Friendly Alien’s (Kunsthaus Graz) neue Chefin !
Peter Pakesch der seit 2003 künstlerischer Intendant des Kunsthaus Graz war, hat das Museum Ende 2015 vorzeitig verlassen. Eigentlich wäre sein Vertrag noch bis 2017 gelaufen, jedoch das Verhältnis zwischen Kulturlandesrat Christian Buchmann und Peter Pakesch war eine andere Sprache, zwar nicht auf persönlicher aber auf kulturpolitischer Ebene.
So musste die Stelle neu ausgeschrieben werden. Von der Hearing-Kommission wurden aus den 32 Bewerbungen (21 aus dem Ausland und 11 aus Österreich) sieben Bewerberinnen und Bewerber zu den Hearings eingeladen. Auf Basis des Vorschlags der Hearing-Kommission haben die Gesellschafter des Universalmuseums Joanneum, das Land Steiermark und die Stadt Graz, sich für Barbara Steiner als neue Leiterin für das Kunsthaus Graz entschieden. Barbara Steiner wird vorerst für fünf Jahre die Leitung des Kunsthauses Graz übernehmen und beginnt ihre Aufgabe mit 1. Juli 2016.
Wer ist Barbara Steiner? Dr. Barbara Steiner (*1964 in Dörfles, NÖ/AT) ist Kunsthistorikerin, freie Kuratorin, Autorin und Herausgeberin von verschiedenen Künstler/innen-Monografien und einer Reihe von themenbezogenen Büchern zum Museum. Sie studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und absolvierte ein Post-Graduate-Studioum für Museums- und Ausstellungskuratoren an der Landesakademie für Niederösterreich in Krems.
In den 1990er-Jahren leitete sie die Kunstvereine in Ludwigsburg und Wolfsburg. Von 2001 bis 2011 war sie Direktorin der Stiftung Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK). 2012 und 2013 übernahm sie die künstlerische Leitung des transnationalen Projekts Europe (to the power of) n, eine Ausstellungsserie des Goethe-Instituts, die in London, Minsk, Łódź, Istanbul, Oslo, Novi Sad, Brussels, San Sebastián, Beijing und Taipei stattfand.
2014 begann sie mit dem mehrjährigen Projekt „Freunde und Komplizen“ im Wiener Künstlerhaus, das in der VMKÖ (2015/16) und der Secession (2016/17) fortgesetzt wurde. Dieses fragt danach, wie man aus der Perspektive der Kunst auf Ökonomisierungsprozesse antworten bzw. wie ein Akteur aus dem künstlerischen Feld in der Wirtschaft agieren kann, ohne Gemeinschaft und Gemeinwohl aus den Augen zu verlieren. Seit 2015 ist sie Vertretungsprofessorin für Kulturen des Kuratorischen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, zuvor leitete sie Lehrveranstaltungen an der Universität Linz, der Kunsthochschule Braunschweig, der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen und der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Barbara Steiner ist auch international sehr gut vernetzt. Ihre Leitlinie ist eine „internationale und globale Orientierung“ die Bezug nimmt auf die in den 1960er Jahren aus Graz ausgehende „Avantgarde“. Diese soll auch in Zukunft wieder stark in Graz präsent sein und hier werden auch Künstler gefragt sein, die noch nicht so bekannt sind, von denen man aber sagen kann, dass sie einmal wichtig sein könnten.
Wir blicken gespannt in die Zukunft, ob Barbara Steiner ihre Leitlinie auch durchziehen kann bzw. wird.
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