Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg
vom 20. Juli bis 29. August 2015
Die Zeit läuft und läuft und schwupp sind wir schon wieder mittendrin im Sommer. Sommer bedeutet auch für die Kunstszene freies Schaffen, Ideen zu verwirklichen, Workshops zu besuchen usw.

Nora Schultz, „Tripod’s Escape I“, 2014, Installationsansicht, Isabella Bortolozzi Galerie, Berlin, Foto: Nick Ash
Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg, 1953 von Oskar Kokoschka als „Schule des Sehens“ auf der Festung Hohensalzburg gegründet, ist die älteste ihrer Art in Europa.
Es ist auch wieder die Zeit, wo die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg, ihre Pforten öffnet. Angeboten werden 21 Kurse, die zwischen zwei-, drei- und vier Wochen dauern und von internationalen Künstlern (Dozenten) aus 13 Ländern geleitet werden. An die 300 Studenten werden heuer wieder an den verschiedenen Kursen teilnehmen. Die Workshops finden von 20. Juli bis 29. August 2015 auf der Festung Hohen Salzburg, im Marmor-Steinbruch bei Salzburg und im öffentlichen Raum statt.
„Bedeutung herstellen“ lautet das Motto des diesjährigen Kursprogramms der Internationalen Sommerakademie. Was hat dieses Thema auf sich, was verstehen wir darunter? Das Wort Bedeutung steht für den durch ein Zeichen, ein Wort oder eine Aussage hervorgerufenen Wissenszusammenhang und herstellen dieses Wort drückt vielmehr aus (anfertigen, erzeugen, produzieren, erstellen, bauen, fabrizieren, hervorbringen, fertigen)
Die Sommerakademie fragt daher nach der Sinnhaftigkeit des (individuellen oder gesellschaftlichen) Handelns und wie Bedeutung mit künstlerischen Mitteln hergestellt werden kann. Viele KünstlerInnen arbeiten auf sehr unterschiedliche Art und Weise an diesen Themenfeldern. Sie versuchen, plakativ formuliert, die Welt, in der wir leben, zu verstehen und darzustellen, um damit mannigfaltige Bedeutungen zu erzeugen sowie Lesarten zu ermöglichen.
Ein neues Programm soll es auch geben? So wird zB der lehrende Künstler Bernhard Cella (1969 in Salzburg geboren, lebt in Wien) sein eigenes Atelier, welches er als Buchhandlung betreibt, den Studierenden anbieten und mit ihnen gemeinsam eigene Publikationen oder Teile davon von der ersten Idee bis zum fertigen gedruckten Buch im Kurs realisieren. Ben Katchor (1951 in Brooklyn (US) geboren, lebt und arbeitet in New York ) befasst sich mit Comics als Ausgangspunkt für performative Projekte, die Sprache oder Gesang und Bilder als Aufführungspraxis verbinden. Die ArchitektInnengruppe feld72 (Anne Catherine Fleith, Michael Obrist, Mario Paintner, Richard Scheich, Peter Zoderer) bewegt sich an der Schnittstelle von Architektur, angewandtem Urbanismus und Kunst) leiten einen Kurs zum Thema Kunst im öffentlichen Raum.
Weiters werden auch von einigen Lehrenden die aktuellen Themen wie globale Flüchtlingsströme, Terroranschläge sowie Biopolitik aufgegriffen, diskutiert und diese künstlerisch umgesetzt.
Mittagsgespräche werden ebenso für Studierende und für Kunst Interessierte angeboten. Diese Mittagsgespräche sind immer sehr interessant, da man hinter die Kulissen des Lehrenden und seine Kunstrichtung blicken kann.
Zahlreiche Vorträge zum Thema „Bedeutung herstellen“ werden von internationalen Gästen diskutiert und analysiert. Es sind Fragen in Bezug auf das Feld der Kunst: Was hat oder bekommt Bedeutung und warum? Wie entsteht Bedeutung und wer entscheidet darüber? Wie und von wem wird Bedeutung wahrgenommen? Oder was ist „Bedeutung herstellen“ in Museum und Kunstverein.
Wer leitet die Sommerakademie? Seit 2009 steht die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg unter der Leitung der Kunsthistorikerin Hildegund Amanshauser.
Sie sagt: „Die Sommerakademie ist einzigartig: Jede/r kann (wenn sie/er sich bewirbt) auf höchstem internationalen Niveau ein paar Wochen im Sommer bei herausragenden KünstlerInnen, KuratorInnen oder AutorInnen studierenden. Die Lehrenden kommen aus der globalen Kunstwelt und haben keine Professur an einer staatlichen Hochschule. Im Rahmen der Sommerakademie entstehen nicht nur Kunstwerke, Ideen, Texte, es entstehen auch neue Netzwerke, die oft ein Leben lang halten.“
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