen einfach in eine andere Welt der digitalen Kunst ein.
https://www.museumdermoderne.at/ausstellungen/detail/guenther-selichar-schirmherrschaft/
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