DAS MAXIMALE MINIMUM

THE MAXIMUM MININUM

Gesehen im MUSEUM DER MODERNE SALZBURG

Künstlerin Wiebke Siem, Foto: © Christa Linossi 2022

Die Künstlerin Wiebke Siem, eine deutsche Künstlerin (*1954 Kiel) wurde in den 90iger Jahren mit ihren raumgreifenden Installationen bekannt.
Das Kunstmuseum Den Haag (NL) und das Museum der Moderne Salzburg zeigen mit dieser Präsentation die jeweils erste Einzelausstellung der Künstlerin in den Niederlanden und in Österreich. Auch das Kunstmuseum Bonn wird der Künstlerin eine Einzelausstellung widmen.

Das Maximale Minimum ist ein Überblick der plastischen Arbeiten der Künstlerin, von Beginn der 1980er Jahre bis heute. Es ist eine Inszenierung einer Raumfolge zwischen Installation und Bühnenbild. Eine Formsprache und präsentationsweise, die auf den Kontext ethologischer Sammlungen darauf hinweisen.

Betritt man den ersten Raum, ist man überrascht und erstaunt, welche Objekte

Hot Skillet Mama 2012/2013 Wiebke Siem Foto: © Christa Linossi 2022

einem hier begegnen. Im Hintergrund taumeln von der Decke Objekte, mit hängenden Armen, jedoch nicht nur mit Armen, sondern auch Spazierstöcke baumeln an den „Körpern“. Als Kopf dienen Vasen, Schneidbrett und sonstiges Utensil. Es ist eine interessante Installation und man könnte „Geschichten“ dazu erzählen. Eine Skulptur, die wie eine Trommelkabelrolle aussieht, jedoch befindet sich am Ende der Rolle, ein Fuß und am Anfang schleifen Hände sich durch den Raum. Ein geschlauchter „Zwerg“ chillt in einem Stuhl und wartet darauf, vom Museums-Besucher betrachtet zu werden.

Betritt man den nächsten Raum der Ausstellung, sticht einem eine Kücheneinrichtung aus den 60iger Jahren mit einem Riesenbildschirm als weibliche Skulptur umgewandelt entgegen. Es hat etwas Skurriles. Wollten Sie nicht auch schon immer einen Lampenschirm?? Beim Lunch oder Dinner etwas beengt, würden die Füße doch den Teller berühren.

Niema tego zlego coby na dobry nie wyslo 2017 (polinisch) „Jede Wolke hat einen Silberstreif am Horizont“ / Wiebke Siem Foto: © Christa Linossi 2022

Abgesehen davon, es ist eine interessante Installation, die sich sehen lassen kann und auch zum Nachdenken anregen sollte.

Eine weitere interessante Installation ist die Nähmaschine. Eine Nähmaschine aus der Vergangenheit (50iger, 60iger Jahren) steht im Raum und wird

Weibliche Skulptur 2008 / Wiebke Siem Foto: © Christa Linossi 2022

von einer Skulptur umschlungen? Nein nicht umschlungen, bei genauer Betrachtung trägt sie auch Schuhe und sie liegt fix und fertig von der getanen Näharbeit über der Maschine. Hier ist die Symbolik wiederum den Frauen zugeschrieben.

Der letzte Raum dieser Ausstellung verbirgt interessante Installationen, wo auch der Besucher, die Besucherin selbst Hand an den Kunstwerken anlegen kann.

Der schwarze Raum Installationen / Wiebke Siem Foto: © Christa Linossi 2022

Es liegen Teile von Gegenständen, wie Arme, Spazierstöcke, Beine mit Schuhen usw. am Boden und warten darauf, dass der Besucher, die Besucherin sie in die Hand nimmt und ihre eigene Installation kreiert, in dem sie die Gegenstände an die vorgesehenen Ketten einhackt. Die Gegenstände sind aus Holz. Es ist ein kreativer Ansatz wo Besucher: innen interaktiv mitwirken können.

Der schwarze Raum Installationen / Wiebke Siem Foto: © Christa Linossi 2022Wiebke Siem Foto: © Christa Linossi 2022

So betrachtet, wurden aus Alltagsdingen wie Kleiderstücke, Schuhe, Möbelstücke, häuslich konnotierten Gegenständen und Materialien usw. So entstanden marionettenartigen Figuren als psychologisch aufgeladene wie beklemmende oder humorvolle Installationen, die jedoch auch Fragen nach gesellschaftlichen Rollenbildern aufwerfen.

Die Ausstellung ist sehenswert. Die Ausstellung läuft bis 12. März 2023

https://www.museumdermoderne.at/

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