mit Ginevra Panzetti/Enrico Ticconi
In ihrem viel beachteten Diptychon widmeten sie sich einem Gegenstand die Fahne und der Innenhof des Salzburg Museums bot dem Duett A E R E A einen perfekten Schauplatz.

Das Duett A E R E A von Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi betraten in Zeitlupe den Innenhof des Salzburg Museums und mit ihrer Fahne, dessen Funktion es von jeher war, Ideen von Zugehörigkeit und Trennung zu vermitteln und den Unterschied zwischen fiktiven „wir“ und einer Gruppe von „anderen“ zu markieren. Im Innenhof des Salzburg Museum angekommen, läuft im Hintergrund so eine Art akzentuierter Sound, der dem Zuschauer ein Szenario, von Geschichten erzählt und Mythen erschafft und Macht inszeniert.

Das kunstvolle Spiel mit den Fahnen und den Bewegungen dem Tänzer*in schaffen sie Szenarien, wo sich der Besucher*innen seinen Gedanken freien Lauf lassen und sich selbst in eine Geschichte flüchten kann. Der Gesichtsausdruck dieser Tänzer*in immer den jeweiligen Flaggenablauf angepasst, ist ausdrucksstark und faszinierend. Obwohl die Bewegungen in Zeitlupe stattfinden, ist eine bestimmte Dynamik in dieser Performance gegeben. Für mich symbolisierte der Fahnentanz auch eine Art Schlachtfeld, als sie sich auf den Boden legten und die Fahnen über ihre Körper schwenkten und sie bedeckte. Eigentlich müsste es einen erschaudern, tut es aber trotzdem nicht.


Die Bewegungsabläufe sind sehr gut inszeniert und immer im Gleichklang mit der Fahne. Man könnte es auch als ein choreographisches Kammerspiel bezeichnen. Ihre Performances sind ein geschicktes Verzahnen von Tanz und bildender Kunst und so kreieren sie ein faszinierendes Zusammenspiel von Kommunikation, Macht und Gewalt mit hybriden Figuren und Bildern zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die Zuschauer waren von der Aufführung von A E R E A fasziniert und dankten dem Tänzer*in mit kräftigem Applaus, abgesehen vom Applaus war der Innenhof des Salzburg Museum die perfekte Kulisse für diese Performance.

Kurze Information zu dem Tänzer*in: Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi studierten in ihrer Heimatstadt Rom an der Akademie der Bildenden Künste und absolvierten anschließend die Stoà, eine Schule für rhythmische Bewegung und Philosophie. Sie leben und arbeiten seit 2010 in Berlin.
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