MOUNTAIN-ART project 2022

Zum Zweiten Mal wurde das kleine Bergdorf Filzmoos als Bergkunst-Festival MOUNTAIN-ART project präsentiert.

An dem Mountain-Art Project waren 22 Künstler: innen beteiligt und brachten die Kunst in die Berge. Was man wörtlich nehmen kann, sie brachten die „Kunst in die Berge“. Warum betone ich dies so wörtlich? Weil die Kunst, bis auf wenige, sich nicht mit der Landschaft vor Ort auseinandersetzten, sondern ihre Werke in ihren Ateliers oder wo immer auch entstehen ließen, sie nach Filzmoos brachten.

2021 hat man zum ersten Mal mit diesem Projekt begonnen, wo dann tatsächlich auch Arbeiten, die sich mit der malerischen Landschaft, welche eingebettet zwischen majestätischen Bergen, sanften Almwiesen und rauschenden Wildbächen, entstanden sind.

Das Mountain-Art Project 2021 war wirklich sehenswert, was ich für heuer leider nicht bestätigen kann. Es war kein „Wow-Effekt“ dabei. Ich war eher enttäuscht, da es kein Aufstieg, sondern eher ein Abstieg wurde.

Ich konnte keine weitere Entwicklung dieses Projektes feststellen. Frustrierend war, dass sich kein Künstler vor Ort mit dieser wunderschönen Landschaft auseinandersetzte und es in den Arbeiten auch nicht erkennbar war.

Wobei Filzmoos mit dem Slogan „Bergkunst-Festival MOUNTAIN-ART project“ sich als größte Kunstgalerie in den Alpen benennt. Für mich stellt sich auch die Frage, was will man wirklich? Die größte Kunstgalerie oder Künstler: innen die tatsächlich vor Ort arbeiten sollen? Was ich auch immer wieder in Frage stelle, warum werden keine LandArt-Künstler eingeladen, die vor Ort sicher interessante Objekte ins Leben rufen würden. Für mich bleiben viele Fragen offen und ich finde, man sollte, wenn man schon mit Kunst werben will, ein Konzept ins Leben rufen, dass auch tatsächlich mit dieser Landschaft zu tun hat.

Ich habe trotz dieser Enttäuschung drei Künstler: innen herausgesucht, die an diesem Projekt teilgenommen haben:

Evi Schartner mit ihren „Füchsen“ / Foto: © Christian Schartner

Zum einen die Künstlerin Evi Schartner, die immer wieder interessante Arbeiten liefert. Diesmal mit dem Titel „Catch me if you can“. Diese Arbeiten verleiten einem immer zum Schmunzeln und betrachtet man die Arbeit ganz genau, kommen viele interessante Details zum Vorschein. Bild 2: Ihre Bäume, ein Markenzeichen von ihr und dann baute sie einen Drachen mit ein.  Bei Bild 1, kommt der Kater vor, der wiederum sich auf den Tweety Bird stürzen will. Fantastisch, diese Verbindungen und neben den beiden Comic Figuren der Drache. Das kräftige Rot im Hintergrund gibt der Arbeit noch mehr Aussagekraft.

Evi Schartner mit der Arbeit „Catch me if you can“. Foto: © Schartner

Interessant sind auch die Arbeiten von Stefan Dokoupil, der einen Bogen zwischen Natur, Architektur und Minimalismus spannt. Eine Arbeit gefällt mir besonders gut, es ist ein minimalistischer Steg, der im Space aus dem Nichts aufzutauchen scheint. Oder die Arbeit wo eine Allee ins Nichts zu führen scheint.

Fotoarbeit von Stefan Dokupil / Foto: Christa Linossi
Fotoarbeit von Stefan Dokupil / Foto: Christa Linossi

Die dritte im Bunde ist Andrea Pichler, die abstrakte Acrylmalereien ausstellte, wobei eine Arbeit besonders imposant wirkte. Betrachtet man die Arbeit, könnte man meinen, ein Wildbach, der von dem Berg hinunterknallt und mit Wucht in dem Gletschersee seinen Ausgang hat.

Andrea Pichler abstrakte Acrylmalerei / Foto: Christa Linossi

Bis 25. September 2022 kann man sich die Arbeiten der Künstler:innen in Filzmoos ansehen.

www.filzmoos.at/bergkunst

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