Galerist Thaddaeus Ropac präsentiert jedes Jahr zur Festspielzeit einen internationalen Künstler. Dieses Jahr stellen die Künstler Gilbert & George ihre Kunstwerke in der Salzburg Halle (https://ropac.net/contact/salzburg-halle) bis 05. Oktober 2018 aus.
Die imposanten Arbeiten von Gilbert & Georg die sie in den vergangenen zwei Jahren geschaffen hatten, wirken düster und wirr, krass und grell. Ihr Markenzeichen ist das Rasterarrangements, in jeweils 15 zusammengefassten Bilderrahmen, stellt es eine typische Inszenierung ihrer Arbeiten dar. Die Farben zwischen Schwarz und Rot, sind ein ständiger wirkungsvoller Kontrast. Im Hintergrund stellen sich Gilbert & George als intensiv rote, starrende stupide und finstere Versionen in Form ihres Gesichtes dar, die oft den Betrachter erschaudern lässt, aber auch Fragen aufwirft? Was erzählen uns diese Werke, worauf wollen sie hinaus? Was soll man davon verstehen und was nicht? Sind es Werke einer Paranoia wie dies auch der britische Schriftsteller und Kulturkritiker Michael Bracewell interpretiert. Da der Schriftsteller mit Gilbert & George zusammen gearbeitet hat, spricht dieser über die Ausstellung mit einem Background: „ „THE BEARD PICTURES“ sind gewaltsam, unheimlich, grotesk, schaurig und wirr. Sie zeigen eine Welt der Paranoia, der Zerstörung und des Wahns wie aus einem Traum. Ihre befremdlich verstörenden Farben und unheimlichen, verwahrlosten, absurden Landschaften konfrontieren den Betrachter mit schonungsloser Aggression. Es wird eine um den Verstand gebrachte Welt dargestellt, in der kein Spielraum für Verhandlung mehr existiert.“ (Michael Bracewell)
Auf jedem Bild tragen Gilbert & George surreale und symbolische Bärte – Bärte aus Drahtgeflecht, Bärte aus Blumen oder Bärte die aussehen wie Hasen mit Schlangen als Zunge. Der Bart sowohl als westliches und religiöses Symbol ist zugleich als Maske und als Aussage dargestellt: ein Zeichen der Zeit.
Gilbert (geboren 1943 in den Dolomiten, Italien) und George (geboren 1942 in Devon, England) lernten sich 1967 in der Bildhauerklasse der St. Martin’s School of Art in London kennen. Ihren ersten Durchbruch feierten sie 1969 mit Singing Sculpture als sie sich selbst mit buntem Metallicpuder bemalten und den alten Klassiker Undernaeath the Arches an diversen Orten in ganz London vortrugen.
In London im Tate Modern of Art wurde ich erstmalig auf Gilbert & George aufmerksam, sie sind deshalb auch interessant, weil sie vor allem sich selbst inszenieren, ihr Leben, ihre Gedanken und ihre Gefühle und dies in großformatigen Werken.
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