LE NOZZE DI FIGARO / Wolfgang Amadeus Mozart
Opera buffa in vier Akten KV 492 Libretto von Lorenzo Da Ponte
Ich bin auf der Suche nach neuen Herausforderungen und so wählte ich zur Abwechslung für meinen Blog eine Oper. Ich bin mit Sicherheit kein Opernexperte, meine wahre Bühne ist die zeitgenössische bildende Kunst.
Aber wie erwähnt es lag an der Herausforderung und so besuchte ich die Oper LE NOZZE DI FIGARO bei den Salzburger Festspiele 2016. Vielleicht ermutige ich hier auch den einen oder anderen sich an Dinge heranzutasten, die an sonst einem Kopfzerbrechen bereiten würden.
Nun zur Oper: es handelt sich um eine Opera buffa und was ist Opera buffa? Es handelt sich hier um eine komische Oper oder auch musikalische Komödie in italienischer Sprache. LE NOZZE DI FIGARO oder „Die Hochzeit des Figaro“ war, kurz bevor Mozart und da Ponte die Oper 1785 bis 1786 schufen, in Wien als „nicht ganz anständig für ein gesittetes Publikum“ verboten worden war.
Das Bühnenbild ist ein Herrenhaus aus den 20iger Jahren, ebenso die Kostüme. Worum geht es in dem Stück? Es geht um Liebesabenteuer- und Ehebruch-Thematik. Anlässlich seiner Hochzeit hatte Graf Almaviva (dargestellt von Luca Pisaroni) mit Rosina (Anett Fritsch) seinen Untergebenen versprochen, künftig auf das Recht der ersten Nacht zu verzichten. Nun bereut er es, da er sich in Susanna (Anna Prohaska), die Kammerzofe seiner Frau verliebt hat, die jedoch seinen Diener Figaro heiraten will. So beginnen die Verwirrspiele und Turbulenzen.

Le nozze di Figaro 2016 • Margarita Gritskova (Cherubino), Luca Pisaroni (Il Conte Almaviva), Paul Schweinester (Basilio), Anna Prohaska (Susanna)
© Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Die Gräfin todunglücklich über die Eskapaden ihres Mannes, will mit Susanna und Figaro im Bunde versuchen, ihre gefährdete Ehe zu retten. Dann kommt noch der junge Cherubino (Margarita Gritskova) ins Spiel, der ebenfalls in Nöten ist und bei Susanna um Unterstützung sucht. Cherubino stellt der Barbarina (Christina Gansch) der Tochter des Gärtners nach und verehrt auch die Gräfin sehr. Auch der Tochter des Gärtners Barbarina stellt der Graf nach. Es entsteht ein ziemliches Durcheinander und ein Verwirrspiel und gemeinsam spielen sie dem zurückkehrenden Grafen eine Liebesszene vor, der – in der Annahme, Figaro vergreift sich an seiner Frau – außer sich vor Wut die Gräfin vor aller Augen Untreue überführen will.

Le nozze di Figaro 2016 • Anna Prohaska (Susanna), Adam Plachetka (Figaro)
© Salzburger Festspiele / Ruth Walz
Die Gnadenbitte der vermeintlichen Gräfin, in die alle Herbeigerufenen einstimmen, verneint er vehement. Erst als die echte Gräfin ihre Verkleidung ablegt, erkennt der Graf, dass sie seine „Susanna“ war. Die Gräfin verzeiht ihm und dem Fest steht nichts mehr im Wege.
Musikalisch ständig neue Wendung, steter Wechsel der Auftritte, der eine herrliche Vielfalt der musikalischen Gestaltung ermöglicht, geben dieser Oper seine einzigartige, sprühende Lebendigkeit. Hier fängt der Musikdramatiker Mozart echtes Leben ein, typisches Leben in einer gesellschaftshistorischen Bezogenheit.
Die Wiener Philharmoniker unter der musikalischen Leitung von Dan Ettinger waren exzellent. Regie führte Sven-Eric Bechtolf. Das Bühnenbild wurde von Alex Eales gestaltet; Kostüme Mark Bouman und Dramaturgie von Ronny Dietrich.
Zu einer weiteren Information: Uraufgeführt wurde die Oper am 1. Mai 1786 unter der Leitung Mozarts im Burgtheater in Wien.
Die Herausforderung hat sich auf alle Fälle gelohnt.
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