vom 21. Mai – 16. Oktober 2016
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Direktor Martin Sturm und der kulturwissenschaftliche Kurator Prof. Thomas Macho sowie KünstlerInnen und Partner stellten am 12. April 2016 bei der Pressekonferenz die Programmschwerpunkte des HÖHENRAUSCH 2016 – ANDERE ENGEL – vor.
Der Höhenrausch ist von Linz fast nicht mehr wegzudenken und geht bereits in seine 6. Auflage. Künstlerisch ist er heuer der intensivste seit 2009. 60 Künstler und Künstlerinnen werden an diesem Festival für internationale Gegenwartskunst beteiligt sein. In 38 Kunstprojekten wird nicht nur das Engel-Thema auf überraschende und hintergründige Weise beleuchtet, sondern es zeigt sich einmal mehr, wie groß das Potential der Gegenwartskunst ist, ungewöhnliche, öffentliche und scheinbar unattraktive Orte außerhalb des Museums zu bespielen. Für den „Andere Engel“- Höhenrausch wurde ein umfangreiches Netz aus Kooperationen geknüpft, die von der Diözese Linz bis hin zum ORF Musikprotokoll im Steirischen Herbst reichen und für das OK ist charakteristisch die ausgewogene Mischung aus künstlerischen Neuproduktionen, die ganz spezifisch auf Ort und Raum reagieren.
Nach dem „Geheimnis der Vögel“ widmet sich der Höhenrausch 2016 einem kulturphilosophischem Thema, das mit den Vögeln verwandt ist, seine Protagonisten ebenfalls in der Höhe sucht aber gleichzeitig die weit über sie hinausführt: den Engeln.
Die Ausstellung bietet deshalb verschiedene Zugänge und Sichtweisen an, die einander gegenüber stehen und sich nicht zu einem harmonischen Ganzen verbinden wollen:
Engel werden in der Regel als ambivalente „Zwischenwesen“gesehen, die keiner Welt wirklich angehören, weder der Welt der Geister und Götter, noch der Welt der lebenden Menschen. Je nach Kulturkreis werden sie mit unterschiedlichen Bedeutungen aufgeladen – sie treten als Schützende ebenso auf wie als Wachposten und Soldaten, kosmische Handwerker und Beamte des Himmels, als Reisebegleiter und Boten. Sie sind freundlich und segenbringenden, können aber, zum Beispiel als gefallene Engel, auch böse sein.
Ein Schwerpunkt dieser Ausstellung wird auch der Themenkomplex „Engel & Musik“ sein. Die Sphäre der Musik, als Ausdruck einer universalen Sprache, von allen Kulturen und Epochen verstanden, wurde kulturhistorisch immer wieder mit dem Engelhaften in Verbindung gebracht. So wie der schottisch Historiker Thomas Carlyle in seinem Essay The Opera (1852) „Music is well said to be the speech of angels“ schrieb. Musik ist das Sprechen der Engel.
Auf dem „Keine Sorgen Turm“ oder der „Himmelsleiter“ werden sieben zeitgenössische Komponisten Chormusik-Miniaturen in einer auf und ab fahrenden Klangkapsel präsentieren: die Stimme als erste Ausdrucksform ‚englischer‘ Musik.
Im Innenraum hängt ein Klavier von der Decke und Georg Nussbaumer lässt dieses Klavier mit Flügeln schlagen (die Hilfe der BesucherInnen ist dafür nötig), und macht es im wörtlichen Sinn (und verschobener Bedeutung) zu einem tönenden Erz-Engel.
Auf dem Flachdach der Passage baut Josef Baier einen Klanggarten aus sphärischen Skulpturen und Instrumenten, die bei den Kinder-Workshops der Bruckneruniversität eine wichtige Rolle spielen und von den BesucherInnen benutzt werden können.
Am Ausblick Richtung Landstraße zeigt der bekannte belgische Künstler Chris Martin erstmals in Österreich seine stumme schwingende Glocke – Schwingungen statt Töne.
Weiteres wurde in Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Josef Baier überdimensionale Klangskulpturen entwickelt und gebaut, die von den BesucherInnen der begehbaren Kunstausstellung mit dem ganzen Körper zum Klingen gebracht werden. Eine große Klangdusche mit Orgelpfeifen und eine vier Meter hohe Harfe, die in den Himmel ragt, wird es ebenfalls geben.
Auch für ein Ferienprogramm für Kindergruppen wurde wieder gesorgt: BEWEGUNGSZIRKUS „Wolkenklang und Schattenreich“ eine Reise durch Welten zwischen Himmel und Erde; nennt sich das Projekt.
Die drei Hauptsponsoren – der voestalpine, die Oberösterreichische Versicherung und die Raiffeisen Oberösterreich unterstützen die großen Dachprojekte nicht nur durch Infrastruktur sondern auch mit Projektzuschüssen.
Höhenrausch 2016 wird mit Sicherheit wieder ein Erfolgsgeschichte werden.
Eröffnung ist Freitag, 20. Mai 2016 um 18:00 Uhr
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