OKWUI ENWEZOR – HAUS DER KUNST

Okwui Enwezor wird weitere fünf Jahre als Direktor das Haus der Kunst in München leiten!

Der Ministerrat des Freistaats Bayern hat beschlossen, dass Okwui Enwezor das Haus der Kunst weitere fünf Jahre als Direktor leiten wird. Mit dieser Entscheidung wird die programmatische Neuausrichtung des Haus der Kunst bestätigt.

Okwui Enwezor, 2014 Foto: Maximilian Geuter

Okwui Enwezor, 2014
Foto: Maximilian Geuter

„Ich bin begeistert von dem Vertrauen in meine Arbeit, das mir der Ministerrat mit der Vertragsverlängerung ausspricht. Und ich freue mich darauf, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Haus der Kunst die erfolgreiche programmatische Neuausrichtung der Institution voranzubringen“, kommentiert Okwui Enwezor die Entscheidung.

Kurzer Rückblick: Der aus Nigeria stammende Enwezor (geb. 1963 in Kalaba, Nigeria) leitet seit 2011 (Nachfolger von Chris Dercon Chef)  das Haus der Kunst in München. Weiteres war er künstlerischer Leiter der 56. Biennale in Venedig 2015 und der Documenta 11 in Kassel 2002.

Okwui Enwekzor hat in der Zwischenzeit im Haus der Kunst viele Änderungen herbeigeführt und die Auseinandersetzung mit dem belasteten Teil der Geschichte des Hauses systematisch ausgeweitet. Mit einer Ausstellung hat er erstmals die Nachkriegsjahre in den Blick genommen („Geschichten in Konflikt: Das Haus der Kunst und der ideologische Gebrauch von Kunst 1937-1955“, 2012). Zudem eröffnete er die Archiv Galerie 2014 für ein dynamisches Konzept von Archiv als einem Speicher von Dokumenten und Ideen.

Weiteres verfolgte er mit einer gestiegenen Zahl von bis zu zwölf Ausstellungen pro Jahr konsequent die formale und inhaltliche Erweiterung des Mediums Ausstellung, sowie neue Formate zum wissenschaftlichen Diskurs und stärkte so das Vermittlungsangebot.

2015 wurde erstmals – seit dem 79-jährigen Bestehens des Hauses in den repräsentativen Räumen des Ostflügels – die Einzelausstellung der großartigen Künstlerin Louise Bourgeois und Hanne Darboven (In „Hanne Darboven. Aufklärung“ wurden die in Musik übertragenen Notierungen von Daten aufgeführt, eine Form mathematischer Musik) präsentiert.

Für Okwui Enwezor ist seit jeher auch die Interdisziplinarität von zeitgenössischer Kunst selbstverständlich, ebenso die Hervorhebung einer immateriellen Komponente, welches er im Programm verankert hat: die Musik.

Ausblick: Unter den kommenden Ausstellungen ragt als Höhepunkt für den Herbst 2016 folgendes heraus: „Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965″ (14.10.16 – 26.03.17), die unter der Schirmherrschaft des Außenministers der Bundesrepublik, Frank-Walter Steinmeier, steht.

Eine weitere Herausforderung wird in den nächsten Jahren gestellt, das Haus soll saniert werden. Ende 2017 sollen die Umbauarbeiten beginnen. Beauftragt für die Planungsarbeiten wurde der Architect David Chipperfield.

 

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