Vom 18. Juli – 31. August 2022
Am 10. Dezember 2021 fand die Jahrespressekonferenz für die Salzburger Festspiele 2022 statt.

© SF / Anne Zeuner
Den Auftakt zur Pressekonferenz machte Helga Rabl-Stadler mit folgenden Worten zu Beginn: „wir streamen“, d.h. die Pressekonferenz konnte auch digital verfolgt werden. Sie begann in eigener Sache zu sprechen: „Es ist ja meine letzte Pressekonferenz in der Funktion als Präsidentin. In diesen 27 Jahren habe ich sechs Intendanten erlebt, 10 Kunstministern und Kunstministerinnen. War für 5626 Veranstaltungen mitverantwortlich, Sponsoren und Mäzenen habe ich mit über 160.000.000 Mio. begleitet. So war es auch möglich die Felsenreitschule neu auszustatten, die heute eine der beliebtesten Veranstaltungsstätte geworden ist. Des Weiteren konnten wir viele Ideen unserer Intendanten ermöglichen, die aus dem normalen Budget nicht möglich gewesen wären. Danke dafür, das möchte ich ausdrücklich an dieser Stelle erwähnen, stellvertretend für alle, die Geld gegeben haben. Unsere Hauptsponsoren AUDI, SIMENS, KÜHNE-STIFTUNG, ROLEX, BWT. Aber auch dem Publikum möchte ich Danke sagen. Laut Statistik waren das in meiner Zeit ca. 6 Mio. Besucherinnen und Besucher, die einen großen Beitrag zu unseren Einnahmen beigetragen haben. 45% des Budgets kommen von den Einnahmen der Kartenverkäufe. Ein Dankeschön. Ein Dankeschön auch an die Politik die ebenfalls unterstützend immer mitwirkte“. Auch der Verein der Freunde der Salzburger Festspiele mit seinen ca. 6.600 Mitgliedern aus rund 60 Ländern ist unter seinem Präsidenten Heinrich Spängler zu einer der Hauptsäulen der Finanzierung geworden und feierte 2021 sein 60-Jahr-Jubiläum. Der Verein steuerte ebenso viel zum Festspielbudget bei, wie die Abgangsdeckungsträger Stadt, Land und Tourismusförderungsfonds. Die Salzburger Festspiele schaffen alljährlich direkt und indirekt eine Wertschöpfung in Salzburg von 183 Millionen Euro und in Österreich von 215 Millionen Euro“.
Das Programm der Salzburger Festspiele 2022
Die Abbildungen im Jahresprogramm wurden von der Künstlerin Rebecca Horn gestaltet, sie wurde auserwählt, weil ihr Spektrum ihres künstlerischen Ausdrucks mannigfaltig ist. 2008 zeichnete sich Rebecca Horn bereits für die Inszenierung und Ausstattung von Salvatore Sciarrinos Oper „Luci mie traditrici“ bei den Salzburger Festspielen verantwortlich.
Die Salzburger Festspiele 2022 werden mit 174 Aufführungen in 45 Tagen an 17 Spielstätten und zusätzlich noch mit 54 Vorstellungen im Jugendprogramm „jung & jede*r“ präsent sein.
4 neue Opern, die komplett neu inszeniert werden, sind keine Wiederaufnahmen, sondern absolut neu Einstudierungen. Es handelt sich hier zum einen um die Oper von Giacomo Puccini „IL TRITTICO“. Diese Oper wurde mitten im Ersten Weltkrieg geschrieben und seine Uraufführung fand am 14. Dezember 1918 in New York statt. Es war eine Zeit der Krise, in der alle Werte in Frage gestellt sind, erscheint möglicherweise einem Komponisten wie Giacomo Puccini DANTES Divina Commedia“ ein nicht ganz fernliegender Referenzpunkt, der Orientierung geben kann. „IL TRITTICO“ besteht aus drei Einaktern, die zunächst einmal keine Verbindung miteinander haben. Allerdings wird, wenn man sich in die Erzählstruktur hineinbegibt, ein übergeordnetes Koordinatensystem erkennbar.
Asmic Grigorian singt in allen drei Einaktern die Hauptrolle, Christof Loy inszeniert die Oper im Großen Festspielhaus. Franz Welser-Möst dirigiert die Wiener Philharmoniker, die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor und den Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor. Premiere ist am 29. Juli 2022
Weitere Neuinszenierungen sind Béla Bartók „Herzog Blaubarts Burg“, Carl Orff „De Temporum fine Comoedia“, Leoš Janácek KÀTA KABANOVÁ und Giuseppe Verdi AIDA.
Zur Oper AIDA gab die Künstlerin Shirin Neshat bereits ihr Debüt 2017 bei den Salzburger Festspielen und 2022 wird sie diese Oper neu einstudieren. Alain Altinoglu übernimmt die Musikalische Leitung dieser Neueinstudierung im Großen Festspielhaus Elena Stikhina gibt die Rolle der Aida, Anita Rachvelishvili singt Amneris und Piotr Beczala singt die Rolle des Rademès. Luca Salsi ist als Amonasro zu erleben, Erwin Schrott als Ramfis und Roberto Tagliavini als II Re. Es musizieren die Wiener Philharmoniker und die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. Premiere ist am 12. August 2022.
Auch das Schauspiel wird nicht zu kurz kommen. Das Gründungsstück der Salzburger Festspiele ist nicht nur zentraler Bestandteil der DNA der Festspielgeschichte, sondern auch als ein einzigartiges Phänomen in der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Es werden 8 Schauspielaufführungen geboten, natürlich darf der Klassiker „JEDERMANN“ nicht fehlen.
Ebenso hat die KONZERTREIHE ihren Schwerpunkt bei den Salzburger Festspielen. Seit 1921 – also bereits seit dem zweiten Festspielsommer – stellen Konzerte eine wichtige Programmsäule der Salzburger Festspiele dar, und sie entfaltenden zu jeder Zeit ein klangliches Kaleidoskop an Stilen, Repertoires und Gattungen.
Als Schluss will ich das Zitat von Nikolaus Harnoncourt, welches er als Kernsatz zum 75-Jahr-Jubiläum der Salzburger Festspiele anwandte hier ihnen noch präsentieren: „Die Kunst ist eine Sprache, die Verborgenes aufdeckt, Verschlossenes aufreißt, Innerstes fühlbar macht, die mahnt – erregt – erschüttert – beglückt. Die Kunst als Sprache, die alles kann, wenn sie nur will und wenn man sie lässt“.
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