
…und man hat sich entschlossen anlässlich des 100 Jahr – Jubiläums der Salzburger Festspiele einen Wettbewerb auszuschreiben, zu nie gebauten Festspielhäuser.
Die zahlreichen in den vergangenen 130 Jahren angedachten Bauplätze und Planungen für Festspielhäuser zeigen, welch große Bedeutung dem Bau eines solchen Festspielhauses seit jeher zugemessen wurde.
Die Salzburger Festspiele ereignen sich alljährlich in diesem Raum (Felsenreitschule, Haus für Mozart), in dem sich einst Mozart Salzburg Existenz abgespielt hat. Es war gar nicht so geplant gewesen – im Gegenteil, ganz und gar anders -. Die Festspiele aber sind in die alte Stadt hineingewachsen und die Festspielstätten aus Provisorien, aus Umbauten und Zubauten allmählich entstanden.
Vier Festspielhausentwürfe dieser nicht realisierten Archtitekturprojekte wie Mönchsberg, Schlosspark Hellbrunn, Kapuzinerberg und Mirabellgarten werden durch Interventionen von KünstlerInnen und ArchitektInnen im öffentlichen Raum sichtbar und erlebbar gemacht.
Zwei Projekte stechen durch eine interessante Formgebung besonders hervor.

© SF/Anne Zeuner
Da ist zum Beispiel das Projekt von der Südtiroler Künstlerin Esther Stocker (lebt in Wien) besonders hervorzuheben: Dreiteilige Knitterskulptur für den Mönchsberg eine Intervention zum Mozart-Festspielhausprojekt am Mönchsberg, 1890 (Atelier Fellner & Helmer, Wien)Mit dieser dreiteiligen Skulptur inszeniert Esther Stocker den Raum, verschiebt die Wahrnehmung und macht ihn für die BesucherInnen neu erlebbar. Die „zerknüllten Entwurfsideen“ thematisieren Ordnung und Unordnung, System und Systemzerstörung. Darüber hinaus stellen die Skulpturen unter Nutzung von Texten aus dem Jahr 1890 einen direkten Zusammenhang mit dem geplanten Festspielhaus her“. (Jurybegründung)

Die Architekten Fellner & Helmer (Wien) richteten 1890 das Mozart-Festspielhausprojekt
© Salzburg Museum

Dieser Entwurf präsentiert eines der drei Teile von Esther Stockers „Dreiteiliger Knitterskulptur“: Diese zeigt …
© Esther Stocker
Das zweite interessante Projekt stammt von der Salzburger Künstlerin Isa Rosenberger (lebt in Wien) und hier handelt es sich um einen Portalrahmen für den Mirabellgarten und ist eine Intervention Festspielhausprojekt im Mirabellgarten, 1950/51 (Architekt Clemens Holzmeister, Ankara). Isa Rosenberger setzt mit ihrem Entwurf ein sehr reduziertes Zeichen in den überaus gestalteten Mirabellgarten, das einen wichtigen Kontrapunkt zur Umgebung darstellt. Die Höhe des Objekts in Anlehnung an Holzmeisters Entwurf erinnert an das geplante historische Konzept und verändert den Blick auf den Stadt- und Parkraum sowie die Wahrnehmung des Raumes. Sie schafft mit dem geplanten Objekt eine benutzbare Bühne, um für die BesucherInnen neue Blickpunkte und Sichtweisen erfahrbar zu machen. (Jurybegründung)

© Joseph Gregor, Clemens Holzmeister 1953, S. 42

© Isa Rosenberger
Sind wir gespannt wie die Projekte dann in Real rüberkommen. Besichtigen kann man die Projekte zwischen Mitte Mai bis Ende Oktober 2020 an ihren jeweiligen Standorten.
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